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Veröffentlicht am 16.04.2018

Skarabäus und Schmetterling

Skarabäus und Schmetterling
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„Skarabäus und Schmetterling“, das neueste Werk aus der Feder der Autorin Elisabeth Büchle, besticht bereits mit seiner Optik. Majestätische Pyramiden im Wüstensand, in goldenes Licht getaucht, als Hintergrund ...

„Skarabäus und Schmetterling“, das neueste Werk aus der Feder der Autorin Elisabeth Büchle, besticht bereits mit seiner Optik. Majestätische Pyramiden im Wüstensand, in goldenes Licht getaucht, als Hintergrund dezente, aber gut erkennbare Hieroglyphen – all das verführt regelrecht dazu, das Buch zur Hand zu nehmen und sich in den Klappentext zu vertiefen. Spätestens dann ist es um Fans dieser Autorin geschehen: die Aussicht auf ein grandioses Abenteuer, das einen Erzählzeitraum von beinahe einhundert Jahren umfasst, in dem das historisches Großereignis der Entdeckung der geheimnisumwitterten Grabanlage des Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige eine tragende Rolle spielt, ist zu verlockend, um es wieder wegzulegen. Die Lektüre dieses in drei Zeitebenen spielenden Romans entpuppte sich für mich als atemberaubend. Der rätselhafte Prolog, der ein Ereignis in Ägypten im Jahre 1327 andeutet, bei dem eine junge Ägypterin und ihr Geliebter ihre Heimat verlassen und sich auf die Suche nach dem Gott der Hebräer machen, vollendet sich erst ganz zum Schluss, am Ende des Buches, in Form eines entschlüsselnden Epilogs.

Das Buch wurde in zwei Teile mit insgesamt 54 Kapiteln gegliedert, wobei es zunächst den Anschein hat, als handle es sich um zwei völlig verschiedene Geschichten. Doch sehr rasch erkennt man, wie sehr die beiden Teile ineinander überfließen, sie sich ergänzen bzw. aufeinander Bezug nehmen.

Im ersten Teil stellt die Autorin den Lesern ihre 20jährige Protagonistin Sarah Hofmann vor, die bei der besten Freundin ihrer Mutter aufwuchs. Die verwitwete Lady Alison Clifford mit dem exzentrischen Lebensstil, dem großen Wissen und der Begeisterung für alles Geheimnisvolle weckte mit ihrer unkonventionellen energischen Art das schüchterne Mädchen nach und nach aus ihrer Lethargie. Aus dem zurückgezogenen, sanften und freundlichen stillen Kind wurde eine feinfühlige junge Dame, die durch die richtigen Kontakte und das Ansehen ihrer Ziehmutter in der Aristokratie ein Leben in Sorgenfreiheit führte. Die britische Countess vermittelte dem ihr anvertrauten Kind auch ihren unerschütterlichen Glauben und liebte Sarah wie eine Tochter. Als Lady Alison erfuhr, dass der befreundete Lord Carnavon eine neuerliche Ausgrabung in Ägypten unter der Leitung des Archäologen Howard Carter finanzieren würde, ließ sie sich nicht davon abbringen, den Earl gemeinsam mit Sarah ins Tal der Könige zu begleiten. Bereits auf der Überfahrt trafen die beiden Damen auf einen lebenslustigen Abenteurer aus Deutschland, der sich als Andreas Sattler vorstellt. Er und sein Reisegefährte, der zuvorkommende höfliche Antiquitätenhändler namens Jacob Miller boten sich den beiden alleine reisenden Frauen als Begleiter an. Als es in Ägypten zu einigen gefährlichen und beinahe tödlichen Zwischenfällen kam, die sich auffallend auf Sarah konzentrieren, weckte dies nicht nur in Andreas den Beschützerinstinkt. Eine junge Ägypterin und das Geheimnis um ihren verschollenen Vater Martin Hofmann sowie das Rätsel um die Identität ihres unerbittlichen Verfolgers ließen Sarah nicht zu Atem kommen…

