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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2017

Grausame Spiele

Spielzeit
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Es gibt einen Toten in London und Ermittler Sam O’Connor wird zum Tatort gerufen. Die Leiche ist schrecklich verstümmelt. Am Tatort gibt es ein Foto mit einem Frauentorso. Zur Unterstützung bei den Ermittlungen ...

Es gibt einen Toten in London und Ermittler Sam O’Connor wird zum Tatort gerufen. Die Leiche ist schrecklich verstümmelt. Am Tatort gibt es ein Foto mit einem Frauentorso. Zur Unterstützung bei den Ermittlungen wird Claire Moyer von Scotland Yard abgestellt. Der Fall ist ziemlich rätselhaft und dann wird auch noch Sam O’Connor von Europol nach Deutschland beordert. In Bad Hersfeld wurde die Schauspielerin Maribel mit Gift getötet, als sie als Julia auf der Bühne stand. Die Stuntfrau Maxine ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester. Wie hängt das zusammen?
Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen – jedenfalls wenn man starke Nerven hat. Es geht ziemlich blutig zu in diesem Thriller und das wird nicht nur angedeutet. Es ist erschreckend, was für Abgründe sich auftun können. Die unterschiedlichen Handlungsstränge haben eines gemeinsam, alle sind äußerst grausam.
Es sind eine Menge Personen, die hier im Spiel sind und es dauert eine Weile, bis man alle einordnen kann. Aber sie sind gut und authentisch dargestellt. Besonders ans Herz gewachsen ist mir allerdings niemand, obwohl die Ermittler menschlich sind und mir durchaus gefielen.
Von Anfang an ist es spannend und temporeich und das blieb so bis zum überraschenden, aber schlüssigen Ende.
Ein blutiger und sehr spannender Thriller, der die menschlichen Abgründe aufdeckt.

Veröffentlicht am 12.02.2017

nur Träume

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer
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Es beginnt 1924 am Bahnhof Zürich. Dort begegneten sich eventuell drei Menschen, die nichts miteinander zu tun haben und deren Schicksal nicht miteinander verknüpft ist.
Da ist zunächst das Mädchen Laura ...

Es beginnt 1924 am Bahnhof Zürich. Dort begegneten sich eventuell drei Menschen, die nichts miteinander zu tun haben und deren Schicksal nicht miteinander verknüpft ist.
Da ist zunächst das Mädchen Laura d’Oriano, das mit ihrer Familie ein Vagabundenleben geführt hat, da die Mutter eine Sängerin ist, die bei ihren Auftritten vom Vater am Klavier begleitet wird. Laura ist ein eigenwilliges Mädchen, die davon träumt, eine bessere Sängerin zu werden als ihre Mutter. Bei ihrer Ausbildung in Paris lernt sie dann schnell, wo ihre Grenzen sind. Also tingelt sie genauso herum wie ihre Mutter es getan hat. Nebenbei nimmt sie noch einen Job in einem Hutladen an, wo sie - da sie sehr sprachbegabt ist und beim Herumreisen mit der Familie fünf Sprachen perfekt erlernt hat - dann als Spionin angeworben wird, um für Frankreich italienische U-Boote auszukundschaften.
Dann ist da noch der jüdische Junge Felix Bloch, der auf der Laderampe von einer Zukunft träumt, die er wohl nie erleben wird, da er weiß, dass sein Vater nie zustimmen wird. Bei seinem Studium im Fach Maschinenbau an der ETH Zürich erkennt er dann, dass er doch seinen eigenen Weg gehen muss. ER beschäftigt sich dann zunächst mit Physik, später macht er seinen Doktor in Quantenmechanik; da ist er erst 23 Jahre alt. Obwohl er eigentlich Pazifist ist, r geht er in die USA und ist dort mit Robert Oppenheimer am Bau der Atombombe beteiligt.
Der Kunstmaler Emile Gilliéron ist von Griechenland nach Genf unterwegs, weil er die Asche seines verstorbenen Vaters in heimatlicher Erde bestatten will. Er war von zu Hause weg gegangen, um seine künstlerische Begabung weiter zu bilden, als er zunächst auf Heinrich Schliemann und später auf John Evans traf und dann für sie die Ausgrabungen in Griechenland zu zeichnen. Dabei lassen sie ihren Phantasien freien Lauf. Emile geht so weit, dass er auch regen Handel mit Fälschungen betreibt. Seinen begabten Sohn spannt er frühzeitig auch mit ein.
Jeder der drei Protagonisten hat Träume und Vorstellungen, die er letztendlich nicht umsetzen kann. Trotzdem gehen sie ihren Weg.
Es ist eine gute Mischung aus Biographie, Geschichte und Phantasie. Sprachlich interessant, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig erzählt, leider manchmal mit Fremdworten, die man nachschlagen muss.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Flucht im Schneesturm

