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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2019

Unterhaltsam und spannend

König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht
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Schon das Cover hat mir gut gefallen, daher musste ich das Buch „König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht“ unbedingt lesen. Bedauerlicherweise ist der erste Teil an mir vorbeigegangen, aber ...

Schon das Cover hat mir gut gefallen, daher musste ich das Buch „König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht“ unbedingt lesen. Bedauerlicherweise ist der erste Teil an mir vorbeigegangen, aber das muss nachgeholt werden.
Ben hat den Plan einer berüchtigten Einbrecherbande belauscht. Die wollen doch tatsächlich in das Museum einbrechen, in dem Bens Mutter gerade als Nachtwächterin angefangen hat. Das Ziel der Band ist das verwunschene Mumien-Gold. Ben spannt König Guu ein und natürlich ist Wombat Herby auch dabei. Gemeinsam wollen sie den Verbrechern das Handwerk legen. Gut, dass König Guu immer eine geniale Idee hat.
Der Schreibstil ist passend für die angegebene Altersklasse. Die Zeichnungen sind sehr schön und passend und gefallen den Kindern. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Text, Bild und Comic.
Die Überraschung war groß, als ich feststellte, dass König Guu ein Mädchen ist und dann noch eins mit Bart. Sie lebt mir ihrem Wombat Herbert in einem tollen Baumhaus. Den Namen König Guu hat sie sich übrigens selbst gegeben. Ben ist ein liebenswerter Junge, der allerdings etwas schüchtern ist. Wombat Herby hat es mir allerdings besonders angetan. Außerdem gibt es da noch Bens Papa, der kochmäßig nicht so besonders gut drauf ist. Aber nichts ist so schlecht, dass man es nicht noch gebrauchen könnte.
Es ist eine Geschichte, die nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam ist. Ein bisschen Grusel gibt es auch. Kurz: Macht Spaß und ist absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Zeit des Glanzes

Zeit des Glanzes
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Katharina ist in Joseph Weiß verliebt, der das Kaufhaus Weiß in Würzburg führt. Aber am Jahr 1933 ist das nicht so einfach, denn Joseph ist Jude und Katharinas Vater ist Partei-Mitglied. Sie treffen sich ...

Katharina ist in Joseph Weiß verliebt, der das Kaufhaus Weiß in Würzburg führt. Aber am Jahr 1933 ist das nicht so einfach, denn Joseph ist Jude und Katharinas Vater ist Partei-Mitglied. Sie treffen sich heimlich. Doch Dann muss Joseph fliehen. Er will mit seinen Eltern in der Schweiz abwarten, bis der Spuk vorbei ist. Katharina übernimmt sein Kaufhaus und führt es für Joseph weiter, bis er wieder zurückkommen kann. Doch es kommt anders. Sie erhält einen Brief von ihm, dass er in der Schweiz geheiratet hat. Eine Welt bricht für sie zusammen. Aber nun kann sie in „ihrem“ Kaufhaus schalten und walten, wie es ihr gefällt. Zusammen mit ihren Schwestern bringt sie frischen Wind ins Geschäft. Doch während des Krieges wird es immer schwieriger und dann ist der Krieg vorbei und Joseph steht vor der Tür und will sein Kaufhaus zurück.
Der Klappentext hatte mich sehr angesprochen, aber dann hat mich das Buch enttäuscht. Es konnte mich einfach nicht packen. Schade, da ist Potential verschenkt worden.
Katharina ist die Hauptperson in dieser Geschichte. Eigentlich sollte sie stark sein, aber das kam nur sporadisch mal zum Vorschein. Meistens bleiben mir ihre Handlungsweisen fremd. Nachdem sie durch Josephs Brief von seiner Heirat erfahren hat, heiratet sie auch urplötzlich ihren Angestellten Edgar. Es kam mir vor wie eine Entscheidung von jetzt auf gleich. Da ist kein Abtasten und Kennenlernen und auch in der Ehe blieb es eine distanzierte Beziehung.
Ihre Schwester Maria kann gut mit Zahlen und Sophia ist künstlerisch begabt. Es ist eine gute Entscheidung, die Schwestern ins Kaufhaus zu holen. Der Vater ist frühzeitig in die Partei eingetreten und obwohl er nicht wirklich dahintersteht, tut er alles, um nicht anzuecken. Joseph kam mir anfangs noch recht sympathisch vor, aber seine Forderung später war dann ziemlich hart.
Alle Personen waren etwas farblos und ich konnte zu keiner eine Bindung aufbauen.
Manche Passagen der Handlung sind sehr ausführlich beschrieben, andere werden etwas überhastet dargestellt. So gibt es immer wieder größere Zeitsprünge.
Ich will nicht zu viel verraten, aber das Ende hat mir nicht besonders gefallen.
Die Idee war gut, doch an der Umsetzung hat es gehapert.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Ein Dorf voller Abgründe

Das Dorf der toten Herzen
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Als Jacobo seinen Job verliert, bleibt ihm nichts anderes, als mit seiner Familie zurück in sein Heimatdorf Portocarrero zu ziehen. Es ist eine trostlose Gegend dort am Rande der Wüste und die Dorfbewohner ...

