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Veröffentlicht am 24.03.2018

Dichte Atmosphäre

Idaho
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Idaho, USA: Ann heiratet Wade, den sie schon lange kennt. Sie zieht zu ihm in das Haus, in dem er einmal mit seiner ersten Frau Jenny und den beiden Töchtern lebte. Wade verliert langsam sein Gedächtnis. ...

Idaho, USA: Ann heiratet Wade, den sie schon lange kennt. Sie zieht zu ihm in das Haus, in dem er einmal mit seiner ersten Frau Jenny und den beiden Töchtern lebte. Wade verliert langsam sein Gedächtnis. Wie sein Vater und sein Großvater leidet er bereits relativ früh an Demenz. Ist es vielleicht gut für ihn, dass er sich nicht erinnern muss an das, was seinerzeit geschehen ist?
An einem heißen Sommertag wollte die Familie im Wald Brennholz für den Winter besorgen. Doch dann ist May, das jüngere Kind, tot und die Mutter steht mit dem Beil in der Hand da. Sie wird verhaftet und gesteht die Tat. Die ältere Schwester June verschwindet.
Ann lebt mit ihm in diesem Haus mit den kleinen Dingen aus der Vergangenheit und sie versucht für Wade die Erinnerungen an seine Familie zu erhalten. Sie was nicht, was damals wirklich passiert ist und stellt sich die verschiedensten Möglichkeiten vor. Je länger sie versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist, umso schuldiger fühlt sie sich.
Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen. Es erfordert Konzentration, weil aus vielen verschiedenen Perspektiven berichtet wird und nicht immer gleich erkennbar ist, wer da zu Wort kommt. Es ist auch nicht einfach zu erkennen, was Realität und was Vorstellung ist.
Die Autorin baut eine sehr dichte Atmosphäre auf, die beklemmend, bedrohlich und dennoch packend ist. Etwas Furchtbares ist geschehen. Ein Kind ist tot. Man will unbedingt wissen, was da geschehen ist. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt, aber sie sind mir auch durchgehend fremd geblieben. Ich habe nicht verstanden, was sie bewegt und zu ihrem Handeln treibt. Irgendetwas war ihn ihnen, das mich auf Distanz hielt.
Obwohl immer mehr Puzzleteile zusammengetragen werden, bin ich am Ende nicht schlauer als zu Beginn des Buches. Es bleibt meiner Fantasie überlassen, was ich aus der Geschichte herauslesen will. Es ist aber klar, dass das Geschehen Einfluss auf alle Beteiligten hat – für immer und alle Zeiten.
Eine düstere Geschichte in einer wundervollen Sprache, die mich am Anfang gleich packte und am Ende mit vielen Fragen zurückließ.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Todesengel in der Klinik

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss sich auf Anweisung ihres Vorgesetzten einem Drogenscreening unterziehen. In der Klinik trifft sie Dr. Michael McCaffrey, den Mann ihrer Freundin ...

Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss sich auf Anweisung ihres Vorgesetzten einem Drogenscreening unterziehen. In der Klinik trifft sie Dr. Michael McCaffrey, den Mann ihrer Freundin Laura. Da es in letzter Zeit auffällig viele Todesfälle gab und er einen Todesengel in der Klinik vermutet, bittet er Emma um Hilfe. Sie macht sich an die Nachforschungen, doch niemand scheint etwas zu wissen oder will mit ihr reden. Dann gibt es einen weiteren Toten und Emma ahnt, dass sie es mit einem alten Bekannten zu tun bekommt.
Dies ist nach „Lügenmauer“ der zweite Band um Emma Vaughan, die an der verregneten Nordwestküste Irlands Polizistin ist und ermittelt. Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Vorgängerband zu kennen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Obwohl es gleich spannend losgeht, kann die Spannung aber nicht die ganze Zeit gehalten werden. Das hat mich aber nicht sehr gestört, denn man bekommt einen guten Eindruck in die Polizeiarbeit und Emma ist eine interessante Person. Auch gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der grünen Insel einzufangen.
Die Charaktere sind all sehr gut und authentisch beschrieben. Emma ist eine gute Ermittlerin, der es nicht einfach gemacht wurde, sich Anerkennung zu verschaffen. Als Alleinerziehende hat sie es auch nicht leicht und dass sie von Medikamenten abhängig ist, kommt erschwerend hinzu und beschert ihr letztendlich auch das Drogenscreening. Wir haben es also mit einer Frau zu tun, die ihre Schwächen hat und daher sehr menschlich rüber kommt. Derweil steht ihr Exmann wegen seiner IRA Vergangenheit vor Gericht und ein alter Fall lässt Emma nicht los.
Leider ist schon recht früh klar, wer der Todesengel ist, daher lässt die Spannung zwischendurch nach, aber am Ende gibt es dann doch noch einen dramatischen Showdown.
Auch wenn mir der Vorgängerband besser gefallen hat, so wurde ich mit diesem Krimi auch wieder gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Geheimnisse in der Toskana

