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Veröffentlicht am 21.02.2021

Wird es Gerechtigkeit geben?

Die Mauern von Porto
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Das Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto. Die Straßen sind eng und verwinkelt und viele Häuser sind marode oder stehen leer. Nach einem Brand findet die Feuerwehr im unbewohnten Nachbarhaus ...

Das Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto. Die Straßen sind eng und verwinkelt und viele Häuser sind marode oder stehen leer. Nach einem Brand findet die Feuerwehr im unbewohnten Nachbarhaus zwei unterschiedlich große Skelette hinter einer Mauer. Bei dem kleineren ist das Zungenbein gebrochen und bei dem anderen ist der Schädel eingeschlagen. Inspektor Fonseca und seine Mitarbeiter nehmen die Ermittlungen auf. In der Nachbarschaft will niemand etwas wissen. Die forensischen Untersuchungen ergeben, dass die Morde vor 22 Jahren geschahen. Das Team um Inspektor Fonseca ist enttäuscht, weil sie den Mörder nicht mehr festnehmen können, denn in Portugal verjährt Mord nach fünfzehn Jahren. Doch dann gibt es einen weiteren Mord. Hängen diese Fälle zusammen?
Dieser Krimi liest sich sehr angenehm. Sehr atmosphärisch sind die Örtlichkeiten dargestellt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Der Täter ist zwar früh bekannt, aber dennoch ist der Fall sehr spannend.
Interessant fand ich die Informationen über die politischen Verhältnisse in Angola zur Zeit der Nelkenrevolution.
Ich kannte Inspektor Fonseca und sein Team bereits aus dem Buch „Tod in Porto“. Mir gefallen diese Polizisten sehr gut, denn sie wollen Gerechtigkeit, stoßen aber so oft an ihre Grenzen. Dennoch geben sie nicht auf. Neu zum Team gestoßen ist Tété Marinho, die aus Angola stammt und frustriert Lissabon hinter sich gelassen hat, weil sie in der Abteilung Korruption keine Ermittlungserfolge verbuchen konnte. Sie passt gut in ihr neues Team, das intensiv ermittelt, aber auch die kleinen Freuden zwischendurch genießt.
Mir hat dieser spannende Portokrimi wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Schicksalhafte Zeiten

Schicksalhafte Zeiten
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Ich begleite die Freundinnen nun schon seit der Zeit, als sie ihre Hebammenausbildung machten. Viel Zeit ist seither vergangen und der Krieg hat viel verändert. Auch im Berlin hat er seine Spuren hinterlassen. ...

Ich begleite die Freundinnen nun schon seit der Zeit, als sie ihre Hebammenausbildung machten. Viel Zeit ist seither vergangen und der Krieg hat viel verändert. Auch im Berlin hat er seine Spuren hinterlassen. Für die Jüdin Edith wurde es gefährlich in Deutschland und sie ist in die Schweiz geflüchtet. Luise ist Hebamme in der Frauenklinik Neukölln. Sie versucht die Neugeborenen der Zwangsarbeiterinnen zu retten, da sie weiß, was sonst mit ihnen geschieht. Margot arbeitet im Frauengefängnis, wo die Insassinnen ihre Kinder zur Welt bringen und sich nur wenige Monate um die Säuglinge kümmern dürfen, bevor das Todesurteil vollstreckt wird. Dort gibt es eine junge Widerstandkämpferin retten, die Margot retten will, auch wenn es gefährlich wird.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Alles ist sehr realistisch beschrieben, so dass man einen guten Einblick in jene Zeit erhält. Auch die Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.
Edith, Luise und Margot sind sehr unterschiedlich, aber sie sind auch starke Frauen, denen das Leben schon so manchen Knüppel zwischen die Beine geworfen hat. Trotzdem lassen sich die Freundinnen nicht unterkriegen und versuchen auch immer wieder, anderen zu helfen. Mir sind die drei sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Aber auch die anderen Personen sind gut und authentisch beschrieben.
Mir hat auch dieser Band wieder gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Die Schatten der Vergangenheit

Denn Familie sind wir trotzdem
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Die Engländerin Jane ist jung und abenteuerlustig. Sie begleitet ihren Mann Albert Fux, der Kapitän ist, auf seinen Reisen und lässt ihre Söhne Paul und Gerd bei ihrem Schwager, dem Arzt Johann Fux. Johann ...