Als Jacobo seinen Job verliert, bleibt ihm nichts anderes, als mit seiner Familie zurück in sein Heimatdorf Portocarrero zu ziehen. Es ist eine trostlose Gegend dort am Rande der Wüste und die Dorfbewohner sind abweisend. Dann passiert ein Überfall, bei dem Irene stirbt und Jacobo verwundet wird. Er fällt ins Koma und als er nach Monaten aufwacht, informiert ihn die Guardia Civil über die Ermittlungen. Sie haben den Täter und verdächtigen Jacobos vierzehnjährigen Tochter Miriam hinter dem allem zu stecken. Aber ist das wirklich so?
Auch wenn man sich nicht wohlfühlt mit dieser bedrückenden Geschichte, so packt sie einen doch. Ich bin nun auch gespannt auf das Buch „Monteperdido“ von Agustín Martínez, das ich bisher noch nicht gelesen habe.
Es ist ein spannender Thriller mit einer sehr düsteren und bedrückenden Atmosphäre. Die Charaktere sind sehr gut und glaubhaft gezeichnet, aber es gibt niemanden, der mir sympathisch ist und in den ich mich hineinversetzen konnte. Kann es einen Ort geben, in dem nur emotionslose und schreckliche Personen leben? Portocarrero scheint so ein Ort zu sein. Alle haben anscheinend etwas zu verbergen und jeder scheint Dreck am Stecken zu haben.
Bei Jacobo und Irene geht schnell das Geld aus, als Jacobo seinen Job verliert. Da bleibt ihnen nur, in das staubige, heiße Portocarrero zu ziehen. Es ist ein Ort, an dem man sich nicht wohlfühlen kann. So abweisend wie die Umgebung sind auch die Bewohner. Doch wer steckt wirklich hinter diesem Überfall? Und Was ist das Motiv? Wie Jacobo ist auch Miriams Anwältin von der Unschuld Miriams überzeugt.
Obwohl ich manchmal Zweifel hatte, war ich doch auf der richtigen Spur. Es ist ein ruhig verlaufender, aber umso abgründigerer Thriller.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Starke Gefühle

Das Leuchten in mir
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Eigentlich läuft alles gut für Emma. Sie ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Doch etwas fehlt in ihrem Leben, sie weiß es nur noch nicht. Als sie in einer Brasserie sieht, erkennt sie das urplötzlich. ...

Eigentlich läuft alles gut für Emma. Sie ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Doch etwas fehlt in ihrem Leben, sie weiß es nur noch nicht. Als sie in einer Brasserie sieht, erkennt sie das urplötzlich. Ihre Gefühle spielen verrückt. Sie ist bereit für Alexandre alles aufzugeben.
Es ist eine sehr intensive Geschichte, in der man das Gefühlschaos der Protagonisten sehr gut spüren kann. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Ich kannte bisher den Autor Grégoire Delacourt nicht, aber das ist garantiert nicht mein letztes Buch von ihm.
Auch wenn mir das Verhalten von Emma eigentlich fremd ist, so konnte ich ihre Gefühle, ihre Zweifel, aber auch Bedürfnisse gut nachvollziehen. Alexandre weckt in ihr etwas, dass sie längst verloren glaubte. Aber man versteht natürlich auch ihre Familie, die sie mit ihrer Entscheidung vor den Kopf stößt. Natürlich verhält sie sich egoistisch. Wie kann eine Mutter ihre Kinder verlassen? Trotzdem kann sie nicht anders. Auch Alexandre verlässt seine Familie. Ich finde, dass Emma besondere Stärke entwickelt, als das Schicksal zuschlägt. Es bringt die Familie wieder näher zueinander.
Es ist ein sehr emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Jugend in dunkler Zeit

Wo die Freiheit wächst
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Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft ...

Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft durch eine Edelweißanstecknadel. Sie wollten sich nicht in die offiziellen Gruppierungen zwingen lassen, wo alle indoktriniert werden. Natürlich sind sie unerwünscht. Die Gestapo hat ein Auge auf sie und es ist gefährlich, falls man entdeckt wird.
1942: Die 16-jährige Lene Meister lebt mir ihrer Familie in Köln. Der Krieg hat die Menschen mürbe gemacht und dann gibt es auch noch die ersten Bombardierungen. Da lernt Lene Erich kennen und sie verliebt sich. Schon bald erkennt sie, was für ein gefährliches Spiel ihr Freund da treibt, der auch zu den Edelweißpiraten gehört.
Der Autor erzählt diese Geschichte in Briefform. Lene korrespondiert mit ihrem Freund Erich, mit ihrer Freundin Rosi und ihren Brüdern Franz und Kalli. Der Schreibstil ist passend für Jugendliche und wirkt sehr authentisch. Auch muss die Jugendlichen vorsichtig sein, was sie schreiben, den die Briefe werden zensiert. Aber die Not macht erfinderisch und auch Lene weiß, wie sie es angehen muss.
Durch diese Darstellung in Briefform ist man an den Personen sehr nahe dran und kann gut mit ihnen fühlen. Man erfährt viel über das Leben in Kriegszeiten. Kinder und Jugendliche können in jener Zeit nicht unbeschwert aufwachsen, sie müssen schnell erwachsen werden. Es sind ja auch fast noch Kinder, die an die Front müssen, wie Lenes Bruder.
Es wird sehr realistisch aufgezeigt, wie schwer das Leben zu jener Zeit war und wie die Menschen gelitten haben. Mich hat dieses Buch sehr berührt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.