Der Mitternachtsgarten
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Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ...

Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ihr Leben wieder ins Lot bringen. Doch als sie auf dem Castillo Barbarossa ankommt, muss sie erkennen, dass die Hausherrin Vivien sehr geheimnisvoll ist.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Ich mag Geschichten, die in verschiedenen Zeitebenen spielen und in denen Geheimnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden. Daher hatte ich mich auf das Buch gefreut, doch ich hatte meine Erwartungen wohl zu hoch angesetzt, denn so recht konnte mich die Geschichte nicht packen und an einigen Stellen hätte es ruhig etwas straffer sein dürfen. Allerdings kommt die Toskana-Atmosphäre gut herüber.
Wir erfahren, was Lucy in der Gegenwart erlebt und zwischendurch die Geschichte um Vivien, die im Jahr 1972 beginnt.
Lucy hat sich auf eine Affäre mit ihrem Chef eingelassen und es kommt, wie es so oft passiert. Die erhoffte Zukunft gibt es nicht. Sie ist enttäuscht und verletzt und will in der Toskana auf andere Gedanken kommen. Ihre neue Arbeitgeberin hat sich zurückgezogen und Lucy bekommt sie nicht zu Gesicht, sondern muss über die Angestellte Adalina mit ihrer Chefin kommunizieren.
Vivien Lockhart war eine bekannte Schauspielerin. Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Ihr Vater machte es der Familie schwer und Vivien hat dann die Familie verlassen, um ihr eigenes Leben zu leben. Auch auf dem Weg zur gefeierten Schauspielerin musste sie steinige Wege gehen. Als sie den Arzt Giovanni Moretti kennenlernt, glaubt sie das große Glück gefunden zu haben. Doch seine traumatisierte Schwester Isabella will den Bruder für sich alleine haben und jedes Mittel ist ihr recht, um die Frau, die Isabellas Beziehung zu Giovanni stört, wieder loszuwerden.
Als Lucy ein altes Tagebuch in die Finger fällt, regt sie das an, sich mit der Vergangenheit von Vivien zu beschäftigen.
Vivien war für mich die interessantere Person und je mehr ich von ihrer tragischen Vergangenheit erfahren habe, umso mehr konnte ich mit ihr fühlen. Lucy dagegen blieb für mich ein wenig nichtssagend.
Eine interessante und tragische Lebensgeschichte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein grausiger Fund im Wald

Dein Tod komme
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Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ...

Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ist. Dass es sich um Mord handelt, davon ist auszugehen, denn sonst wäre die Leiche nicht im Wald verscharrt worden. Die Identität der Leiche kann geklärt werden. Die Person studierte am nahe gelegenen College, wo Rina als Dozentin tätig ist, und war als vermisst gemeldet. Dann werden noch weitere Leichen dort im Wald von Greenbury gefunden. Doch die Ermittlungen kommen nicht richtig voran und so forscht Rina selber nach und bringt sich damit in Gefahr.
Ich habe bisher noch kein Buch aus der Reihe um dieses Ermittlerpaar gelesen, aber dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Peter Decker hat lange Jahre als Detective beim LAPD gearbeitet und wollte es eigentlich ruhiger angehen lassen. Sein Beruf hat ihn nach außen zu einem knallharten Typen werden lassen, der aber auch eine weiche Seite hat, wenn es um das Private geht. Ich mochte seine sarkastische Art. Rina ist ein ganz anderer Typ Mensch, daher ergänzen sich die beiden gut. Sie sind gläubige Juden und nehmen die Regeln ihres Glaubens sehr genau. Peters Kollege Tyler McAdams ist mit Rina und Peter auch befreundet.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.
Gleich von Beginn an ging es spannend los, aber leider blieb das nicht die ganze Zeit so, denn es gab Passagen, die ein wenig langatmig beschrieben wurden. Auch gibt es eine große Zahl von beteiligten Personen, sei es als Verdächtige oder auch nur als Zeugen, so dass man leicht den Überblick verlieren konnte. Ich versuchte auch, den Täter ausfindig zu machen, das ist mir aber bis zum Schluss nicht geglückt. Falsche Fährten, unverhoffte Wendungen und viele Verdächtige machten das Ende der gut durchdachten Geschichte unvorhersehbar.
Ich habe diesen spannenden Krimi gerne gelesen.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Eine interessante Familien-Saga

In Zeiten der Liebe und des Krieges
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Als im Sommer 1912 Leutnant Ferry von Pankau erdrosselt wird, nimmt das Gerede in Wien kein Ende. Der Täter ist unbekannt und die Gerüchteküche brodelt. Da der Bruder es angesehenen Wiener Geschäftsmanns ...

Als im Sommer 1912 Leutnant Ferry von Pankau erdrosselt wird, nimmt das Gerede in Wien kein Ende. Der Täter ist unbekannt und die Gerüchteküche brodelt. Da der Bruder es angesehenen Wiener Geschäftsmanns Maxim Korff den Leutnant zum Duell gefordert hat, haben die Menschen schnell den Täter ausgemacht. Es kann sich nur um Maxim Korff handeln, der bekannt dafür ist, dass er die Dinge in die Hand nimmt. Wollte er seinen Bruder Ludwig wirklich vor diesem Duell schützen?
Der Autor lässt uns mit seinem Roman „In Zeiten der Liebe und des Krieges“ ein Wien erleben, dass voller Leben und Unterhaltung ist, jedenfalls für die privilegierte Wiener Oberschicht. Stellvertretend dafür steht die Familie Korff. Sie hat ein Palais in der Stadt und eine Sommerresidenz an der Donau. Man erfreut sich an der Kunst und unterhält sich bei rauschenden Festen.
Maxim Korff verdankt es seiner Frau Livia und deren Familienvermögen, dass er aufgestiegen ist und nun als angesehener Geschäftsmann die Dinge nach seinen Vorstellungen zu regeln kann. Doch es nagt an ihm, dass er das was er ist nur durch Livia ist. Er hat außereheliche Beziehungen und selbst die Hausdame Katrin ist nicht vor ihm sicher. Katrin und der Chauffeur haben ihre Hochzeit schon geplant, doch dann ist Katrin schwanger und der Verlobte löst die Verlobung. Maxim greift in Katrins leben ein und regelt alles in seinem Sinn.
Die schöne Livia liebt ihr Mann, aber sie fühlt sich einsam und beginnt eine Affäre mit dem Schauspieler Renè Desny.
Philipp Korff, der Sohn von Livia und Maxim, wird für seine Ausbildung weggeschickt. Als er zurückkommt, verliebt er sich ausgerechnet in seine Cousine Alexandra. Aber das darf nicht sein.
Nach außen zeigen die Korffs eine harmonische Familie, doch hinter dieser Fassade gibt es dunkle Geheimnisse und viele Brüche. Dann bricht der Krieg aus und irgendwann ist es auch für die Männer der Oberschicht so weit, dass sie an die Front müssen. Ganz Europa steht vor einem Abgrund, den niemand so erwartet hatte.
Mir hat diese Familiengeschichte gut gefallen. Der Schreibstil sorgte für Wienerisches Flair. Auch der Zeitgeist jener Zeit wird gut widergespiegelt. Ich hatte allerdings erwartet, dass Ermittlungen zu dem Mord etwas Spannung in die Geschichte hineinbringen, aber da sah ich mich getäuscht, denn der Mordfall spielt überhaupt keine Rolle mehr.
Eine interessante Familien-Saga.