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Veröffentlicht am 20.07.2018

Eine Geschichte mit Urlaubsfeeling

Die kleine Inselbuchhandlung
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Was macht man nur, wenn sich das Leben plötzlich durch Panikattacken verändert? So geht es der vierzigjährigen Greta Wohlert. Sie hat jahrelang als Stewardess gearbeitet und kann plötzlich nicht mehr auf ...

Was macht man nur, wenn sich das Leben plötzlich durch Panikattacken verändert? So geht es der vierzigjährigen Greta Wohlert. Sie hat jahrelang als Stewardess gearbeitet und kann plötzlich nicht mehr auf einen Flieger. Greta nimmt sich eine Auszeit und reist zu ihrer Tante Hille nach Ohlhörn auf Föhr. Dort aber wartet Arbeit auf sie, denn der ehemalige Laden der Tante muss entrümpelt werden. Das bringt Greta auf die Idee, eine Inselbuchhandlung zu eröffnen. Auf der einen Seite erfährt sie Zuspruch, auf der anderen will sie jemand von der Insel vertreiben.
Der Schreibstill von Janne Mommsen ist sehr schön zu lesen. Man fühlt sich gleich auf die Insel versetzt, denn alles ist sehr gut und bildhaft beschrieben.
Greta hat all die Jahre funktioniert und pflichtbewusst getan, was zu tun ist. Aber nun wehrt sich ihr Körper und zeigt, dass sich einiges in ihrem Leben ändern sollte. Als sie ihrer Tante hilft, spürt sie, wieviel Spaß ihr die Sache mit den Büchern bereitet. Auch sind da plötzlich ein paar Männer, die sich um sie bemühen, und dann bringt auch noch ein altes Familiengeheimnis einige Aufregung.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Ich mochte vor allem Tante Hille.
Auch wenn ich nicht alles ganz logisch fand, was da passiert ist und mir das Thema „Burnout“ zu oberflächlich behandelt wurde, so hat mich dieser Roman doch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Spannende Kurz-Thriller

Blood on Snow. Der Auftrag & Das Versteck (Blood on Snow 1+2)
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Olav ist Auftragskiller und daher verläuft sein Leben zwangsläufig ziemlich einsam. Nun hat er von seinem Boss den Auftrag erhalten, die Ehefrau des Chefs zu töten. Dem steht aber entgegen, dass er in ...

Olav ist Auftragskiller und daher verläuft sein Leben zwangsläufig ziemlich einsam. Nun hat er von seinem Boss den Auftrag erhalten, die Ehefrau des Chefs zu töten. Dem steht aber entgegen, dass er in ihr gerade die Frau seines Lebens gefunden hat.
Ich mag Krimis und Thriller aus Skandinavien und die Thriller um Harry Hole von Jo Nesbø gefallen mir besonders gut. Also kam ich auch an diesem Doppelband mit zwei relativ kurzen Geschichten nicht vorbei. Der Schreibstil ist schnörkellos und gut zu lesen.
Der Auftrag:
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Olav Johansen berichtet. Es ist bitter kalt in Oslo und er sitzt in der Klemme.
Er ist nicht der harte Bursche, den man hinter einem Killer erwartet. Doch das mag er nicht mal vor sich selbst zugeben. Er hält nicht allzu viel von sich. Er ist Legastheniker, aber er kann in Büchern versinken. Olav ist also ein Mensch voller Widersprüche.
Es gibt immer wieder Wendungen, die man nicht erwartet hat und so blieb es spannend bis zum Schluss.
Das Versteck:
Ulf ist Geldeintreiber für den Fischer, einen mächtigen Drogenhändler. Er benötigt dringend Geld. Als Ulf glaubt, einen Weg gefunden zu haben, wie er zu Geld kommt, muss er feststellen, dass es doch nicht so einfach ist. Denn niemand lässt sich gerne betrügen und so sind ihm Killer auf den Fersen. Er sucht ein Versteck in einem kleinen Ort und muss dann feststellen, dass hier noch ganz andere Gefahren lauern.
Ulf ist ein nachdenklicher Mensch und er ist ein Kämpfer.
Auch wenn ich die beiden Geschichten nicht schlecht fand, so war ich dennoch ein wenig enttäuscht. Mit Harry Hole hat Jo Nesbø die Messlatte hoch aufgehängt.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Regt zum Nachdenken an

7 Tage mit Gott
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Frank ist ein Mensch, den man wirklich mit „Kotzbrocken“ bezeichnen kann. Er wickelt als Banker bankrotte Unternehmen ab und findet es toll, wenn er verbrannte Erde hinterlassen kann. Er hat einen Schlag ...

