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Veröffentlicht am 20.04.2019

Briefe und mehr

Zeilen ans Meer
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Lena hat eine Zeit in Australien verbracht und nun heißt es Abschied nehmen. Sie wirft eine Flaschenpost mit ihren Träumen und Wünschen ins Meer. Über zehn Jahre später findet der Australier Sam diese ...

Lena hat eine Zeit in Australien verbracht und nun heißt es Abschied nehmen. Sie wirft eine Flaschenpost mit ihren Träumen und Wünschen ins Meer. Über zehn Jahre später findet der Australier Sam diese Flaschenpost. Er schreibt an Lena, obwohl er sich keine Hoffnung macht, eine Antwort zu bekommen. Falsch gedacht! Lena antwortet und es beginnt ein reger Briefwechsel. Darüber entsteht eine Freundschaft, denn Lena und Sam vertrauen einander sehr viel an. Doch dann wird aus Freundschaft Liebe. Doch kann das funktionieren? Kann man jemanden lieben, den man nicht persönlich kennt?
Es ist ein ganz besonderer Roman, der mir sehr gefallen hat. Manchmal passiert es, dass man seine Gedanken einem Fremden eher mitteilen kann, als jemandem aus der Familie oder Freunden. Auch Lena vertraut Sam vieles an, was sie sonst niemandem erzählen würde. So wird Sam immer wichtiger für sie. Auf Lena purzelt einfach zu viel ein und manches wächst ihr auch über den Kopf. Darüber hat sie sich selbst vergessen. Sam macht ihr Mut, ihre Träume wieder zu leben. Für die Briefe nehmen sich beide immer Zeit. Sam geht zwar auf Lena ein und auch ihm sind die Briefe wichtig, aber es dauert lange, bis er wirklich offen ist und über seine Gefühle schreiben kann.
Mich hat das Buch vom ersten Moment an gepackt. Die Protagonisten sind so sympathisch und ich habe sehr gerne das Briefgeheimnis verletzt und mitgelesen. Es ist nicht so, als wenn alles nur schön und positiv verläuft, es gibt auch Missverständnisse. Auch wenn mal Funkstille herrscht, so ist beiden der Kontakt doch sehr wichtig und wird wiederbelebt. Sie stärken sich gegenseitig und dann schleicht sich die Liebe in diese Freundschaft.
Es ist eine tolle und bewegende Geschichte. Ich konnte mich sehr gut in die die Beiden hineinversetzen und habe ihnen wirklich alles Gute gewünscht.
Ich kann diesen wundervollen Roman nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Auf in die Schule

Hops & Holly 1: Die Schule geht los!
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Dieses Buch hat mich gleich angesprochen, denn ich konnte mich an meine Kindheit zurückerinnern, als wohl jedes Kind „Die Häschenschule“ kannte. In moderner Form gibt es sie nun also wieder.
Wenn Kinder ...

Dieses Buch hat mich gleich angesprochen, denn ich konnte mich an meine Kindheit zurückerinnern, als wohl jedes Kind „Die Häschenschule“ kannte. In moderner Form gibt es sie nun also wieder.
Wenn Kinder in die Schule kommen, ist schon vorher die Aufregung groß, denn man weiß ja nicht genau, was einen erwartet. Wenn es dann soweit ist, kommt viel Neues und Aufregendes auf die Kinder zu. Da geht es Hasenkindern genau wie Menschenkindern.
Das Buch enthält zehn Geschichten rund um die Schule zum Vor- und Selberlesen. Der Erzählstil ist einfach schön. In diesen Geschichten erkennen sich die Kinder wieder. Sie sind unterhaltsam und bereiten den Kindern viel Freude.
Die Zwillinge Hops und Holly sind voller Erwartung und dann ist es soweit. Sie erleben ihren ersten Schultag. Doch kaum haben sie sich eingelebt, soll der beliebte Lehrer Blütenkranz versetzt werden. Das wird für seinen Nachfolger Herrn Nimmersatt nicht einfach. Doch dann stellt sich raus, dass er gar nicht so übel ist. Aber neben dem Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen gibt es in der Schule noch einiges zu lernen. Man lernt neue Freunde kennen und muss Verantwortung übernehmen. Besonders freuen sich alle, wenn ein Ausflug angesagt ist. Daneben gibt es aber noch viel Aufregendes und Tolles zu erleben.
Die wundervollen und kindgerechten Zeichnungen untermalen die Geschichten einfach toll. Für die Kleinen gibt es auf den Bildern einiges zu entdecken. Die Charaktere sind alle liebevoll und individuell gestaltet.
Ich kann dieses tolle Kinderbuch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Beziehungen und Liebe

