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Veröffentlicht am 08.12.2017

Düster und spannend

Morbus Dei: Die Ankunft
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Der Prolog ist düster und baut Spannung auf. Als der Mann seine Aufzeichnungen beendet, geschieht das, was er schon erwartete.
Johann List ist auf der Flucht. Von einem Bauern wird ihm sein Geld abgenommen ...

Der Prolog ist düster und baut Spannung auf. Als der Mann seine Aufzeichnungen beendet, geschieht das, was er schon erwartete.
Johann List ist auf der Flucht. Von einem Bauern wird ihm sein Geld abgenommen und er muss bald feststellen, dass er nicht der einzige Geschädigte ist. Trotz Verletzungen kann er sich bis zu einem einsamen Tiroler Dorf schleppen. Beim ersten Haus wird ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen und hätte nicht Elisabeth, die Tochter des Besitzers, und ihr Großvater sich um Johann gekümmert, so wäre er gestorben. Nachdem er genesen ist, muss er als Knecht bei Elisabeths Vater arbeiten. Die Leute im Dorf begegnen ihm mit Misstrauen, trotzdem schnappt er einiges auf. Aber vieles sind nur Andeutungen, keiner will ihm erzählen, was vor sich geht. Aber auch er will nichts von seiner Vergangenheit preisgeben. Je kälter es wird, umso größer wird die Angst der Dörfler. Johann versucht auf eigene Faust heraus zu bekommen, was oben auf dem Berg ist. Dort findet er kranke Ausgestoßene. Was ist das für eine seltsame Krankheit?
Es ist eine gruselige, düstere Geschichte, die aber auch spannend ist. Das Ende der Geschichte macht Lust auf die beiden anderen Bände der Triologie.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Abenteuerlicher Heilig Abend

O du fröhliche, o du tödliche
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Nach der Familienfeier an Heilig Abend entdeckt Janna Berg ein kleines Weihnachtsgeschenk von Markus auf der Türschwelle. Sie findet, dass er Heilig Abend nicht alleine sein sollte und macht sich auf den ...

Nach der Familienfeier an Heilig Abend entdeckt Janna Berg ein kleines Weihnachtsgeschenk von Markus auf der Türschwelle. Sie findet, dass er Heilig Abend nicht alleine sein sollte und macht sich auf den Weg zum Irish Pub HellHole in Bonn, wo Markus sich gerne aufhält. Sie sieht, dass Alexa, Kollegin und Ex-Freundin von Markus, von Weihnachtsmännern entführt wird. Schnelles Handeln ist gefragt und so verfolgen Markus und sie die Entführer. Es wird gefährlich.
Wie die Bände vorher, ist auch dieses Buch wieder sehr unterhaltsam. Die Handlung ist spannend und Markus und Janna sind zwei sehr sympathische Protagonisten, die sich wundervoll ergänzen. Markus ist der einsame Ermittler, der mit keinem zusammen arbeiten möchte und doch immer wieder die tollsten Abenteuer mit Janna zusammen erlebt. Janna will eigentlich keine Risiken eingehen, das sie auf die Familie Rücksicht nehmen will, und doch ist sie immer sofort dabei, wenn Markus sich in einen Fall stürzt. Ihre Unterhaltungen sind wirklich toll und sehr amüsant.
Ein unterhaltsamer und spannender „Weihnachts“-Krimi.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Ein fremdbestimmtes Leben

Die Lichter von Paris
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Madeleine ist eine ehe eingegangen, die sie eigentlich gar nicht so recht gewollt hatte, aber ihre Mutter hat sie stets bedrängt. Sie hat sich damals gefügt, genauso wie sie sich nun in ihrer Ehe fügt. ...

Madeleine ist eine ehe eingegangen, die sie eigentlich gar nicht so recht gewollt hatte, aber ihre Mutter hat sie stets bedrängt. Sie hat sich damals gefügt, genauso wie sie sich nun in ihrer Ehe fügt. Ihr Ehemann ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und ihr fehlt eigentlich nichts, aber ihre eigenen Wünsche hat sie verdrängt. Als sie ihre Mutter besucht, fallen ihr Dokumente ihrer Großmutter in die Finger. Sie erkennt, dass ihre Großmutter ganz anders war, als wie Madeleine sie erlebt hat. Wie konnte sie sich so verändern?
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. So können wir erleben, wie Margie in den zwanziger Jahren in Paris das Leben genossen und sich verliebt hat. Madeleines Geschichte spielt im Jahr 1999.
Obwohl sich der Schreibstil der Autorin gut lesen lässt, konnte mich die Geschichte nicht fesseln.
Madeleine hätte gerne gemalt, doch die Malerei musste sie auf Wunsch ihres Mannes aufgeben. Sie muss repräsentieren und darf allenfalls noch ein Ehrenamt ausüben. Ihr Mann bestimmt, was sie isst und trinkt und was sie anziehen darf. Er ist ein unangenehmer Mensch. Warum aber lässt sich das Madeleine gefallen? Sie ist doch erwachsen. Warum wehrt sie sich nie – weder bei ihrer Mutter noch bei ihrem Mann? Sie ist unzufrieden, ergeht sich im Selbstmitleid und begehrt nicht auf. Ich habe sie nicht verstanden und hätte sie am liebsten durchgeschüttelt, damit sie zu Verstand kommt.
Aber auch Margie hat sich in ihr Leben drängen lassen, wie sie es eigentlich gar nicht wollte. Sie hat ein freies, unbeschwertes Leben in Paris geführt und geht bei den ersten Widrigkeiten zurück und heiratet, um es der Familie recht zu machen. Nur damals waren die Zeiten noch anders und es war schwierig für junge Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Geschichte der beiden Frauen wiederholt sich, nur dass fast achtzig Jahre dazwischen liegen. Am Ende löst sich Madeleine aus dem fremdbestimmten Leben, denn sie erkennt endlich was ihr wichtig ist.
Das Buch hat mich nicht gepackt.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Sehr berührend

Der Tanz unseres Lebens
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Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. ...

