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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schuldverhalten mit Folgen

Die Stimme des Vergessens
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Kristina Mahlo hat einen neuen Nachlass zu verwalten. Zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Funda will sie sich einen ersten Überblick verschaffen. Der Verstorbene, der unter Verfolgungswahn gelitten haben ...

Kristina Mahlo hat einen neuen Nachlass zu verwalten. Zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Funda will sie sich einen ersten Überblick verschaffen. Der Verstorbene, der unter Verfolgungswahn gelitten haben soll, gibt ihnen schon bei der ersten Sichtung so manches Rätsel auf. Er hat nicht nur ein Testament, sondern auch genaue Vorgaben an den Nachlassverwalter hinterlassen. Kris, die diese Anweisung in den Wind schlägt, bereut dies umgehend, denn es passiert genau das was Albert Schettler vorausgesagt hat.

Um den Fehler auszubügeln, beginnt sie mit umfangreichen Nachforschungen, die über ihren Job als Nachlassverwalterin weit hinausgehen, für sie aber unumgänglich sind. Zusätzlich zu den Problemen, die sie mit diesem komplizierten Fall hat, gibt es etliche private Probleme die ihr an die Substanz gehen. Daher ist es gut, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen kann, die immer im richtigen Moment zur Stelle sind. Mit deren Hilfe gelingt es ihr, dann auch nicht nur das Rätsel um Schettler zu lösen, sondern auch einen lange zurückliegenden Fall aufzuklären.

Fazit
Sympathische und authentisch wirkende Protagonisten, durch die aus einer äußerst verwickelten, teilweise unglaubwürdigen Geschichte, eine spannende Lektüre wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Erbschaft mit Hindernissen

Portugiesisches Erbe
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Martin Falkner, das schwarze Schaf der Familie, hat vor Jahren Deutschland verlassen und in Lissabon ein neues Leben begonnen. Henrik, der seinen Onkel nie kennengelernt hat, ist daher mehr als überrascht, ...

Martin Falkner, das schwarze Schaf der Familie, hat vor Jahren Deutschland verlassen und in Lissabon ein neues Leben begonnen. Henrik, der seinen Onkel nie kennengelernt hat, ist daher mehr als überrascht, dass ihn sein Onkel zum Alleinerben bestimmt hat. Er ist zwar unschlüssig, trotzdem beschließt er sich sein Erbe wenigstens einmal anzusehen. Auch nach der Testamentseröffnung ist er nicht viel schlauer und rätselt, was sein Onkel eigentlich von ihm erwartet.

Henrik, der sich in Lissabon, entgegen seiner Erwartung ausgesprochen wohl fühlt und sogar vieles was ihn zuhause belastet hat, vergessen kann, stellt sich der Herausforderung. Mühsam trägt er die einzelnen Puzzleteilchen zusammen, bis sich nach und nach ein Bild ergibt. Langsam begreift er welcher Lebensaufgabe sein Onkel sich gestellt hat und die er jetzt zu ende bringen soll.

Seine Suche führt ihn kreuz und quer durch eine Stadt, die voll pulsierendem Leben ist und ihn in ihrer Einzigartigkeit nach und nach in seinen Bann zieht. Er spürt, dass sich sein innerer Knoten langsam zu lösen beginnt und dass er, wenn er die ihm gestellte Aufgabe gelöst hat, endlich für einen Neuanfang bereit sein wird.

Fazit
Eine Liebeserklärung an Lissabon, bei der sich die besondere Atmosphäre der Stadt als perfekte Kulisse für diesen spannenden und actionreichen Krimi erweist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Leben steckt immer wieder voller Überraschungen

Glitzer, Glamour, Wasserleiche
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Zu einer echten Diva gehört ein Hund. Diesen Hund liebt sie natürlich abgöttisch. So auch Pauline. Daher wundert es nicht, dass sie zu dessen Wohlergehen einen eigens engagierten Hundeenergetiker in ihrem ...

Zu einer echten Diva gehört ein Hund. Diesen Hund liebt sie natürlich abgöttisch. So auch Pauline. Daher wundert es nicht, dass sie zu dessen Wohlergehen einen eigens engagierten Hundeenergetiker in ihrem Gefolge hat. Ihre Anhängerschaft, wie sollte es bei einer Diva anders sein, ist ein sehr illustres Völkchen. Einer skurriler als der andere, zum Teil hoffnungslos überzogen, aber alle urkomisch und immer für eine Überraschung gut.
Als plötzlich eine Wasserleiche auftaucht, die sich einen Teufel darum schert, dass der Zeitpunkt mehr als unpassend ist, nimmt die Geschichte noch einmal so richtig Fahrt auf, um mit einem turbulenten Showdown zu enden.

