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Veröffentlicht am 26.09.2023

Greta – die Unnahbare und Geheimnisvolle

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Greta Gustafsson ist froh, als sie mit 15 Jahren die Stelle in einem Kaufhaus in Stockholm bekommt, denn ihre Familie benötigt das Geld. Aber sie träumt von einer Schauspiel-Karriere und tatsächlich besteht ...

Greta Gustafsson ist froh, als sie mit 15 Jahren die Stelle in einem Kaufhaus in Stockholm bekommt, denn ihre Familie benötigt das Geld. Aber sie träumt von einer Schauspiel-Karriere und tatsächlich besteht sie die Aufnahmeprüfung für eine Schauspielausbildung an der renommierten Schauspielakademie des Königlichen Dramatischen Theaters. Dann wird der Regisseur Mauritz Stiller auf sie aufmerksam und fördert sie. Damit ist der Grundstein gelegt für ihre bemerkenswerte Karriere als Greta Garbo.
Ich hatte gehofft, neue Facetten an der großartigen Schauspielerin kennenzulernen. Leider ist das nicht geschehen. Dennoch hat mir diese Romanbiografie gut gefallen. Dieser Roman ist ein Teil der Reihe „Ikonen ihrer Zeit“. Zu einer Ikone darf man Greta Garbo tatsächlich zählen.
Greta wusste schon früh, was sie wollte und doch benötigte sie Zuspruch, um ihr Ziel zu erreichen. So gelingt es ihr, den Platz an der Schauspielschule zu gewinnen. Dabei läuft anfangs nicht alles gut. Mauritz Stiller erkennt aber ihre Begabung und ihre besondere Ausstrahlung. Er fördert sie und nimmt sie mit nach Amerika, wo sie zum Star wird. Stiller ist ein unangenehmer aufbrausender Mensch, dennoch trennt sie sich nicht von ihrem Mentor. Aber auch in Amerika musste sie um Anerkennung und Entlohnung kämpfen. Ich habe ihre Entwicklung gerne mitverfolgt, aber dennoch kam sie mir als Person nicht wirklich nahe. Ich denke, auch wenn sie Freunde hatte, so war sie ein Mensch, der andere nur schwer an sich herankommen ließ. Schon früh beendet sie ihre Karriere und lebt einsam und zurückgezogen. Bis zu ihrem Tod bleibt sie immer die geheimnisumwitterte Diva.
Eine gut zu lesende Romanbiografie über die „Göttliche“ Greta Garbo, die eine ganz besondere und geheimnisvolle Ausstrahlung hatte.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Der Fortschritt kommt nach Segulfjörður

60 Kilo Kinnhaken
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Es läuft gut in dem kleinen Ort Segulfjörður, denn die Heringsfänge sind seit einige Jahren gut. Menschen aus anderen Ländern bringen Fortschritt und verändern das Leben in der kleinen Gemeinde. So eröffnen ...

Es läuft gut in dem kleinen Ort Segulfjörður, denn die Heringsfänge sind seit einige Jahren gut. Menschen aus anderen Ländern bringen Fortschritt und verändern das Leben in der kleinen Gemeinde. So eröffnen sich auch für den Waisen Gestur unverhoffte Möglichkeiten, die er auch bereitwillig annehmen will. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die aber natürlich auch neue Probleme mit sich bringt.
Ich lese gerne Bücher, die in nordischen Ländern spielen. Daher hat mich auch dieser Roman angezogen. Dieses Buch ist nach „60 Kilo Sonnenschein“ der zweite Band um den jungen Gestur, der inzwischen volljährig ist. Ich hatte den Vorgängerband nicht gelesen, was auch nicht unbedingt notwendig ist für das Verständnis. Aber mir ist Gestur so ans Herz gewachsen, dass ich das gerne noch ändern will.
Der Autor Hallgrímur Helgason schreibt wortgewandt und humorvoll, manchmal sogar poetisch. Allerdings schildert er manches auch in einer sehr direkten, bissigen und markigen Sprache. Man muss Zeit und Muße haben, um dieses seitenstarke Werk zu lesen, das leider einige Längen aufweist. Auch die fremden Namen machen es einem nicht immer leicht. Wir erfahren beim Lesen aber sehr viel über die Geschichte und Kultur Islands.
Mit den Neuankömmlingen aus dem Ausland verändert sich der kleine Ort Segulfjörður, der zwar fiktiv ist, aber genauso ausgesehen haben könnte. Der Fortschritt bringt viele technische Errungenschaften in diesen zuvor etwas rückständigen Ort, was das Leben rundum wandeln. Die Menschen wollen an diesem Fortschritt teilhaben. Doch solche Veränderungen bringen nicht nur Positives mit sich, leider gibt es auch Schattenseiten.
Auch Gestur trifft Entscheidungen, von denen sein Ziehvater nichts weiß, denn er hat Träume, die er wahr werden lassen möchte. Wir erleben mit, wie er erwachsen wird und die Liebe erlebt.
Doch es kommt, wie es kommen muss: Dass Schicksal schlägt zu in Segulfjörður.
Die Personen sind lebendig und oft etwas eigenwillig dargestellt.
Eine interessante Geschichte, humorvoll und tiefgründig zugleich, die mich gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Ein Neuanfang

