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Veröffentlicht am 03.04.2017

Ein besonderer Ermittler

Lost in Fuseta
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Leander Lost nimmt nicht ganz freiwillig an einem Austauschprogramm der europäischen Polizeibehörde Europol teil und kommt so nach Fuseta an der Algarve. Am Flughafen wirkt er schon recht verloren, als ...

Leander Lost nimmt nicht ganz freiwillig an einem Austauschprogramm der europäischen Polizeibehörde Europol teil und kommt so nach Fuseta an der Algarve. Am Flughafen wirkt er schon recht verloren, als ihn seine neue Kollegen abholen. Aber er bleibt ihnen auch weiterhin ein Rätsel. Kaum ist Lost da, gibt es auch schon einen Todesfall und er ist gleich überzeugt, dass es sich um Mord handelt.
Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen.
In diesem Buch geht es weniger um den Kriminalfall als um die Persönlichkeit von Leander Lost. Bereits nach wenigen Seiten, dachte ich mir, dass er autistische Züge zeigt und meine Annahme bestätigt sich dann auch im Laufe der Geschichte. Lost leidet unter dem Asperger-Syndrom. Seine Kollegen Graciana Rosado und Carlos Esteves sind über sein Verhalten ziemlich irritiert, denn er zählt Ecken, um sich zu beruhigen und ist gerade heraus, denn lügen kann er nicht. Aber alles, was sich mit Logik erschließen lässt, ist sein Ding. Als Team sind die drei unschlagbar, denn sie merken bald, dass sie sich gut ergänzen. Bis dahin kommt es aber manchmal zu komischen Situationen.
Der Fall an sich hat mit der Wasserversorgung an der Algarve zu tun. Ein sehr aktuelles Thema, den es geht um Wirtschaftsinteressen und Sobald Geld und Gier ins Spiel kommen, wird die Sache schmutzig.
Es ist ein eher ruhiger Krimi und die Spannung hält sich in Grenzen Die Zusammenhänge bleiben unklar, so dass man am Ende von der Auflösung überrascht wird. Sehr gut wird die Atmosphäre an der Algarve und die Lebensart der Menschen dort beschrieben, so dass ein wenig Urlaubsfeeling entsteht.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Resozialisierung im Eis

White Zone - Letzte Chance
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Im Jahr 2030 erhalten sechs Jugendliche eine letzte Chance. Social Adventures Network bietet straffällig gewordenen Jugendlichen die Möglichkeit, ihrem Leben doch noch eine andere Wendung zu geben. So ...

Im Jahr 2030 erhalten sechs Jugendliche eine letzte Chance. Social Adventures Network bietet straffällig gewordenen Jugendlichen die Möglichkeit, ihrem Leben doch noch eine andere Wendung zu geben. So kommt die 19-jährige Crash mit fünf anderen Jugendlichen in die Antarktis. Die Gegend ist unwirtlich und damit ist der Aufenthalt in Neumayer III eigentlich schon abenteuerlich genug, aber dann geschehen Dinge, die den Aufenthalt wirklich bedrohlich machen. Als sie ein Walfangboot bei der Arbeit beobachten, wollen sie ein Zeichen gegen den Walfang setzen. Werden sie erfolgreich sein?
Mir gefällt der Schreibstil von Katja Brandis außerordentlich gut. Ihre Sprache ist so eindringlich, dass man direkt angesprochen wird. Meistens wird aus der Sicht von Crash über das Geschehen berichtet.
Die Jugendlichen Benny, Dattel, Fee, Seven, Kaya und Crash sind sehr unterschiedlich, aber alle haben eines gemeinsam: Ihre Kindheit und Jugend verlief nicht gradlinig und ihnen fehlte die liebevolle Zuwendung von Erwachsenen. Ihre verzweifelten Hilferufe wurde nicht gehört. Wenn man so nach und nach erfährt, was sie bisher erlebt haben, kann man Verständnis für diese Jugendlichen haben, auch wenn die Art und Weise ihres Revoltierens nicht richtig ist. Besonders Crash hat mir gut gefallen, die alles reflektiert und sehr mutig ist.
Die technischen Möglichkeiten, die diese Jugendliche ganz selbstverständlich nutzen, kommen uns Lesern noch sehr utopisch und auch ein wenig bedrohlich vor.
Nun sind sie also hier, in einer kalten und weißen Welt. Zwei Betreuer sollen für sie da sein und sich um die Versorgung kümmern, was mir unter den Bedingungen zu wenig vorkommt. Aber eigentlich kümmert sich nur Martin, denn Sara glänzt mehr oder weniger durch Abwesenheit. Während die sechs anfangs nur auf Krawall gebürstet sind, raufen sie sich doch mit der Zeit zusammen. In der russischen Forschungsstation können sie erleben, was Wissenschaftler in dieser Welt der Stille alles erforschen können. Doch dann passieren bedrohliche Dinge und es scheint, als wäre da noch jemand auf der Station. Ist dieser Unbekannte eine Gefahr für die Gruppe?
Ihr Plan zur Rettung der Wale ist mutig und irrwitzig zugleich. Doch es läuft nicht alles nach Plan. Doch genau an dieser Herausforderung wachsen sie.
Ein Roman, der fesselt, informiert und zum Nachdenken anregt und obendrein noch gut unterhält.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein unterhaltsamer Krimi

