Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2022

Eine starke und fantasievolle Frau

Astrid Lindgren
0

Natürlich kennt jeder die wundervollen Figuren aus Astrid Lindgrens Büchern, doch über die Frau und Kinderbuchautorin habe ich bisher nicht allzu viel gewusst. Susanne Lieder erzählt uns in dieser Romanbiografie ...

Natürlich kennt jeder die wundervollen Figuren aus Astrid Lindgrens Büchern, doch über die Frau und Kinderbuchautorin habe ich bisher nicht allzu viel gewusst. Susanne Lieder erzählt uns in dieser Romanbiografie die Geschichte dieser Frau.
Astrid Lindgren musste ihren Sohn Lasse in Pflege geben, um sich als unverheiratete Mutter durchzuschlagen, was in jenen Zeiten nicht einfach war. Doch dann wird die Pflegemutter krank und Astrid muss ihren Sohn zu sich nehmen. Das wird schwierig für sie, aber sie ist auch überglücklich, dass sie nun zusammen sind. Dann wirbt Sture um sie. Sie heiratet ihre große Liebe, der sie ermuntert, ihren Weg zu gehen, was sie auch erfolgreich macht.
Die Autorin Susanne Lieder schreibt lebendig und mitreißend. Auch die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Astrid hat es nicht immer leicht gehabt. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Es ist gut, dass sie dabei von ihrer liebevollen Familie unterstützt wird und auch Freunde hat, die ihr beistehen. Ihre Geschichten und ihre Fantasie fesseln nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch die Kinder im ganzen Land und später auch weltweit. Doch nicht alle finden ihre Figuren gut, sondern zu frech und ungewöhnlich. Aber Astrid lässt sich nicht beirren und bleibt tief in ihrem Herzen immer ein Kind.
Es hat mir viel Freude bereitet, diesen wundervollen Roman zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2022

Was kann ein Mensch ertragen?

Das letzte Versprechen
0

Einst siedelten sich die Donauschwaben im Banat an. Unter größten Mühen kultivierten sie das Land. Es wurde ihre Heimat, an der sie hingen. Mit den anderen Nationen lebten sie friedlich zusammen. Doch ...

Einst siedelten sich die Donauschwaben im Banat an. Unter größten Mühen kultivierten sie das Land. Es wurde ihre Heimat, an der sie hingen. Mit den anderen Nationen lebten sie friedlich zusammen. Doch Weihnachten 1944 ändert sich alles. Bewaffnete Partisanen verschleppen die jungen Frauen. Amalie muss ihre fünfjährige Tochter Anni zurücklassen bei ihren Schwiegereltern. Während Amalie nach Sibirien kommt, wo es eisig kalt ist, und in einem Bergwerk Kohlen abbauen muss, erlebt Anni eine andere Hölle, die aber nicht weniger schlimm ist. Ihre Großmutter hat Amalie versprochen, Anni nicht alleine zu lassen und dieses Versprechen hält sie auch unter den fürchterlichsten Bedingungen. Jahre später gibt es ein Wiedersehen zwischen Amalie und Anni. Doch beide sind schwer traumatisiert und finden nicht zueinander. Als sich Anni in den Bauernsohn Hans verliebt, glaubt sie ihr Glück gefunden zu haben, doch das Schicksal fordert sie immer wieder heraus.
Hera Lind erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte von Anni Eckardt. Es ist eine erschütternde Geschichte. Die Grausamkeiten, welche Amalie, Anni und ihre Großeltern ertragen müssen sind unfassbar. Ich weiß aber nicht, was mich mehr erschüttert hat, das Verhalten der Feinde oder die Gefühlskälte der Familie. Anni hat eine Kindheit erlebt, die niemand so ertragen möchte. Eigentlich brauchte sie jemanden, der ihre diese Last leichter macht, doch niemand hat Verständnis, wenn sie weinerlich ist, denn jeder trägt sein eigenes Päckchen. Das Erlebte macht Anni stark, auch wenn sie oft glaubt, zerbrechen zu müssen. Sie hat sogar die Kraft, sich um andere zu kümmern.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und wechselt auch immer wieder zwischen den Zeiten. Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und einen lange nicht mehr loslässt. Ich kann das Buch nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2022

Lässt einen Schuld jemals los?

Als die Welt zerbrach
0

Wird einen die Schuld, die man auf sich geladen hat, jemals loslassen?
Gretel ist die Tochter des KZ-Kommandanten. Nachdem der Vater 1946 hingerichtet wurde, fliehen ihre Mutter und Gretel nach Paris, ...

Wird einen die Schuld, die man auf sich geladen hat, jemals loslassen?
Gretel ist die Tochter des KZ-Kommandanten. Nachdem der Vater 1946 hingerichtet wurde, fliehen ihre Mutter und Gretel nach Paris, um unter neuem Namen ein neues Leben zu beginnen. Doch man kann die Vergangenheit nicht ablegen, wie den Namen oder wie ein Kleidungsstück. Gretel ist Schuld am Tod ihres Bruders und diese Schuldgefühle lassen sie nicht los.
Mir war nicht bewusst, dass dieses Buch die Fortsetzung von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist. Auch wenn ich den Vorgängerband nicht gelesen habe, so kann man diesen Roman auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.
Gretels Eltern haben ihre Tochter indoktriniert und Gretel war eigentlich zu jung, um das zu hinterfragen. Doch es war auch eine traumatische Kindheit. Die Flucht nach Paris bringt keine Erleichterung, denn das Geschehene hängt ihnen nach. Nachdem die Mutter verstorben ist, geht Gretel zunächst nach Australien, um dann in England den Rest ihres Lebens zu verbringen. Sie heiratet Edgar, einen Geschichtsprofessor und lebt mit ihm in Mayfair. Nach Edgars Tod bleibt sie alleine zurück in der schönen Wohnung. Sie ist hochbetagt, als das Ehepaar Darcy-Witt mit ihrem kleinen Sohn Henry in die Nachbarwohnung einzieht. Erinnerungen kommen hoch und als Gretel erkennt, was für ein Mensch der Vater von Henry ist, muss sie eine Entscheidung treffen.
Auch wenn mich die Geschichte berührt hat, so war mir Gretel nicht so sympathisch, dass sie mir nahekam.
Es ist ein sehr emotionaler Roman, der mir gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2022