Club Paradies - Im Licht der Freiheit
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Maria hatte immer Entschuldigungen für das Verhalten ihres Mannes Hanns Borchardt, der wenig Rücksicht auf seine Familie genommen hat. Doch dann stand Weihnachten 1976 die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss ...

Maria hatte immer Entschuldigungen für das Verhalten ihres Mannes Hanns Borchardt, der wenig Rücksicht auf seine Familie genommen hat. Doch dann stand Weihnachten 1976 die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür. So hat Maria erfahren, in welch betrügerische Machenschaften ihr Mann verwickelt war. Für Selbstmitleid ist keine Zeit, sie muss sehen, wie sie zurechtkommt und entwickelt dabei ungeahnte Stärke. Zum Glück steht ihr der Familienanwalt Klaus Schröder zur Seite.
Schon der Vorgängerband „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ hat mich begeistert und natürlich wollte ich wissen, wie es weitergeht. Der lebendige Schreibstil der Autorin Caren Benedikt liest sich sehr angenehm und flüssig.
Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Hanns Borchardt war ein dominanter Mann, der rücksichtslos im Geschäftsleben wie im Privatleben war. Als seine Machenschaften aufgeflogen sind, entzieht er sich der Verantwortung und lässt seine Frau und Kinder zurück, die mit den Folgen seiner Betrügereien fertig werden müssen. Maria hat die bestimmende Art immer ertragen und entschuldigt, doch nun muss sie erkennen, was für ein Mensch Hanns wirklich war. Seine jahrelangen schändlichen Lügen sind wirklich unfassbar. Es wird nicht leicht für sie, denn die Gesellschaft, welche die Borchardt früher hofiert haben, wendet sich ab. Nur Klaus Schröder unterstützt sie weiterhin. Mir hat es gefallen, wie Maria ihre Probleme angeht und daran wächst. Dafür ist ein Stück weit auch Hanns‘ ehemalige Geliebte Lea verantwortlich, die Maria helfen will. Das Verhältnis zu ihrer Tochter Hanna wird auch immer inniger. Hanna muss nach Übergriffen ihres Chefs ihren eigenen Weg finden und Sohn Holger verstrickt sich aus Liebe immer mehr in die Aktivitäten der RAF.
Das Nachwort der Autorin ist informativ und interessant.
Auch dieser Roman ist unterhaltsam und fesselnd und hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Schmuggel, Liebe und eine alte Fehde

Die Zuckerbaronin
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Zucker ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kostbar und teuer. Da verwundert es nicht, dass die Nachfrage nach dem zufällig entdeckten Saccharin, welches wesentlich erschwinglicher ist, steigt. Das ...