Im zweiten Teil des Buches wurde ich mit neuen Protagonisten und unbekannten Namen sowie einem Thriller konfrontiert, dessen Spannungsbogen kontinuierlich zunahm. Im London des Jahres 2011 wurde der angehende Kriminologe und Mitarbeiter des Scotland Yard, Duke Taylor, für Ermittlungen rekrutiert, die sich mit dem plötzlichen Auftauchen von Originalen aus dem Grab Tutenchamuns befassten. Der muskulöse Polizist internationaler Herkunft sollte der Familie der 21jährigen Studentin Rahel Höfling auf den Zahn fühlen, in deren Besitz Scotland Yard wertvolle Artefakte aus dem Pharaonengrab in Millionenhöhe vermutete. Der charmante Ermittler heftete sich an Rahels Fährte und fungierte schon bald als deren Beschützer gegen Anschläge, eine Situation, die jener ihrer Ururgroßmutter Sarah frappierend ähnelte. Die zierliche und intelligente Studentin konnte zudem auf ihre guten Freunde zählen, die unerschütterlich zu ihr standen, nämlich das Ehepaar Emma und Daniel Ritter sowie Rahels ehemaligen Klassenkameraden und „großen Bruder an ihrer Seite“, Falk Jäger. Gemeinsam mit ihnen versuchte Rahel, hinter die Beweggründe für die Anschläge zu kommen und wurde immer tiefer in ein Gespinst von Lügen, Geheimnissen und Abenteuer verwickelt…

Diese bis ins Detail perfekt gelungene Melange aus hervorragend recherchierten historischen Ereignissen, Abenteuer und Liebe, gewürzt mit einer kräftigen Portion Humor bescherte mir ein unvergessliches Lesevergnügen und es war schlichtweg unmöglich, es wieder aus der Hand zu legen. Ein Buch mit vorprogrammiertem Suchtfaktor, das für meine Person besonders mit hervorragend ausgearbeiteten, vielschichtigen und zutiefst einnehmenden handelnden Personen glänzt – etwas, das ich durchaus als eines von Elisabeth Büchles Markenzeichen benennen würde. Jene Figuren sind es auch, die meines Erachtens diesem Buch Leben einhauchen und es zu einem mitreißenden Epos machen, dessen Sogwirkung man sich einfach nicht entziehen kann. Die Autorin hat nicht nur die äußerlichen Erscheinungsmerkmale ihrer Personen, sondern auch deren Charaktereigenschaften liebevoll und detailliert gezeichnet, so dass sie mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz wuchsen. Den größten Lesegenuss empfand ich bei den unzähligen Wortgeplänkeln, ausgelöst durch die raubeinige Suffragette Lady Alison, Rahels ehemaliger Lehrerin Emma, sowie Rahels Klassenkamerad Falk. Eine beeindruckende und nicht minder humorvolle Nebenfigur bietet die schrullige Kakteenliebhaberin Mary, Rahels Großmutter. Abgerundet wird das Ganze durch eine Beschreibung der Landschaft, insbesondere der Grabstätten im Tal der Könige, die einem den Eindruck vermittelte, selber vor Ort zu sein und das Gelesene auch tatsächlich „mit zu erleben“.

Elisabeth Büchle brilliert in diesem Roman nicht nur durch einen in äußerst einnehmendem Schreibstil präsentierten, ausgefeilten Plot, sondern hat neben ihrer Generationen umfassenden Geschichte voller Spannung, Romantik und Humor auch christliche Werte, wie den Glauben an Gott und die Kraft der Vergebung, in ihr Buch verwoben.

„Skarabäus und Schmetterlinge“ ist eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann, ein Buch, das für meinen Lesegeschmack bislang den Höhepunkt von Elisabeth Büchles Werken darstellt. Ein grandioses Familienepos, das man in atemloser Spannung und mit tiefen Emotionen verfolgt und nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Als das Leben stehen blieb

Als das Leben stehen blieb
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„Mama, was willst du ändern, wenn du am Mittwoch gesund aufwachen darfst? Welche Wünsche sind noch offen in deinem Leben?“

„Als das Leben stehen blieb“ – Dr. med. Ute Horn gab dem Buch über die Zeit nach ...

„Mama, was willst du ändern, wenn du am Mittwoch gesund aufwachen darfst? Welche Wünsche sind noch offen in deinem Leben?“

„Als das Leben stehen blieb“ – Dr. med. Ute Horn gab dem Buch über die Zeit nach ihrer Erkrankung einen ganz besonders zutreffenden Titel. Denn das Leben der Autorin und siebenfachen Mutter stand im Juni des Jahres 2012 im Alter von 58 Jahren tatsächlich unvermittelt still, als eine gutartige Gefäßanomalie in ihrem Kopf zu bluten begann und Ute Horn daraufhin mit einem epileptischen Anfall und vorübergehenden Sprachverlust konfrontiert wurde. In ihrer Neuerscheinung berichtet sie über ihre Ängste bis zum Eintreffen des Notarztes, der sie ins Krankenhaus brachte, über die Reaktionen ihrer Familie und Freunde, über die Zeit ihres Krankenhausaufenthaltes und die Vorbereitungen zur Kopfoperation mit ungewissem Ausgang. Ute Horn versammelte daraufhin all ihre sieben Kinder und ihr Pflegekind noch einmal um sich, um Unausgesprochenes und Ungeklärtes zu bereinigen.

Als gläubige Christin erwähnt sie in ihren Ausführungen auch das rege Gebetsleben ihrer Familie und Gemeinde sowie ihre Gotteserfahrungen. Nachdem der Verdacht auf einen möglichen Gehirntumor sich nicht bestätigte, konnte das Kavernom in ihrem Kopf in einer mehrstündigen Operation durch einen Neurochirurgen entfernt werden, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

In ihrem Buch lässt die Ich-Erzählerin Ute Horn ihre Leserschaft an ihren persönlichsten Erfahrungen teilhaben, beginnend mit der Diagnosestellung, über den Krankenhausalltag sowie die Anschlussheilbehandlung während eines Rehabilitationsaufenthalts bis hin zur Rückkehr in ihr turbulentes Leben als Ehefrau eines Mediziners, Hausfrau, siebenfache Mutter, Referentin und Buchautorin.

„Als das Leben stehen blieb“ wird mit berührenden Worten ihres Sohnes eingeleitet, tituliert als „Gedanken des ältesten Sohnes“. In insgesamt 33 Kapiteln schildert die Autorin anschließend den Krankheitsverlauf und die Auswirkungen, die dieser schwere Schicksalsschlag auf ihr gesamtes Umfeld hatte. Zwischendurch lässt sie abwechselnd Familie, Freunde oder Bekannte durch Briefe oder selbst verfasste Gedichte zu Wort kommen. Letztendlich verleiht sie im „Nachklang“ ihrer großen Dankbarkeit Gott gegenüber Ausdruck, der sie „berührt hat, ihr Hoffnung schenkte“ und schließt mit ihrem Leitsatz „Nicht „Hauptsache gesund“, sondern „Hauptsache in seiner Hand“.

Eine beeindruckende Lebensgeschichte über eine Frau, die ihren Optimismus und ihr Gottesvertrauen auch in den schlimmsten Stunden ihres Lebens nicht verlor.

„Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern auch mit einem schlechten Blatt gut zu spielen“… eine weise Lebenseinstellung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Macht des Gebets in der Ehe

Mein Gebet macht uns stark
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„Die Macht des Gebets in der Ehe“

„Das Gebet stellt eine ganz besondere Form der Kommunikation dar, die über unseren menschlichen Verstand hinausgeht.“

Während es Stormie Omartian in ihrem Buch „Mein ...

„Die Macht des Gebets in der Ehe“

„Das Gebet stellt eine ganz besondere Form der Kommunikation dar, die über unseren menschlichen Verstand hinausgeht.“

Während es Stormie Omartian in ihrem Buch „Mein Gebet macht mich stark“ um betende Frauen geht, konzentriert sie sich im vorliegenden Buch „Mein Gebet macht uns stark“ auf deren Ehemänner. Gleich zu Beginn weist die Autorin darauf hin, dass sie das Gebet für den Ehemann „als Kanal betrachtet, durch den die Kraft Gottes in dessen Leben fließen kann“. Sie plädiert dafür, der Macht des Gebets zu vertrauen, unter alle eigenen Bemühungen und Wünsche einen Schlussstrich zu ziehen und sich ausschließlich auf die Kraft Gottes zu verlassen. Stormie Omartian bestätigt zugleich aber auch, dass es nicht immer leicht ist, Rücksichtslosigkeit, Beleidigungen, Gleichgültigkeit, irritierendes oder gar nachlässiges Verhalten zu verzeihen und für diese Person zu beten. Jedoch stellen Verhaltensweisen wie permanente Argumentationen, Ignorieren, Aus-dem-Weg-gehen, Diskutieren oder Beleidigt sein ihrer Meinung nach ebenfalls keine Lösungen dar. Sie meint vielmehr, dass eine Voraussetzung dafür, für den eigenen Ehemann zu beten, nicht nur ein zeitlicher Faktor ist, sondern dass man vielmehr darum bitten sollte, dass die eigenen negativen Emotionen wie beispielsweise Bitterkeit, Groll oder Zorn aus unsern Herzen genommen werden sollen. Es umfasst auf alle Fälle die Bereitschaft zuzulassen, sich selbst zu verändern.