Fazit
Eine totale schräge Geschichte, voller irrwitziger Szenen und mit Personen, die man besser nicht allzu ernst nimmt. Ein herrlicher Sommerlesespaß, mit einem Frontalangriff auf die Lachmuskeln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine verdorbene Gesellschaft

Zeit zum Sterben
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Als Tom Thorne und Helen Week an ihrem ersten Urlaubsabend, in den Nachrichten den Bericht über das Verschwinden eines jungen Mädchens sehen, verspürt Helen plötzlich den inneren Drang sofort an den Ort ...

Als Tom Thorne und Helen Week an ihrem ersten Urlaubsabend, in den Nachrichten den Bericht über das Verschwinden eines jungen Mädchens sehen, verspürt Helen plötzlich den inneren Drang sofort an den Ort des Geschehens zu fahren. Die Vermisstenanzeige stammt aus dem Geburtsort von Helen und sie fühlt sich verpflichtet ihrer alten Freundin, deren Ehemann als mutmaßlicher Täter verhaftet wurde, beizustehen. Während Helen sich um die Freundin kümmert, versucht Thorne mit dem Ort warm zu werden. Als eingefleischter Stadtmensch hat er erhebliche Schwierigkeiten sich in das kleinkarierte Landleben hineinzuversetzen. Doch sein Jagdfieber ist erwacht und so fängt er an sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren und eigene Nachforschungen anzustellen.

Thornes Gefühl, dass Helen seit ihrer Ankunft irgendwie verändert wirkt, verunsichert ihn zunehmend. So ist es gut, dass sein alter Freund und Kollege sich die Zeit nimmt, ihm zuhillfe zu kommen. Während die beiden Männer sich in ihren Ermittlungsbemühungen auf die bereits zusammengetragenen Fakten stützen, durchlebt Helen gemeinsam mit ihrer ehemaligen Freundin eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt. Die Stadt hat sich seit damals scheinbar nicht viel verändert und die beiden Frauen fühlen sich an die eigene Vergangenheit erinnert.

Durch die Schilderung der Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln, bei den auch Täter und Opfer zur Sprache kommen, entsteht nach und nach das komplexe Bild einer von Vorurteilen und Verlogenheit geprägten Gesellschaft, die sich durch das Einmischen von Thorne plötzlich mit sich selbst konfrontiert sieht.

Fazit
Eine vielschichtig aufgebaute Geschichte, die, in einen Kriminalfall verpackt, mit dem egoistischen Verhalten der Einwohner einer Kleinstadt abrechnet. Ein ruhiger Thriller der nicht nur spannend unterhält, sondern auch anklagt und hinterfragt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ausgekochtes Luder

Steirernacht
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Nur Johanna, die 13-jährige Tochter ist mit dem Leben davon gekommen. Ihr kleiner Bruder und ihre Eltern mussten sterben. Alle drei wurden erschossen, nur Johanna schafft es zu fliehen und sich bei ihrem ...

Nur Johanna, die 13-jährige Tochter ist mit dem Leben davon gekommen. Ihr kleiner Bruder und ihre Eltern mussten sterben. Alle drei wurden erschossen, nur Johanna schafft es zu fliehen und sich bei ihrem Onkel in Sicherheit zu bringen. Erstaunlich gefasst, ist sie sogar in der Lage wertvolle Hinweise auf den Täter zu geben. Das Tatmotiv liegt völlig im Dunkeln. Auch die finanziellen Schwierigkeiten der Familie scheinen keinen ausreichenden Grund für diese grausame Tat zu liefern. Obwohl es der Kommissarin Sandra gelingt das Vertrauen von Johanna zu gewinnen und diese sich ihr anvertraut, bleibt der Fall rätselhaft.

Durch die sehr authentisch wirkenden Protagonisten, die moderat verwendete Mundart und das einfließenden Lokalkolorit wird der Krimi angenehm aufgelockert. Allerdings wirken die Szenen aus dem Privatleben der Kommissarin, auch wenn sie thematisch durchaus zu dem Fall passen, eher deplatziert und sind in ihrer Ausführlichkeit zu langatmig. Mit der zum Ende hin wieder temporeichen und schockierenden Auflösung des Falles, wird man dafür aber vollends entlohnt.

Fazit
Spannend und unterhaltsam, mit ausgewogenem österreichischem Flair, eine klare Leseempfehlung für alle Regionalkrimifans.