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Veröffentlicht am 07.03.2017

Kochen mit Leidenschaft

Franz oder gar nicht
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Die junge Anästhesistin Jo bricht ihrem Patienten während der Narkose einen Schneidezahn ab. Aber ihr Patient ist nicht irgendwer, es ist der berühmte Fernsehkoch Raphael Franz. Der Kann natürlich nicht ...

Die junge Anästhesistin Jo bricht ihrem Patienten während der Narkose einen Schneidezahn ab. Aber ihr Patient ist nicht irgendwer, es ist der berühmte Fernsehkoch Raphael Franz. Der Kann natürlich nicht mit einem abgebrochenen Zahn vor die Kamera. Sie will sich bei ihm entschuldigen und sogleich wird es heiß, sehr heiß zwischen den beiden.
Das Buch liest sich locker leicht und ist sehr humorvoll. Mal wird aus der Sicht von Jo und mal aus der von Raphael erzählt. Tolle Dialoge und Situationskomik sorgen für gute Unterhaltung. Man hat beim Lesen ständig ein Grinsen im Gesicht.
Die Charaktere sind sympathisch. Josephine Henning ist ein wenig chaotisch und bringt sich immer wieder in unglaubliche Situationen. Raphael Franz kann nicht nur kochen, er sieht auch noch sehr gut aus.
Obwohl vorhersehbar ist, wohin die Geschichte führt, hat sie mich dennoch gut unterhalten.
Sehr gelungen persifliert ist der Alltag in der Chirurgie-Abteilung der Klinik, allein schon diese Szenen lösten einen Lachanfall nach dem anderen bei mir aus. Ich habe mich mit dieser Liebeskomödie bestens amüsiert. Der Autorin ist ein unterhaltendes und witziges Buch gelungen.
Eine Liebesgeschichte, die Spaß macht.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Immer wieder überleben

Der letzte Überlebende
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Das Buch schildert eindringlich, wie Sam Pivnik in einer Zeit des Grauens überlebte. Seine Familie lebt in dem kleinen Städtchen Bedzin in Oberschlesien. Sein Vater war Schneider und flickte die Kleidung ...

Das Buch schildert eindringlich, wie Sam Pivnik in einer Zeit des Grauens überlebte. Seine Familie lebt in dem kleinen Städtchen Bedzin in Oberschlesien. Sein Vater war Schneider und flickte die Kleidung der Menschen. Sam, der eigentlich »Szlamek« hieß, ist dreizehn Jahre als die Nazis in Polen einmarschieren. Zunächst wird ein Ghetto für die jüdischen Menschen eingerichtet. Aber es kommt noch schlimmer. Sam und seine Familie werden nach Auschwitz gebracht. Eine Bewegung mit dem Daumen, rechts oder links! Damit ist entschieden, ob man lebt oder stirbt. Er erlebt mit, was Mengele den Menschen antut. Was fast unmöglich erscheint, er überlebt das alles: Auschwitz, das Bergwerk Fürstengrube, den Todesmarsch und den Brand auf der MS Cap Arcona.
Sam Pivnik schildert in diesem Buch seine Geschichte, daher ist man als Leser sehr nah dran. In seinen Erinnerungen muss er das immer wieder erleben und es ist bewundernswert, dass Sam in seinem hohen Alter das Erlebte erzählt, damit es nicht vergessen wird. Immer wieder musste ich das Buch aus der Hand legen, denn es ist kaum begreiflich, was ein Mensch aushalten und überleben kann und was die Nazis für perverse Versuche an Menschen angestellt haben.
Wie kann ein Mensch das alles ertragen? Wie kann man überleben? Wie wird man mit seinen Erinnerungen fertig? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Ein Zeitzeugnis, das erschüttert und einen nicht loslässt. Auch wenn es schwer zu ertragen ist, was in diesem Buch beschrieben wird, sollte dieses Buch von vielen Menschen gelesen werden, damit man nicht vergisst.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Das Böse will siegen

Kranichtod
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Julias Jagd nach dem Zaren begann 1987 in Wittenrode. Allerdings war ihr da noch nicht bewusst, was hinter allem steckt und dass nicht nur sie auf der Jagd ist, sondern jemand anders hinter ihr her ist. ...