Sweetgirl
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Die 16jährige Percy hat es nicht leicht. Den Vater hat sie nie kennengelernt, ihre ältere Schwester ist weggezogen und ihre Mutter Carletta ist drogenabhängig. Aber Percy ist auch verantwortungsvoll. Um ...

Die 16jährige Percy hat es nicht leicht. Den Vater hat sie nie kennengelernt, ihre ältere Schwester ist weggezogen und ihre Mutter Carletta ist drogenabhängig. Aber Percy ist auch verantwortungsvoll. Um den Lebensunterhalt sicherzustellen, arbeitet sie statt die Schule zu besuchen, und sie ist in ständiger Sorge um ihre Mutter. Wieder einmal ist diese verschwunden, und Percy macht sich auf die Suche nach Carletta. So kommt sie zum Haus des Dealers Shelton, der selbst drogenabhängig ist, und findet dort eine Baby neben der mit Drogen zugeknallten Mutter. Das Kind ist total verwahrlost und stark unterkühlt. Percy nimmt das Baby an sich, um es ins Krankenhaus zu bringen. Aber sie wird verfolgt und muss durch Schneesturm und unwegsames Gelände flüchten. Unterstützung erhält sie von ihrem alkoholabhängigen Ziehvater Portis.
Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Wir lernen die Geschichte aus der Perspektive von Percy kenne und aus Sheltons Sicht.
Mit tat Percy leid, die so viel Verantwortung für ihre Mutter übernehmen muss, dabei sollte es doch eigentlich umgekehrt sein. Kaum hat sie das Baby gesehen, fühlt sie sich auch dafür verantwortlich und ganz gleich, welche Hindernisse sich ihr in den Weg stellen, sie will das Baby retten. Dabei ist es nicht nur die Natur, die es ihr schwer macht, auch Drogendealer Shelton ist unberechenbar. Aber da er ziemlich unterbelichtet ist, wirkt er oft gar nicht so bedrohlich. Aber auch die anderen Verfolger sind drogenbedingt nicht besonders helle.
Ich wollte wissen, ob es Percy gelingt, das Kind zu retten, konnte es mir aber kaum vorstellen, da die Flucht langwierig und schwierig ist, das Kind aber nicht für die Wetterverhältnisse angezogen und die Versorgung äußerst dürftig ist. Doch ich will hier nicht verraten, wie die Geschichte endet. Doch dass es dabei Tote gibt, verrät schon der Klappentext.
Die Geschichte ist spannend, aber nicht durchgehend. Es passieren manchmal unerwartete Dinge, doch ist auch sehr vieles vorhersehbar. Obwohl manches auch witzig ist, überwiegt das Tragische in dieser Geschichte.
Ich fand das Buch interessant, aber dennoch konnte es mich nicht hundertprozentig packen.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Matteo muss noch mal ran

Die Tote am Lago Maggiore
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Matteo Basso hat eine eigenwillige Laufbahn. Zunächst arbeitete er als Polizeipsychologe, nun führt er die elterliche Macelleria (Fleischerei) in Cannobio. Unterstützt wird er von Gisella. Hier möchte ...

