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Veröffentlicht am 16.04.2018

Am meisten bereuen wir in unserem Leben nicht das, was wir machen. Sondern das, was wir NICHT machen

Das Foto meines Lebens
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„Am meisten bereuen wir in unserem Leben nicht das, was wir machen. Sondern das, was wir NICHT machen“.

Die 32jährige Elizabeth Garret Westbrook lebt nach dieser Devise. Die mutige junge Frau aus Washington ...

„Am meisten bereuen wir in unserem Leben nicht das, was wir machen. Sondern das, was wir NICHT machen“.

Die 32jährige Elizabeth Garret Westbrook lebt nach dieser Devise. Die mutige junge Frau aus Washington verlor bereits als fünfjähriges Mädchen ihre Mutter und wurde von ihrem Vater, dem US-Senator Oberst Garret Eisenhower Westbrook, zwar streng, aber liebevoll erzogen. Sie möchte ihn nicht enttäuschen und sich seinem Berufswunsch für sie offen widersetzen, Lehrerin in einer kleinen Schule in Colorado zu werden. Also verheimlicht sie ihm ihre Arbeit, bei der sie im kleinen Ort Timber Ridge in den Rocky Mountains an ihrer Karriere als Fotografin und Journalistin bastelt. Elizabeth’s kupferfarbene Locken sind genauso ungezähmt, wie ihre Besitzerin, und sie strebt mit Hartnäckigkeit und Durchsetzungsvermögen danach, die begehrte Position einer Journalistin beim Washington Daily Chronicle zu erringen. Als sie im Zuge von Fotoaufnahmen einem Mann mit unkonventionellem Auftreten und Äußeren begegnet, nutzt sie die Gelegenheit geschickt, um diesen ausgezeichneten Fährtenleser und Jäger für eine Expedition zu besonders malerischen Landschaften in den Indianerregionen zu engagieren. Die kategorische Ablehnung ihres Ansinnens durch den selbstsicheren Daniel Ranslett stellt für Elizabeth eine Herausforderung dar, und sie setzt alles daran, ihn für ihren Plan zu gewinnen. Dass sie dabei nicht ganz aufrichtig ist, scheint nicht nur ihren feinsinnigen und aufrichtigen Assistenten Josiah zu stören…

Tamera Alexander hat mich mit ihrem Buch ins Amerika zur Zeit der Besiedelungen zurück versetzt, als mutige wie abenteuerlustige Menschen ins Unbekannte aufbrachen, um eine neue Existenz im so genannten „Wilden Westen“ aufzubauen. Auf diese Weise haben mich sowohl die Tatsache, dass die Autorin sich mit einem meiner favorisierten Themen befasst, als auch die positiven Leseeindrücke ihrer bisherigen Bücher, für diese Neuerscheinung interessiert.

In äußerst einnehmendem Schreibstil erzählt Tamera Alexander ihren Lesern die Geschichte der selbstbewussten, lungenkranken Tochter aus gutem Hause, die ihren eigenen Weg gehen möchte und dabei so einige Konventionen missachtet. Die handelnden Personen wurden detailliert beschrieben, die Autorin ist hierbei aber auch sehr um ihre Nebenfiguren bemüht. Besonders für sich eingenommen haben mich die Figuren des ehemaligen Sklaven und Elizabeths feinsinnigen Assistenten Josiah Birch sowie die sympathische Patchwork-Familie Tucker, Daniels Freunde, die er unterstützt, wo er nur kann. Tamera Alexander präsentiert ihrer Leserschaft eine Romanze zwischen einem rauen und geheimnisvollen Abenteurer mit beeindruckendem Äußeren und einer eigenwilligen jungen Frau, und belebt ihre Geschichte mit einem Mordfall, der einen gewissen Spannungsfaktor und Abenteuer ins Spiel bringt. Weitere Aspekte sind die Verarbeitung traumatischer Kriegserlebnisse des Protagonisten sowie der christliche Glaube, dem in diesem Buch ein gewisser Stellenwert zukommt.

