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Veröffentlicht am 05.05.2018

Trügerische Idylle

So bitter die Rache
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Nach der Trennung von ihrem Mann will Ellen Holst mit ihrem Sohn Tristan in der Siedlung „Vineta“ in Heiligendamm ein ruhigeres Leben führen. Doch kaum sind sie angekommen, erfährt sie beim Einkaufen, ...

Nach der Trennung von ihrem Mann will Ellen Holst mit ihrem Sohn Tristan in der Siedlung „Vineta“ in Heiligendamm ein ruhigeres Leben führen. Doch kaum sind sie angekommen, erfährt sie beim Einkaufen, dass in ihrem Haus vor Jahren ein schreckliches Verbrechen passiert ist, bei dem drei Menschen zu Tode kamen. Eigentlich will sie nichts auf das Gerede geben, aber dann passieren merkwürdige Dinge in der Siedlung.
Von Anfang an ist die Spannung aufgebaut und sie steigert sich immer mehr. Man erhält abwechseln Einblick in das Geschehen von 2010, als die Morde passierten, und dem von 2016. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Erzählstrang um Malush und seine Schwester Majlinda, die aus Albanien kommen.
Der Erbauer der Anlage, Gernot Kessel, hatte einen Traum von einer Gemeinschaft, in der man beschützt und sicher leben kann. Doch gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Er sammelt Bewohner um sich, die alle sehr individuell sind und ihre Probleme haben. Es kommt zu Streitigkeiten und merkwürdigen Vorgängen und am Ende sogar zu Toten.
Als Ellen in ihr Haus einzieht, hat die Anlage viel von ihrem ursprünglichen idyllischen Ambiente verloren. Ellen hat das Leben als Diplomatenfrau in ständig wechselnden Ländern nie behagt. Daher hat sie sich nun von ihrem Mann getrennt und will Tristan ein Zuhause bieten. Doch schon bald verschwinden wieder Dinge, und die Parallelen zu 2010 sind nicht zu übersehen. Überall taucht auch Ruben auf, ein seltsamer junger Mann, der zwar alleine lebt, aber einen Betreuer hat. Tristan freundet sich mit Ruben an, während Ellen seinem Betreuer Sven näherkommt. Ellen fühlt sich immer unbehaglicher und versucht herauszufinden, was 2010 geschehen ist.
Alle Charaktere sind sehr gut dargestellt und in ihrer Individualität sehr gut beschrieben, so dass sie authentisch in all ihren Facetten sind.
Genau wie Ellen wollte auch ich Licht ins Dunkel bringen und obwohl ich manchmal glaubte, zu wissen, wer die Opfer und wer der Täter ist. Doch so einfach macht es der Autor den Lesern nicht. Immer wieder geschieht etwas, das dafür sorgt, dass man im Unklaren bleibt. Mein ungutes Gefühl hatte schon seine Gründe, aber es führte mich dennoch nicht auf die richtige Spur. Das Ende hat mich dann vollkommen überrascht. Es ist schlüssig, es ist genial und zeigt, was für Abgründe doch in Menschen stecken können.
Ein ungewöhnlicher und packender Krimi.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Toller Venedig-Krimi

Venezianische Intrigen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 5)
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Der frischgebackene Papa Commissario Luca Brassoni würde gerne mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, doch sein Beruf lässt das nicht zu. Als eine Frau in den Straßen von Venedig qualvoll erstickt, glauben ...

Der frischgebackene Papa Commissario Luca Brassoni würde gerne mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, doch sein Beruf lässt das nicht zu. Als eine Frau in den Straßen von Venedig qualvoll erstickt, glauben alle an eine allergische Reaktion, doch Brassoni hat seine Zweifel und ermittelt. Im Verdacht steht der Exfreund der Toten. Aber es gibt schon bald eine weitere Leiche und ein kleiner Junge wird entführt. Was steckt dahinter?
Dies ist bereits der fünfte Fall mit dem sympathischen Commissaro Luca Brassoni und ich habe auch alle Vorgängerbände gelesen. Auch dieser Krimi lässt sich wieder sehr schön flüssig lesen und es ist toll, Luca durch Venedig zu begleiten. Die Atmosphäre der Lagunenstadt kommt gut herüber und versetzt einen ein wenig in Urlaubsstimmung.
Brassoni ist ein Mensch, der die Schönheiten des Lebens liebt, aber er ist auch ein fähiger und charismatischer Ermittler, den ich sehr mag. Auch Lucas Frau, Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, ist mir sehr sympathisch. Es ist ein komplexer Fall mit dem es die beiden zu tun haben und Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen ist manchmal gar nicht so einfach.
Bei diesen Venedig-Krimis geht es immer ein wenig ruhiger zu, so dass ich mich an die Ermittlungen von Donna Leons Commissario Brunetti erinnert fühle. Obwohl es dabei nicht nervenaufreibend spannend zugeht, mag ich diese Krimis. Auch die Lösung ist gewohnt schlüssig.
Ein unterhaltsamer und dennoch spannender Krimi mit toller Venedig-Atmosphäre.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Komplex und spannend