Zucker ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts kostbar und teuer. Da verwundert es nicht, dass die Nachfrage nach dem zufällig entdeckten Saccharin, welches wesentlich erschwinglicher ist, steigt. Das gefällt der Zuckerindustrie natürlich nicht, und so kommt es, dass der süße Ersatzstoff verboten wird. Daher holen die Schmuggler die begehrte Ware aus der Schweiz. Zu diesen Schmugglern gehören auch Korbinian Schinder und seine Familie. Doch als Liebe ins Spiel kommt, wird es schwierig, denn Martha verliebt sich ausgerechnet in den charmanten Alexander Wallendorf, den Sohn und Erben des Zuckerimperiums.
Dies ist der Auftaktband der Drei-Schwestern-Saga. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft dargestellt, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Auch die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Korbinian muss seine Familie durchbringen, was nicht immer leicht ist. Daher wählt er den illegalen Weg und muss dabei auch findig vorgehen. Doch dieser Weg ist nicht ungefährlich uns so verliert er seine Frau und damit das Wichtigste in seinem Leben. Seine Töchter, die Schwestern Martha, Gwendolyn und Helena, sind sehr unterschiedlich. Martha ist eine eigenwillige lebenslustige Person, die ihren Vater gerne auf den Schmuggelfahrten begleitet. Gwendolyn ist schlau und wissbegierig, und die Jüngste, Helene, ist ein wenig träumerisch und mag Tiere. Beim Tanzen lernt Martha Alexander Wallendorf kennen und lieben, aber sie kann ihm natürlich nicht erzählen, was sie so treibt. Nicht nur der Schmuggel steht zwischen ihnen, sondern auch eine alte Feindschaft zwischen den Familien. Doch kann sie ihr Geheimnis wahren?
In diesem Roman wurden realistische Begebenheiten wunderbar mit fiktiven verknüpft. Über die Entstehung des Saccharins habe ich vorher nichts gewusst.
Hilfreich und informativ sind das Personenverzeichnis am Anfang des Romans und das Nachwort.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Fesselnd und düster

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Wien, 1895: Während sich der technische Fortschritt ausbreitet, ist in Wien der Aberglaube noch weitverbreitet. Spiritismus und Séancen sind beliebt und dabei wird allerlei Schwindel betrieben. Dem wollte ...

Wien, 1895: Während sich der technische Fortschritt ausbreitet, ist in Wien der Aberglaube noch weitverbreitet. Spiritismus und Séancen sind beliebt und dabei wird allerlei Schwindel betrieben. Dem wollte der Naturwissenschaftler Dr. Lichtenstein entgegenwirken. Doch dann machen Touristen bei einer Führung durch die Gruft des Stephansdom einen grausigen Fund. Zwischen den alten Knochen liegt eine männliche Leiche. Das Gesicht ist verzerrt. Was hat den Mann so entsetzt? Der Tote ist Lichtenstein und ein Freund des Oberpolizeirat Stukart. Der beauftragt Inspektor Leopold von Herzfeldt die Sache zu untersuchen.
Anna, dem Mündel des Totengräbers Augustin Rothmayer, ist aufgefallen, dass aus dem Waisenhaus im 5. Bezirk in Wien immer wieder Kinder verschwinden. Ein ermordeter Junge hatte Anna noch vor dem Nachtkrapp gewarnt. Doch Leos Kollege Leinkirchner zeigt sich nicht besonders interessiert, handelt es sich doch meist um Straßen- oder Waisenkinder, die angeblich weggelaufen sind. Aber dann verschwindet ein Junge aus einer gutsituierten Familie.
Dies ist nun bereits der dritte Band um das ungewöhnlicher Ermittlerteam. Auch dieses Mal konnte mich der Autor Oliver Pötzsch wieder fesseln. Er entführt mich mit seiner Geschichte in ein Wien, das sehr atmosphärisch dargestellt ist. Dabei gibt es nicht nur die schönen Seiten der Stadt, sondern auch viel Not und Hoffnungslosigkeit.
Die Charaktere sind gut und sehr individuell beschrieben. Leopold von Herzfeldt hat in Graz Kriminalistik studiert, kommt aber mit seinen modernen Methoden nicht gut bei den Kollegen an. Auch dass er Jude ist, wird ihm angekreidet. Der Totengräber Augustin ist kauzig, aber ein kluger Kopf. Dieses Mal verfasst er ein Buch zum Thema Spuk- und Geisterscheinungen. Auch die Tatortfotografin Julia Wolf ist wieder mit von der Partie. Sie hat eine kleine Tochter, für die sie nur das Beste will. Inzwischen verbindet sie mit Leo mehr als nur das berufliche Interesse, doch das darf niemand wissen. Es gibt also alle Hände voll zu tun für unsere Ermittler. Doch dann taucht Leos Mutter auf, weil sie Zeit mit ihrem Sohn verbringen möchte, bis sie im Hotel dem Schriftsteller Arthur Conan Doyle begegnet.
Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten. Lange habe ich im Dunkeln herumgetappt, wer wohl hinter allem steckt.
Es ist ein informativer und sehr spannender historischer Krimi, der mir wieder gut gefallen hat.

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