Mord auf Entzug
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Katharsis unter der Leitung von Severin Tobler ist ein Klinik für süchtige Promis. Nun ist Tobler tot und Kommissarin Irene Rosen wird auf den Fall angesetzt. Unterstützt wird sie dabei von Andrea Popolo, ...

Katharsis unter der Leitung von Severin Tobler ist ein Klinik für süchtige Promis. Nun ist Tobler tot und Kommissarin Irene Rosen wird auf den Fall angesetzt. Unterstützt wird sie dabei von Andrea Popolo, dem Neuen in der Abteilung. Die Beiden treffen bei den Ermittlungen auf die Patienten der Klinik, die allesamt sehr eigenwillig sind.
Das Buch liest sich locker flockig. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Personen, die zum großen Teil auch noch unter einem Alias auftreten, so dass man eine Weile braucht, sie alles auseinander zu halten.
Es gibt eine Reihe von Personen, die einen guten Grund haben, Tobler zu ermorden, doch wer hat in letztendlich ins Jenseits befördert?
Die Charaktere sind etwas überzogen dargestellt und es werden viele Klischees bedient. Aber gerade das macht diesen Krimi so unterhaltsam. Irene Rosen hat keine Glück bei den Männern, so dass ihre Dates alle unbefriedigend enden. Sie hat eine sehr sarkastische Art an sich. Das sie persönlich in den Fall involviert ist, macht die Sache für sie nicht einfach. Daher muss Andrea Popolo undercover ermitteln. Er ist ein ziemlich korrekter Typ, daher fällt es ihm anfangs nicht leicht, den verwöhnten Industriellensohn darzustellen.
Mir ist es bis zum Schluss nicht gelungen, Täter und Motiv herauszufinden, denn immer wieder gibt es Wendungen, die mich in die Irre führten.
Wer humorvolle Krimis mag, wird dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Von der Vergangenheit eingeholt

Luana
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Der Mediziner André Cabral lebt und arbeitet in London, als ihn ein Brief von Luana erreicht. Luana war vor dreißig Jahren genau wie ihre Mutter Dienstmädchen Rita im Haus seiner Familie. Erinnerungen ...