Matteo Basso hat eine eigenwillige Laufbahn. Zunächst arbeitete er als Polizeipsychologe, nun führt er die elterliche Macelleria (Fleischerei) in Cannobio. Unterstützt wird er von Gisella. Hier möchte er die Ruhe genießen. Doch das geplante Oldtimer-Rennen verpricht alles andere als Ruhe. Gisella hat ihn überredet, seine Salsicca-Würste neben der Rennstrecke zu verkaufen. Er hat sich überreden lassen unter der Bedingung, dass ihm Gisella hilft. Doch sie erscheint nicht und schon bald wird auch bekannt warum. Sie wird tot aufgefunden. Die Polizei interessiert nicht, dass Giselle eine gute Schwimmerin war, es wird von einem Unfall ausgegangen. Doch Matteo sieht das anders. Er macht sich nochmal an die Klärung eines Falles.
Das italienische Flair kommt in diesem Buch sehr gut zur Geltung. Die Beschreibung der Gegend rund um den Lago Maggiore bringt einen direkt in Urlaubsstimmung.
Die Charaktere sind gut und authentisch geschildert. Matteo ist ein sympathischer Typ. Warum er seinen Job als Polizeipsychologe in Mailand aufgegeben hat, erfahren wir nicht. Er pflegt seine kleinen Marotten, wie das morgendliche Angeln. Das Rauchen und seinen fahrbaren Untersatz, seine Diva“, mag er nicht aufgeben. Auch Kommissarin Nina Zanetti gefällt mir gut, aber am tollsten finde ich Matteos alte Freunde, die immer zur Stelle sind, wenn man sie braucht. Beppo, Luigi und Flavio von der Autowerkstatt können auch Macelleria. Sie brachten viel Humor in die Geschichte. Trotzdem gibt es auch ernste Töne, den auch das aktuelle Flüchtlingsthema wird angeschnitten.
Es bleibt nicht bei dem einen Todesfall und trotzdem ist es ein eher ruhiger Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht. Trotzdem ist die Geschichte spannend und immer neue Wendungen sorgen dafür, dass das so bleibt und sich zum Schluss sogar noch steigert.
Ein toller Krimi mit besonderer Atmosphäre.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Familientragödie

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Vor drei Jahren hat Zoe einen Unfall verursacht, bei dem drei Jugendliche starben. Sie hat ihre Strafe dafür abgesessen. Um das alles hinter sich zu lassen, zog sie danach mit ihrer Mutter nach Bristol. ...

Vor drei Jahren hat Zoe einen Unfall verursacht, bei dem drei Jugendliche starben. Sie hat ihre Strafe dafür abgesessen. Um das alles hinter sich zu lassen, zog sie danach mit ihrer Mutter nach Bristol. Ihre Mutter hat wieder eine Beziehung. Sie hat Zoe immer wieder beschworen, Chris nichts von der Vergangenheit zu erzählen. Doch als Zoe mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, stört ein Mann, der Zoe als Mörderin bezeichnet. Kurz darauf ist ihre Mutter tot.
Hat Zoes Vergangenheit etwas mit dem Tod der Mutter zu tun?
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. In vielen kurzen Kapiteln wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, was geschehen ist. Dabei werden auch die Zeiten ständig gewechselt. Daran gewöhnt man sich aber schnell.
Dabei sind die Charaktere sehr gut gezeichnet, man konnte ihre Gedanken und Handlungen ohne Weiteres nachvollziehen. Jeder hat seine Geheimnisse und muss mit seinen Abgründen leben.
Nach und nach setzt sich das Bild zusammen um das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Ich habe erwartet, dass es irgendwann einen Knalleffekt gibt, aber das war nicht so. Es zeigt sich eine dramatische Geschichte um Zoe und ihre Familie, aber mir fehlte der Thrill. Auch war mir recht früh klar, wer für den Tod von Maria verantwortlich ist.
Obwohl das Buch nicht das geliefert hat, was ich erwartet habe, war es durchaus spannend und brachte immer wieder überraschende Wendungen.
Obwohl für mich kein Thriller, ein durchaus interessantes Buch.