Der römische Statthalter Quintus hat gleich ein Auge auf Gerhild geworfen, als er zu ihrem Stamm kommt, um die Männer aufzufordern, sich den Römern anzuschließen. Aber Gerhild will Quintus nicht, so sehr ...
Der römische Statthalter Quintus hat gleich ein Auge auf Gerhild geworfen, als er zu ihrem Stamm kommt, um die Männer aufzufordern, sich den Römern anzuschließen. Aber Gerhild will Quintus nicht, so sehr sich ihre Brüder davon auch Vorteile erhoffen. Deshalb soll es zu einem Kampf kommen. Weil ihr Bruder einen Schwächling dafür ausgesucht hat, kämpft Gerhild nun für sich selbst. Sie besiegt Quintus, doch der gibt sich nicht geschlagen und versucht alles, um Gerhild doch noch in die Finger zu bekommen.
Das Buch liest sich angenehm flüssig, Aber das Ende der Geschichte ist vorhersehbar. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Die Römer wollen ihr Imperium erweitern und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Die Stämme, die von diesem Machthunger betroffen sind, sind uneins. Einige sehen ihre Chancen unter den Römern. Andere wollen ihre Freiheit behalten, selbst wenn es ihnen nicht so gut geht. Jeder Stamm verfolgt also seine eigenen Interessen und ist damit dem großen römischen Herr im Falle eines Angriff total unterlegen. Der Germane Baldarich verfolgt seine eigenen Interessen und sorgt so dafür, dass noch ein weiterer Gegner auf dem Feld ist. Die Stämme müssen große Verluste hinnehmen, bis ihren klar wird, dass man gemeinsam stärker ist.
Gerhild wurde von ihrem Vater genauso erzogen wie ihre Brüder, sie ging mit auf die Jagd, kann aber in der Halle des Stammesfürsten auch für Ordnung sorgen. Sie ist selbstbewusst, oft auch eigensinnig und will sich keinem Mann unterordnen. In „Superfrau“-Manier ergreift sie die Initiative, damit es den Ihren gut geht. Sie hat ein Gespür für Menschen. Obwohl sie sich immer wieder zur Anführerin aufschwingt, hat sie für jeden die richtigen Worte, um zu motivieren und dafür zu sorgen, dass niemand sich zurückgesetzt fühlt. Die Belange des Stammes sind ihr wichtiger als ihre eigenen. Ihr Bruder Hariwinius ist bei den Römern aufgewachsen und sieht auf seine barbarischen Verwandten herab. Er erhofft sich einen Aufstieg, wenn Gerhild Quintus entgegen kommt. Raganhar, Gerhilds anderer Bruder, ist Stammesfürst, aber den nötigen Respekt hat er sich nach dem Tod des Vaters noch nicht verschaffen können. Julius, der mit Quintus und Hariwinius ins Dorf kommt, ist verschlossen und undurchschaubar. Obwohl er in brenzligen Situation oft hilfreich ist, verhält sich Gerhild ihm gegenüber sehr kratzbürstig. Doch erst gemeinsam sind sie stark.
Das Buch hat mir schöne und unterhaltsame Lesestunden beschert.