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Veröffentlicht am 27.01.2017

Schwarze Witwen

Schwarze Witwen
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Ronnie Ford wollte nett sein und hat die junge Anhalterin mitgenommen. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Später wird seine grausam verstümmelte Leiche im Wald gefunden. Er bleibt nicht das einzige ...

Ronnie Ford wollte nett sein und hat die junge Anhalterin mitgenommen. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Später wird seine grausam verstümmelte Leiche im Wald gefunden. Er bleibt nicht das einzige Opfer und Angst und Schrecken gehen in England um. Die Presse nennt die Killerin schon bald „Jill the Ripper“. Lucy Clayburn will diesen Fall lösen und gerät selbst in Gefahr.
Das Buch beginnt schon vier Jahre zuvor, als Michael Haygarth gesteht, dass er zwei Frauen vergewaltigt und ermordet hat. Er soll der Polizei zeigen, wo er die Toten vergraben hat, doch einiges läuft aus dem Ruder. Danach musste sie wieder in den Streifendienst. Aber als „Jill the Ripper“ nun ihr Unwesen treibt, bekommt Lucy eine neue Chance und so ermittelt sie undercover in der Unterwelt Manchesters.
Dieses Buch ist mein erster „Finch“. Der Schreibstil liest sich gut und flüssig, allerdings fand ich die Story streckenweise etwas langatmig. Es dauerte, bis wirklich Spannung aufkam, doch dann gab es einige Wendungen, die ein wirklich überraschendes Ende bringen.
Lucy ist eine junge Frau, die ehrgeizig ist. Als sie in die Abteilung von Detective Inspector Mandy Doyle kommt, will die sie nicht wirklich im Team haben. Schon der erste Fall sorgt dafür, dass sie wieder auf die Straße muss. Umso engagierter kniet sie sich nun in diesen Fall und nimmt dabei wenig Rücksicht auf ihr eigenes Wohlbefinden. Manchmal verhielt sie sich wie eine Superheldin, also waren ihre Handlungen etwas übertrieben. Sie konnte sich dem jeweiligen Umfeld gut anpassen und ihre Schlagfertigkeit war bemerkenswert. Trotzdem konnte ich nicht wirklich eine Beziehung zu ihr aufbauen.
Ein Thriller, der erst spät wirklich spannend wird.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Das Leben ist hart

Mit meinem ganzen Leben
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Als Aurora mit ihrer kleinen Tochter nach Hastings zurückkommt, um ihren Vater zu pflegen, begegnet sie Carl, ihrer ersten großen Liebe, wieder. Das Schicksal hat dafür gesorgt, dass sie getrennt wurden. ...

Als Aurora mit ihrer kleinen Tochter nach Hastings zurückkommt, um ihren Vater zu pflegen, begegnet sie Carl, ihrer ersten großen Liebe, wieder. Das Schicksal hat dafür gesorgt, dass sie getrennt wurden. Wird es auch dafür sorgen, dass sie wieder zueinander finden?
Dieses Buch ist wahrlich kein Wohlfühlroman, denn eine Reihe von Themen, die nicht besonders schön sind, werden angesprochen.
Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat ist der schöne, fast ein wenig poetische Schreibstil. Sehr ausführlich werden Landschaft und dort lebende Menschen beschrieben. Die Geschichte allerdings hat mich nicht so ganz überzeugt.
Rora kommt nur wegen ihres schwerkranken Vaters, der Pflege benötigt, ins idyllische Hastings zurück. Lange hat sie es vermieden, wieder hierher zu kommen und der Kontakt zum Vater war auch abgebrochen. Sie hat sich schuldig am Tod der Mutter gefühlt und mit dem Vater konnte sie nicht reden. Zu Carl hatte sie eine enge Verbindung, den auch er hat schon einiges mitgemacht. Rora zieht sich zurück in ihre eigene Welt und nur wenigen Menschen gelingt es, ihr nahe zu kommen. Umso inniger liebt sie später ihre Tochter Ursula.
Das Leben kann manchmal sehr hart sein. Rora ist eine sympathische Person und daher konnte ich gut mit ihr fühlen. Es gibt jedoch so viele Schicksalsschläge, dass es schon zu viel wird und sehr bedrückend ist. Carl jedoch blieb mir fremd. Vielleicht lag es daran, dass die Protagonisten ein wenig blass blieben.
Stückchen für Stückchen erfahren wir, was in der Vergangenheit geschehen ist und was die Gegenwart immer noch beeinflusst. Immer wieder passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Auch das Ende war für mich unerwartet.
Ein tiefgründiger Roman, der mich dennoch nicht richtig packen konnte.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Dorfgemauschel

Land-Jagd
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Die Journalistin Anna Sturm wird ermordet aufgefunden. Warum musste sie sterben.
Die Kommissarin Jil Augustin findet sehr bald heraus, dass es in dem Dorf einiges gibt, das unter der Decke bleiben soll. ...