Der Mediziner André Cabral lebt und arbeitet in London, als ihn ein Brief von Luana erreicht. Luana war vor dreißig Jahren genau wie ihre Mutter Dienstmädchen Rita im Haus seiner Familie. Erinnerungen werden wach. Seltsamerweise verfolgte ihn Luana in letzter Zeit in seinen Träumen.
Der Schreibstil ist gut lesbar und so bildhaft, dass ich mir alles sehr schön vorstellen konnte. Der Leser erfährt auch einiges über die brasilianische Lebensart.
Wir erfahren die Geschichte aus der Sicht Andrés und aus den Briefen von Luana. Die Zeiten wechseln zwischen der jetzigen Zeit und dem Jahr 1985. Luana hat sich informiert, wie Andrés Lebensweg verlaufen ist. Sie hat ihn also quasi im Auge behalten, während André doch viele Jahre alles verdrängt hat. Die Personen sind gut und authentisch dargestellt. Allerdings hätte ich gerne noch mehr über Luana erfahren.
André hat sein Leben in Ipanema hinter sich gelassen und nicht weiter daran gedacht. Aber seine Träume und dann der Brief von Luana, bringen das, was geschehen ist, wieder an die Oberfläche. Er ist in einer wohlhabenden Familie großgeworden. Der Vater war ein vielbeschäftigter Chirurg und selten zu Hause. Nach dem Tod der Mutter verlieren der sechszehnjährige André und sein zehn Jahre jüngerer Bruder Thiago den Halt. Der Vater flüchtet sich noch mehr in die Arbeit. Rita gibt den Jungen Trost, aber das ist für André nicht genug, er ist mit seiner Trauer und der Leere allein. So kommt es wie es kommen muss, er fühlt sich zu Luana hingezogen. Obwohl ihr beider Lebensweg vorgezeichnet ist und sich in total unterschiedliche Richtungen bewegen wird, denn Luna wird immer bei wohlhabenden Familien arbeiten müssen, während André in die Fußstapfen seines Vaters treten soll, verlieben sich die beiden ineinander. Aber es darf nicht sein, was nicht sein kann und schließlich flieht André vor seinen Gefühlen und seinem Vater und auch vor der Verantwortung.
Nun aber erreichen ihn Briefe von Luana und er muss sich dem stellen, vor dem er vor so vielen Jahren geflohen ist. Er ist zwar verheiratet und Vater von zwei Kindern, lebt aber seit einer Weile von seiner Frau getrennt. Nach dem Brief sind seine Gefühle sehr zwiespältig, aber er entschließt sich nach Brasilien zu reisen. Doch man kann nach so langer Zeit nicht einfach da weitermachen, wo es einst endete, und man kann auch nichts wieder gutmachen.
Die Geschichte der beiden hat mich sehr berührt. Hätte es eine Chance für sie gegeben? Hätten sie Standesunterschiede überbrücken können?
Die Geschichte entwickelt sich nicht so, wie ich es angenommen hatte, da es immer wieder überraschende Wendungen gibt. Dennoch ist das Ende sehr passend.
Dieser Roman hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Ostern ohne bunte Eier?

Rufus, der kleine Osterwaschbär
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Die Hennen und die Osterhasen haben alle Hände voll zu tun, denn es ist Osterzeit. Abends sind sie dann sehr müde. Die Waschbären, die neu am Bach sind, haben in der Nacht einiges zu tun, dann alles muss ...

Die Hennen und die Osterhasen haben alle Hände voll zu tun, denn es ist Osterzeit. Abends sind sie dann sehr müde. Die Waschbären, die neu am Bach sind, haben in der Nacht einiges zu tun, dann alles muss sauber sein. Der kleine Waschbär Rufus langweilt sich und macht einen Ausflug in den Wald. Doch das ist unheimlich und so gerät er in die Osterwerkstatt. Aber was sieht er? Lauter bekleckste Eier – das geht gar nicht. Er will beweisen, dass er schon groß ist und auch etwas schaffen kann und macht sich daran, alle Eier im Bach zu reinigen. Ob die Osterhasen davon begeistert sind?
Die Geschichte ist unterhaltsam und gefällt den Kleinen sehr. Sie können sich mit Rufus identifizieren, denn es gibt auch für sie Dinge, für die sie zu klein sind. Aber sie erfahren dann auch, dass man mit vereinten Kräften eine ganze Menge schaffen kann, denn alle Tiere des Waldes helfen mit, damit die Kinder Ostern bunte Eier im Osternest finden können.
Die passenden Illustrationen sind wunderschön und laden zum Entdecken ein.
Dieses Kinderbuch kann man nur empfehlen.