Oberflächlicher Versuch
Stolz und VorurteilWer „Stolz und Vorurteil“ gelesen hat, wird sich mit dem Graphic Novel anfreunden können. Leider ist die Geschichte so knapp und oberflächlich dargestellt, dass sogar der Film tiefer geht. Die Motivation ...
Wer „Stolz und Vorurteil“ gelesen hat, wird sich mit dem Graphic Novel anfreunden können. Leider ist die Geschichte so knapp und oberflächlich dargestellt, dass sogar der Film tiefer geht. Die Motivation der Personen wird hier nirgends begründet. Es gibt keine Hintergründe zur Familie Bennett und der finanziellen und gesellschaftlichen Situation. Ohne Wissen aus dem tatsächlichen Buch wirkt die Graphic Novel leider nur wie ein kurzer, oberflächlicher Auszug mit total unklarem Zeitablauf. Mal vergehen scheinbar Tage zwischen den Panels. Dann ist plötzlich eine andere Jahreszeit angekündigt, aber ein Dialog wird auf der nächsten Seite fortgesetzt.
Auch mit der Grafik bin ich nicht total glücklich. Angefangen mit der Schreibschrift, die teils wirklich schlecht lesbar war bis hin zu den Figuren, die sich so arg ähneln, dass man wirklich genau schauen muss, wer da jetzt genau gerade anwesend ist.
Die Geschichte an sich möchte ich hier nicht bewerten. Das steht für mich auf einem völlig anderen Papier. Ich bin der Idee nicht abgeneigt, Klassiker als Graphic Novel umzusetzen. Aber dann bitte auch so, dass man diese dann unabhängig lesen und trotzdem die vollständige Geschichte erfassen kann.