Ein Japaner in Hamburg
Inspektor Takeda und die Toten von AltonaEin Fall, bei dem ein Baby aus dem Fenster geworfen wurde, hat Claudia Harms und ihren japanischen Kollegen Kenjiro Takeda ziemlich mitgenommen. Der Täter ist schnell gefasst, denn er gibt die Tat zu. ...
Ein Fall, bei dem ein Baby aus dem Fenster geworfen wurde, hat Claudia Harms und ihren japanischen Kollegen Kenjiro Takeda ziemlich mitgenommen. Der Täter ist schnell gefasst, denn er gibt die Tat zu. Kurz darauf gibt es schon den nächsten Fall. Die Kommissare werden an einen Unfallort gerufen. Auf den ersten Blick sieht es nach Unfall mit Fahrerflucht aus, doch die Spuren machen deutlich, dass es sich um Mord handelt. Wer hatte ein Interesse den Internetunternehmer Markus Sassnitz umzubringen? Tatverdächtig ist gleich die Ehefrau des Toten. Doch die Ermittlungen ergeben, dass Sassnitz ein sehr unangenehmer Mensch war, für den niemand ein gutes Wort hat.
Dieser Krimi liest sich angenehm flüssig, er ist unterhaltsam und spannend. Es ist der zweite Fall für dieses Ermittlerteam.
Inspektor Kenjiro Takeda ist durch ein Austauschprogramm nach Hamburg gekommen. Das bringt ihn beruflich vorwärts, aber es war auch ein wenig eine Flucht, die ihn nach seiner Scheidung zur Hamburger Polizei gebracht hat. Hier fällt er natürlich auf, nicht nur wegen seiner langen Haare, die er meist als Zopf trägt. Er liebt Jazz und spielt Saxofon, besonders gerne in Stresssituationen. Claudia hat ein Problem mit Beziehungen. Besonders gut nachdenken kann sie beim Pflegen ihres Bürodschungels. Schnelles Autofahren hilft ihr auch Stress abzubauen. Eine gemeinsame Teezeremonie im Büro hilft aber auch beim Nachdenken und Stressabbauen. Vor allem sorgt Claudia dafür, dass Ken ein sehr umfangreiches Repertoire an Schimpfworten kennenlernt. Die beiden ergänzen sich gut, obwohl (oder gerade deswegen) sie total unterschiedliche Denkweisen aufgrund ihrer Herkunft haben. Gut gefallen hat mir, wie Ken bei Verhören ein Wohlfühlatmosphäre aufbaut, um dann hart zuzuschlagen.
Man bekommt einen guten Eindruck über die Denkweise und die Kultur der Japaner, die sich von der unseren doch ziemlich unterscheidet.
Der Fall ist verzwickt und spannend. Immer wieder ergeben sich neue Erkenntnisse, die aber statt Klarheit neue Verwirrung bringen. Daher hat mich die Auflösung des Falles sehr überrascht, obwohl doch alles so schlüssig ist.
Ich hoffe auf weitere spannende Fälle mit diesem Ermittlerduo, denn dieser Kriminalroman hat mir sehr gut gefallen.