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Veröffentlicht am 16.04.2018

„Die Bibel ist nicht lediglich ein Handbuch für private Frömmigkeit. Sie ist das Fundament der westlichen Welt.“

Das Buch der Mitte
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„Die Bibel ist nicht lediglich ein Handbuch für private Frömmigkeit. Sie ist das Fundament der westlichen Welt.“

Der indische Gelehrte, Autor und internationale Vortragsredner Vishal Mangalwadi präsentiert ...

„Die Bibel ist nicht lediglich ein Handbuch für private Frömmigkeit. Sie ist das Fundament der westlichen Welt.“

Der indische Gelehrte, Autor und internationale Vortragsredner Vishal Mangalwadi präsentiert in diesem Buch eine umfassende Bewertung des Einflusses der Bibel auf die westliche Kultur. In einem kurzen Prolog legt er die Gründe für die Entstehung dieses Buches dar, in zwanzig Buchkapiteln umspannt er einen großen Zeitraum von der Entstehung der Niederschriften der einzelnen Bücher der Bibel bis zum heutigen Tag. Er ist der Meinung, dass die Bibel und ihre Weltsicht es waren, die gemeinsam die treibende Kraft in der Entstehung der westlichen Kultur waren. Der indische Intellektuelle beschreibt, wie der moderne Westen von Menschen geprägt wurde, deren Leben auf ihrem Glauben an das Göttliche, Wahre und Ehrenwerte beruhte. Er berichtet, wie die Bibel durch das Wirken Martin Luthers zum Herzstück der westlichen Kultur wurde. Mangalwadi erzählt in diesem Buch jedoch auch seine eigene Geschichte und schildert, wie er während seines Studiums in Indien die Bibel entdeckte und Jesus zur wichtigsten Person seines Lebens wurde. Vishal Mangalwadi veranschaulicht seinen Weg hin zur Erkenntnis, dass die Bibel die wahre Seele der westlichen Kultur und das Buch des zweitens Jahrtausends nach Christus schlechthin sei, jene Kraft, die die westliche Kultur in alle Länder der Welt zu tragen vermochte. Obgleich er über technischen Fortschritt, die Abschaffung der Sklaverei, die Kreuzzüge und Gräueltaten der großen Eroberer und des Kolonialismus berichtet, bringt er zwischendurch immer wieder Erlebnisse aus seinem eigenen Erfahrungsschatz ein. Interessiert verfolgte ich seine Ausführungen über das Mittelalter, das Ritterwesen und das Entstehen des Ritterordens der Templer, las vom Tod des Jan Hus auf dem Scheiterhaufen und dem Wirken Luthers, das eine neue Ära einläutete. Durch Mangalwadi erfuhr ich, auf welche Art und Weise das Kreuz zum Symbol des Christentums wurde und auf wie Reformatoren wie John Wyclif, William Tyndale, und Erasmus von Rotterdam durch ihre Bibelübersetzungen die Welt veränderten. Mangalwadi geht auf die verschiedenen Bibelübersetzungen ein und betont, dass es auch heute noch heftigen Widerstand gegen das Wort Gottes gibt. Die Bibel stellt auch heute noch eine Bedrohung für all jene dar, „die an einer Kultur der Unterdrückung auf der Grundlage von Lüge und Sünde festhalten“. Hierbei fand ich es höchst interessant zu erfahren, auf welche Art und Weise die Sprachen Indiens entwickelt wurden und dass ich dabei ein wenig in die Geschichte und Kultur dieses Landes eintauchen durfte. Der Autor informiert über die Bedeutung der Bibel für die Literatur, das Aufkeimen des Wissenschaftsdenkens und dessen Erblühen im 17 Jahrhundert. Auch die Rolle der Frau, Ehescheidungen, Abtreibung als „dargebotene Option“, die Erweckungsbewegung sowie der Zölibat stellen unter vielen weiteren Aspekten höchst interessante Themenbereiche dar, denen Mangalwadi sich widmet. Das Buch der Mitte ist keine Lektüre, die man sich innerhalb kurzer Zeit zu Gemüte führen kann. Die umfangreichen Ausführungen auf über fünfhundert Buchseiten verlangen dem Leser Konzentration und die Bereitschaft, sich in den Inhalt zu vertiefen ab. Ein hoch informatives und überaus interessantes Werk, dessen Lektüre sich auf jeden Fall gelohnt hat!