Leider hat mich das Coverfoto trotz des positiven und Interesse weckenden Ersteindrucks letztendlich ein klein wenig enttäuscht. Von den vielfach im Buch beschriebenen ungezähmten, kupferfarbenen Locken, oftmals auch als Korkenzieherlocken bezeichneten Haar der Protagonistin, ist hier nichts zu sehen. Die junge Frau mit dem rätselhaften, etwas nachdenklichen Gesichtsausdruck auf dem Titelbild hat zurück gekämmtes, glattes langes Haar. Aufgrund der Tatsache, dass diese wilde, unbändige Haarpracht inhaltlich so oft erwähnt wird, hätte ich mir auch ein entsprechendes Bild von Elizabeth erwartet. Nichtsdestotrotz ist das Buchcover ein perfekter Blickfang für Fans historischer Romane, die im Wilden Westen spielen und fordert den weiblichen Betrachter geradezu auf, den Klappentext zu lesen und sich in den Inhalt zu vertiefen.

Fazit: „Das Foto meines Lebens“ hat mir einige vergnügliche Lesestunden beschert und ich warte bereits gespannt auf die nachfolgenden Romane dieser Autorin. Eine klare Empfehlung für Liebhaber historischer Romane um die Besiedelung des Wilden Westens!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ich kam zurück

Ich kam zurück
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„Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16)

Wenn man ...

„Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16)

Wenn man den Worten der Autorin Glauben schenken darf, waren es exakt jene Worte aus der Bibel, die das ganze Leben von Samaa Habib revolutionierten. Geboren und aufgewachsen in einer liebevollen Familie durfte das junge islamische Mädchen familiäre Geborgenheit und Bildung erfahren. Für ihren Vater Ibraheem, einem Rechtsanwalt, Doktor der Philosophie und religiösen Lehrer und Leiter des islamischen Glaubens, war die kleine Mariam als Nesthäkchen und jüngstes von zehn Kindern stets seine kleine Prinzessin. Die Mutter Sarah, eine gebildete Frau und ehemalige Englischlehrerin, vermittelte ihrer Tochter von Beginn an das Gefühl, dass diese Bildung der Weg zur Erfüllung ihrer Träume sei. Durch den Bürgerkrieg zerbricht die kleine, heile Welt der Familie in tausend Scherben, von nun an bestimmen Kälte und Hunger den Alltag. Mariam empfindet den Islam plötzlich als eine Kriegsreligion, wo der Dschihad das Töten Ungläubiger gebietet. Doch in diesem schrecklichen Bürgerkrieg töten auch Muslime ihre eigenen Glaubensgenossen, und der Weg nach draußen wird zum gefährlichen Überlebenskampf.

Die Ich-Erzählerin Bodie Thoene erzählt im vorliegenden Buch umfassend über die Kindheit der Samaa Habib, ihren Glauben und ihre Bekehrung zum Christentum. Detailliert schildert sie traumatische Erlebnisse während des Bürgerkrieges und den zahlreichen Übergriffen, speziell auf die schutzlose weibliche Bevölkerung. Durch einen Missionar, der die jungen Mädchen in Karate unterweist, hat sie erstmals Kontakt zum christlichen Glauben, kurz darauf erhält sie ihre erste Bibel, die sie wie einen kostbaren Schatz hütet und in aller Heimlichkeit liest. Mariam, die sich nach ihrer Bekehrung fortan nur noch Samaa nennt, trotzt allen Widerständen. Ihr ist bewusst, dass allein die Lektüre der Bibel ausreicht, um getötet zu werden. Der Koran vermittelt klar und ausdrücklich, dass ein Muslim, der zu einer anderen Religion konvertiert, den Tod verdient hat. Doch das Mädchen liest die Bibel der Christen nicht nur, sondern evangelisiert sogar – und zwar mitten unter überzeugten Muslimen.

Die Lektüre dieser Biografie hat mich ein wenig zwiespältig zurück gelassen. Zunächst hatte ich mir vom Buchtitel „Ich kam zurück“ einen detaillierten Bericht über eine lebensverändernde Nahtoderfahrung erwartet, die hier jedoch in nur wenigen Zeilen abgehandelt wurde. Samaa stirbt bei einer Bombenexplosion während des „verbotenen“ Gottesdienstes, begegnet Jesus, spricht mit ihm, und kehrt auf ihren eigenen Wunsch wieder zurück zu den Lebenden, um noch einige vor ihr liegende Aufgaben zu erfüllen. Abgesehen von der kleinen Enttäuschung hinsichtlich des irreführenden Titels haben mich auch andere Fakten nicht zu überzeugen vermocht. Gott bewirkt Wunder. Daran zu zweifeln, käme mir nicht in den Sinn, ganz im Gegenteil! Dass Gott jedoch bei Samaa beinahe schon unablässig Wunder bewirkt und annähernd jedes Gebet der ehemaligen Muslimin erhört wird, oder aber, dass sie selber im Gebet dazu in der Lage ist, Dämonen auszutreiben und in ihrer Gegenwart permanent Menschen geheilt werden, erschien mir dann jedoch ein wenig „zu viel des Guten“. Das laufende „in Zungen beten“ kam mir befremdlich vor, ebenso wie ihre unzähligen Visionen. Befremdlich fand ich auch die Tatsache, dass die Akkupunktur, die gemäß Internationalem Bibelstudieninstitut von nichtchristlichen religiösen Gedanken ausgeht, beinahe den Eindruck eines christlichen Allheilmittels darstellt. Zu guter Letzt war ich auch wenig vom Schreibstil eingenommen… ich empfand diesen als nicht sehr flüssig, zum Teil sprunghaft, und an manchen Stellen beinahe wie eine Nacherzählung in einem Aufsatz verfasst.

Fazit: ich möchte keinesfalls bezweifeln, dass Frau Habib durch die Kraft ihres Glaubens Wunder erleben durfte, ich kann mir jedoch beim besten Willen diese enorme Anhäufung von Visionen und Wunder nicht vorstellen. Sie hat allerdings meinen größten Respekt für ihren beispiellosen Mut und ihren selbstlosen Einsatz bei ihrer eigenen Konvertierung zum Christentum in einem rein islamischen Umfeld, sowie zur aktiven Evangelisation anderer Muslime. Ihre Lebensgeschichte ist faszinierend und veranschaulicht dem interessierten Leser unter anderem auch das Alltagsleben muslimischer Frauen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Liebe heilt viele Wunden

Maya und Domenico: Liebe heilt viele Wunden
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„Ich frage mich, warum man eigentlich nicht einfach dort weitermachen konnte, wo man aufgehört hatte, und sich nicht einfach wieder in die Arme schließen und sagen konnte: Ich liebe dich, lass uns den ...

„Ich frage mich, warum man eigentlich nicht einfach dort weitermachen konnte, wo man aufgehört hatte, und sich nicht einfach wieder in die Arme schließen und sagen konnte: Ich liebe dich, lass uns den ganzen Kram einfach vergessen. Aber man konnte einfach nicht.“

Zwischen Maya und Domenico ist einfach viel zu viel passiert, um „diesen ganzen Kram einfach vergessen zu können“. Und dennoch reist Maya nach Norwegen, zu Domenico und seiner Familie. Um abzuschließen. Um ein letztes Wiedersehen herbei zu führen, eine letzte Aussprache zu fordern. Und um danach dem Leben eine neue Richtung zu geben, weiter zu machen, alleine, ohne die Liebe ihres Lebens. Maya und Domenico haben in den letzten acht Bänden dieser Reihe einiges miteinander durchgestanden. Der aus Sizilien stammende Domenico Manuel di Loreno, der sich selber als psychisches Wrack und Versager betrachtet, der den Schulabschluss nicht schaffte, gewalttätig wurde, und Alkohol, Nikotin und Drogen verfallen ist, verlor unter Alkoholeinfluss die Kontrolle und schlug zu. Eine Grenze, die überschritten wurde, und die sämtliche Zukunftsträume einer jungen Frau vernichtete. Maya hatte ihren Nicki vier lange Jahre geliebt, ihm unzählige Eskapaden verziehen, sehnt sich nun aber nach Ruhe und Stabilität in ihrem Leben. Und so trennen sich die Wege der beiden Verlobten… für immer?

Ich muss gestehen, dass ich bei der Lektüre dieses Buches zwei meiner Prinzipien missachtet hatte. Zunächst startete ich eine Buchreihe mit dem allerletzten Band und verzichtete auf die lange Vorgeschichte und sämtliche Einzelheiten, die zum Verständnis der Protagonisten und deren Handlungen wesentlich beigetragen hätten. Und ich wählte ein Jugendbuch, obgleich ich mich in diesem Genre wohl nicht so beheimatet fühle. Susanne Wittpennig hat es jedoch geschafft, mir dieses Buch zu einem richtigen Leseabenteuer zu machen. Durch ihren interessanten und ausführlichen Schreibstil vermochte sie es, die Vorgeschichte zusammen zu fassen, ohne auch nur eine einzige Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Die zunächst ungewohnt anmutenden norwegischen Namen und Ausdrücke wuchsen mir rasch ans Herz, ebenso wie die handelnden Personen dieses Buches, denen die Autorin auf wunderbare Art und Weise Leben einhauchte. Domenicos norwegischen Eltern Morten und Liv sowie seine Geschwister Kjetil und Solvej, Hendrik und Manuel waren mir in kurzer Zeit sympathisch, auch die tragische Geschichte um seinen verstorbenen Zwillingsbruder Michele Domingo di Loreno, den alle nur Mingo nannten, erschloss sich mir im Verlauf der Handlung nach und nach. Susanne Wittpennig verwendete in diesem Roman eine der Zielgruppe angepasste Sprache und benutzt den Jargon und die Floskeln der Teenager. Der Inhalt dieses Buches war spannend, berührend und wurde dem Leser mit großem Einfühlungsvermögen dargebracht, menschliche Werte und das Vertrauen in Gott spielen eine ganz bedeutende Rolle darin. Der lebendige Schreibstil und der interessante Aufbau dieser Liebesgeschichte zogen mich sehr rasch in seinen Bann, und der ungewöhnlich lange Epilog war zu Tränen rührend!

Ich kann die mir bislang unbekannte Autorin Susanne Wittpennig und ihre tragisch-romantische Geschichte um eine junge Liebe uneingeschränkt weiter empfehlen und vergebe nur allzu gerne die maximale Höchstbewertung. Dabei bedaure ich nur einen einzigen Aspekt: dass ich mich selber um den Genuss brachte, mir vorab sämtliche Vorgängerromane dieses wundervollen Jugendbuches zu Gemüte zu führen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der Weg zu einem Film ist mit vielen Hindernissen gepflastert. So ist das Geschäft nun einmal.

Auf der Welle des Erfolgs
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Der Weg zu einem Film ist mit vielen Hindernissen gepflastert. So ist das Geschäft nun einmal.

Mit „Auf der Welle des Erfolgs“ präsentiert Karen Kingsbury den zweiten Band aus der Reihe „Mission Hollywood“, ...

Der Weg zu einem Film ist mit vielen Hindernissen gepflastert. So ist das Geschäft nun einmal.

Mit „Auf der Welle des Erfolgs“ präsentiert Karen Kingsbury den zweiten Band aus der Reihe „Mission Hollywood“, der inhaltlich lückenlos an den ersten Teil anschließt. Ich würde daher auf jeden Fall vorab die Lektüre des Vorgängerbuches „Große Träume“ empfehlen.