Blutadler
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Ein Serienmörder versetzt Hamburg in Angst und Schrecken, er tötet seine Opfer nach Wikingermanier. Hauptkommissar Jan Fabel bekommt es mit diesem grausigen Fall zu tun. Dem Mörder scheint das Spiel zu ...

Ein Serienmörder versetzt Hamburg in Angst und Schrecken, er tötet seine Opfer nach Wikingermanier. Hauptkommissar Jan Fabel bekommt es mit diesem grausigen Fall zu tun. Dem Mörder scheint das Spiel zu gefallen, denn immer wieder meldet er sich bei Fabel. Doch Jan Fabel ist nicht der einzige, der ermittelt – auch der BND hat Interesse an der Sache. Warum nur?
Ich mag die Thriller mit Jan Fabel. Mich hat das Buch von Anfang an gepackt, obwohl ich die Verfilmung mit Peter Lohmeyer bereits kannte. Daher blieb für meine Fantasie kein Spielraum, denn natürlich sah ich Lohmeyer, der sich als Fabel durch Hamburg bewegte. Die jeweiligen Umgebungen in der Stadt sind bildhaft beschrieben und ich konnte mir alles gut vorstellen. Auch wenn dieser Thriller schon einige Jahre alt ist, so hat er doch nichts von seiner Faszination verloren.
Fabel ist ein Ermittler, wer seinen Weg geht, ganz gleich ob er damit aneckt oder nicht. Mir ist er aber sympathisch. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Der Fall ist komplex und zieht weite Kreise, was auch den BND auf den Plan ruft. Dass das Fabel nicht so gefällt, ist verständlich.
Die Grausamkeiten des Täters sind auch sehr deutlich beschrieben, so dass ich ein erschreckendes Bild vor Augen hatte.
Der Thriller ist von Anfang an spannend und die Spannung steigt stetig noch an. Auch das Ende ist passend und schlüssig. Ein gut durchdachter Plot.
Dieser Thriller ist sehr spannend – ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Die Schrecken der Vergangenheit

Sturmfeuer
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Bei einer Regatta vor Helgoland verschwindet ein zehnjähriger Junge spurlos. Etwas später ist auch sein Vater tot, abgestürzt von den Klippen. War es wirklich ein Unfall? Das LKA zeigt wenig Interesse, ...

Bei einer Regatta vor Helgoland verschwindet ein zehnjähriger Junge spurlos. Etwas später ist auch sein Vater tot, abgestürzt von den Klippen. War es wirklich ein Unfall? Das LKA zeigt wenig Interesse, aber Polizistin Anna Krüger ist überzeugt, dass es sich nicht um einen Zufall handeln kann. Sie ermittelt weiter, auch wenn ihr Vorgesetzte Paul Freitag nicht erbaut davon ist.
Dies ist der zweite Band um diese Inselermittler auf Helgoland. Der Fall ist in sich abgeschlossen.
Die Atmosphäre in diesem Krimi ist ziemlich düster, genauso düster wie auch das Cover. Zwischendurch erfahren wir auch immer wieder, was im April 1945 auf Helgoland passierte.
Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt. Die Polizisten Paul und Anna sind mit sympathisch, ihre Kollegin Saskia weniger, denn sie stichelt gegen Anna und nimmt es auch mit ihrem Liebesleben nicht so genau. Paul lebt von seiner Familie getrennt, man spürt ständig seine Sehnsucht nach der Tochter. Er ist nicht immer einer Meinung mit Anna, unterstützt sie aber dennoch immer wieder. Anna hat schon einiges mitgemacht, auch der letzte Fall hat ihr schwer zugesetzt, aber am meisten Probleme bereitet ihr Stalin, wie sie ihre Migräneattacken nennt. Die sind heftig und beeinflussen ihr Tun, aber mir wurde es manchmal etwas zu viel damit. Anna verbeißt sich gerne und unternimmt auch gerne Alleingänge, mit denen sie sich in Gefahr bringt.
Auch wenn man schnell ahnt, dass die Kriegserlebnisse etwas mit der Geschichte heute zu tun haben, ist es nicht so einfach dahinterzukommen, warum ein kleiner Junge von seinem Boot verschwindet und sein Vater in den Klippen endet. Doch der Fall löst sich schlüssig und dramatisch auf.
Mir hat dieser spannende Krimi mit düsterer Inselatmosphäre gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Emotionen pur

