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Veröffentlicht am 15.09.2016

Grauenhafte Verbrechen in der Idylle

Solothurn trägt Schwarz
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An der Aare wird ein toter Journalist gefunden. Zuletzt recherchierte Lötscher in Sachen Balkan-Mafia. Hat er etwas herausgefunden und musste deshalb sterben? Ein rätselhafter Fall für Dominik Dornach ...

An der Aare wird ein toter Journalist gefunden. Zuletzt recherchierte Lötscher in Sachen Balkan-Mafia. Hat er etwas herausgefunden und musste deshalb sterben? Ein rätselhafter Fall für Dominik Dornach von der Solothurner Kantonspolizei und Staatsanwältin Angela Casagrande.
Bereits der Prolog ist ziemlich grauenhaft und es geht sehr spannend weiter. Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd.
Die Charaktere sind gut und authentisch herausgearbeitet. Dominik Dornach ist ein sympathischer und engagierter Polizist. Als alleinerziehender Vater einer 18jährigen Tochter hat er es auch nicht immer leicht. Dann bringt die junge österreichische Kollegin Cranach sein Gefühlsleben durcheinander, so dass er doch ziemlich abgelenkt ist. Schon bald fordert der Fall ihn mehr, als ihm lieb ist, denn seine Tochter Pia gerät in tödliche Gefahr. Pia ist jung und geht entsprechend unbedarft und leichtsinnig vor. Staatsanwältin Angela Casagrande arbeitet gerne und gut mit Dornach zusammen. Hin und wieder schlägt ihr südländisches Blut durch.
Zunächst konnte ich nicht erkennen, wohin mich die verschiedenen Handlungsstränge führen, doch mit der Zeit erkennt man Zusammenhänge. Trotzdem bleibt es bis zum rasanten Ende sehr spannend. Man erfährt Grauenhaftes aus dem Bosnienkrieg und Erschreckendes in Sachen Organhandel. Durch diese Geschichte wird man sehr nachdenklich gestimmt, da alles sehr realistisch geschildert ist.
Ein sehr spannender Krimi aus der Schweiz.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wahrheit sagen

Die Wahrheit sagen
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Es ist eine verstörende Geschichte, die uns Josef Formánek hier erzählt. Ein dem Alkohol zugeneigter „nichtschreibender“ Schriftsteller trifft auf Bernhard Mares, der auf einer Müllkippe lebt und dort ...

Es ist eine verstörende Geschichte, die uns Josef Formánek hier erzählt. Ein dem Alkohol zugeneigter „nichtschreibender“ Schriftsteller trifft auf Bernhard Mares, der auf einer Müllkippe lebt und dort aufräumt. Sie kommen ins Gespräch und der Autor beschließt die Lebensgeschichte von Mares aufzuschreiben. Dafür erwartet Mares, dass der Autor für ihn Sophie sucht, die Liebe seines Lebens.
Das Leben von Bernhard Mares ist ein Leben voller schrecklicher Begebenheiten. Er wird unehelich in einer Straßenbahn geboren, ausgesetzt, in Pflege gegeben und dann doch ins Heim abgeschoben. Sein Freund dort verschwindet eines Tages aber auch aus seinem Leben. Er möchte Priester werden, doch das wird ihm verwehrt. Als frustrierter 16jähriger verpflichtet er sich bei der SS. Im KZ trifft er auf Sophie Rubinstein und verliebt sich in sie. Er verhilft ihr zur Flucht. Auch in seinem weiteren Leben geht vieles schief und er ist häufiger in Haft. Immer mal wieder begegnet ihm Sophie, aber ihm ist kein gemeinsames Leben mit seiner großen Liebe vergönnt. Aus ihm ist ein verbitterter Mensch geworden, der aber noch immer viel Zorn in sich trägt.
Mares will immer die Wahrheit sagen und so erzählt er seine Geschichte schonungslos direkt. Sehr ausführlich erfahren wir alles über sein Leben. Er hat so viel ertragen müssen, dass es für mehrere Menschenleben gereicht hätte. Doch seine Liebe zu Sophie lässt ihn das alles überstehen. Seine Erzählung ist schnörkellos und sehr direkt und die Sprache teilweise ordinär. Es ging mir zu viel um Sex in der Geschichte. Aber es gab auch immer wieder Stellen, die fast poetisch wirkten.
Zwischendurch erfahren wir auch einiges über den Autor, der für mich aber sehr blass blieb.
Ein ungewöhnliches Buch, das bestimmt seine Leser findet. Mich hat es nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fußball über alles

Urs Meier
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Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt ...

Schiedsrichter bei Fußballspielen haben es bestimmt nicht leicht. Egal wie sie entscheiden, irgendjemand nimmt garantiert übel – Spieler, Trainer und sonstige Offizielle eines Vereins und nicht zuletzt die Zuschauer und Fans. In diesem schwierigen Umfeld gibt es dann Schiedsrichter, die sich einen guten Namen gemacht haben, weil sie stets souverän und gradlinig entscheiden oder entschieden haben. Urs Meier ist ein solcher Schiedsrichter. Als jemand, der mit Fußball nichts am Hut hat, aber nur von Fußballfans umgeben ist, kam mir der Name bekannt vor.
Ich dachte mir, dass es höchst interessant sein könnte, das Thema Fußball mal aus einer anderen Sicht zu betrachten. Schon die Leseprobe gab einen unterhaltsamen Eindruck. Nach dem Lesen dieses Buches muss ich sagen „es war interessant“. Der Teil, wo es um Funktionäre, Verbände etc. ging, hat mich nicht so interessiert. Aber die Berichte und Anekdoten aus dem Leben eines Schiedsrichters waren unterhaltsam und oft auch sehr witzig.
Ein bisschen fehlte mir Informationen über den Menschen Urs Meier. Doch der hat seine Tätigkeit als Schiedsrichter so ernst genommen, dass man das nicht trennen kann. Es gehört einfach zusammen. Meier war und ist immer bestrebt, Verbesserungen herbeizuführen. Er bringt seine Überzeugungen mit großem Selbstbewusstsein rüber.
Das Buch ist interessant geschrieben und angenehm flüssig zu lesen. Obwohl vieles sehr unterhaltsam, manches sogar ziemlich emotional ist, denke ich dennoch, dass eher Fußballfans angesprochen werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verleumdung