Die Themenvielfalt in diesem Buch ist groß. Stormie Omartian widmet sich der Beziehung, der Ehe, der Familie, der Sexualität, den Gedanken, Ängsten, Versuchungen, und vielen anderen Aspekten. Nach einigen einleitenden Worten geht die Autorin in insgesamt 31 Kapiteln jeweils auf ein bestimmtes Thema zunächst theoretisch und mit praktischen Beispielen verbunden ein, um anschließend einen dazu passenden Gebetsvorschlag zu präsentieren. Sie schließt jedes Kapitel mit Zitaten aus der Bibel und gibt stets auch einen Quellenverweis dazu an. In diesem Sinne würde ich dieses Buch weniger als Sachbuch, sondern vielmehr als Arbeitsbuch bezeichnen, das man immer wieder zur Hand nimmt, um nachzulesen und sich von Stormie Omartian inspirieren zu lassen. Ihre klugen Ausführungen und ihre wunderschön formulierten Gebetsvorschläge regen an, es ihr gleich zu tun und sich an eigenen Formulierungen zu versuchen.

Fazit: „Mein Gebet macht uns stark“ ist ein motivierender Ratgeber und wertvoller Lebens- bzw. Gebetsbegleiter für Frauen, der nicht nur die eigene Sicht auf Dinge verändern kann, sondern auch dazu in der Lage ist, eine Ehe stark zu machen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte

Finales Manifesto
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„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine ...

„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine Botschaft, die 1891 in einem der letzten Predigerseminar-Konferenzen vom Autor gehalten wurden. Da dies meine erste „Begegnung“ mit Charles Haddon Spurgeon war, wusste ich abgesehen davon kaum, was mich erwarten würde. Ich muss gestehen, dass mich die Lektüre überraschte – sowohl seine Aktualität, als auch die direkten Worte, die der Autor an seine Leserschaft richtet. Deutlich und mitreißend spricht er aus, was ihm am Herzen liegt. Spurgeon liegt sehr viel an der Autorität der Schrift und der Rechtfertigung durch Glauben und er weist ganz klar auf Missstände hin. Er kritisiert die Übel der Zeit, die unersättliche Gier nach Unterhaltung, die Einzug in die Gemeinden gehalten hat, weist auf unfromme und nicht wirklich gläubige Prediger hin und nennt das Gebet eine Zuflucht und Hauptwaffe beim Schutz der Wahrheit. Spurgeon kämpft gegen falsche Lehre, Verweltlichung und Sünde und bezeichnet die Bibel als unsere Rüstkammer. Er predigt, „dass in der Heiligen Schrift alles offenbart wird, was der Mensch in geistlichen Fragen jemals brauchen könne, in ihr finde man Balsam für jede Wunde“, schreibt er. Demzufolge drängt er darauf, sich intensiver mit der Bibel zu beschäftigen, mehr Zeit damit zu verbringen, sie von Anfang bis zum Ende durchzulesen, und sie im geistlichen Beruf als alleinige Grundlage für Predigten zu verwenden.

Interessant waren auch seine Ausführungen zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Versuchen, Bibel und Wissenschaft miteinander in Einklang zu bringen, oder aber seine Meinung zur Säuglingstaufe. Spurgeon definiert das Wort „Kirche“ ebenso, wie er hinterfragt, was eine „Gemeinde“ eigentlich zur Gemeinde macht. Er weist zudem auf die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets hin und spricht sich gegen Müßiggang und den Wunsch nach Unterhaltung in einer Gemeinde aus, wünscht sich vielmehr „wirkende Gemeinden“. Auch dem Heiligen Geist ist ein Abschnitt dieses Buches gewidmet, der lt. Spurgeon durch nichts zu ersetzen ist.

Ein dünnes Büchlein, mit beeindruckenden, klaren Worten und mitreißender Botschaft!

Veröffentlicht am 16.04.2018

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

Die Duck Commander Familie
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GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in ...

