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Veröffentlicht am 28.04.2025

Die Vergangenheit ist nicht vorbei

Die Schanze
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Nach einer Trennung bricht die Ärztin Ellen Roth die Brücken hinter sich ab und kehrt in ihren Geburtsort am Rand der Alpen zurück. Sie übernimmt die Hausarztpraxis in dem Ort. Doch die Rückkehr holt auch ...

Nach einer Trennung bricht die Ärztin Ellen Roth die Brücken hinter sich ab und kehrt in ihren Geburtsort am Rand der Alpen zurück. Sie übernimmt die Hausarztpraxis in dem Ort. Doch die Rückkehr holt auch schmerzhafte Erinnerungen hoch. Nicht alle im Dorf sind erfreut, dass Ellen zurück ist. Dann gibt es an der Schanze auch noch einen Toten. Der Mörder hat ihn dorthin getrieben, ihm ein Seil um den Hals gelegt und hinuntergestoßen. Ellen kennt den Toten und sie hätte ein Motiv. Wie lange wird es dauern, bis jemand auf sie und ihre Vergangenheit stößt?
Dieser Thriller ist spannend und der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und es gibt auch immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
Schon der Prolog vermittelt eine düstere Stimmung. In dem kleinen Ort kennt jeder jeden und jeder hat auch seine Geheimnisse. An den alten Geschichten möchte niemand rühren. Es herrscht Misstrauen, und Verdächtigungen machen die Runde. Dabei sind die meisten Personen nicht gerade sympathisch, das gilt auch für Ellen, deren Verhalten ich oft nicht nachvollziehen konnte. Ellen ist mit einem unguten Gefühl zurückgekehrt, doch die Argumente ihrer Schwester Saskia hatten sie überzeugt. Doch nachdem sie den Toten erkannt hat, verursachen ihr die Erinnerungen, die hochkommen, auch noch Albträume. Ich konnte ihre Ängste gut nachfühlen. Der unterforderte Journalist Merab sieht in diesem Fall Chancen für sich.
Es dauert etwas, bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt. Mit der Zeit wird klar, was sich damals abgespielt hat. Bis fast zum Ende traute ich jedem der Beteiligten die Taten zu. Am Ende wird es dann noch dramatisch.
Dieser Thriller, in dem es um Schuld und alte Rechnungen geht, und der menschliche Abgründe offenlegt, hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Ein bedenklicher Deal

Wut und Liebe
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Noah Bach ist Anfang dreißig und Künstler. Für den Lebensunterhalt sorgt seine Freundin Camilla. Doch sie hat sich mehr vom Leben erhofft und verlässt Noah, obwohl sie ihn liebt. Noah will Camilla zurückerobern, ...

Noah Bach ist Anfang dreißig und Künstler. Für den Lebensunterhalt sorgt seine Freundin Camilla. Doch sie hat sich mehr vom Leben erhofft und verlässt Noah, obwohl sie ihn liebt. Noah will Camilla zurückerobern, doch dazu braucht er Geld, viel Geld. Dann lernt er die ältere Dame Betty Hasler kennen und lässt sich auf einen bedenklichen Deal ein.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Martin Suter. Es hat mich von Anfang an gefesselt. Man fragt sich, wie weit Menschen wohl gehen, wenn sie lieben und diese Liebe festhalten wollen.
Es ist interessant mitzuverfolgen, wie die Protagonisten handeln. Camilla trifft die Entscheidung, Noah zu verlassen, weil sie mit dem Leben unzufrieden ist. Dabei spielen ihre Gefühle kaum eine Rolle, sondern sie entscheidet ganz nüchtern. Noah kann das nachvollziehen, aber er leidet unter der Trennung und möchte seine Freundin zurück. Er weiß aber auch, dass er ihr ein anderes Leben bieten muss. So geht er ohne Skrupel zu haben auf das Angebot von Betty ein. In Betty schwelt Hass auf einen Mann, dem sie die Schuld am Tod ihres Mannes gibt.
So viele unterschiedliche Gefühle gibt es bei den Protagonisten, aber es gibt auch ebenso viele Wendungen in der Geschichte, so dass es spannend bleibt und das Ende einen unerwartet trifft.
Der Erzählstil des Autors hat mir gut gefallen und er hat es geschafft, auch in mir sehr unterschiedliche Gefühle auszulösen. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.04.2025

Solider Krimi

Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen
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Die traditionellen Sonnwendfeuer auf den Bergen im Karwendel bleiben in diesem Jahr nicht die einzigen Brände. Bei Bad Tölz ist ein Wagen von der Straße abgekommen und völlig ausgebrannt. Der Fahrer kam ...

Die traditionellen Sonnwendfeuer auf den Bergen im Karwendel bleiben in diesem Jahr nicht die einzigen Brände. Bei Bad Tölz ist ein Wagen von der Straße abgekommen und völlig ausgebrannt. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Doch dann gibt es noch weitere Feuer auf beiden Seiten der Grenze. Zusammenhänge sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Doch dann taucht auch noch ein anonymes Schreiben auf. Die Zeit drängt und wieder einmal müssen Oberkommissarin Alexa Jahn und Chefinspektor Bernhard Krammer zusammenarbeiten.
Dies ist bereits der fünfte Band aus der Reihe „Grenzfall“, in dem das deutsch-österreichische Ermittlerteam zusammenarbeitet. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, die Vorgängerbände zu kennen, denke ich, dass es sinnvoll ist, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Alexa und Bernhard berichtet. Zwischendurch gibt es noch Informationen von einer unbekannten Frau. Der Schreibstil der Autorin Anna Schneider lässt sich angenehm flüssig lesen. Die Handlungsorte sind schön bildhaft dargestellt.
Aber auch die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Erst kürzlich hat sich herausgestellt, dass Krammer und Jahn Vater und Tochter sind. Sie verstehen sich sehr gut und auch bei den Ermittlungen gehen sie ähnlich vor. Der letzte Fall aber hat seine Spuren hinterlassen. Alexa und ihr Kollege Florian Huber verstehen sich auch immer besser.
Auch wenn sich am Ende alles nachvollziehbar auflöst, so hielt sich meiner Meinung nach die Spannung in Grenzen. Dennoch habe ich diesen Krimi gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 16.04.2025

