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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Suche nach der Wahrheit

Ein Name für Dich
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Als Marjolijn 18 Jahre alt wurde, nahm ihr die Großmutter das Versprechen ab, ihren Sohn nach einem Onkel zu benennen. Sein Name war Frans Julius Johan und er galt als Held, da er kurz nach dem Krieg drei ...

Als Marjolijn 18 Jahre alt wurde, nahm ihr die Großmutter das Versprechen ab, ihren Sohn nach einem Onkel zu benennen. Sein Name war Frans Julius Johan und er galt als Held, da er kurz nach dem Krieg drei Nazi-Kollaborateure tötete.
Marjolijn erinnert sich an ihr Versprechen als sie schwanger ist. Doch zunächst will sie die Wahrheit wissen, denn es gibt unterschiedliche Versionen der Geschichte. Wenn ihr Sohn eines Tages fragt, warum er so und nicht anders heiß, soll er eine korrekte Geschichte zu hören bekommen. Es bleiben ihr 27 Wochen. Sie gräbt in der Vergangenheit und gefährdet durch ihre Hartnäckigkeit sich und das Kind.
Das Buch liest sich gut, aber ich konnte mich in diese Geschichte doch nicht wirklich hineinversetzen.
Marjolijn hat ein Versprechen gegeben, das sie halten will. Aber sie will auch den richtigen Namen für ihr Kind, einen Namen der Werte überträgt. Das kann ich gut nachvollziehen. Doch ihr weiteres Verhalten blieb mir fremd. Ich konnte ihre Beziehung zu dem ungeborenen Kind nicht nachspüren und schon gar nicht konnte ich ihre Besessenheit akzeptieren, durch die sie sich und ihr Kind in Gefahr bringt.
Auch wenn die Frage, was Mythos oder Wirklichkeit ist, eine gewisse Spannung in sich trägt, so konnte mich das Buch doch nicht wirklich fesseln.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Unterhaltsam und marzipanisch

Das Marzi rettet die Tortentiere
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Ich liebe Marzipan und ich mag das Marzi. Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein, denn das Marzi heißt eigentlich Marzipanus Maulwurfshaugus von Mawurfungshausen. Mina Winnipu liebt es zu backen ...

Ich liebe Marzipan und ich mag das Marzi. Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein, denn das Marzi heißt eigentlich Marzipanus Maulwurfshaugus von Mawurfungshausen. Mina Winnipu liebt es zu backen und ist dabei sehr kreativ. Sie ist ziemlich überrascht, als ihr Marzipan-Maulwurf ziemlich lebendig auf ihrer Torte herumtanzt und singt. Mina ist sich sicher, dass ihre Mutter besser nichts vom Marzi erfährt. Marzi hat eine Mission, weiß aber nicht so recht, was er tun soll. Aber egal, was er anpackt, es wird immer ziemlich chaotisch. Auch muss er aufpassen, dass er nicht vernascht wird.
Es ist eine schöne und sehr unterhaltsame Geschichte. Mina ist ein angenehmes Kind, das gerne selbständig etwas auf die Beine stellen will. Dabei geht natürlich auch manchmal etwas schief. Doch das ist gar nicht so schlimm. Aber auch das Marzi ist herzallerliebst, möchte immerzu helfen und … naja, das klappt nicht immer so. Aber wenn Mina in der Schule geärgert wird, ist das Marzi zur Stelle.
Sehr gefallen haben mir auch die wunderschönen Illustrationen.
Es ist eine temporeiche und unterhaltsame Geschichte für die Kinder.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ein neues Blau

Ein neues Blau
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Heute lebt Lili zurückgezogen in ihrem Haus mit japanischem Garten in Charlottenburg. Das Haus hat einen japanischen Garten. Doch dann kommt die 18-jährige eigensinnige Anja auf Initiative ihres Sohnes ...

Heute lebt Lili zurückgezogen in ihrem Haus mit japanischem Garten in Charlottenburg. Das Haus hat einen japanischen Garten. Doch dann kommt die 18-jährige eigensinnige Anja auf Initiative ihres Sohnes in Lilis Leben. Es ist nicht ganz einfach, doch mit der Zeit gehen die beiden aufeinander zu und Lili erzählt ihr über ihr früheres Leben. Aber auch Anja hat ihre Probleme.
Lilis Mutter ist früh gestorben. Ihr Vater ist Teehändler und Jude. Er kümmert sich liebevoll um seine Tochter und wird unterstützt von Takeshi, den er auf einer Seiner Reisen kennengelernt hat. Später lernt Lili den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur Günther von Pechmann kennen. Dadurch findet sie ihre Bestimmung und wird Porzellanmalerin. Doch dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht und Lili muss fliehen. Nach dem Krieg kommt sie zurück und lebt seither in dem Haus in Charlottenburg.
Obwohl sich der Schreibstil leicht und flüssig lesen lässt, geht es nicht so leicht und angenehm zu. Die Schrecken in der Zeit des Nationalsozialismus sind gut beschrieben. Eigentlich lese ich sehr gerne Bücher über diese Zeit, doch dieses Buch hat mich nicht so ganz überzeugt. Die Zeiten wechseln immer wieder, was ich ganz gerne mag, aber hier war es mir manchmal zu viel. Auch die vielen Information über die Porzellanmalerei haben mich etwas gestört, denn mir geht es um die Geschichten der Menschen.
Über die Protagonistinnen habe ich viel erfahren und doch kamen sie mir nicht wirklich nahe. Es sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, die hier aufeinandertreffen und die sich langsam annähern und voneinander lernen. Die Sprache ist der jeweiligen Person angepasst.
Ein Roman, der mich nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Aufbruchstimmung

