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Veröffentlicht am 31.07.2017

Und draußen stirbt ein Vogel

Und draußen stirbt ein Vogel
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Die Autorin Rina Kramer wird bei jeder ihrer Lesungen von einem Mann beobachtet, der ein tiefen Groll hegt. Er ist der Meinung, dass Rina seine Ideen verarbeitet und Erfolg damit hat. Als sie sich wieder ...

Die Autorin Rina Kramer wird bei jeder ihrer Lesungen von einem Mann beobachtet, der ein tiefen Groll hegt. Er ist der Meinung, dass Rina seine Ideen verarbeitet und Erfolg damit hat. Als sie sich wieder in ihr Haus in der Toskana zurückzieht, folgt er ihr und mietet sich bei Rina ein. Er hasst sie und will sie vernichten. Aber Rina ahnt nicht, was sie erwartet. Sie schwebt in tödlicher Gefahr.
Da die Rezensionen zu Büchern von Sabine Thiesler sich vielversprechend anhörten, wollte ich schon immer mal ein Buch der Autorin lesen. Diese Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, so dass man ein umfassendes Bild erhält. Wer Rina da Böses will, ist von Anfang an klar. Das mag ich eigentlich nicht so sehr.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir gut gefallen und machen Lust auf einen Urlaub in der Toskana. Dabei kann ich aber gut auf jemanden wie Manuel verzichten. Allerdings dauert es eine ganze Zeit, bis die Handlung Fahrt aufnimmt.
Da Rinas Mann beruflich viel unterwegs ist, bewohnt die Autorin das Landhaus meist mit ihrem Sohn alleine. Auch sie ist beschäftigt und bemerkt anfangs kaum, dass ihr Untermieter nicht als Tourist in der Toskana unterwegs ist, sondern es auf Rina abgesehen hat. Er hegt ein abgrundtiefen Hass auf Rina und hat einen Weg gefunden, wie er so nahe an sie herankommt, damit er seine Rache durchziehen kann. Er wirkt ein wenig absonderlich. Rina hat ungute Gefühle, aber sie unterdrückt sie einfach. Aber dann…
Mit Rina konnte ich nicht so recht mitfühlen, denn allzu viel habe ich über sie nicht erfahren und kam ihr dadurch nicht nahe. Über Manuel erfährt man mehr. Wenn man seine Vergangenheit kennenlernt, kann man seine Gedankengänge und Handlungen erklären.
Am Ende fügen sich die einzelnen Handlungsstränge zusammen und führen zu einem stimmigen und spannenden Abschluss. Wer aber Ermittlungsarbeit seitens der Polizei erwartet, wird enttäuscht werden. Mir fehlte auch die ein oder andere Wendung, die dem Ganzen mehr Thrill gegeben hätte.
Ein guter Thriller, aber da ist durchaus Spielraum nach oben.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Abgründe der Seele

Inselnacht
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Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen ...

Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen und Marianne gesteht die Tat, aber sie will weder mit der Polizei noch mit ihrem Anwalt Stellan Qvist über ihr Motiv reden. Die Opferanwältin Alasca Rosengren vertritt den Mann, der im Krankenhaus liegt. Aber auch der will sich nicht äußern, nicht einmal zu seiner Identität.
Wie schon bei dem Vorgängerband „Inselfeuer“ ist es nicht einfach, sich in die Geschichte hineinzufinden. Auch in diesem Buch geht es weniger um den Kriminalfall, als um die Psyche kranker Menschen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Das sorgt trotzdem nicht für Tempo und Spannung, im Gegenteil ist vieles ziemlich langatmig geschildert.
Alasca Rosengren muss neben diesem merkwürdigen Fall sich auch noch mit privaten Problemen auseinandersetzen. Ihre Eltern sind vor langer Zeit nach England gegangen und sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Nach dem Tod der Mutter taucht nun ihr Vater auf und sie weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll. Zum Glück hat ihr dreizehnjähriger Sohn da weniger Berührungsängste. Stellan Qvist fühlt sich zu seiner Mandantin hingezogen, ihm fehlt dieses Mal die notwendige Distanz. Gut gefallen hat mir allerdings die Polizistin Simone Rydell, die sehr kompetent an die Sache herangeht. Allerdings spielen ihre Ermittlungen kaum eine Rolle.
Alasca und Stellan versuchen beide mehr über ihre jeweiligen Mandanten zu erfahren, die äußerst zugeknöpft sind. Aber auch wenn sie sich nicht direkt austauschen, so bringen ihre Gespräche sie doch weiter. So kommt man – wenn auch ziemlich spät – auf die Zusammenhänge. Es zeigt sich wieder einmal, welch schockierende Abgründe sich auftun können.
Es ist ein sehr psychologischer Roman, bei dem der Kriminalfall etwas auf der Strecke bleibt, so dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.

Veröffentlicht am 05.11.2024

Das Leben zur Zeit des Sonnenkönigs

Der Salon der kühnen Frauen
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Dass es unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV in Versailles sehr feudal zuging und verschwenderische Hoffeste gefeuert wurden, ist wohl hinlänglich bekannt. Es gab sehr viele, die zum Hof des Sonnenkönigs gehörten ...

