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Veröffentlicht am 13.12.2020

Die Welt vor der Haustür

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! Die Weltreise vor der Haustür geht weiter
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Ich reise gerne. Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein. Manchmal ist es auch schön, die nähere Umgebung zu erkunden. Dabei hilft dieses Reisebuch. Es zeigt, dass wir in unserem eigenen Land durchaus ...

Ich reise gerne. Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein. Manchmal ist es auch schön, die nähere Umgebung zu erkunden. Dabei hilft dieses Reisebuch. Es zeigt, dass wir in unserem eigenen Land durchaus Sehenswertes haben, auf das nicht jeder gleich kommt. Dazu gibt es dann Vergleiche, wie den Altschlossfelsen im Pfälzerwald mit dem Antilope Canyon von Arizona, die Burg Hohenzollern mit Mont Saint-Michel in der Normandie, die Seufzerbrücke von Dresden mit der in Venedig, die Seebrücke in Binz mit der von Brighton, usw.
Ich finde zwar, dass die meisten der heimischen Orte durchaus ihren Reiz haben, aber bei manchen Vergleichen konnte ich nicht unbedingt zustimmen. Trotzdem hat mir das Buch gefallen, denn es zeigt wunderschöne Fotos, Reiseorte mit vielen Tipps, wie Hotels und Restaurants.
Dieses Buch lohnt sich also durchaus, um Inspirationen zu holen.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Schöner Auftakt dieser Reihe

Die Frauen vom Nikolaifleet – Der Traum von Übersee (Die Kolonialwaren-Saga 1)
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Leonores Vater Karl Grieve hat einen Kolonialwarenladen. Nora liebt diesen Laden und es gefällt ihr, wenn sie die Kunden bedienen kann. Doch ihr Vater erwartet, dass sie sich um den Haushalt kümmert, denn ...

Leonores Vater Karl Grieve hat einen Kolonialwarenladen. Nora liebt diesen Laden und es gefällt ihr, wenn sie die Kunden bedienen kann. Doch ihr Vater erwartet, dass sie sich um den Haushalt kümmert, denn ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben. Auch hat Carl Grieve schon einen Schwiegersohn im Blick, den Bäcker Mathias Kölling. Doch dann lernt Nora den Künstler Julius Konradi kennen und verliebt sich in ihn. Wird sie ihr Glück finden, wenn sie Hamburg und den Laden zurücklassen muss?
Dies ist der Auftaktband einer Familiensaga aus Hamburg von Katharina Lansing. Es hat mir Freude bereitet, diese Geschichte zu lesen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Der Schreibstil lässt sich gut und schön flüssig lesen, er ist sehr bildhaft. Ich mag Hamburg und es war schön, in die Atmosphäre dieser Stadt vor gut einhundert Jahren einzutauchen.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Carl Grieve ist ein sehr strenger Vater und er erwartet von seinen Kindern, dass sie in seinem Sinne funktionieren. Während sein Sohn sich für das Geschäft einsetzen soll, soll Leonore den Haushalt führen, heiraten und Kinder kriegen. Doch Sohn Carl ist ein leichtlebiger und egoistischer junger Mann, der seine eigenen Pläne hat. Ihn zieht es nach Amerika. Aber auch Nora will den Mann heiraten, den sie liebt und muss dafür sehr kämpfen. Sie ist eine sympathische junge Frau, erst einmal selbstbewusster werden muss, damit sie ihren Weg gehen kann. Dabei ist ihre Freundin Sophie hilfreich, die sie unter ihre Fittiche nimmt.
Ein unterhaltsamer historischer Roman um eine Hamburger Familie.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Macht neugierig auf den Folgeband

Das Unrecht der Väter
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Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann waren zusammen im Ersten Weltkrieg. Sie haben ihre Unternehmen zusammengelegt und sind sehr erfolgreich mit ihren gemeinsamen Geschäften. ...

Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann waren zusammen im Ersten Weltkrieg. Sie haben ihre Unternehmen zusammengelegt und sind sehr erfolgreich mit ihren gemeinsamen Geschäften. Doch Gustav von Falkenbach möchte nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, er hat andere Vorstellungen von seiner Zukunft. Auch seine Schwester Wilhelmine möchte ihren eigenen Weg gehen. Aber die Nazis werden immer stärker und haben auch im Umfeld der Familien Einfluss. Als Erna Behrend, die Tochter eines Kriegskameraden, beim Firmenjubiläum auftaucht und unangenehme Fragen stellt, sorgt das für Aufregung.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen (ganz gleich unter welchem Namen sie veröffentlicht hat) und auch dieser Auftakt einer Neuen Reihe hat mich wieder gepackt. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.
Es sind eine ganze Reihe Personen im Spiel. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Nicht alle sind sympathisch. Die Kriegskameraden haben ein Geheimnis, das sie zusammenschweißt und das nicht ans Tageslicht soll, denn sie befürchten, dass die Familien zerbrechen würden. Aber Erna möchte mehr über ihren Vater wissen. Die Väter gehen davon aus, dass ihre Kinder den vorgesehen Weg beschreiten, doch Gustav will Mediziner werden und Wilhelmine ist politisch interessiert und sehr kämpferisch. Friedrich Lehmann mit seiner künstlerischen Begabung ist in der Firma nicht zufrieden. Der ehrgeizige Leopold macht sich unbeliebt, als er Irma umgarnt.
Die politischen Verhältnisse sind schwierig, der Antisemitismus greift immer mehr um sich und die Nazis werden stärker und fordernder.
Ich war sehr gespannt, welches Geheimnis da gehütet wird, doch das ist bis zum Ende verborgen geblieben. Umso gespannter bin ich, wie es mit der Falkenbach-Sage weitergeht.
Mir hat das Buch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Griet hat’s nicht einfach

Mord auf Vlieland
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Commissaris Griet Gerritsen braucht nach dem Vorfall in der Vergangenheit einen Neuanfang. Ihr alter Chef hat dafür gesorgt, dass sie Friesland einen Job bekommt. Aber ihr neuer Vorgesetzter Wim Wouters ...