Die Engländerin Jane ist jung und abenteuerlustig. Sie begleitet ihren Mann Albert Fux, der Kapitän ist, auf seinen Reisen und lässt ihre Söhne Paul und Gerd bei ihrem Schwager, dem Arzt Johann Fux. Johann ist ein harter, sadistischer Mann und überzeugter Nazi, der erwartet, dass die Jungen hart werden.
Ina, die Tochter von Paul und Anne, will sich abnabeln und geht nach Israel. Sie wird schwanger und beschließt, das Kind zu behalten und alleine großzuziehen.
Als Floriane später schwanger wird, will sie nicht die übliche Familie werden. Sie will nicht eingesperrt werden. Ihr gelingt dann, was Anne und Ina nie gelungen ist. Sie bringt Paul zum Reden.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, aber recht nüchtern. Dabei ist diese Familiengeschichte tragisch und erschreckend. Heike Duken hat sich von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren lassen und dies in dem Roman „Denn Familie sind wir trotzdem“ verarbeitet.
Ich habe mit den ungleichen Brüdern Paul und Gerd, gelitten, die von ihrem Onkel so gequält wurden. Obwohl sie ihre Einstellung so unterschiedlich ist, sind sie sich doch sehr nahe. Ich habe auch mit Flo gefühlt, die sich nach ihrem Vater sehnt und ihm lange Briefe schreibt, die ihn nie erreichen werden. Aber in dieser Familie gibt es auch Menschen, die ich nicht verstehen konnte und wollte.
Das was in der Vergangenheit geschehen ist, hat immer auch Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen, vor allem wenn vieles unausgesprochen bleibt.
Es ist eine tragische Familiengeschichte, die unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Abnehmen beginnt im Kopf

Essen macht schlank
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Jeder der schon mal ein paar Pfunde abnehmen wollte, weiß wie schwierig das sein kann. Die Autorinnen Dr. Iris Zachenhofer und Dr. Marion Reddy sind Neurochirurginnen und wissen, dass unser Gehirn bei ...

Jeder der schon mal ein paar Pfunde abnehmen wollte, weiß wie schwierig das sein kann. Die Autorinnen Dr. Iris Zachenhofer und Dr. Marion Reddy sind Neurochirurginnen und wissen, dass unser Gehirn bei dem Prozess eine entscheidende Rolle spielt.
Daher steht am Anfang erst einmal der theoretische Teil, der einem verständlich erklärt, was da abläuft und wie man sich dieses Wissen zunutze machen kann. Es gibt also Nahrungsmittel, die uns bei unserem Vorhaben unterstützen, und andere, die genau das Gegenteil bewirken. Also machen wir uns doch die „Psychotricks“ zunutze.
Die passenden Rezepte gibt es dann natürlich auch. Dabei greifen die Autorinnen auf Speisen aus Italien oder Südfrankreich zurück, da sie sich dort für ihre Zusammenarbeit treffen. Die Rezepte sollen schmecken, beim Abnehmen helfen und nicht zu aufwändig sein. Das ist gut gelungen, doch bevor man diese Informationen verinnerlicht hat, wird wohl eine Weile vergehen.
Der Rezeptteil ist gut strukturiert und dort lässt sich wohl für jeden etwas finden. Dabei gilt sowieso die Regel „Es gibt keine Regel“. Man kann sich die Mahlzeiten so zusammenstellen, dass sie für einen passen, denn Geschmäcker und Bedürfnisse sind nun einmal sehr unterschiedlich.
Wie immer bei GU war ich von den tollen Fotos begeistert.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Mord auf der Hallig

Die letzte Fähre ging um fünf
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Endlich gönnt sich Kommissar Kollerup einen Urlaub. Dank eines gewonnenen Preisausschreibens steht ihm ein Urlaub auf der Hallig Grienoog bevor und Kolle will es ruhig angehen und sich erholen. Als ein ...

Endlich gönnt sich Kommissar Kollerup einen Urlaub. Dank eines gewonnenen Preisausschreibens steht ihm ein Urlaub auf der Hallig Grienoog bevor und Kolle will es ruhig angehen und sich erholen. Als ein Hurrikan angekündigt wird, fliehen viele Besucher von der Hallig und die übrigen hoffen, dass es schon nicht so schlimm wird. Doch es wird heftig und dann gibt es auch noch einen Toten, den Wattführer Kai Wolters. Kolle muss die Ermittlungen ohne Verstärkung vom Festland durchführen. Kurzerhand macht er den malenden Schafhirten Onne zu seinem Helfer. Verdächtig ist jeder – Hotelgäste und auch Angestellte des Hotels. Glücklicherweise kann keiner flüchten, denn … die letzte Fähre ging um fünf.
Es ist ein sehr unterhaltsamer Krimi. Die Charaktere sind individuell und etwas eigen beschrieben. Kolle führt die Ermittlung auf eine recht spezielle Art und verdächtigt jeden. Dazwischen gibt es immer wieder Abschnitte, die in die Vergangenheit führen und so erfährt der Leser, dass alle einen Grund hatten, den Wattführer umzubringen. So ist man Kolle immer einen Schritt voraus. Doch das hilft einem nicht weiter, denn alle hatten ein Motiv. So weiß man alles und doch nichts und die Geschichte bleibt spannend.
Gut gefallen hat mir, dass neben dem Kriminalfall auch die Problematik von Umweltschutz und Windkraft angesprochen werden.
Ein wirklich unterhaltsamer und spannender Hallig-Krimi.

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