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Veröffentlicht am 19.05.2018

Leben uns altern

Die Farben des Lebens
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Kim ist bei ihrer Großmutter auf Groix aufgewachsen, da ihre eigene Mutter bei der Geburt gestorben ist. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Auf der Insel betreibt Kim mit ihrem freund Clovis einen ...

Kim ist bei ihrer Großmutter auf Groix aufgewachsen, da ihre eigene Mutter bei der Geburt gestorben ist. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Auf der Insel betreibt Kim mit ihrem freund Clovis einen Zeitschriftenhandel. Dann ist die Großmutter eines Morgens nicht da und Kim erhält eine Nachricht, dass ihre Großmutter in der Schweiz ist, um ihr Leben dort zu beenden. Das muss Kim erst einmal verarbeiten. Sie verlässt die Insel und nimmt einen Job als Betreuerin von Madame Gilonne Kerjeant an der Côte d'Azur an. Aber dann erfährt Kim, dass Come nicht Gilonnes Sohn sein kann, da dieser vor Jahren gestorben ist. Wer ist also dieser angebliche Sohn von Gilonne? Kim beginnt Nachforschungen anzustellen.
Neben diesem Erzählstrang wird noch von einem kleinen Jungen berichtet, der von seiner Mutter nicht geliebt wird, da er seinem Vater ähnlichsieht. Dann miterleben musste, wie der Vater auf die Mutter schießt.
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, auch wenn ich die Geschichte lange Zeit sehr verwirrend fand. Erst zum Schluss verbinden sich die Erzählstränge und es klärt sich alles.
Madame Gilonne Kerjeant war als Schauspielerin berühmt. Inzwischen ist sie etwas dement und lebt in einer exklusiven Seniorenresidenz. Auch wenn ihr Leben nicht immer gradlinig verlaufen ist, so blieb sie doch lebensfroh und hat ihr Leben nach ihren Vorstellungen gelebt. Zu Kim hat sie Vertrauen, weil Kim wie sie selbst rote Haare hat. Come ist ein liebenswürdiger Mensch, der sich rührend um Gilonne kümmert. Alle Charaktere sind gut und vielschichtig beschrieben.
Das Leben ist nicht immer leicht, aber es ist bunt und man sollte es jeden Augenblick auskosten. Es ist eine interessante und berührende Geschichte über das Altern, die Liebe und die Freundschaft.
Mir hat der Roman gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Die Rolle der Frau

Die Muse von Wien
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Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, ...

Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, sie ist jung, verwöhnt und eigensinnig. Alma verdreht den Männern den Kopf und genießt die Bewunderung. Sie liebt das Klavierspiel und komponiert auch. Als ihr Vater stirbt, heiratet die Mutter bald wieder. Doch Alma und ihr Stiefvater Carl Moll haben Probleme miteinander.
Zunächst zieht es sie zu Gustav Klimt hin. Aber der will sie nicht heiraten. Später trifft sie Gustav Mahler. Er ist fast zwanzig Jahre älter als sie und betet sie an. Sie ist überzeugt, dass Mahler der Richtige für sie ist, denn er verwöhnt sie. Sie wird seine Muse. Gemeinsam mit ihm Musik zu machen, das ist ihr Traum.
Doch dieser Traum zerplatzt, denn in dieser Ehe ist kein Platz für zwei Künstler. Mahler verlangt von Alma, dass sie sich ihm und seinen Bedürfnissen unterordnet. Sie muss die Musik für ihn aufgeben. Sie stimmt zu, aber es ist nicht das, was sie gewollt hat. Auch beim Lebensstandard gibt es herbe Einschnitte, den Mahler ist verschuldet und das Geld stets knapp. Alles geht nur noch um Mahlers Belange. Als die Lage für Juden in Wien schwieriger wird, reist der konvertierte Jude Mahler nach New York und arbeitet monatelang an der Met. Alma begleitet ihn und lässt die Kinder in Wien zurück.
Ich hatte mit Alma meine Probleme. Ihre Flatterhaftigkeit kann man ihr zunächst aufgrund des Alters nachsehen. Aber warum es sie immer zu wesentlich älteren Männern hinzieht, habe ich nicht verstanden. Sie sucht Vaterfiguren und ordnet sich den Männern unter, dabei sind ihre Wünsche und Träume doch eher die von eigenem künstlerischen Schaffen und Freiheit. Ich hätte sie oft schütteln mögen, wenn sie abgestumpft alles über sich ergehen lässt. Zum Glück kommt sie irgendwann zur Besinnung. Mahler selbst hat sich verhalten, wie man es den Männern jener Zeit gewohnt war. Die Frau gehört an den Herd und hat die Familie zu versorgen und sich ansonsten dem Mann unterzuordnen.
Obwohl der Schreibstil sich angenehm lesen lässt, gab es zwischendurch eine Phase, die mich nicht mehr gepackt hat, da es ziemlich eintönig wurde. Ansonsten hat mir die Geschichte gefallen. Die Atmosphäre in Wien war sehr gut eingefangen.
Ein interessantes Buch über die Familie des Musiker Gustav Mahler.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Eine schwierige Entscheidung

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Agneta hat sich weit weg von ihrer Familie in Stockholm ein Leben aufgebaut, das frei ist von den Konventionen, die ihrer adligen Familie wichtig sind. Doch dann ruft ein Telegramm sie nach Hause, denn ...