Commissaris Griet Gerritsen braucht nach dem Vorfall in der Vergangenheit einen Neuanfang. Ihr alter Chef hat dafür gesorgt, dass sie Friesland einen Job bekommt. Aber ihr neuer Vorgesetzter Wim Wouters ist davon gar nicht erbaut. Er lässt sie bei einem Mord auf Vlieland ermitteln und teilt ihr nur zwei Kollegen zu: Pieter de Vries bearbeitet seit einer Weile nur alte Fälle und Noemi Boogard ist zu ehrgeizig und ein „hektisches Küken“. Wouters wünscht sich wohl, dass Griet bei diesem Fall auf die Nase fällt. Er hat sich aber wohl in Griet getäuscht, denn die setzt alles daran, den Fall zu klären.
Der Tote Vincent Bakker hat ein Hotel auf Vlieland. Wer hat ein Interesse an seinem Tod? Angeblich war er sehr beliebt, doch schnell stellt sich heraus, dass niemand ihm eine Träne nachweist. Der Insel-Polizeichef Henk van der Waal -bietet seine Unterstützung an. Es wird keine einfache Ermittlung für Griet Gerritsen und ihr Team, denn niemand will so recht mit der Sprache raus.
Der Krimi lässt sich gut und flüssig lesen und hat mir gut gefallen. Ich kann den Nachfolgerband bereits und kannte Griet und ihr Team also schon. Die Atmosphäre und das Leben auf der Insel sind gut beschrieben. Es wird auch sehr authentisch durch die eingeworfenen holländischen Redewendungen.
Auch die Charaktere sind interessant und individuell dargestellt. Für Commissaris Griet Gerritsen geht der Beruf über alles, das hatte Auswirkungen auf ihre Ehe. Nun versorgt ihr Mann die kleine Tochter. Pieter de Vries dagegen ist ein Familienmensch, der gerne gut isst. Er hat einen Fehler gemacht, der ihn an den Schreibtisch gebracht hat. Aber er ist ein fähiger Polizist. Noemi Boogard ist noch frisch im Job. Sie ist ehrgeizig und schießt oft übers Zeil hinaus.
Es ist kein einfacher Fall, mit dem es die Polizei hier zu tun hat und es gibt viele Verdächtige. Doch am Ende löst sich alles schlüssig, aber auch überraschend auf.
Es ist ein eher ruhiger Krimi mit viel Lokalkolorit. Mir hat er gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Menschen in Zeiten der Pandemie

Die Stadt am Ende der Welt
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In Zeiten einer Pandemie über eine andere Pandemie, die schon lange her ist, zu lesen, ist schon merkwürdig.
Im Herbst 1918 wütet die Spanische Grippe und fordert viele Opfer. Die Bewohner der kleinen ...

In Zeiten einer Pandemie über eine andere Pandemie, die schon lange her ist, zu lesen, ist schon merkwürdig.
Im Herbst 1918 wütet die Spanische Grippe und fordert viele Opfer. Die Bewohner der kleinen Holzfällerstadt Commenwealth versuchen sich zu schützen, indem sie ihren Ort hermetisch abriegeln. Die einzige Zufahrtsstraße wird bewacht. Doch dann sucht ein Soldat Hilfe und wird am Betreten der Stadt gehindert indem er erschossen wird. Der junge Philip Worthy, Adoptivsohn des Stadtgründers, muss das mit ansehen und ist verstört. Er verhält sich später anders, als er in eine solche Situation kommt.
Es ist dem Autor Thomas Mullen gut gelungen, die besondere Atmosphäre um die Ausnahmesituation in dem kleinen Ort einzufangen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Zunächst geht es einen Gemeinschaftssinn in dem kleinen florierenden Ort. Doch durch den Vorfall verändern sich die Dinge. Als dann auch trotz aller Vorsicht die Grippe doch im Ort Opfer fordert, zerbricht der Zusammenhalt. Misstrauen macht sich breit und dann wird die Versorgungslage auch noch schwierig. Von Toleranz und Gemeinschaft ist nichts mehr zu spüren. Jeder ist sich wohl selbst der nächste.
Parallelen zur heutigen Zeit sind nicht zu übersehen, denn sonst wäre nicht auf Teufel komm raus gehortet worden. Die einen sind gegen die strengen Maßnahmen, um sich zu schützen, den anderen haben Ängste. Es gibt Menschen, die wollen helfen, aber es gibt auch jene, die in Ausnahmesituation schnell ihre Menschlichkeit vergessen.
Diese Geschichte entwickelt sich eher gemächlich und damit auch ihre Darsteller, so dass es manchmal etwas langatmig wird. Dennoch hat mich dieser bedrückende Roman gepackt. Er ist durchaus lesenswert.

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