Die andere Schwester
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Meghann Dontess und Claire Cavenaugh sind Schwester. Aber sie sind so unterschiedlich und haben so unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben, dass sie eigentlich nichts miteinander verbindet. Bei ...

Meghann Dontess und Claire Cavenaugh sind Schwester. Aber sie sind so unterschiedlich und haben so unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben, dass sie eigentlich nichts miteinander verbindet. Bei den seltenen telefonischen Kontakten reden sie am liebsten über das Wetter, das ist unverfänglich. Meghann ist eine erfolgreiche Scheidungsanwältin. Das hat ihre alle Illusionen über die Liebe und glückliche Ehen geraubt. Sie selbst lebt als Single und behauptet, dass es ihr so gefällt. Die jüngere Schwester Claire lebt bei ihrem leiblichen Vater und betreibt mit ihm das River’s Edge Resort. Sie ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter. Eigentlich leiden beide unter der Entfremdung und bei den unpersönlichen Gesprächen kommt es immer wieder zu Missverständnissen und neuen Verletzungen. Als Claire dann heiraten will und Meg zur Hochzeit einlädt, will Meg ihre kleine Schwester vor einer Enttäuschung, wie sie es selbst zu oft erlebt hat, bewahren.
Ich liebe den Schreibstil von Kristin Hannah. Das Buch „Die Nachtigall“ hat mich total begeistert, daher war ich sehr gespannt auf „Die andere Schwester“.
Die Schwestern haben sich als Kinder gut verstanden, doch das änderte sich dann und so kam es, dass sie kaum noch Kontakt hatten. Ich war begierig zu erfahren, was dazu geführt hat, dass sie kaum noch miteinander reden.
Als Meg bei Claire ankommt und ihr die Hochzeit ausreden will, muss sie feststellen, dass Claire mit ihrem bescheidenen Leben zufrieden ist. Sie hat eine Reihe von Freundinnen und liebt ihre kleine Tochter Ali, ihren Vater Sam und natürlich Bobby. Sie weiß einfach, dass er der Richtige für sie ist. Meg erkennt, wie leer ihr Leben doch ist, obwohl sie alles hat. Bei ihrer Schwester beginnt eine Veränderung und plötzlich ist da sogar jemand, der vielleicht auch einen Platz in ihrem Leben haben könnte. Als Claire krank wird, wirkt die organisierte und autoritäre Meg ziemlich überfordert. Aber sie tut alles, um ihrer Schwester zu helfen.
Die Charaktere in dieser Geschichte sind sehr menschlich dargestellt. Während mir Claire von Anfang an sehr sympathisch war, hat es bei Meghann gedauert, bis ich mich mit ihr anfreunden konnte. Doch dann kam die Mutter der beiden Frauen ins Spiel. Eliana Sullivan ist eine kalte und egoistische Frau, die sich in der Öffentlichkeit ständig in Szene setzt. Ihre Kinder waren ihr nur lästig und nun hat sie nicht einmal Mitgefühl für ihre kranke Tochter. Jetzt sind die Verletzungen, die in der Vergangenheit entstanden sind, nachvollziehbar.
Erst so peu à peu erfahren wir, was das Schicksal Maghann und Claire im Leben beschert hat. Auch wenn das Ende der Geschichte vorhersehbar ist, so hat mir das Buch dennoch sehr gefallen.