Lesenswerter und spannender Krimi

Inspektor Takeda und das schleichende Gift
0

Inspektor Kenjiro Takeda fühlt sich fast schon heimisch in Hamburg, was nicht zuletzt an seiner Kollegin Claudia Harms liegt. Wieder bekommen die beiden es mit einem heiklen Fall zu tun, denn der bekannte ...

Inspektor Kenjiro Takeda fühlt sich fast schon heimisch in Hamburg, was nicht zuletzt an seiner Kollegin Claudia Harms liegt. Wieder bekommen die beiden es mit einem heiklen Fall zu tun, denn der bekannte Rechtsanwalt Klaus-Peter Haffner wurde in seiner Villa getötet. Zuletzt hatte er den populären Schauspieler Jost Weber vertreten, dem Vergewaltigung vorgeworfen wurde und der nun unter Verdacht steht. Aber dann ergeben die Ermittlungen, dass Haffner als Jugendlicher Zeuge im Mordfall an einem jungen Mädchen war und auch der Bürgermeister von Hamburg war in dem alten Fall verwickelt.
Ich verfolge diese Reihe bereits von Anfang an und habe schon sehnsüchtig auf diesen sechsten Band gewartet. Es lässt sich wieder angenehm flüssig lesen.
Claudia Harms war anfangs gar nicht begeistert, dass sie sich mit Takeda, der durch ein Austauschprogramm nach Hamburg gekommen ist, herumschlagen sollte. Aber mit der Zeit haben sich die beiden gut kennengelernt und schätzen einander. Es ist interessant, wie unterschiedlich sie bedingt durch ihre Herkunft und Kultur geprägt sind und daher bei ihren Ermittlungen ganz verschieden vorgehen. Dabei ergänzen sie sich gut. Claudia ist ein Mensch, die ihren Emotionen freien Lauf lässt und Ken spielt Saxofon und genießt Whisky, um runterzukommen.
Dieser Fall ist nicht ganz einfach und es ist Fingerspitzengefühl notwendig, um niemanden der Hamburger Prominenz auf die Füße zu treten. Doch hat die alte Mordgeschichte etwas mit dem jetzigen Mord zu tun? Warum ist der damalige Ermittler, der längst in Pension ist, immer noch an dem Fall interessiert? Es bleibt nicht bei dem einen Toten und auch Claudia begibt sich mal wieder in Gefahr.
Auch dieser Fall ist wendungsreich und spannend bis zum schlüssigen und dramatischen Ende.
Mich hat dieser sehr spannende Krimi wieder gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2022

Nur mal kurz die Welt retten…

Shorty
0

Eine Stimme in Shortys Kopfhörer überträgt ihm eine gewaltige Aufgabe. Shorty soll die Welt retten, indem er eine recht kleine Maßnahme durchführt. Shorty soll einen Kurzschluss in einem Umspannwerk erzeugen ...

Eine Stimme in Shortys Kopfhörer überträgt ihm eine gewaltige Aufgabe. Shorty soll die Welt retten, indem er eine recht kleine Maßnahme durchführt. Shorty soll einen Kurzschluss in einem Umspannwerk erzeugen und der Auftrag stammt von einem Alien. Shorty übernimmt die Aufgabe. Doch es läuft so einiges schief und er löst damit eine grandioses Chaos aus, das nicht nur seine Stadt, sondern die ganze Welt durcheinanderbringt und man macht ihn dafür verantwortlich. Nicht ganz unberechtigt!
Ich muss gestehen, dass ich zuvor noch kein Buch von Jörg Maurer gelesen habe. Humorvolle Krimis sind nämlich nicht so meine Sache. „Shorty“ ist zwar kein Krimi, doch auch hier steht der Humor im Vordergrund. Es geht also unterhaltsam zu.
Shorty ist Elektriker, bekommt aber nichts so ganz richtig auf die Reihe. Das gilt sowohl für seine berufliche Karriere als auch für sein Privatleben. Dabei ist er nicht unsympathisch. Als er den Auftrag bekommt, die Welt zu retten, kann er natürlich nicht ablehnen. Aber eigentlich hätte ihm auch bewusst sein müssen, dass es wohl nicht so ganz simpel ist. So kommt es, wie es kommen muss und Shorty landet in unbekannten Universen. Dabei lernt er nicht nur fremde Wesen kennen, so bekommt auch einen neuen Blick auf unsere Erde ihren Bewohnern.
Auch wenn dieser Roman nicht so mein Genre war, fand ich ihn streckenweise unterhaltsam, manchmal albern, aber immer ziemlich fantasievoll. Dabei wird dennoch auch ein kritischer Blick auf unsere gesellschaftlichen Probleme geworfen – natürlich immer mit Augenzwinkern und Humor.
Wer also humorvolle, manchmal etwas aberwitzige Geschichten mag, ist hier gut bedient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere