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Veröffentlicht am 16.04.2018

Vergiss mich nicht

Vergissmichnicht
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Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses ...

Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses Kriminalromans, dass ich mir umgehend auch das Erstlingswerk "Vergiss-michnicht" kaufte. Nach Beendigung der Lektüre möchte ich anmerken, dass es beinahe noch besser ist als "Tulpentanz". Die Autorin erzählt in diesem Buch über die Versetzung des Kommissars Ole Strobehn nach Überlingen. Der sympathische Ermittler geriet bei einem Banküberfall zwischen die Fronten und musste damals mit ansehen, wie ein alter, um Gnade flehender Greis sowie ein Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben stolz sein Sparschwein zur Bank bringen durfte, brutal erschossen wurden. Da Ole dies emotional nicht verkraften konnte und sich zum Teil auch Schuld an diesen Ereignissen gab, bat er, an einen ruhigen Ort versetzt zu werden, wo er alles hinter sich lassen und neu anfangen konnte. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Überlingen wurde jedoch die Leiche einer alten Dame entdeckt, er beginnt seine Ermittlungen in Begleitung seiner ruppigen neuen Kollegin Monja Grundel.
Als Ole die junge Reporterin Alexandra Tuleit vernehmen möchte, die sich mit der Pensionistin in dem abgelegenen Park treffen wollte, ist es sowohl für den Polizisten, als auch für die Journalistin, Liebe auf den ersten Blick. Sie nähern sich behutsam an und gemeinsam beginnen sie, in einem Mordfall zu ermitteln, der zunächst sehr einfach erscheint, dessen Motive jedoch sehr weit in der Vergangenheit zurück liegen. Eine Vergangenheit, die das junge Paar gemeinsam aufrollt - und sich dabei in große Gefahr begibt.

Um dem interessierten Leser nicht zu viel zu verraten, möchte ich auf den weiteren Verlauf dieses Kriminalromans nicht näher eingehen. Das Buch entspricht all meinen Anforderungen, die ich an einen guten Krimi stelle: er beginnt mit einem rätselhaften Einstieg, der den Leser für den Hintergrund des Mordes interessiert. Der Spannungsbogen wird konstant hoch gehalten, wobei die Ereignisse gegen Ende der Geschichte noch zusätzlich an Tempo gewinnen. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben, die Person des Täters kristallisiert sich erst spät heraus. Die handelnden Personen vermochten es, mich zu fesseln, ich fand sie sehr gut gezeichnet. Die gut konstruierte Geschichte war logisch aufgebaut und endete in einem Finale, das den Leser nicht nur den Atem anhalten ließ, sondern ihm auch ein paar Tränen entlockte. Ich vergebe daher für "Vergiss-michnicht" eine uneingeschränkte Leseempfehlung sowie fünf Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Grand cru

Grand Cru
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Martin Walker hat mich bereits mit seinem ersten Band „Bruno. Chef de police“ für sich eingenommen. Meine großen Erwartungen betreffend des zweiten Bandes „Grand cru“ wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. ...

Martin Walker hat mich bereits mit seinem ersten Band „Bruno. Chef de police“ für sich eingenommen. Meine großen Erwartungen betreffend des zweiten Bandes „Grand cru“ wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Der Kriminalroman, der in der malerischen Kleinstadt Saint Denis, im Perigord in Frankreich gelegen, spielt, wartet wieder mit spannenden Ermittlungen auf. Interessante Fährten und viele Verdachtsmomente, doch bis zuletzt tappte ich hinsichtlich des Übeltäters im Dunkeln. Martin Walker lässt den chef de police, Bruno Courrèges, nach einem Brand eines Holzschuppens in Aktion treten. Der Leser trifft viele bekannte Figuren aus seinem ersten Roman wieder, beispielsweise den Vorgesetzten Brunos, Bürgermeister Gérard Mangin, Philippe Delaron von der Lokalzeitung in Saint Denise, den Ermittler Capitaine Duroc, Brunos Freund, den Baron und Unternehmer im Ruhestand sowie Pamela Nelson, die „verrückte Engländerin“, die sich charmant und liebenswürdig ins Leben dieses Städtchens integriert hat. Doch auch die attraktive Freundin Brunos, Isabelle, spielt in dieser Folge eine Rolle. Der Brand, auf den ein anonymer Anrufer hingewiesen hat, ist erst der Anfang tragischer Verwicklungen. Der alte Francois Pontillon Cresseil adoptiert Maximilien Alphonse Vannes, einen der Protagonisten dieses Buches. Als der Fall um den Brandanschlag geklärt scheint, gibt es plötzlich zwei Leichen – und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Bruno führt sie jedoch auf seine Art und Weise – mit viel Gefühl für die ihm anvertrauten Menschen in seinem Wirkungsbereich Saint Denise und mit einem hervorragenden Gespür für Situationen.