Engelsspiel
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Engelsspiel
Daniel Schönwind hat zwar in einer festen Beziehung, aber das hindert ihn nicht ständig Frauengeschichten zu haben. Als er ein tete-à-tete mit einer jugendlichen Anhalterin hat, ahnt er nicht, ...

Engelsspiel
Daniel Schönwind hat zwar in einer festen Beziehung, aber das hindert ihn nicht ständig Frauengeschichten zu haben. Als er ein tete-à-tete mit einer jugendlichen Anhalterin hat, ahnt er nicht, was er sich damit einhandelt. Ihm wird danach Vergewaltigung einer Minderjährigen vorgeworfen. Für ihn beginnt ein Albtraum.
Das Buch liest sich angenehm flüssig. Man kann sich durchaus vorstellen, dass die Geschichte so passieren könnte, denn sie ist sehr authentisch geschrieben.
Daniel ist attraktiv und statt etwas für seine eingerostete Beziehung zu tun, sucht er Abwechslung bei anderen Frauen. Aber er liebt sein Tochter Ramona sehr. Als er mit den Vorwürfen konfrontiert wird, versucht er seine Unschuld zu beweisen. Doch das gelingt ihm nicht. Sein Umfeld reagiert nicht nach dem Motto „im Zweifel für den Angeklagten“. Er verliert seinen Job und auch seine Beziehung zu Lebensgefährtin Karin zerbricht. Das bringt ihn dazu, sich rächen zu wollen. Er geht sehr ausgeklügelt vor.
Was hat Janina dazu gebracht, diese Vorwürfe gegen Daniel zu erheben? Sie ist ein raffiniertes Biest, die aus Egoismus ein Lügenkonstrukt aufbaut. Da sie trotz ihres jungen Alters schon so perfide vorgeht, sind die Sympathien eher bei Daniel, obwohl auch er kein Unschuldslamm ist. Es macht nachdenklich, wie leicht unberechtigte Vorwürfe das Leben eines Menschen zerstören können.
Dieser Kampf der beiden Protagonisten ist spannend und das Finale sehr überraschend.
Ein ungewöhnlicher und spannender Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Olivenhain

Brennender Midi
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Capitaine Roger Blanc wird während seines Nachtdienstes von seinem Kollegen Tonon zu einem Unfall gerufen. Ein Propellerflugzeug ist über einem Olivenhain abgestürzt und der Pilot tot. Der Tote war Pilotenschüler ...

Capitaine Roger Blanc wird während seines Nachtdienstes von seinem Kollegen Tonon zu einem Unfall gerufen. Ein Propellerflugzeug ist über einem Olivenhain abgestürzt und der Pilot tot. Der Tote war Pilotenschüler auf der nahegelegenen Militärbasis und befand sich auf seinem letzten Nachtflug, bevor er seine Ausbildung am nächsten Tag beendet hätte. Blanc zweifelt. War es ein Unfall? Oder Suizid? Oder vielleicht auch Mord? Die wenigen Zeugenaussagen sind sehr widersprüchlich. Schon bald gibt es noch einen Toten - ein algerischer Landarbeiter wird in dem gleichen Olivenhain erstochen aufgefunden. Haben diese beiden Fälle etwas miteinander zu tun?
Blanc findet heraus, dass niemand dem Piloten nachtrauert. Merkwürdig ist, dass er auch außerhalb seines Dienstes im Auftrag nach Korsika geflogen ist und auf ziemlich großem Fuß lebte. Es könnte sein, dass er in Drogengeschäfte verwickelt war.
Aber da gibt es auch noch den Besitzer des Olivenhains, dem der Fluglärm die Feriengäste vertreibt und der deshalb einer Initiative vorsteht, die für ein Flugverbot ist.
Roger Blanc hat aber nicht nur mit den Ermittlungen zu tun, auch privat kommt einiges auf ihn zu. Vom Anwalt seiner Frau bekommt er die Scheidungspapiere zugestellt und seine Affäre mit Aveline Vialaron-Allègre gestaltet sich auch schwierig.
Dies ist der dritte Fall von Roger Blanc, das Buch kann aber auch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Die Geschichte ist spannend, so dass es eigentlich nicht auch noch den Handlungsstrang mit dem IS gebraucht hätte. Blanc ermittelt weiter, obwohl ihn der Geheimdienst DGSI kaltstellen möchte.
Ich mag den Ermittler Roger Blanc mit seiner etwas sperrigen Art und seinen Beziehungsproblemen. Unterstützt wird er von seiner lesbischen Kollegin Fabienne Souillard, die inzwischen mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt ist. Über Marius Tonon fehlen immer noch Informationen, was da geschehen ist und weitere Karriereschritte verhindert.
Ein spannender Krimi mit Provence-Atmosphäre.