Julias Jagd nach dem Zaren begann 1987 in Wittenrode. Allerdings war ihr da noch nicht bewusst, was hinter allem steckt und dass nicht nur sie auf der Jagd ist, sondern jemand anders hinter ihr her ist. Sie kommt ihren Gegnern immer näher und es wird immer gefährlicher für sie, denn die Kraniche scheinen ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Ihre Anfälle machen ihr mehr und mehr zu schaffen.
Susanne musste wieder nach Norwegen flüchten. Mit ihrer Freundin Edda versucht sie einen alten Entführungsfall zu klären und kommt damit auch den Kranichen näher.
Diese Buchserie hat Suchtpotential. Der Schreibstil ist ausgesprochen fesselnd. Viele Perspektiv- und Ortswechsel sowie eine Menge unverhoffter Wendungen sorgen für ungeheure Spannung. Man sollte aber alle Bände in der richtigen Reihenfolge lesen, weil sich nur so alle Zusammenhänge wirklich erschließen.
Die Kraniche unter ihrem Meister, dem Zaren, wollen das Böse in die Welt bringen und sie schrecken vor Nichts zurück. Nur Julia kann sie noch daran hindern. Der Plan ihres Vaters, der vor vielen Jahren entwickelt wurde um sie zu schützen, ist komplex und risikoreich. Wird er aufgehen?
Im ersten Buch war Julia mir nicht besonders sympathisch, aber von Band zu Band habe ich mehr mit ihr gelitten. Obwohl es so aussieht, als hätte sie keine Chance gegen die Übermacht des Bösen, gibt sie nicht auf. Ihre Erinnerung an Vergangenes wird immer deutlicher. Eva ist für sie da und redet ihr gut zu, wenn sie mutlos wird.
Auch in diesem Buch geht es wieder grausam und schockierend zu. Julias bösartiger Gegner hat viele skrupellose Mitstreiter um sich gesammelt, die ihm helfen sollen, eine geheimnisvolle Kassette zu finden und Julia zu töten. Aber auch auf Julias Seite sind Menschen, die uneigennützig helfen.
Dieses Buch hat mich wieder sehr begeistert, aber es gibt auch einen Wehrmutstropfen, denn der Verlag hat entschieden, dieses Buch nur noch als E-Book herauszugeben. Für alle, die sehnsüchtig auf diesen Band gewartet haben, weil sie wissen wollten, wie sie Geschichte endet und die keine E-Books lesen können oder wollen, ist das eine herbe Enttäuschung. Ich habe mich dann entschlossen, die digitale Variante zu lesen, glücklich war ich damit aber nicht.
Ein grandioses Ende für eine phantastische Reihe.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Eine fesselnde Geschichte

Wenn ich jetzt nicht gehe
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Mauro Larrea wollte in Mexiko sein Glück machen, nachdem er als Witwer mit zwei kleinen Kindern Spanien verlassen hat. Er hat es mit viel Einsatz und Glück auch geschafft. Doch dann trifft er eine falsche ...