Martin Walker hat einen ruhigen, atmosphärischen Kriminalroman mit wundervollem Lokalkolorit geschrieben. Man taucht sofort tief ein in die französische Lebensart, genießt die detaillierten Beschreibungen des Autors und verliebt sich mit jeder Seite ein wenig mehr in Land und Leute. Martin Walker zu lesen bedeutet für meine Person exzellente Krimikunst und Hochgenuss – ich freue mich bereits darauf, weitere Bücher dieses Autors zu lesen und den sympathischen Protagonisten Bruno bei seinen Ermittlungen zu begleiten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Menschensöhne

Menschensöhne
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Der Kriminalfall um einen Mord an einem Grundschullehrer und der Selbstmord eines seiner ehemaligen Schüler zur gleichen Zeit lassen in Kommissar Erlendur Zweifel aufkommen. Er zweifelt, ob es sich tatsächlich ...

Der Kriminalfall um einen Mord an einem Grundschullehrer und der Selbstmord eines seiner ehemaligen Schüler zur gleichen Zeit lassen in Kommissar Erlendur Zweifel aufkommen. Er zweifelt, ob es sich tatsächlich bloß um lapidaren Zufall handeln könnte und seine Zweifel werden durch unvermutet auftauchende Zeugenaussagen und Beweise verstärkt. Es folgt eine akribische Untersuchung mit erstaunlichen Ergebnissen und führt zu einem Finale, das den Leser atemlos zurück lässt.

Arnaldur Indridason gelingt es in diesem ersten Fall des Ermittlerduos Erlendur Sveinsson und Sigurdur Oli, einen vorerst wie Selbstmord aussehenden Fall aufzurollen und er bringt nicht nur einen hohen Spannungsbogen, sondern auch zahlreiche überaus interessante Aspekte in seinen Krimi ein. Indridason malt zugleich auch ein Bild der isländischen Gesellschaft, berichtet von den wirtschaftlichen und sozialen Problemen und wirft Themen auf, die mehr als brisant sind. Ich verzichte in dieser Rezension jedoch ganz bewusst darauf, näher auf sie einzugehen, um jegliche Art des Spoilers zu vermeiden. Es sei jedoch hingewiesen, dass sich sehr viel mehr hinter dem Tod des Lehrers Halldor verbirgt, als der Leser jemals vermuten mag. Der Autor glänzt mit einer eindrucksvollen, klaren Sprache und erzählt mit einer Liebe zum Detail die Geschichte einer Tragödie. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite hoch und das überraschende Finale birgt Hintergründe, die man sich bis dato nicht einmal auszumalen wagte.

Indridasons Charaktere sind sehr glaubwürdig ausgearbeitet und gut gezeichnet. Seine Protagonisten wirken authentisch und sympathisch, verführen den Leser dazu, sich leicht in die eine oder andere Figur hinein zu versetzen. Weder die Ermittler noch die eindeutig „guten Jungs“ werden idealisiert dargestellt, sondern weisen auch menschliche Fehler und Schwächen auf … die ihrerseits wieder Verständnis und Sympathie erzeugen. Bereits beim ersten Werk dieses beachtlichen Autors war mir die Darstellung seiner handelnden Personen überaus sympathisch, „Menschensöhne“ liefert mir nun ein wenig mehr über die Hintergründe der Zusammenarbeit Erlendurs mit Sigurdur Oli. Indridason begnügt sich mit einigen wenigen Hauptfiguren und bedient sich einiger Nebenfiguren, konzentriert sich dann auf diese und geht im Laufe des Romans immer tiefer auf sie ein.

Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit faszinierender Optik: mitten in einer grünen Landschaft mit tiefblauem Hintergrund steht ein weiß getünchtes Haus, umringt von einer kleinen alten Steinmauer. Ganz vorne im Bild ein Wegweiser mit isländischen Ortsbezeichnungen … malerisch schön und verwirrend idyllisch. Blutrot der Titel, in glänzend weißen Lettern der Name des Autors. Allein dieses Cover hätte mich schon dazu verführt, das Buch zu kaufen. Der Inhalt übertrifft die Optik jedoch noch bei weitem.

Fünf Sterne für einen komplexen und faszinierend aufgebauten Kriminalfall aus Island. Ein Buch, das ich jedem Liebhaber dieses Genres weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Schneemädchen

Das Schneemädchen
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Alaska. Der flächenmäßig größte Bundesstaat Amerikas. Gebirgsketten, eisige Flüsse, polares Klima mit langen, dunklen und sehr harten Wintern. Und dennoch ist dies der Traum des älteren Siedlerpaares Mabel ...

Alaska. Der flächenmäßig größte Bundesstaat Amerikas. Gebirgsketten, eisige Flüsse, polares Klima mit langen, dunklen und sehr harten Wintern. Und dennoch ist dies der Traum des älteren Siedlerpaares Mabel und Jack, die ihr Zuhause verlassen haben, um am Ufer des Wolverine River gemeinsam eine Farm aufzubauen und zu bewirtschaften. Die endlose Weite, die Stille und Einsamkeit und die überwältigende Naturgewalt dieses arktischen Landes übten eine Faszination auf das kinderlose Ehepaar aus, die stark genug war, auch Familie und Freunde hinter sich zu lassen. Der Neubeginn gestaltet sich jedoch schwieriger, als die beiden dachten, und Mabels Schwermut betreffend ihre Kinderlosigkeit wirft einen zusätzlichen großen, dunklen Schatten auf das Glück der beiden. Wird ihre Liebe groß genug sein, die Belastungen, die das karge Land ihnen auferlegt zusammen mit der tiefen Trauer um das Leben des tot geborenen Kindes zu verkraften? Mitten in diese Szenerie lässt Eowyn Ivey den Leser einsteigen in dieses wunderschöne Epos. Eine ausgelassene Szene im Schnee, die die emotionale Düsternis ihrer beider Seelen aufhellt. Eine Schneeballschlacht, der Bau eines kleinen Schneemanns, aus der Jack kurzerhand ein kleines Mädchen formt. In welchem Zusammenhang mit diesem Ereignis steht das plötzliche, unerwartete Auftauchen eines kleinen, blonden Kindes in Begleitung eines Fuchses am nächsten Morgen? Eowyn Ivey erzählt von dem behutsamen Annähern Jacks und Mabels an die kleine Faina, offenbart Stück für Stück einen Teil ihres Geheimnisses. Und dennoch bleibt ein kleiner Rest bis zuletzt im Dunkeln …
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Dieses Buch brilliert mit poetischen Beschreibungen der malerischen Schönheit dieses kargen Landes. Sämtliche Protagonisten werden dem Leser auf eindrucksvolle Art und Weise nahegebracht. Die Autorin legt sehr viel Wert auf die emotionalen Aspekte und verrät dem Leser viel über das Seelenleben ihrer Hauptfiguren. Jack und Mabel werden als sehr vielschichtige, interessante Persönlichkeiten dargestellt und der Kontrast der stillen, gebildeten Mabel zur herzlichen, extrovertierten Sarah könnte nicht größer sein. Und dennoch entspinnt sich zwischen den benachbarten Siedlern eine wundervolle Freundschaft mit aussagekräftigen Dialogen. Die Liebe zu Alaska ist auf jeder einzelnen Seite dieses Buches spürbar und man kann als Leser einfach nicht anders, als sich Stück für Stück in den Roman zu verlieren. Den höchsten Spannungsfaktor dieses Buches bildet die Neugier auf die Herkunft und den persönlichen Hintergrund des Schneemädchens. Ein wahrlich großes Gefühlskino, das den Leser leise mit seiner Poesie umgarnt und nicht wieder los lässt. Ein ergreifend schönes Buch, ein sprachgewaltiges Epos mit vielschichtigen Charakteren und einer grandiosen Beschreibung der arktischen Landschaft und ihren Wildtieren.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Träume jenseits des Meeres