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in Louisiana war mir bereits aus dem Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ ein Begriff. Umso neugieriger war ich nun natürlich auf dessen Fortsetzung, in dem der 43jährige Sohn des Firmengründers Willie Robertson und dessen Ehefrau Korie zu Wort kommen. Der Buchtitel könnte kaum passender gewählt sein – „Die Duck Commander Familie – Glaube, Sippe, Entenjagd“. Genau das sind jene Werte, die bei den Robertsons hoch gehalten werden. Da für die Robertsons der Esstisch eine äußerst wichtige Rolle spielt und als zentraler Ort der Zusammenkunft der Familie gilt, dreht sich neben dem Glauben und der Familie auch alles stets um das gemeinsame Essen. Die Zeit am Tisch gilt bei den Robertsons als Familienzeit. Am Esstisch lernten die Kinder der Robertsons wichtige Lektionen für ihr Leben, wie beispielsweise Respekt, Dankbarkeit, sich für seine Überzeugungen und Träume einzusetzen, Zufriedenheit, Motivation, und vor allen Dingen Gastfreundschaft.

Was mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, war die Neugier auf die restlichen Familienmitglieder der Robertsons, auf weiterführende Informationen zu deren Leben, deren Alltag, Plänen und Träumen. Obgleich „Die Duck Commander Familie“ ein Nachfolgebuch über die berühmte Familie ist, kann es durchaus auch eigenständig gelesen werden. Die wichtigsten Meilensteine aus der Jungend, Kindheit, dem Lebensweg und der Geschichte der Firmengründung bis hin zur Gegenwart werden hier noch einmal zusammengefasst, diesmal jedoch aus der Sicht von Willie Robertson. Abwechselnd mit seiner Ehefrau Korie, deren Erzählungen im Gegensatz zu jenen ihres Mannes in kursiver Schrift gedruckt sind, und die einiges aus ihrer eigenen Kindheit preisgeben, berichten die beiden auch von ihrem Unternehmen, bei dem Willie als Geschäftsführer fungiert und Produkte für die Entenjagd herstellt. Gemeinsam mit Korie gründete Willie auch Buck Commander, wo nicht Enten, sondern Wild die Jagdbeute darstellt.

„Duck Commander“ begann unspektakulär mit einem Mann namens Phil Robertson, der einen großen Traum hatte. Und was als kleines Familienunternehmen begann, wurde mittlerweile durch den Vertrieb von Entenlockpfeifen, DVDs sowie durch eine eigene Reality-Fernseh-Show zu einer Firma mit Millionenumsätzen. Sowohl Willie mit seiner Ehefrau Korie und den fünf gemeinsamen Kindern, als auch die anderen Geschwister, Eltern und viele nahe Verwandte leben und arbeiten gemeinsam in diesem Unternehmen.

Korie bezeichnet ihren Ehemann als „starke, charismatische Persönlichkeit, als einen Mann, der das große Ganze im Blick hat, der große Ideen und tiefe Überzeugungen hat.“ Die beiden stellen jedoch nicht nur die Firma und deren Mitarbeiter vor, sie geben in ihrem Buch auch Ratschläge für das Gelingen einer guten und funktionierenden Ehe. Freimütig gestatten sie ihren Lesern in insgesamt 17 Kapiteln Einblicke in ihr Alltagsleben, ihren Job, die Familie, die Ernährungsgewohnheiten, ihre Träume und Ziele. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers im Fettdruck, und endet mit einem Kochrezept aus dem Hause Robertson, in dem Miss Kay für ihre legendären Kochkünste bekannt ist. Die Zutatenliste der Rezepte sowie Phil Robertsons Slogan „Rise, kill and eat“ sind wohl für Vegetarier nicht ganz so geeignet, zarten Gemütern könnte die Beschreibung des Inhalts der alten Tiefkühltruhe, bestehend aus Unmengen überfahrener Katzen, Hunden, Hirschen, Enten usw. als Fleischvorrat für die Familie, oder die teilweise recht eigentümliche Jagdgewohnheiten des Clangründers, einer erlegten Ente noch einmal in den Kopf zu beißen um zu prüfen, ob sie auch tatsächlich tot ist, ein wenig auf den Magen schlagen. Bestimmte Detail-Beschreibungen hinsichtlich der Koch- und Essgewohnheiten oder der Zubereitung von beispielsweise Fröschen habe ich aus diesem Grund – man möge mir dies nachsehen – teilweise überlesen.

Im Vergleich zum Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ fand ich den zweiten Teil dieser Familiengeschichte aufgrund der vielen Wiederholungen nun nicht ganz so interessant, erfuhr aber dennoch wieder Neues aus dem „Robertson-Alltag“. Ein eigenwilliger, individualistisch lebender Clan, dessen Prioritäten der familiäre Zusammenhalt, der Glaube, das Essen, - und natürlich der Entenjagd – gelten. Eine unterhaltsame, teilweise amüsante Geschichte über eine Familie, die in den USA bereits Kultstatus hat.