Mauro Larrea wollte in Mexiko sein Glück machen, nachdem er als Witwer mit zwei kleinen Kindern Spanien verlassen hat. Er hat es mit viel Einsatz und Glück auch geschafft. Doch dann trifft er eine falsche Entscheidung und steht nun vor dem Nichts. Er regelt noch einiges und macht sich auf nach Kuba, um dort wieder zu Geld zu kommen, denn er hat nicht viel Zeit, um seine Schulden zu begleichen. Aber dann bringt ihn das Schicksal zurück nach Spanien und dort verliert er sein Herz an Soledat Montalvo.
Das Buch hat mich begeistert. Der bildhafte Schreibstil lässt sich wundervoll lesen und man kann sich dadurch alles sehr gut vorstellen. Ich finde es faszinierend, wie jemand wie Mauro versucht, immer wieder auf die Beine zu kommen und sich von Widrigkeiten nicht schrecken lässt.
Mauro Larrea geht bei seinen Geschäften auf volles Risiko, sonst wäre er auch nicht zu einem angesehensten Silberminen-Besitzer in Mexiko geworden. Sein Freund und Prokurist Elías Andrade berät ihn und versucht gegenzusteuern, aber Mauro handelt oft impulsiv und geht trotzdem Risiken ein. Auch nach seine Fehlentscheidung geht er so vor, denn sonst wäre wirklich alles verloren. Chancen, die sich ihm bieten, ergreift er, und so gerät er von einem Problem zum nächsten und die Frauen tragen ihren Teil dazu bei. Dabei ist er aber keineswegs unsympathisch. Gut gefallen hat mir auch sein Diener Santos, der treu zu ihm steht. Aber daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Personen, die alle sehr individuell und gut dargestellt sind.
Es ist eine sehr abenteuerliche Geschichte, die wir mit Mauro Larrea, der nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ handelt, erleben dürfen.
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Eine fremde Welt

Der Kuss der Lüge
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Die 17jährige Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Sie soll aus Staatsräson Prinzen von Dalbreck heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Sie flüchtet mit ihrer Freundin in eine weit entfernte ...

Die 17jährige Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Sie soll aus Staatsräson Prinzen von Dalbreck heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Sie flüchtet mit ihrer Freundin in eine weit entfernte Stadt und arbeitet dort in einer Taverne. Zwei Männer unter den Gästen haben es ihr angetan und beide sind auf der Suche nach ihr. Der eine hat den Auftrag, sie zu töten; der andere ist der Prinz, der Grund für ihre Flucht war.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, die Kapitelüberschriften geben einen Hinweis, wer gerade berichtet. Der größte Teil ist aus der Sicht von Lia erzählt. Dazu gibt es aber auch Abschnitte, in denen entweder Rafe oder Kaden berichten. Oft heißt die Überschrift „Der Attentäter“ oder „der Prinz“. Das sorgt dafür, dass man eine ganze Weile nicht weiß, ob Rafe der Attentäter und Kaden der Prinz ist oder umgekehrt.

Allerdings hatte ich mehr Abenteuer und weniger Liebesgesäusel erwartet. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Geschichte Fahrt aufnahm und spannender wurde.

Die Charaktere sind interessant und vielschichtig dargestellt. Lia ist sehr eigenwillig und hat sich am Hofe ihres Vater damit nicht nur Freunde gemacht. Anfangs ist sie noch ein wenig unbedarft und handelt impulsiv, aber sie zeigt bald, was in ihr steckt und wird verantwortungsbewusster. Lia ist sympathisch und ein mitfühlender Mensch, manchmal auch ein wenig schnell mit ihrem Mundwerk. Für Pauline eine gute Freundin, die da ist, als diese Unterstützung benötigt. Aber sie trägt auch eine Last mit sich herum. Als erste Tochter sollte sie die Gabe haben, aber sie selbst hat noch nichts davon gespürt. Rafe und Kaden haben beide ihre Geheimnisse, das spürt auch Lia. Dennoch fühlt sie sich zu beiden hingezogen., aber auch Rafe und Kaden sind von Lia angetan und es kommt zu Eifersüchteleien. Da sie ihre wahre Identität verleugnen müssen, ist es nicht so einfach, sie zu charakterisieren.

Auch wenn die Geschichte anfangs ein wenig dahinplätscherte, so wird es doch noch ziemlich dramatisch. Am Ende gibt es einen Cliffhanger, der neugierig auf die weiteren Bände macht.

Mir hat es Spaß gemacht, diesen Auftaktband mit kleinen Schwächen zu lesen.

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