Frank ist ein Mensch, den man wirklich mit „Kotzbrocken“ bezeichnen kann. Er wickelt als Banker bankrotte Unternehmen ab und findet es toll, wenn er verbrannte Erde hinterlassen kann. Er hat einen Schlag bei Frauen und nimmt sich rücksichtslos, was er kriegen kann. Um zu gewinnen, ist ihm jedes Mittel recht. Doch dann mischt sich Gott in sein Leben ein, weil er an das Gute im Menschen glaubt, und will Frank zum Umdenken bringen. Aber Frank ist eine harte Nuss.
Gott hat dem Menschen die Erde gegeben, um sie sich untertan zu machen und damit wurde dem Menschen auch die Entscheidung über sein Handeln überlassen. Der eine handelt verantwortlich für sich und seine Mitmenschen, der andere sieht nur sich selbst. Frank ist so ein selbstverliebtes, egoistisches Exemplar. Nachdem sich seine Eltern nicht um ihn gekümmert haben, wurde er von den Großeltern liebevoll aufgezogen. Aber das scheint Frank vergessen zu haben, denn er kümmert sich nicht um seinen sterbenskranken Großvater.
Nachdem Gott bei Frank aufgetaucht ist, beginnt er nachzudenken und auch Engel Nummer 7 zeigt ihm die Folgen seines Handelns auf. Die Charaktere sind alle gut dargestellt, nur Gott blieb für mich ziemlich farblos.
Dies ist kein religiöses Buch, auch wenn einer der Protagonisten Gott persönlich ist. Auf unterhaltsame Art regt das Buch zum Nachdenken an. Jeder ist für sein handeln verantwortlich und hat die Verpflichtung rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umzugehen.
Das Buch hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Verschwunden in der Wildnis

Ins Dunkel
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Die Firma Bailey Tennants will einen besseren Zusammenhalt bei ihren Angestellten fördern und schickt sie auf eine Teambildungsmaßnahme in die australische Wildnis. Die Gruppen von jeweils fünf Personen ...

Die Firma Bailey Tennants will einen besseren Zusammenhalt bei ihren Angestellten fördern und schickt sie auf eine Teambildungsmaßnahme in die australische Wildnis. Die Gruppen von jeweils fünf Personen sind nur mit Kompass und Landkarte ausgerüstet. Während die fünf Männer unbeschadet wiederauftauchen, kommen nur vier angeschlagene Frauen zurück. Alice Russell bleibt verschwunden. Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss Alice unbedingt finden, denn sie ist seine Informantin, da Daniel Bailey der Geldwäsche verdächtig ist.
Das Buch liest sich gut und ist spannend. Die Beschreibung der Landschaften sind sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Der australische Busch birgt viele Gefahren, aber die größten Gefahren gehen wohl von Menschen aus.
Die Gruppe der Frauen besteht aus sehr unterschiedlichen Personen, die aber alle miteinander verstrickt sind. Es läuft nicht so gut in der Gruppe und die dominante Alice setzt sich ab. Die weiteren Mitglieder sind die Geschäftsführerin Jill, die Zwillinge Breanna und Bethany und Lauren, die Alice seit Schulzeiten kennt. Es kommt zu einer Gruppendynamik, die hochexplosiv ist. Keine dieser Frauen war mir wirklich sympathisch, aber ihre Darstellung ist sehr realistisch.
Aaron Falk und seine Kollegin Carmen erinnern sich an frühere Fälle im Giralang-Massiv, wo die Vermissten häufig nur noch als Leiche auftauchten. Es würde ihre Ermittlungen gefährden, wenn Alice Russell nicht wiederauftauchen würde.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. So erfahren wir, wie die Wanderung der Frauengruppe verlaufen ist und auf der anderen Seite, wie die Suche nach Alice verläuft.
Psychologisch geschickt aufgebaut steigt die Spannung immer mehr und man will wissen, ob es Alice schafft. Es gibt immer wieder unverhoffte Wendungen, so dass ich bis zum überraschenden Ende keinen Verdacht hatte.
Mir hat dieser Thriller gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Humorvoll und realistisch

Kleckerlätzchen für Fortgeschrittene
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Enddreißigerin Kim Weiß und ihr Mann Markus werden zum dritten Mal Eltern. Doch der Ultraschall enthüllt, dass es Zwillinge werden. Turbulente Zeiten werden auf die werdenden Eltern zukommen.
Das Buch ...

Enddreißigerin Kim Weiß und ihr Mann Markus werden zum dritten Mal Eltern. Doch der Ultraschall enthüllt, dass es Zwillinge werden. Turbulente Zeiten werden auf die werdenden Eltern zukommen.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, auch wenn es Kim wahrscheinlich nicht immer so vorkommt. Wie wird man vier Kindern gerecht? Dazu gehört eine Menge Organisationstalent. Das Auto wird zu klein und die Wohnung sowieso
Kim war mir sympathisch und es ist toll, wie sie alles im Griff hat. Auch wenn ihr manchmal alles über den Kopf wächst, sie lässt sich nicht unterkriegen. Von Marcus ist auch nicht so viel Hilfe zu erwarten, denn er wird beruflich gefordert. Schließlich müssen ja eine Reihe von Mäulern gestopft werden. Irgendwann geht Kim sogar den Wiedereinstieg in den Beruf an. Aber wird das funktionieren? Doch Kim wäre nicht Kim, wenn es ihr nicht gelingen würde, ihrem Leben eine zufriedenstellende Wendung zu geben.
Beim Lesen habe ich mich erinnert, wie es bei mir gelaufen ist mit den Zwillingen und ich konnte Kims Erlebnisse und Gedanken gut nachvollziehen.
Dieses humorvolle Buch hat mich gut unterhalten.