„In einer fortschrittlichen Gesellschaft wie der unsrigen löst oftmals allein die Erwähnung der Bibel ein gewisses Maß an Ängsten aus. Wer ernsthaft über sie ins Gespräch kommen und über sie diskutieren möchte, kann tiefe Verachtung auslösen. Daher ist es umso wohltuender, dass hier in einer engagierten und sachkundigen Weise bewertet wird, wie enorm der Einfluss der Bibel auf die moderne Welt ist“. (Stanley Mattson, Gründer und Präsident C.S. Lewis Foundation)

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der erste Fall für Hugh de Singleton

Verräterische Gebeine
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Der erste Fall für Hugh de Singleton

Mel Starr, amerikanischer Autor aus Michigan und zugleich Experte für die Geschichte der Chirurgie sowie für Sprache und Kultur Englands im Mittelalter präsentiert ...

Der erste Fall für Hugh de Singleton

Mel Starr, amerikanischer Autor aus Michigan und zugleich Experte für die Geschichte der Chirurgie sowie für Sprache und Kultur Englands im Mittelalter präsentiert mit „Verräterische Gebeine. Der erste Fall für Hugh de Singleton“ den ersten Teil einer historischen Krimireihe. In insgesamt siebzehn Buchkapiteln erfährt der interessierte Leser die Geschichte eines Mordfalls und darf sich an der Seite des Protagonisten an der akribischen Suche nach den Schuldigen beteiligen.

Der Ich-Erzähler Hugh de Singleton, vierter Sohn eines unbedeutenden Ritters aus der Grafschaft Lancashire, wird nach Fürsprache des Dorfpriesters zum Studium nach Oxford geschickt. Nach sechs Jahren wendet er sich schließlich der Chirurgie zu, und behandelt nach der Eröffnung seiner ersten Praxis Lord Gilbert, dem Eigentümer von Burg Bampton. Dieser macht ihm ein verlockendes Angebot, dem er einfach nicht widerstehen kann. Und so verlässt Hugh Oxford und übersiedelt nach Bampton, wo er nach dem Fund eines menschlichen Skeletts in der Unrat Grube der Burg von Lord Gilbert mit der Ermittlungsarbeit beauftragt wird. Es ist seinem Beruf zu verdanken, dass Hugh die Spuren an den Knochen rasch zu deuten und die Todesursache herauszufinden vermag, die Ermittlungsarbeiten zur Aufklärung des Falles jedoch erweisen sich als langwierig. Noch dazu versteht es Lord Gilberts bezaubernde Schwester Joan, Hughs Dienste als Chirurg in Anspruch zu nehmen und ihn von seinen Aufgaben abzulenken...

Ich muss gestehen, dass ich angesichts der Leseprobe ein klein wenig zögernd auf dieses Buch zugegangen bin. Grundsätzlich bin ich von Geschichten, die aus der Sicht eines Ich-Erzählers dargeboten werden, nicht begeistert. Mel Starr konnte diese kleine Eigenheit, die mich bereits von so manch gutem Buch abgehalten hat, vollständig beiseite räumen. Ich kann den Schreibstil dieses Buches nur als exzellent bezeichnen, die wunderschöne, teilweise auch mit Humor gespickte Sprache, die gewählten und der Zeit des vierzehnten Jahrhunderts angepassten Worte fand ich authentisch und vollkommen überzeugend. Mel Starr beschreibt die Welt der feudalen Burgherren, die Lebensumstände der Burgbewohner, aber auch jene der armen Bevölkerungsschicht, die ein karges Dasein fristeten und dazu angehalten waren, ihren Burgherren zu dienen. Der lebendige Schreibstil des Autors gepaart mit dem Spannungsniveau der Krimihandlung machte es mir äußerst schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Hugh de Singleton entdeckt einige Auffälligkeiten und Hinweise, verfolgt diese zielstrebig, wird auch von falschen Fährten abgelenkt, um jedoch letztendlich die Schuldigen mit Hilfe von Lord Gilbert zur Rechenschaft zu ziehen. Der sympathische und bescheidene Protagonist punktet nicht nur mit seinem fachlichen Wissen, sondern entwickelt dank seines Auftraggebers ein kriminalistisches Gespür. Darüber hinaus hat der Mann sein Herz auf dem rechten Fleck und versucht den Menschen zu helfen, wo immer es ihm möglich ist. Hugh de Singleton ist zudem gläubig, und der Christliche Glaube wird dezent in die Handlung eingeflochten.