Agneta hat sich weit weg von ihrer Familie in Stockholm ein Leben aufgebaut, das frei ist von den Konventionen, die ihrer adligen Familie wichtig sind. Doch dann ruft ein Telegramm sie nach Hause, denn es gab einen Brand und ihr Vater ist dabei umgekommen. Sie muss ein Erbe antreten, welches sie nicht gewollt hat.
Ich mag den Schreibstil von Corina Bomann. Auch dieses Buch der Autorin ist wieder sehr angenehm zu lesen.
Ich mochte die Protagonistin von Anfang an, denn sie will ein selbstbestimmtes Leben führen und schert sich nicht, was andere darüber denken. In Stockholm studiert sie Kunst, engagiert sich als Suffragette und genießt ihre Liebe zu Michael. Doch dann lässt sie das alles hinter sich, weil sie sich der Familie verpflichtet fühlt. Sie verlässt ihr bisheriges Leben, das ihr so viel bedeutet hat, und übernimmt die Führung des Gutes. Aber das Leben neben ihrer hartherzigen, kalten Mutter ist nicht leicht. Unterstützt wird sie auf dem Gut vom Verwalter Max, in den sie sich verliebt. Doch der ist plötzlich verschwunden, gerade als sie ihn nötig braucht.
Alle Charaktere sind sehr individuell und authentisch beschrieben. Auch die Örtlichkeiten konnte ich mir gut vorstellen, wenn mir auch ein wenig Skandinavien-Feeling gefehlt hat.
Agneta ist eine starke Frau, die zwischen ihren Wünschen und den Verpflichtungen steht. Eigentlich enttäuscht es mich ein wenig, dass sie ihr unabhängiges Leben so einfach aufgibt. Aber es kommen ja noch zwei Folgebände und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Agneta weitergeht.
Mir hat dieser historische Roman über eine starke Frau gut gefallen.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Hätte man das Blutbad verhindern können?

Im Traum kannst du nicht lügen
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Die achtzehnjährige Maria Norberg, genannt Maja, steht vor Gericht, weil sie an einem Gymnasium geschossen und Menschen getötet haben soll. Unter den Opfern sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund ...

Die achtzehnjährige Maria Norberg, genannt Maja, steht vor Gericht, weil sie an einem Gymnasium geschossen und Menschen getötet haben soll. Unter den Opfern sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Maja war beliebt an ihrer Schule. Was hat sie dazu getrieben, dieses Blutbad zu verursachen? Ist sie überhaupt die Mörderin?
Es geht gleich heftig los und man erfährt, was in der Schule passiert ist.
Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Maja erzählt. Man erfährt, wie der Prozess abläuft und wie ihr Leben im Gefängnis ist. Alles ist sehr emotionslos und nicht chronologisch beschrieben. Obwohl eigentlich von Anfang an alles klar ist, gibt es doch immer wieder Überraschungen und man zweifelt, ob es wirklich alles so klar ist. Vieles aber war auch für mich nicht nachvollziehbar.
Maja kommt aus einer wohlhabenden Familie. Sie ist eine gute Schülerin und war beliebt bei allen. Was ist geschehen, dass dieses Mädchen zu der am meisten gehassten Person Schwedens wurde? Für mich ist Maja nicht zu durchschauen. Ihre emotionslose Art hat mich nicht dazu gebracht, mit ihr zu fühlen. Immer mehr Puzzleteile werden aufgedeckt und man erfährt, warum es schieflief. Aber ist das, was vorher geschehen ist, eine Entschuldigung? Hätte man die Tat verhindern können?
Auch die anderen Charaktere sind mit all ihren Facetten gut dargestellt.
Obschon die Erzählweise ungewöhnlich war, konnte mich die Geschichte nicht wirklich fesseln.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Ein Sommer im Garten

Im Garten von Monsieur Pit Frank
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In den Rheinauen hat Monsieur Pit Frank einen Garten. Er fühlt sich dort sehr wohl, denn dort gibt es viel zu sehen. Eine ganze Reihe von Tieren leben dort sehr gerne und wir dürfen erleben, wie der Sommer ...

In den Rheinauen hat Monsieur Pit Frank einen Garten. Er fühlt sich dort sehr wohl, denn dort gibt es viel zu sehen. Eine ganze Reihe von Tieren leben dort sehr gerne und wir dürfen erleben, wie der Sommer in diesem Garten verläuft.
Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen sind einfach wunderschön. Allerdings sind sie etwas verwische und von den Farben nicht so kindgerecht. Da haben eher Erwachsene Vorleser ihren Spaß daran.
Die Kinder erfahren eine ganze Menge über die Tiere und die Natur. Jedes Tier hat seine Daseinsberechtigung, auch wenn wir Menschen sie manchmal als lästig empfinden. Die Geschichten sind in Reimform erzählt. Aber diese Reime haben mich auch gestört, denn ich fand sie doch recht holprig zu lesen. Obwohl ich das Buch inzwischen mehrfach gelesen habe, gelingt es mir immer noch nicht so recht, flüssig durch die interessanten Geschichten zu kommen.
Ein interessantes Buch.