Amalientöchter
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Der 1. Weltkrieg ist vorbei, Deutschland ist nun eine Republik und sogar die Frauen bekommen nun das Wahlrecht. Aber immer noch gibt es Erwartungen an Frauen und Regeln, die sie einengen. Die neunzehnjährige ...

Der 1. Weltkrieg ist vorbei, Deutschland ist nun eine Republik und sogar die Frauen bekommen nun das Wahlrecht. Aber immer noch gibt es Erwartungen an Frauen und Regeln, die sie einengen. Die neunzehnjährige Klara fühlt sich schon lange eingeengt und möchte raus aus dem Elternhaus und auf eigenen Füßen stehen. Sie reist nach Berlin zu Fritz, ihrem Freund aus Kindertagen, und findet es aufregend, dass alle in Aufbruchstimmung sind. Sie lernt Martha kennen, die es ermöglicht, dass Klara für eine Zeitschrift Artikel schreiben kann. Doch Fritz will zurück nach Weimar. Da dort die Nationalversammlung tagen soll, folgt ihm Klara, obwohl sie sich in Berlin sehr wohlfühlt. Ein Artikel von ihr sorgt dann für einen politischen Skandal.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine interessante Zeit und ich kann Klara gut verstehen, die in solche aufregenden Zeiten der Enge des Elternhauses entfliehen möchte. Doch auch wenn vieles möglich erscheint, so ist es nicht einfach für eine junge Frau, so zu leben, wie es ihr gefällt. Frauen hatten noch lange nicht die gleichen Rechte wie die Männer. Aber Klara ist eine starke Frau, die sich nicht so leicht entmutigen lässt. In Berlin brodelt es und die unterschiedlichsten Gruppierungen versuchen ihre Interessen zu verfolgen. Dabei geht es auch gewalttätig zu in den Straßen von Berlin. Als Klara Fritz nach Weimar folgt, spürt man ihre Zerrissenheit.
Dieses Buch ist ein Plädoyer dafür, seine Interessen mutig zu verfolgen, denn wenn niemand etwas tut, ändert sich auch nichts.
Die Autorin Joan Wenig hat gut recherchiert und eine tolle Geschichte aus historischen Fakten und Fiktivem geschrieben. Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Funkenflug

Funkenflug
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Der Autor Hauke Friederichs betrachtet in diesem Buch den Monat vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Es hat sich in Deutschland viel verändert nach der Machtergreifung durch Hitler. Es brodelt und ...

Der Autor Hauke Friederichs betrachtet in diesem Buch den Monat vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Es hat sich in Deutschland viel verändert nach der Machtergreifung durch Hitler. Es brodelt und ein Krieg droht. Doch die Menschen sind sehr unterschiedlicher Meinung, wenn man sie befragt, ob es zum Krieg kommen wird. Die einen glauben fest, dass es bald soweit ist, die anderen denken, dass es nicht soweit kommen wird. Doch es ist ein gefährliches Spiel im Gange und wir wissen heute, wie dieses Spiel endete.
Da ist ein Mann an der Spitze, der seine Vorstellungen hat und sich durch nichts davon abbringen lassen will, diese Vorstellungen durchzusetzen. Diplomatische Bemühungen, den Krieg abzuwenden, sind daher zum Scheitern verurteilt und doch gibt es Menschen, die das Schlimme verhindern wollen. In den Ländern um Deutschland herum verkennt man den Ernst der Lage. Die Stimmungsmache in Deutschland verläuft sehr zielgerichtet und sehr einseitig. Daher ziehen viele mit Begeisterung in den Krieg. Die Begeisterung wird nicht lange anhalten.
Dieses Buch zeigt aus verschiedenen Blickwinkeln das Zeitgeschehen von damals. Nicht alles war mir so präsent und erschreckend sind manche Parallelen zu heute.
Es ist ein interessantes und spannendes Buch, wenn auch nicht unbedingt sehr flüssig zu lesen.
Informativ, spannend, lesenswert! Und erschreckend!