Die Journalistin Anna Sturm wird ermordet aufgefunden. Warum musste sie sterben.
Die Kommissarin Jil Augustin findet sehr bald heraus, dass es in dem Dorf einiges gibt, das unter der Decke bleiben soll. Baulöwe Alfons Krause benötigt Land für einen Industriepark, besonders das von Annas Eltern. Die Sturms wollen ihr Land nicht verkaufen – trotz des großartigen Angebotes.
Es ist ein ruhiger Krimi, der sich flüssig lesen lässt. Es sind eine Reihe von Personen im Spiel und wir lernen immer ein Stück der Geschichte aus der jeweiligen Sicht kennen. Die Charaktere sind gut beschrieben und nach und nach erfahren wir ihre Gedanken und Gefühle. Wirklich sympathisch war mir niemand.
Obwohl es immer wieder neue Wendungen und einige Tote gab und es lange dauerte, bis ich den Täter kannte. Spannung kam aber nicht wirklich auf, Am Ende geht alles ein wenig überhastet.
Nicht ganz überzeugend.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Kater als Therapeut

Kater mit Karma
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Dieses Buch ist autobiographisch. Helen Brown lebt mit ihrer Familie in Melbourne.
Nachdem Cleo gestorben war, sollte keine Katze mehr ins Haus. Cleo war der Therapeut, wenn Schicksalsschläge verkraftet ...

Dieses Buch ist autobiographisch. Helen Brown lebt mit ihrer Familie in Melbourne.
Nachdem Cleo gestorben war, sollte keine Katze mehr ins Haus. Cleo war der Therapeut, wenn Schicksalsschläge verkraftet werden mussten. Sohn Rob fand Halt durch Cleo als sein Bruder Sam überfahren wurde und er zusehen musste, und Helen fand bei ihrer Scheidung Hilfe bei Cleo.
Tochter Lydia will in ein buddhistisches Kloster nach Sri Lanka gehen und es fällt Helen schwer los zu lassen. Während der Hochzeitsvorbereitungen für Sohn Rob erfährt Helen, dass sie Brustkrebs hat.
Nach der Operation kommt dann doch wieder eine Katze, genauer gesagt ein Kater, in die Familie. Jonah ist nicht nur ein eigenwilliger Kater, nein er hat Charakter. Er bestimmt, wo es langgeht. Helen spürt, dass dieser eigenwillige Kater viel mit ihrer Tochter Lydia gemein hat. Letztendlich sieht sie ein, dass sie ihre Tochter loslassen muss um sie zu behalten.
Ein schönes und anrührendes Buch über eine Familie, die mit ihren Schicksalsschlägen fertig wird, nicht zuletzt durch die Hilfe eines Tieres.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Abrechnung

Wenn die Nacht am stillsten ist
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Eine junge Frau sitzt am Bett ihre Freundes, welcher eine Menge Schlaftabletten genommen hat. Sie ruft aber keinen Notarzt, sondern erzählt ihm ihre Geschichte, ihre Gedanken. Diese Gedanken sind nicht ...

Eine junge Frau sitzt am Bett ihre Freundes, welcher eine Menge Schlaftabletten genommen hat. Sie ruft aber keinen Notarzt, sondern erzählt ihm ihre Geschichte, ihre Gedanken. Diese Gedanken sind nicht positiv, nein sie macht ihrem Freund viele Vorwürfe. An diesem Tag hatte sich Ludwig von ihr getrennt, ohne Angabe von Gründen, einfach so. Verhält sich ein Mensch so wie Anna? Was stimmte nicht am Verhältnis der beiden, dass sie ihm dieses nicht erzählen konnte, bevor er die Tabletten eingeworfen hatte?
Wenn man dann weiterliest, erfährt man sehr viel mehr über das Verhältnis der beiden.
Anna stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Der Vater beging Selbstmord, die Mutter lebt in einem Pflegeheim. Anna war überall in der Welt unterwegs. Um sich selbst zu finden? Um ihrem Umfeld zu entfliehen? Jetzt arbeitet sie bei einer Zeitung. Die Kollegen leben in einer anderen Welt. Es herrscht eine seltsame Atmosphäre unter diesen Kollegen. Alle sind nur von Konsum und Aussehen geprägt und sind absolut oberflächlich.
Heraus ragt Ludwig, der sein Anderssein ganz besonders pflegt. Man hat den Eindruck, dass alle nur bei ihm in einem guten Licht stehen wollen. Ludwig stammt aus besserem Hause, hat dort aber offensichtlich keine Wärme erhalten. Er ist sehr ordentlich, wahnhaft ordentlich. Obwohl er sich sehr gestört verhält, verliebt sich Anna in ihn. Sie versucht es, ihm alles recht zu machen, auch wenn er sie beleidigt. Dabei will er eigentlich keine Beziehung, dafür ist er zu egozentrisch.
Ludwig bestimmt die Themen über die gesprochen werden darf, bestimmt die Meinung, die Anna haben darf. Anna nimmt ihm zuliebe ab. Sie verleugnet ihre Persönlichkeit. Es darf auch keiner wissen, dass die beiden sich regelmäßig treffen. Wer ist schuld, dass diese Beziehung, die eigentlich gar keine Beziehung ist, so abläuft? Ludwig, weil er so ist wie er ist? Oder Anna, weil sie sich selbst verleugnet.
Das Buch ist gewiss keine leichte Kost, nichts was man mal so zur Unterhaltung runterliest. Und doch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist spannend mitzuerleben, wie Anna in diese Situation gekommen, dass sie so einfach neben dem sterbenden Ludwig sitzen kann und ihm alles erzählt, was sie acht Monate lang nicht aussprechen durfte. Es geht um Kälte in der Gesellschaft, Konkurrenz im Arbeitsleben, Lebensinhalt und Liebe.