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Veröffentlicht am 09.02.2017

Matteo muss noch mal ran

Die Tote am Lago Maggiore
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Matteo Basso hat eine eigenwillige Laufbahn. Zunächst arbeitete er als Polizeipsychologe, nun führt er die elterliche Macelleria (Fleischerei) in Cannobio. Unterstützt wird er von Gisella. Hier möchte ...

Matteo Basso hat eine eigenwillige Laufbahn. Zunächst arbeitete er als Polizeipsychologe, nun führt er die elterliche Macelleria (Fleischerei) in Cannobio. Unterstützt wird er von Gisella. Hier möchte er die Ruhe genießen. Doch das geplante Oldtimer-Rennen verpricht alles andere als Ruhe. Gisella hat ihn überredet, seine Salsicca-Würste neben der Rennstrecke zu verkaufen. Er hat sich überreden lassen unter der Bedingung, dass ihm Gisella hilft. Doch sie erscheint nicht und schon bald wird auch bekannt warum. Sie wird tot aufgefunden. Die Polizei interessiert nicht, dass Giselle eine gute Schwimmerin war, es wird von einem Unfall ausgegangen. Doch Matteo sieht das anders. Er macht sich nochmal an die Klärung eines Falles.
Das italienische Flair kommt in diesem Buch sehr gut zur Geltung. Die Beschreibung der Gegend rund um den Lago Maggiore bringt einen direkt in Urlaubsstimmung.
Die Charaktere sind gut und authentisch geschildert. Matteo ist ein sympathischer Typ. Warum er seinen Job als Polizeipsychologe in Mailand aufgegeben hat, erfahren wir nicht. Er pflegt seine kleinen Marotten, wie das morgendliche Angeln. Das Rauchen und seinen fahrbaren Untersatz, seine Diva“, mag er nicht aufgeben. Auch Kommissarin Nina Zanetti gefällt mir gut, aber am tollsten finde ich Matteos alte Freunde, die immer zur Stelle sind, wenn man sie braucht. Beppo, Luigi und Flavio von der Autowerkstatt können auch Macelleria. Sie brachten viel Humor in die Geschichte. Trotzdem gibt es auch ernste Töne, den auch das aktuelle Flüchtlingsthema wird angeschnitten.
Es bleibt nicht bei dem einen Todesfall und trotzdem ist es ein eher ruhiger Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht. Trotzdem ist die Geschichte spannend und immer neue Wendungen sorgen dafür, dass das so bleibt und sich zum Schluss sogar noch steigert.
Ein toller Krimi mit besonderer Atmosphäre.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Verschwunden

Gedenke mein
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Seit 2005 ist Petra Webers kleine Tochter Marie verschwunden, doch sie hat die Hoffnung nie aufgegeben. Marie hatte ein Wochenende bei ihrem Vater verbracht und Petra wartete vergeblich auf die Rückkehr. ...

Seit 2005 ist Petra Webers kleine Tochter Marie verschwunden, doch sie hat die Hoffnung nie aufgegeben. Marie hatte ein Wochenende bei ihrem Vater verbracht und Petra wartete vergeblich auf die Rückkehr. Ihr Mann wurde tot aufgefunden, es gab sogar einen Abschiedsbrief. Aber Marie wurde nie gefunden.
Zehn Jahre später beschäftigt sich Gina Angelucci, Toni Dühnforts Verlobte, mit alten, ungeklärten Fällen. Auf Petras Bitte hin rollt sie den Fall noch einmal auf. Die damaligen Ermittlungen wurde nicht allzu sorgfältig betrieben, da die Polizei von einem erweiterten Selbstmord ausging. Mit ihrem Kollegen zusammen kniet sich Gina richtig rein in diese Geschichte und dann gibt es Hinweise.
Aber auch Konstantin Dühnfort hat mit einem Fall zu tun, der ihm an die Nieren geht. Ein Baby in einem Müllbeutel wurde in einem Müllcontainer gefunden.
Die Charaktere sind authentisch und gut beschrieben. Gina und Toni sind sympathische und fähige Ermittler. Durch ihre Hartnäckigkeit gelingt es Gina, in diesem alten Fall alle Faden an sich zu ziehen und Unglaubliches ans Tageslicht zu bringen. Toni sorgt sich um Gina, denn ihre Tätigkeit ist nicht ungefährlich. Aber sie informiert ihren Chef nicht , dass sie schwanger ist, denn dann wäre sie an den Schreibtisch gebunden. Die Vorbereitungen für die Hochzeit laufen auch. Gina hat auch ein Herz für Benachteiligte, daher will sie keine Luxushochzeitreise während an Italien Küste flüchtende Menschen anstranden.
Petras Verzweiflung und die jahrelange Suche nach der Tochter haben sie zu einer Außenseiterin gemacht. Gut, dass ihr wenigstens Mark zur Seite steht.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt angenehm zu lesen. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und hat mich gefesselt. Nach einigen falschen Fährten kam ein unerwartetes Ende. Die Auflösung ist plausibel.
Ein empfehlenswerter Krimi.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Familientragödie

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Vor drei Jahren hat Zoe einen Unfall verursacht, bei dem drei Jugendliche starben. Sie hat ihre Strafe dafür abgesessen. Um das alles hinter sich zu lassen, zog sie danach mit ihrer Mutter nach Bristol. ...