Dass es bei einem Buch von Noa C. Walker ein Wechselbad der Gefühle werden würde, hatte ich geahnt, aber dieses Mal wird es besonders heftig.
Eine junge Tänzerin wird bei ihrem Tanz auf dem Eis beobachtet. Welch ein Glück! Denn während sie alle ihre Gefühle beim Tanz abarbeitet, geschieht ein Unglück - sie bricht ein. Ihr Beobachter Martin ist noch rechtzeitig zur Stelle, um Florence zu retten. Florence will keinesfalls in ein Krankenhaus und daher bringt Martin sie zu Claire. So kommt es, dass das Schicksal einige Menschen in diesem kleinen Dorf in der Romandie zusammenbringt und ihr Leben verändert.
Der Kinderkardiologe Martin hat sich hierhin zurückgezogen, weil ihm ein Krankheitsfall besonders nahe ging und er sich schuldig fühlt. Nun hat er eine kleine Praxis, in der er die ganz normalen Wehwehchen der Kinder behandelt.
Claire ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und ganz besonders beansprucht, denn ihre Tochter Zoé ist mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen. Das Mädchen ist selbstbewusst, strahlt gute Laune aus und geht unbefangen auf Menschen zu. Claire muss für den Lebensunterhalt sorgen und auch dafür, dass jemand sich um Zoé kümmert. Sie sorgt sich aber auch um ihre große Tochter Lysann.
Dann ist da natürlich Florence, die immer ehrgeizig ihr Ziel verfolgt hat, um eine gefragte Tänzerin zu werden. Mit ihrem Tanz verzaubert sie die Menschen. Doch dann ist etwas geschehen, das sie in dieses Dorf gebracht hat. Sie will eine Weile bleiben und sich um Zoé kümmern. Aber jeden Abend treibt etwas Florence zum Tanzen aufs Eis.
Das Buch ist wundervoll zu lesen, obwohl das Schicksal es mit den Protagonisten wirklich nicht gut meint. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber als es so richtig dicke kommt und die Verzweiflung nicht ausbleibt, wachsen diese Menschen zusammen. Zoé spendet Trost durch ihr Dasein und ihr einnehmendes Wesen, Florence durch ihren Tanz mit dem sie auf andere zugeht, und der alte Mann namens Harald taucht wie ein Engel auf und nimmt mit seiner Zuversicht und seinem Glauben die Angst.
Die Geschichte ist sehr traurig, sie lässt wohl niemanden kalt. Da aber Zoé mit ihrem Zitatenschatz oft genug für komische Momente sorgt, musste ich doch immer wieder mal schmunzeln. Das Schicksal dieser Menschen hat mich berührt und ich habe mich gefragt: Wie kann man das alles tragen? Aber gerade in solchen Zeiten merkt man, wie stark man wirklich ist.
Es ist eine sehr berührende Geschichte, die mich nicht so schnell loslässt.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Eine weihnachtliche Zeitreise

Der Weihnachtswald
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Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ...

Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ihrer Großmutter auf den Besuch ein. Es kommt, wie sie es befürchtet hat, alles ist weihnachtlich dekoriert und auch ihr Jugendfreund Philip ist wieder zur Stelle, um traditionsgemäß den Weihnachtsbaum aufzustellen. Als dann auch noch das Waisenkind Antonie auftaucht, ist Eva sauer und lässt ihre Laune an dem kleinen Mädchen aus. Antonie glaubt, dass niemand sie mag und verschwindet klammheimlich. Als Eva und Philip sich im Garten auf die Suche nach Antonie machen, kommen es zu einem Wintergewitter mit ungeheurem Schneefall und plötzlich finden sie sich in der Vergangenheit wieder.
Es ist eine unterhaltsames Märchen in moderner Form. Anna weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und es scheint, als hätte sie einen besonderen Plan. Sie ist eine großzügige Frau, die das Waisenhaus unterstützt, aber nicht immer war Anna zu lieb und freundlich. Ihre Enkelin Ava ist mit dem Beruf verheiratet. Sie wirkt anfangs wie ein Eisklotz. Kein Wunder, dass Antonie Angst bekommt und wegläuft. Obwohl sie keine Gefühle zeigen will, spürt man doch, dass ihre Großmutter ihr am Herzen liegt. Kaum ist sie angekommen, zeigt sich, dass einiges im Argen ist und Eva geht die Sache auf ihre nüchterne Art und Weise an. Philip ist ein sympathischer Mann, der Eva mag, aber wie kann man das zeigen, wenn sie immer die Stacheln ausfährt.
Es muss schon ein seltsames Gefühl sein, wenn man plötzlich bei Verwandten in der Vergangenheit auftaucht, die man nur vom Hörensagen kennt und es läuft auch nicht alles glatt. Dieser Teil nimmt auch den meisten Raum ein.
Es ist ein Weihnachtsmärchen und am Ende muss ja alles gut werden und das wird es auch. Aber bis dahin passiert auch einiges…
Eine unterhaltsame und etwas magische Geschichte.