Dass es unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV in Versailles sehr feudal zuging und verschwenderische Hoffeste gefeuert wurden, ist wohl hinlänglich bekannt. Es gab sehr viele, die zum Hof des Sonnenkönigs gehörten und so blieb es natürlich nicht aus, dass es Klatsch und Tratsch gab, intrigiert und um die Gunst des Königs gebuhlt wurde. Der Sonnenkönig hat seine Vorstellung, wie er sein Land regieren will, dennoch gibt es Männer, die einen gewissen Einfluss haben. Das ist den Frauen verwehrt, aber sie unterhalten sich auf ihre Weise. In Kaminzimmer von Marie d'Aulnoys treffen sich die Frauen, aber auch Männer, wo sie sich bestens unterhalten und Märchen erzählen, die verklausuliert wesentliche Dinge behandeln. Doch das Geschichtenerzählen ist riskant und gefährlich, denn Ludwig XIV akzeptiert keine Kritik an seinem Vorgehen und er hat seine Spitzel überall.
Diese Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Es ist mir nicht leichtgefallen, mich in diesen Roman einzulesen, doch mit der Zeit wurde es etwas besser. Das Personal in dieser Geschichte ist ziemlich umfangreich und die Sprache mag zwar der Zeit angepasst sein, war mir aber teils zu direkt und derb. Auch wenn die Märchen verändert waren, so erkannte ich doch einige wieder.
Die Personen sind gut und sehr individuell gestaltet. Die Zustände in Versailles sind trotz allen Prunks wenig hygienisch. Während die einen all den Luxus am Hof genießen, lebt das gemeine Volk in bitterer Armut.
Es ist ein ungewöhnlicher historischer Roman, der mich aber nicht fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Literatur verbindet

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Aus Versehen hat Erin ihren Lieblingsroman in einem Bücherschrank abgegeben. Mit dem Buch verbinden sie schmerzhafte, aber für sie wichtige Erinnerungen. Sie will das Buch zurückholen und findet es tatsächlich. ...

Aus Versehen hat Erin ihren Lieblingsroman in einem Bücherschrank abgegeben. Mit dem Buch verbinden sie schmerzhafte, aber für sie wichtige Erinnerungen. Sie will das Buch zurückholen und findet es tatsächlich. Aber auf ihre Randnotizen hat jemand geantwortet und sie zu einem weiteren Austausch in anderen Büchern eingeladen. So entsteht zwischen ihnen eine besondere Verbindung. Was aber wird geschehen, wenn sie herausfinden, dass sie sich überhaupt nicht fremd sind?
Der Schreibstil der Autorin Tessa Bickers liest sich leicht. Abwechselnd wird aus der Sicht von Erin und James erzählt, so dass man die Gedanken der beiden gut nachvollziehen kann. Dennoch wurde ich mit den Protagonisten, vor allem mit Erin, nicht wirklich warm.
Erin leidet unter dem Verlust ihrer besten Freundin Bonnie, die verstorben ist und ihr das Buch „Wer die Nachtigall stört“ geschenkt hatte. Auch sonst verläuft ihr Leben nicht zufriedenstellend. Obwohl Bonnie vor ihrem Tod Erin aufgetragen hatte, ihre Träume wahr werden zu lassen, hat sich Erin zurückgezogen und in Büchern verkrochen. James leidet ebenfalls nach einer zerbrochenen Beziehung, und auch er fühlt sich in seinem Job nicht wirklich wohl. Durch den Austausch kommen sie sich näher. Doch was passiert, wenn sie sich dann gegenüberstehen? Können alte Verletzungen geheilt werden?
Dieser Roman erzählt uns nicht nur eine Liebesgeschichte, die ungewöhnlich beginnt, sondern befasst sich auch mit ernsten Themen. Die Grundidee ist wirklich nicht schlecht, aber so ganz hat mich diese Geschichte nicht überzeugt. Auch das Ende hätte ein wenig runder gestaltet werden können.
Kann man lesen, bleibt aber nicht in Erinnerung.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Gefahr für die Schwestern

Mord auf der Insel Gokumon
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Kosuke Kindaichi reist auf die abgelegene Insel Gokumon, um den letzten Willen seines Freundes zu erfüllen. Der ist auf dem Weg nach Hause gestorben und bat Kindaichi, auf seine drei Stiefschwestern aufzupassen, ...

Kosuke Kindaichi reist auf die abgelegene Insel Gokumon, um den letzten Willen seines Freundes zu erfüllen. Der ist auf dem Weg nach Hause gestorben und bat Kindaichi, auf seine drei Stiefschwestern aufzupassen, weil deren Leben in Gefahr sei. Als Kosuke Kindaichi auf der Insel ankommt, passiert ein Mord. Er versucht alles, der Sache auf den Grund zu gehen.
Dies ist der zweite Band um den Privatermittler Kosuke Kindaichi. Er beginnt wieder recht behäbig. Der Schreibstil des Autors Seishi Yokomizo ist ruhig. Dieses Mal kam ich mit der gewöhnungsbedürftigen, etwas altmodischen Sprache und den fremden Namen besser zurecht. Interessant ist es, in die uns fremde japanische Kultur einzutauchen
Kosuke Kindaichi ist ein cleverer Ermittler, der seine Fälle unbedingt lösen will. Beharrlich fragt er immer wieder nach, damit er seine Schlüsse ziehen kann. Er ist von sich überzeugt und mag es nicht, wenn er nicht vorankommt.
Der Fall ist sehr knifflig und es gibt immer wieder Wendungen und falsche Fährten. Doch Kindaichi schafft es natürlich auch dieses Mal wieder, dank seiner Fähigkeiten den Fall zu lösen.
Ein interessanter ruhiger Krimi in ungewöhnlichem Setting.

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