Besonderes Augenmerk wurde meiner Meinung nach auch auf die optische Gestaltung dieses Buches gelegt. Das Buchcover punktet mit pergamentfarbenem Hintergrund und wunderschönen blutroten Lettern, die ornamental gestaltet den Titel präsentieren. Darunter werden chirurgische Instrumente dargeboten, ein zentral platzierter, tiefroter Blutfleck zieht das Auge des Betrachters unweigerlich auf sich. Auch das meines Erachtens unumgängliche Glossar sollte erwähnt werden. Hier erläutert der Autor sehr viele im Buch vorkommende Begriffe, deren Bedeutung man in der heutigen Zeit kaum noch kennt, die aber für das Verständnis des Inhalts äußerst relevant ist. Eine detaillierte Karte von Bampton hilft dem Leser, sich anhand der für die Handlung markanten abgebildeten Orte, zurechtzufinden.

Fazit: „Verräterische Knochen“ war ein Buch, das mich restlos begeistert hat. Ich freue mich bereits auf den Nachfolgeband und kann die Lektüre dieses historischen Kriminalromans, der noch dazu mit einem wundervollen Sprachstil punktet, uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der zweite Fall für Hugh de Singleton

Unheilige Umtriebe
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Der zweite Fall für Hugh de Singleton

Im zweiten Band der Reihe um den Chirurgen Hugh de Singleton präsentiert der amerikanische Autor und Experte für die Geschichte der Chirurgie sowie für Sprache und ...

Der zweite Fall für Hugh de Singleton

Im zweiten Band der Reihe um den Chirurgen Hugh de Singleton präsentiert der amerikanische Autor und Experte für die Geschichte der Chirurgie sowie für Sprache und Kultur Englands im Mittelalter einen neuen Mordfall, der seiner Auflösung durch den sympathischen Protagonisten harrt.

Der Ich-Erzähler Hugh de Singleton übt zwar sein erlerntes Handwerk als Chirurg immer noch aus, fungiert zudem aber bereits seit zwei Jahren als Burgvogt in Bampton, wo es seine Aufgabe ist, während der Abwesenheit von Lord Gilbert Talbot für Recht und Ordnung zu sorgen. Als der Büttel Alan an einem Wegrand außerhalb von Bampton ermordet aufgefunden wird, fällt die Aufklärung in die Zuständigkeit Hugh de Singletons. Zwar deuten die äußerlichen Verletzungen des Mannes auf einen Überfall durch einen Wolf hin, eine genauere Untersuchung der Leiche bringt jedoch einige Ungereimtheiten zu Tage. Hugh beginnt erneut zu ermitteln, doch diesmal gestalten sich seine Recherchen ein wenig schwieriger als bei seinem ersten Fall…

Meine Erwartungshaltung war nach Lektüre des ersten Bandes dieser Reihe hoch. Mel Starr hat zwar seinen einnehmenden Schreibstil beibehalten und sich bemüht, einen komplexen Fall zu konstruieren, dennoch vermochte mich der erste Fall von Hugh de Singleton ein wenig mehr zu begeistern. Zum einen fehlen mir in diesem Buch ganz entschieden die humorvollen Wortgeplänkel des Protagonisten mit Lord Gilbert, der im zweiten Band diesmal durch völlige Abwesenheit glänzt. Des Weiteren wies die Handlung an manchen Stellen einige Längen auf, die jedoch durch die gewählte Sprache wieder wettgemacht wurden. Zwischenzeitlich konnte ich mich bereits mit der Erzählform aus der Ich-Perspektive des Protagonisten anfreunden, und hielt es dem Autor zugute, dass viele handelnde Personen aus dem ersten Band wieder eine Nebenrolle im Nachfolgeband spielen durften. Durch die immerwährenden kleinen Rückblicke und Hinweise auf diese Personen ist die Lektüre des Vorgängerbuches es für ein Verständnis des Inhalts meines Erachtens auch nicht zwingend erforderlich. Geschickt geht Mel Starr in einigen kurzen Sätzen auch auf das Schicksal von Hughs erster Liebe, Lady Joan, ein und präsentiert in der Person der charmanten Tochter des Pergamenthändlers in Oxford die neue Frau seines Herzens.

Mel Starr versteht es ausgezeichnet, die Lebensumstände der Menschen jener Zeit zu beschreiben– sowohl die der Burgbewohner und dessen Bediensteten, als auch jene der Feld- und Waldarbeiter, der Handwerker und des Klerus. Durch den Mordfall baut der Autor einen Spannungsbogen auf, der keine allzu großen Höhen und Tiefen aufweist. Die Untersuchungen führen nicht sofort zum Ziel, Hugh de Singleton geht auch falschen Fährten nach und erleidet kurzfristige Misserfolge. Dennoch ist es mir auch diesmal schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen.