Träume jenseits des Meeres
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Das Hörbuch „Träume jenseits des Meeres“ mutete für mich wie ein kitschiges Märchen an. Die klischeebehaftete Geschichte beschreibt ein junges, wunderschönes, armes Fischermädchen namens Susan Penhalligan, ...

Das Hörbuch „Träume jenseits des Meeres“ mutete für mich wie ein kitschiges Märchen an. Die klischeebehaftete Geschichte beschreibt ein junges, wunderschönes, armes Fischermädchen namens Susan Penhalligan, das sich in den ebenso schönen, reichen jungen Lord Jonathan Cadwallader verliebt. Die Liebesgeschichte der beiden ist der verwitweten Mutter des Lords ein Dorn im Auge und ihre geschickten Intrigen verhindern eine Heirat der beiden Liebenden. Bei seiner Heimkehr nach abenteuerlichen Jahren auf See muss Johnathan Cadwallader feststellen, dass Susan Penhalligan inzwischen den Pastor Ezra geheiratet hat, mit dem sie im Verlauf des Hörbuchs drei Kinder hat. Doch Susans Leidenschaft für ihre Jugendliebe erlischt niemals und eine Affäre mit Jonathan beschließt schließlich ihr Schicksal: sie wird von ihrem Ehemann Ezra gezwungen, nach Australien auszuwandern, wohin auch ihr Bruder Billy, des Schmuggels überführt, deportiert wird. In Australien erwarten sie Armut und harte Lebensbedingungen, und ein eklatanter Gerichtsprozess bildet das traurige Finale dieses Hörbuchs.
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Für meine Person war die Wahl dieses Hörbuchs keine gute. Ich finde weder den seicht und träge dahin plätschernden Plot, noch die flachen und völlig unsympathischen Protagonisten erwähnenswert. Ich frage mich im Gegensatz dazu, wie eine halbwegs vernünftige Frau immer wieder auf die Werbung eines Mannes hereinfallen kann, der sie im Stich gelassen, schmählich hintergangen, vor aller Welt öffentlich gedemütigt und ihre Liebe bloß gestellt hat. Und ich frage mich andererseits, wie eine Frau eine beinahe zwanzigjährige auf Liebe und Vertrauen basierende Ehe mit einem Mann, der ihr die Welt zu Füßen legt, sie abgöttisch liebt und mit dem sie drei Kinder aufgezogen hat, dermaßen mit Füßen treten kann. Ich frage mich, von welch zweifelhaftem Charakter dieser skrupellose Lord sein muss, um seine ehemalige Jugendliebe ständig in solche Gewissenskonflikte zu bringen. Er erdreistet sich sogar, Befremden zu zeigen, dass seine „Angebetete“ nach seiner langen Abwesenheit nicht mehr schmachtend auf ihn wartet, sondern inzwischen Ehefrau und Mutter ist, heiratete selber aber sehr rasch eine reiche und hochnäsige Adelige, mit der er einen Sohn hat. Anhand einiger anderer Rezensionen darf ich schließen, dass in der Print-Version auch auf die Ureinwohner Australiens eingegangen wurde – ein Thema, das mich äußerst interessiert hätte. Davon wurde im Hörbuch leider nichts erwähnt. Auch vom Berg Uluru aus den Wäldern und der Besiedelung des roten Kontinents, mit dem im Klappentext geworben wurde, war wenig bis kaum zu hören. Im Hörbuch war das Hauptthema die Liebesgeschichte, die ab und zu auftauchenden Nebenpersonen trugen ebenfalls ihren Part bei. Einzig die vortreffliche Vertonung durch die Stimme Josseline Gassens bereitete mir große Freude. Dafür vergebe ich auch zwei Sterne … ansonsten muss ich diesen Kauf leider als Fehler verbuchen.