Das Leuchten jenes Sommers
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Im August 1939 lebt Maddy zurückgezogen auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall. Hier ist sie weit weg vom drohenden Krieg. Sie wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Schwester Georgiana, ...

Im August 1939 lebt Maddy zurückgezogen auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall. Hier ist sie weit weg vom drohenden Krieg. Sie wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Schwester Georgiana, die auf einer längeren Reise durch Europa ist. Doch als Georgina wiederauftaucht, hat sie eine Gruppe junger Leute im Schlepptau, darunter auch ihren Freund Victor. Maddy ist irritiert. Ihre Schwester ist ihr fremdgeworden. Nun gibt es ständig Feste auf Summerhill. Victor wird Maddy immer unsympathischer, denn er zeigt auffälliges Interesse an dem Anwesen. Sie ahnt aber nicht, dass Gefahr droht.
Siebzig Jahre später kommt die junge Fotografin Chloe McAllister nach Summerhill, um die Kinderbuchautorin Madeleine Hamilton zu fotografieren. Sie macht das gegen den Willen ihres Mannes Aiden, der eine sehr besitzergreifende Art hat. Chloe hat gerade erst erfahren, dass sie schwanger ist. Mit dem Gedanken kann sie sich noch nicht anfreunden, denn sie hat Angst, dass das Kind eine Erbkrankheit haben könnte, die auch ihr Bruder hat. Ihr Auftrag verschafft ihre also etwas Abstand zum normalen Leben. So lernt sie auf Summerhill die nun alte Maddy kennen und ahnt noch nicht, wie dadurch ihr weiteres Leben beeinflusst wird.
Mir hatte seinerzeit bereits das Buch „Die Zeit der Schwalben“ sehr gut gefallen und so war ich auch auf dieses Buch gespannt. Ich wurde nicht enttäuscht, denn dieses Buch hat mich wieder in seinen Bann gezogen, obwohl es eigentlich eine recht ruhige Geschichte ist. Der eindringliche Schreibstil gefällt mir sehr gut, aber auch wie die zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft sind.
Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Maddy und Georgiana wurden früh zu Waisen und Georgina hat die Verantwortung für ihre kleinere Schwester übernommen. Die Beziehung ist eng, besonders von Maddys Seite aus, doch zunehmend möchte sich Gigi daraus befreien. Auch Cloe und ihr Bruder Danny haben früh ihre Eltern verloren und so hat Chloe sich um ihren kranken Bruder gekümmert. Doch der will in ein Heim, damit Chloe ein eigenes Leben hat. Sie tut sich aber sehr schwer damit, ihren Bruder loszulassen.
Victor und Aidan sind beide sehr unsympathisch, doch Aidan ist noch um einiges heftiger. Er nutzt Chloes Abhängigkeit aus und versucht sie einzusperren – natürlich alles unter dem Deckmantel „Liebe“.
Diese Geschichte erzählt über Verantwortung für andere innerhalb der Familie, über Zusammenhalt und Liebe. Leider ist hier aber auch eine kranke, besitzergreifende Liebe vertreten.
Das Buch ist trotz des ruhigen Verlaufs spannend und zum Ende wird es richtig dramatisch.
Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Nur ein kurzes Glück

Good Luck Chuck
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David ist ein verschlossener Typ, der sich schon sehr lange mit Selbstzweifeln und Depressionen plagt. Er lässt niemanden an sich herankommen und Frauen schüchtern ihn ein. Selbst zu seinen Arbeitskollegen ...