Mehr Schein als Sein

Bis die Sonne scheint
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Es ist das Jahr 1983. Daniel freut sich auf seine Konfirmation und den Schüleraustausch nach Frankreich. Doch dann bekommt er eine Unterhaltung der Eltern mit und ahnt, dass er wohl einige Enttäuschungen ...

Es ist das Jahr 1983. Daniel freut sich auf seine Konfirmation und den Schüleraustausch nach Frankreich. Doch dann bekommt er eine Unterhaltung der Eltern mit und ahnt, dass er wohl einige Enttäuschungen verkraften muss. Die Eltern sind pleite. Sie wissen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen, aber es darf nichts nach außen dringen. Auch die Großmütter dürfen nichts darüber wissen. Doch dann steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür.
Der Autor Christian Schünemann erzählt diese Geschichte locker, oft humorvoll, aber auch recht emotionslos. Erst am Ende habe ich aus dem Nachwort erfahren, dass er seine Kindheitserinnerungen in diesem Buch verarbeitet hat. Das Leben in den achtziger Jahren ist gut dargestellt und weckte Erinnerungen. Erzählt wird aus der Perspektive von Daniel.
Zwischendurch erfahren wir viel aus der Vergangenheit der Familien, was ich am interessantesten fand.
Es gab Zeiten, da ist es den Hormanns gutgegangen, doch inzwischen steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Allerdings betrachten sie ihre Misere mit Gleichmut, denn Konsequenzen haben die Erkenntnisse nie. Tatsache ist, sie können nicht mit Geld umgehen. Kaum haben sie etwas eingenommen, wird es für Unnötiges ausgegeben. Sie handeln nach dem Motto: Man muss sich auch in schlechten Zeiten was gönnen. Es berührt sie auch nicht, was das alles für ihre vier Kinder bedeutet. Besonders der Erzähler Daniel kann einem leidtun. Seine Träume von einer tollen Konfirmationsfeier erfüllen sich nicht und auch der Schüleraustausch findet nicht statt. Selbst als der Gerichtsvollzieher den Fernseher und das Klavier mit einem Kuckuck versieht, finden die Eltern das nicht schlimm, denn die Zettel sind nicht sichtbar. Hauptsache, niemand kriegt was mit.
Meist konnte ich die Handlungsweisen der Protagonisten nicht nachvollziehen. Daher kamen sie mir auch nicht nahe. Allerdings habe ich gehofft, dass sie irgendwann doch noch den Dreh bekommen, doch das Ende bleibt relativ offen.
Es ist eine ruhige, authentische Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 16.04.2025

Düstere Familiengeheimnisse

Verlassen
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Die Familie Snæberg ist zu einer Feier in einem abgelegenen Hotel in den Lavafeldern Westislands zusammengekommen. Anlass ist der 100. Geburtstag des längst verstorbenen Familienoberhauptes. Das minimalistisch ...

Die Familie Snæberg ist zu einer Feier in einem abgelegenen Hotel in den Lavafeldern Westislands zusammengekommen. Anlass ist der 100. Geburtstag des längst verstorbenen Familienoberhauptes. Das minimalistisch eingerichtet Hotel verbreitet keine Wohlfühlatmosphäre und schon bald spielt auch das Wetter nicht mit. Dann verschwindet auch noch einer von ihnen und später werden die Polizisten Hörður und Sævar von der Kriminalpolizei in Arkranes hinzugezogen, weil in der Nähe eine Leiche aufgetaucht ist.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“ von der Autorin Eva Björg Ægisdóttir. Die unbehagliche Atmosphäre ist sehr eindrucksvoll beschrieben. Auch wenn dieser Krimi eher ruhig verläuft, so ist die Spannung doch immer gegeben. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, wenn man sich erst einmal mit den ungewohnten Namen vertraut gemacht hat. Zu Beginn gibt es einen Stammbaum, der dabei hilfreich ist. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. So kommt auch die Hotelangestellt Irma zu Wort, die einen Blick von außen auf die Familie hat.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig, aber nicht besonders sympathisch beschrieben. Innerhalb der Familie hat jeder so seine Probleme und es gibt Konflikte untereinander. Auch wenn nicht so viel dahintersteckt, muss der äußere Schein doch gewahrt werden. Der Konsum von Drogen und Alkohol macht die allgemeine Stimmung nicht besser und man kann das Misstrauen untereinander gut spüren.
Sehr lange bleibt unklar, wer da als Leiche aufgetaucht ist. So nach und nach kommen einige Geheimnisse ans Licht, bis es dann mit der schockierenden Wahrheit endet. Die Auflösung ist unerwartet, aber schlüssig
Mir hat dieser atmosphärische und spannende Krimi gut gefallen.

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