Keith Ellison und Chase Ryan, die eine eigene Produktionsfirma gegründet und beschlossen hatten, christliche Filme mit einer klaren Botschaft zu drehen, haben die Arbeiten an ihrem aktuellen Film „Der letzte Brief“ beinahe abgeschlossen. Ihr begehrtes Ziel ist in unmittelbare Nähe gerückt, eine Präsentation beim Los Angeles Film Festival steht kurz bevor. Und dennoch gibt es einige Hindernisse zu bewältigen, Verhandlungen zu führen und Besprechungen zu koordinieren. Das Angebot einer beliebten Autorin, eines ihrer Bestseller mit einem aktuell angesagten Jungschauspieler zu verfilmen, scheint das Glück der beiden ehemaligen Missionare komplett zu machen. Doch während sich für Keith und Chase alles um ihren großen Traum in Hollywood dreht, sind ihre Familien weitgehend sich selbst überlassen. Chases Ehefrau Kelly lebt durch die permanente Abwesenheit ihres Ehemannes ein einsames und niedergeschlagenes Leben, sie trägt die alleinige Verantwortung für die Erziehung der beiden kleinen Töchter Molly und Macy, und muss sich auch bei der Koordination und Bewältigung von Haushalt und Finanzen auf sich selber verlassen. Keith Ellisons Tochter Andie studiert in Bloomington und betrachtet das Leben mittlerweile als eine Aneinanderreihung von Erfahrungen. Als sie sich Hals über Kopf in den charmanten Filmstudenten Taz Bazzi verliebt, schlägt sie die wohl gemeinten Ratschläge ihrer tief gläubigen Freundin Bailey Flanigan in den Wind. Viele kleine Krisenherde scheinen auf eine mittlere Katastrophe zuzusteuern, und alle Zeichen stehen auf Sturm.

„Sie würden das tun, was sie sich von Anfang an vorgenommen hatten, und Hollywood im Sturm erobern. Dabei würden sie das einzige Ziel verfolgen, das wirklich zählte: Menschenherzen mit der Kraft von Filmen zu verändern.“ Ob Chase und Keith letztendlich wirklich abschätzen können, wie viel ihnen dieses Ziel tatsächlich wert ist? Ob sie dafür das Glück ihrer Familien aufs Spiel setzen und sich dem berauschenden Einfluss Hollywoods noch entziehen können?

Ich habe diesen zweiten Band der Hollywood-Reihe bereits sehnsüchtig erwartet. Es war faszinierend, die Geschicke der handelnden Figuren, die mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen sind, nun weiter verfolgen zu dürfen. Die Protagonisten und Nebenfiguren dieses Buches wurden sehr detailliert gezeichnet, die Autorin versteht die Kunst, ihre Leser durch die Beschreibung der familiären Beziehungen und der Emotionen ihrer Figuren zu fesseln. Man fühlt, leidet, und hofft mit den Menschen in dieser Geschichte, bangt an mancher Stelle um deren Wohlergehen. Durch den Glauben an Gott, der ganz entschieden eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt, erfahren sie jedoch Trost und Zuversicht. Der christliche Glaube ist es, der allen Beteiligten Kraft gibt und sie letztendlich durch schwierige Situationen trägt. Um dem interessierten Leser das Leseerlebnis nicht zu schmälern, möchte ich auf den Inhalt nicht näher eingehen. Es sei jedoch verraten, dass die Anziehungskraft zwischen Bailey Flanigan und Cody Coleman zwischenzeitlich nur auf Eis gelegt war, und beide ihre verlorene Freundschaft bedauern. Die unruhige und verwirrte Andie findet durch die Abwesenheit ihrer Eltern nicht den Halt, den sie so dringend benötigen würde, und zu guter Letzt spitzt sich Kellys Situation immer mehr zu.