Vor drei Jahren hat Zoe einen Unfall verursacht, bei dem drei Jugendliche starben. Sie hat ihre Strafe dafür abgesessen. Um das alles hinter sich zu lassen, zog sie danach mit ihrer Mutter nach Bristol. Ihre Mutter hat wieder eine Beziehung. Sie hat Zoe immer wieder beschworen, Chris nichts von der Vergangenheit zu erzählen. Doch als Zoe mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, stört ein Mann, der Zoe als Mörderin bezeichnet. Kurz darauf ist ihre Mutter tot.
Hat Zoes Vergangenheit etwas mit dem Tod der Mutter zu tun?
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. In vielen kurzen Kapiteln wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, was geschehen ist. Dabei werden auch die Zeiten ständig gewechselt. Daran gewöhnt man sich aber schnell.
Dabei sind die Charaktere sehr gut gezeichnet, man konnte ihre Gedanken und Handlungen ohne Weiteres nachvollziehen. Jeder hat seine Geheimnisse und muss mit seinen Abgründen leben.
Nach und nach setzt sich das Bild zusammen um das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Ich habe erwartet, dass es irgendwann einen Knalleffekt gibt, aber das war nicht so. Es zeigt sich eine dramatische Geschichte um Zoe und ihre Familie, aber mir fehlte der Thrill. Auch war mir recht früh klar, wer für den Tod von Maria verantwortlich ist.
Obwohl das Buch nicht das geliefert hat, was ich erwartet habe, war es durchaus spannend und brachte immer wieder überraschende Wendungen.
Obwohl für mich kein Thriller, ein durchaus interessantes Buch.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Spontanurlaub

3... 2... 1... und das Leben ist deins!
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Ein paar (oder auch mehr) Gläser zu viel haben Heinzi zu zwei Flugtickets nach Bangkok verholfen. Er beschließt zusammen mit seiner Freundin Immi die Chance wahrzunehmen und macht sich mit ihr und Reiseführer ...

Ein paar (oder auch mehr) Gläser zu viel haben Heinzi zu zwei Flugtickets nach Bangkok verholfen. Er beschließt zusammen mit seiner Freundin Immi die Chance wahrzunehmen und macht sich mit ihr und Reiseführer auf den Weg. Es kommt natürlich, wie es kommen muss – nicht läuft so wie erwartet.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, vieles ist recht drastisch ausgedrückt. Was Heinzi erlebt, ist manchmal sehr witzig geschildert, aber auch manches Mal eben nicht. Heinzi schaut auch gerne mal auf andere herab.
Viele Leser werden sich wegschmeißen vor Lachen, mein Geschmack was dieses Buch nicht.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Eine empfehlenswerte Familiengeschichte

Das Lied der Störche
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Nachdem Frederikes Mutter bereits zweimal verwitwet ist, heiratet sie Erik von Fennhusen und zieht mit ihren Kindern auf Eriks Gut. Vorher hatte Stefanie mit ihren Kindern in Potsdam gelebt und nun müssen ...

Nachdem Frederikes Mutter bereits zweimal verwitwet ist, heiratet sie Erik von Fennhusen und zieht mit ihren Kindern auf Eriks Gut. Vorher hatte Stefanie mit ihren Kindern in Potsdam gelebt und nun müssen sie sich an das eintönige Landleben gewöhnen. Frederike ahnt schon sehr früh, dass sie auf Gut Fennhusen keine Zukunft haben wird. Ihr Stiefvater wird immer wieder von Ax von Stieglitz besucht und Freddy fühlt sich gleich zu ihm hingezogen.
Von Anfang an hat mich diese Geschichte gefangen genommen. Der wundervolle Schreibstil trägt genauso dazu bei wie liebevolle Darstellung von Land und Leuten. Hin und wieder gibt es ein wenig ostpreußischen Dialekt, was alles noch authentischer macht.
Die politischen Verhältnisse in jener Zeit sind nicht einfach. Wollte man aus Ostpreußen nach Berlin, musste man durch den polnischen Korridor. Die Züge wurden dafür verplombt und oft auch verdunkelt. Zunehmend wird auch die wirtschaftliche Lage schwieriger.
Freddy ist 11 Jahre alt als sie mit ihrer Mutter und den Halbgeschwistern auf das Gut kommt. Für alle ist es nicht einfach, sich dort zurecht zu finden. Stefanie ist nun Gutsfrau und muss erst lernen, wie man so ein Gut führt. Dabei eckt sie bei „den Leuten“, wie man die Bediensteten nennt, auch an. Die Kinder haben ein unbeschwertes Leben, auch wenn sie Regeln beachten und Pflichten übernehmen müssen. Stefanie ist eine gute Mutter, die für ihre Kinder das Beste will, aber sie plant manchmal so generalstabsmäßig, dass sie gefühllos wirkt. Erik ist ein sehr liebevoller Vater auch für seine Stiefkinder. Die verantwortungsvolle Frederike kümmert sich um ihre Geschwister und ist sehr wissbegierig. Mit den Angestellten kommt sie gut zurecht. Aber sie weiß auch, dass sie nicht die Ansprüche geltend machen kann wie ihre Geschwister. Daher ist sie schon früh besorgt, was die Zukunft ihr bringen wird. Sie freut sich immer, wenn Ax auf dem Gut auftaucht. Wie Freddy ist auch er fasziniert von Wölfen. Doch den jungen Mann umgibt auch ein Geheimnis.
Aber auch die Nebencharaktere sind interessant und sehr individuell dargestellt. Ganz besonders hat es mir die warmherzige Köchin angetan, aber auch Hans, der nicht nur ein Herz für die Tiere hat.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt auf Gut Fennhusen und bin schon gespannt, wie es mit Frederike weitergeht.