David ist ein verschlossener Typ, der sich schon sehr lange mit Selbstzweifeln und Depressionen plagt. Er lässt niemanden an sich herankommen und Frauen schüchtern ihn ein. Selbst zu seinen Arbeitskollegen hat er keinen Kontakt, da er sich selbst ausschließt. Nur zu seiner Oma hat er eine innige Beziehung. Als er dann die schockierende Diagnose „Krebs“ erhält, beschließt David, keine Chemotherapie über sich ergehen zu lassen und sich endlich aus dem deprimierenden Leben zu verabschieden. Doch zuvor will er sich noch einen Traum erfüllen. Er reist nach New York. Dort begegnet er gleich der lebensfrohen, impulsiven Coco. Sie überrollt ihn förmlich und macht für ihn den Fremdenführer. Er kann in ihrer Begleitung gar nicht anders, als aus sich herauszukommen.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Die Gedanken und Gefühle von David sind dabei gut nachvollziehbar. Er ist ein einsamer Mensch, der sich meist selbst im Weg steht. Eine Therapie hätte wohl helfen können, aber dazu muss man sich entscheiden und ein solches Angebot annehmen. Coco ist ein wenig verrückt. Sie lässt sich durch Davids Art nicht abschrecken. So gelingt es ihr, an ihn heranzukommen und er kann sich etwas öffnen. Gegensätzlicher könnten die beiden nicht sein und trotzdem kommen sie zusammen. Eigentlich ist das Gefühlsleben der Protagonisten gut beschrieben, aber mir kamen sie nicht richtig nahe. Doch das liegt vielleicht auch an mir, da ich mich mit Depressionen etwas schwertue, obwohl ich weiß, dass es jeden treffen kann.
Mir hat die Geschichte dennoch gefallen. Das Ende ist schlüssig. Trotzdem hatte ich gehofft, dass David dieses kleine Glück nicht länger genießen durfte.
Eine tragische Geschichte.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Eine berührende Geschichte

Untermieter im Kopf
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Emma hat einen gutartigen Tumor im Gehirn, sie nennt ihn ihren „Untermieter“. Damit kann sie leben, aber mit den Kontrollen im MRT hat sie Probleme. Wieder einmal ist sie zu einem Kontrolltermin unterwegs. ...

Emma hat einen gutartigen Tumor im Gehirn, sie nennt ihn ihren „Untermieter“. Damit kann sie leben, aber mit den Kontrollen im MRT hat sie Probleme. Wieder einmal ist sie zu einem Kontrolltermin unterwegs. Da begegnet sie Tim. Sie verstehen sich gut und sie schildert ihm ihre Probleme. Er wartet auf sie, als sie nach der Untersuchung aus der Klinik kommt. Sie machen einen Spaziergang, den beide genießen. Dabei reden sie über vieles, aber nicht über ihre Krankheiten. Am Ende verabreden sie sich zum nächsten Kontrolltermin. Emma freut sich auf die erneute Begegnung und es trifft sie sehr, als am Treffpunkt ein fremder Mann auf sie wartet. Er hat einen Auftrag von Tim und bittet sie, mit ihm zu kommen.
Es ist eine wundervolle kleine Geschichte. Obwohl der Hintergrund ein ernster ist, ist der Schreibstil auch humorvoll. Wir lernen Emmas Gedanken kennen, erfahren wie sie sich Mut macht und wir ihr Leben verläuft. Aber man kann auch ihre Ängste spüren. Von tim erfahren wir zunächst gar nicht viel. Er ist sympathisch und schon das erste Gespräch tut Emma gut. Er ist nicht ohne Grund bei der Klinik, aber das ist kein Thema. Sie verabreden sich zum nächsten Kontrolltermin in einem halben Jahr und haben in der Zwischenzeit keinen Kontakt – und doch ist der andere stets präsent. Ich kann Emmas Unverständnis verstehen, als das Tims Freund Daniel auf sie wartet.
Ich will nicht zu viel verraten, kann nur sagen, dass die Geschichte sehr lesenswert ist. Das Ende ist wunderbar passend.