Durch die Rolle des ungebildeten und fettleibigen Priesters in St. Andrew’s Chapel, Pater John Kellet, wird der Kirche ein wenig mehr Aufmerksamkeit zuteil. Der christliche Glaube spielt auch in diesem Buch eine Rolle, Hugh de Singleton wurde nicht zuletzt durch seinen Lehrer und Mentor John Wyclif geprägt, den er auch diesmal wiederholt aufsucht.
Großes Augenmerk wurde erneut auf die optische Gestaltung gelegt. Das Buchcover mit dem pergamentfarbenem Hintergrund und den blutroten Lettern präsentiert wie im ersten Band wieder den ornamental gestalteten Titel. Ein roter Blutstropfen ist im Begriff, auf den darunter stehenden, heulenden Wolf zu fallen. Erneut verwöhnt der Autor seine Leser mit einem umfassenden Glossar, in dem er im Buch vorkommende Begriffe aus dem Mittelalter erläutert. Die detaillierte Karte von Bampton hilft dem Leser, sich auch optisch am Ort des Geschehens zurechtzufinden

Fazit: „Unheilige Umtriebe“ vermochte es zwar nicht, mich derart zu begeistern, wie es dem Vorgängerbuch „Verräterische Gebeine“ gelungen ist. Es hat mich aber dennoch in seinen Bann gezogen und mir besonders durch die wunderschöne Sprache Mel Starrs höchst vergnügliche Lesestunden beschert. Ich freue mich auf die Lektüre des dritten Band „Tintenspur“, der in Form eines zwölfseitigen Auszugs am Ende des Buches bereits kurz vorgestellt wird.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwischenmenschliche Konflikte...

Friede, Freude - Pustekuchen!
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Zwischenmenschliche Konflikte...

„Das, was der andere anders macht, ist kein Angriff gegen mich, sondern einfach seine Art, zu denken, zu handeln oder bestimmte Situationen zu gestalten.“

Astrid Eichler, ...

Zwischenmenschliche Konflikte...

„Das, was der andere anders macht, ist kein Angriff gegen mich, sondern einfach seine Art, zu denken, zu handeln oder bestimmte Situationen zu gestalten.“

Astrid Eichler, Pfarrerin, Gefängnisseelsorgerin und Buchautorin beleuchtet Konflikte aus biblischer Sicht – deren Ursachen, bestimmte Arten von Konflikten und den richtigen Umgang damit – und zwar mit besonderem Augenmerk auf Konflikte zwischen Christen. Mit diesem Buch möchte sie ihren Lesern eine Hilfestellung bieten, ermutigen und mögliche Lösungen thematisieren. Dazu betrachtet sie neun exemplarische Konfliktgeschichten.

Die Autorin bezieht sich auf die Tendenz der Menschen, sich mit dem eigenen Sein zu beschäftigen, was nicht selten zu einem Wettstreit ausarten und der Anlass für Konflikte sein kann. Sie schreibt über geistlichen Missbrauch, erzählt Konfliktgeschichten von Adam und Eva, Abram und Lot, Nehemia und den Juden in Jerusalem. Astrid Eichler beschreibt, was Worte in zwischenmenschlichen Beziehungen anrichten können, und untersucht die Ziele des Menschen – seine Motive. In diesem Zusammenhang bringt sie den Streit um „Haben oder Nichthaben“ ins Spiel, die grundlegende Wurzel vieler Auseinandersetzungen und Kriege. Den Konflikt um die Machtfrage sieht sie als zugrunde liegende Ursache der meisten Übel.

Astrid Eichler zitiert in ihrer einhundertfünfzig Seiten zählenden Abhandlung Ausschnitte aus der Bibel und analysiert darin beschriebene Konflikte. Sie weist insbesondere auf Großmut und Verzicht und gegenseitige Wertschätzung als Konfliktprävention hin, und untermalt auch dies mit biblischen Beispielen. In jedem der neun Buchkapitel präsentiert sie zudem eine kleine Zusammenfassung des vorangegangenen Inhalts und stellt Fragen, die zum Nachdenken und zum Gespräch anregen.