„Auf der Welle des Erfolgs“ bescherte mir erneut ein atemberaubendes Leseerlebnis. Obgleich es sich hierbei nicht um einen Spannungsroman handelt, konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Karen Kingsburys Bücher haben für mich bereits Suchtfaktor – das Talent dieser exzellenten Autorin, erdachte Figuren zum Leben zu erwecken und den Leser ganz tief ins Buch einzubeziehen, hat mich bereits mehrfach überzeugt. Der Schreibstil ist derart einnehmend, dass sich Karen Kingsbury mittlerweile vollständig an die Spitze meiner favorisierten Autoren katapultierte. Der einzige (!) Kritikpunkt an diesem Buch ist die Tatsache, dass es ein „open end“ hat, und meine Neugier um die Fortführung dieser Geschichte erst im nächsten Band befriedigt wird. Ich freue mich bereits jetzt auf dessen Erscheinungsdatum und kann die Reihe „Mission Hollywood“ uneingeschränkt weiter empfehlen. Romane von Karen Kingsbury bedeuten für mich erstklassige Unterhaltung auf hohem Niveau – und verdienen selbstverständlich die Höchstbewertung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Manche Dinge sind das Warten wert

Eine bittersüße Liebe
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„Manche Dinge sind das Warten wert.“

Elaine Louise McCain weiß nur allzu gut, was es bedeutet, auf die Erfüllung ihres Herzenswunsches zu warten. Viele Jahre schwärmt sie bereits für Galen Cedric O‘Sullivan, ...

„Manche Dinge sind das Warten wert.“

Elaine Louise McCain weiß nur allzu gut, was es bedeutet, auf die Erfüllung ihres Herzenswunsches zu warten. Viele Jahre schwärmt sie bereits für Galen Cedric O‘Sullivan, der in ihr jedoch lediglich die kleine Schwester seines besten Freundes Josh sieht. Doch Laneys Hartnäckigkeit macht sich bezahlt, denn nach und nach beginnt Galen, sie mit anderen Augen zu betrachten – er erkennt plötzlich, zu welch bezaubernder jungen Frau die kleine Laney heran gewachsen ist. Der verliebte Mann beginnt, um sie zu werben, und seine Absichten sind ernst. Er möchte Laney noch vor Weihnachten mit einem Heiratsantrag überraschen und ihre gegenseitige wachsende Zuneigung durch eine baldige Ehe besiegeln. Doch leider kommt es vollkommen anders als geplant, und ein Akt der christlichen Nächstenliebe bringt für Galen fatale Folgen mit sich.

Cathy Marie Hake hat mit ihrem aktuellen Roman die Schattenseiten der Liebe aufgezeigt. Zunächst die verletzende Tatsache einer einseitigen Verliebtheit, das Gefühl, nicht beachtet und als Frau nicht wahrgenommen zu werden. Nach einer Tragödie, die der Protagonistin beinahe das Herz bricht, werden die Kraft der Vergebung und die selbstlose Nächstenliebe zu einem der Hauptthemen dieses Buches. Eine tragende Rolle spielt hierbei der christliche Glaube, der für die handelnden Personen von großer Bedeutung ist bzw. diese im Verlauf der Geschichte gewinnt. „Eine bittersüße Liebe“ bereitete mir besonders durch die Ereignisse im letzten Abschnitt des Buches großes Lesevergnügen. Ich vermisste bei der Charakterisierung der Figuren dieses Romans jedoch ein wenig Tiefe. Sowohl die Protagonisten Galen und Laney, als auch die zahlreichen Nebenfiguren waren mir zu wenig detailliert beschrieben, sie vermochten es nicht, mich vollständig ins Geschehen einzubeziehen. Einige der Handlungen und Motivationen konnte ich nicht nachvollziehen bzw. erschienen mir ein wenig konstruiert. Dennoch habe ich den einnehmenden Schreibstil der Autorin genossen, entfloh für ein paar Stunden ins Kalifornien des Jahres 1860 und verfolgte die Lebens- und Liebesgeschichten der O’Sullivans und Grubbs sowie deren Freunde.

Ich kann dieses Buch jedem Leser mit einem Faible für romantische Liebesgeschichten mit christlichem Bezug und einigen Verwicklungen empfehlen. Vier solide Bewertungssterne für kurzweiliges Lesevergnügen der romantischen Art.