Mit diesem interessanten Buch hat die Autorin mir nicht nur einige Anregungen geliefert, sondern mir zudem auch vor Augen geführt, wie biblische Geschichten uns demonstrieren, wie wir uns am besten in Konfliktsituationen verhalten können.
Eine bereichernde Lektüre in verständlichem und flüssigem Schreibstil, mit sehr vielen klugen Denkansätzen und großem Potenzial für den eigenen Umgang mit Konflikten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der wertvollste Fund aller Zeiten: die Lebenserinnerungen des Apostels Paulus

Ich, Saulus
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Der wertvollste Fund aller Zeiten: die Lebenserinnerungen des Apostels Paulus

„Hör gut zu. Ich habe nur ein paar Sekunden. Ich brauche dich in Rom. Es geht um Leben oder Tod.“

Der überraschende Anruf ...

Der wertvollste Fund aller Zeiten: die Lebenserinnerungen des Apostels Paulus

„Hör gut zu. Ich habe nur ein paar Sekunden. Ich brauche dich in Rom. Es geht um Leben oder Tod.“

Der überraschende Anruf seines besten Freundes und Mentors brachte das ruhige, geordnete Leben des achtunddreißigjährigen Dr. Augustin Aquinas Knox innerhalb weniger Minuten vollständig aus dem Gleichgewicht. Der Dozent wurde während einer Prüfungsabnahme am Theologischen Seminar von Arlington, Texas, durch den Hilferuf des in Rom lebenden Zionisten Roger Michaels zu sich berufen und riskierte dort bald sein Leben, um den wohl wertvollsten Fund aller Zeiten in Sicherheit zu bringen: ein handgeschriebenes Manuskript des Paulus aus Tarsus, die dessen Lebenserinnerungen zum Inhalt haben. Doch nicht nur Roger Michaels und Augustin Knox haben Interesse daran, diesen Schatz zu finden, und schon bald liefern sich gefährliche Mächte ein Wettrennen, um der millionenschweren „Beute“ habhaft zu werden…

Jerry B. Jenkins versprach im Klappentext einen packenden Thriller – und ich finde, dieses Buch trägt den Namen zu Recht. Die Handlung, die in zwei Zeitebenen spielt, ist äußerst spannend erzählt. Der erste Part spielt in der Gegenwart, zunächst in Texas, anschließend in Rom, während im zweiten Handlungsstrang jedes zweite Kapitel einen Rückblick in längst vergangenen Zeiten bietet, nämlich ins Rom des ersten Jahrhunderts nach Christus. Der Autor stellt in seinem Buch seine Protagonisten und einige für die Handlung wichtige Nebenfiguren vor, bringt auch Begebenheiten aus deren Vergangenheit mit ein, um sich dann wieder auf die Geschichte des jungen Saulus aus Tarsus zu konzentrieren. In abwechselnder Folge beschreibt er einmal die Geschehnisse der Gegenwart, um sich dann wieder dem Lebensweg des Jungen, der bis zu seiner Bekehrung einer der erbittertsten Feinde der Christen war, und letztendlich einer seiner treuesten Anhänger wurde, zu widmen. Als Apostel Paulus verkündete dieser bis zu seiner letzten Stunde das Evangelium und starb schließlich den Märtyrertod.

Jerry B. Jenkins ist mit diesem Roman ein ausgezeichneter Einblick in das Leben des Paulus aus Tarsus gelungen, er lässt die Geschichte dieses beeindruckenden Apostels lebendig werden und vermag es, den Leser auf eine Reise in längst vergangene Zeiten mit zu nehmen. Im zweiten Handlungsstrang, der in der Gegenwart stattfindet, baut der Autor einen Spannungsbogen auf, bringt Verfolgung, Machtspiele und Geldgier, aber auch eine kleine Liebesgeschichte ins Spiel. Und nicht zuletzt thematisiert der Autor auch die schwierige Vater-Sohn-Beziehung zwischen Dr. Edsel Knox und seinem Sohn Augustin, bei der Vergebung und Versöhnung eine bedeutende Rolle spielen.

Mit „Ich, Saulus“, ist es dem Autor gelungen, Bibelgeschichte lebendig zu machen und zugleich dem Leser durch die Handlung in der Gegenwart spannende Unterhaltung zu bieten. Ein gelungener Roman über die ersten Christen, deren Verfolgung und die Ausbreitung des Evangeliums. Der letzte Passus dieses Buches lässt über einen optionalen Nachfolgeband spekulieren – ich würde mich auf jeden Fall über ein weiteres Abenteuer mit Dr. Knox freuen.