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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2024

Spannend und mit vielen historischen Fakten ausgestattet

Dezember 41
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Für mich das beste Zitat aus dem Buch:

„Wer sich selbst für die Herrenrasse hält begeht den Fehler, dass er die anderen unterschätzt.“

Tagsüber ist er Skriptleser in Hollywoods Filmschmiede und abends ...

Für mich das beste Zitat aus dem Buch:

„Wer sich selbst für die Herrenrasse hält begeht den Fehler, dass er die anderen unterschätzt.“

Tagsüber ist er Skriptleser in Hollywoods Filmschmiede und abends Sympathisant der Deutschen. Gibt es eine bessere Tarnung? Für einen Agenten, der den mächtigsten Mann der USA ermorden will? Martin Browning ist ein deutscher Spion und er ist sehr gut. Das meint nicht nur er selbst. Auch seine Auftraggeber. Es gibt aber noch andere Agenten, die mindestens genauso gut sind. Der Mann vom FBI, Frank Carter zum Beispiel. Wer macht das Rennen in dem spannenden Thriller "Dezember 41"?

Während in Europa die Erde brennt, geht es in den USA noch recht vergnügt zu. Hunger gibt es nicht und dass Amerika in den Krieg eintrat, das bekommen nur hohe Militärs mit. Das Volk hört zwar die Nachrichten von Perl Harbor, aber so richtig betroffen zeigen sie sich nicht.

Ein spannender Thriller mit vielen Wendungen. Wenn auch für meinen Geschmack sehr lang und dadurch zwischendurch bis zum Anschlag gedehnt. Der Spannung tat das kaum einen Abbruch. Zumal die historischen Fakten für Unterhaltung sorgten. Der Hinweis auf Filme und/oder auf damals aktive Schauspieler zum Beispiel. Aus dem Grund gibt es eine Leseempfehlung und volle fünf Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Vier Sterne für ein spannendes Buch

RAUCH
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Hoher Wellengang und ein „blinder Passagier“. Das ist für mich der Einstieg ins Buch. Fünf Freunde, die sich seit etlichen Jahren kennen, treffen sich auf einer Fähre. Alle haben ein Ziel. Sie möchten ...

Hoher Wellengang und ein „blinder Passagier“. Das ist für mich der Einstieg ins Buch. Fünf Freunde, die sich seit etlichen Jahren kennen, treffen sich auf einer Fähre. Alle haben ein Ziel. Sie möchten ihrer Kollegin die letzte Ehre erweisen. Heißt also, dass sie an ihrer Beerdigung teilnehmen wollen. Das permanente Hin und Her zwischen den Akteuren und den Orten der Handlung irritierte mich anfangs. Diese Verwirrung legte sich aber rasch und die Spannung wuchs.

Das Buch punktet mit nachvollziehbaren Wendungen und einem stets straff gespannten Spannungsbogen. Auffallend für mich, dass einige Kapitel mit einem Satz beendet werden, der noch einmal für Spannung sorgt. Die Beschreibung der rauen Insel unterstreicht dabei den gruseligen Effekt. Die Freunde mögen zwar gemeinsam trauern, jeder für sich hat aber auch Geheimnisse, die er nicht offenbaren möchte.

Ein gut zu lesendes Buch, das mich aber zum Schluss enttäuschte. Für mich war das Ende nicht schlüssig und es bleiben dann doch einige Fragen offen. Also gibt es nur eine bedingte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Der Autor ist ein Meister der Verwicklungen

In Zeiten des Todes
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Am 07. Januar 1992 wird sie gefunden. Abgelegt in der Nähe einer Tankstelle. Die Leiche von Lorena. Der junge Kommissar Luther Krupp besteht darauf, dass richtig ermittelt wird. Das nehmen die Kollegen ...

Am 07. Januar 1992 wird sie gefunden. Abgelegt in der Nähe einer Tankstelle. Die Leiche von Lorena. Der junge Kommissar Luther Krupp besteht darauf, dass richtig ermittelt wird. Das nehmen die Kollegen staunend zur Kenntnis. Es war doch „nur“ eine Nutte, die ermordet wurde. Nein, es gefällt ihnen absolut nicht. Und wenige Tage später gibt es erneut eine Leicht. Wieder eine Prostituierte. Und es sind nur Luther und eine Kollegin, die ernsthaft ermitteln. Die anderen Beamten interessiert es nicht. Auch die Bevölkerung sucht lieber nach den Menschen, die eine Bärin quälten.

Das Buch ist sehr dick und es dauert eine Weile, bis ich gefesselt war. Zu viele Akteure gibt es und die italienischen Namen waren nicht leicht zu behalten. Das Dranbleiben hat sich aber gelohnt. Zumal es sich hier keineswegs um einen 08/15 Thriller handelt. Der Autor zeigt, wie schwierig es für eine Frau sein kann, sich gegen ihre Kollegen im Polizeidienst durchzusetzen. Die Arroganz der Männer ist erschreckend.

Kann es sein, dass nur durch Vorurteile versäumt wurde, einen Serienmörder zu überführen? Es sieht fast so aus. Die Sprache ist mitreißend und sehr lebendig. Der Spannungsbogen kontinuierlich straff gespannt. Wenn es auch immer mal wieder Längen gab. Das ist aber wohl auch dem Umfang des Buches geschuldet. Mein Fazit ist eindeutig. Ich gebe eine definitive Leseempfehlung und einen Sternenregen.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Ein tolles Hörbuch mit Tiefgang

Die Vermesserin der Worte
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Ida muss endlich handeln. Seit Wochen ist sie sprachlos. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei lebt sie von und mit der Sprache. Sie ist eine Autorin, die keinen Satz mehr auf ein Blatt Papier bekommt. Also ...

Ida muss endlich handeln. Seit Wochen ist sie sprachlos. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei lebt sie von und mit der Sprache. Sie ist eine Autorin, die keinen Satz mehr auf ein Blatt Papier bekommt. Also nimmt sie einen Job an. Eigentlich so gar nicht ihr Ding, putzen für fremde Menschen. Aber, was soll sie machen? Sie muss Geld verdienen. "Die Vermesserin der Worte" ungekürzt erzählt nicht nur von Ida und ihrer Chefin.

Die junge Ida fängt als Reinigungsfrau bei einer älteren Dame an. Die lebt in einem riesigen Haus. Das ist eigentlich nicht groß verwunderlich. Erstaunlich nur, dass sie nie vor die Türe geht und ihr Dasein in einem kleinen Zimmer fristet. Auf Ansprache reagiert sie unwirsch. Aber Ida gibt nicht auf, sie versucht es immer wieder. Schon das kleinste Lächeln gibt ihr Mut und sie macht weiter.

Ein Buch zum Wohlfühlen und Nachdenken. Wie kommt jemand dazu, dass er über Jahrzehnte nicht vergeben kann? Dabei nicht den anderen, sondern nur sich selbst schadet? Die Autorin hat eindrücklich umgesetzt, wie man mit viel Geduld selbst einen Eispanzer zum Schmelzen bringen kann. Das Vorlesen durch Inka Lioba Breitschneider nahm mich gefangen. Ihr lebendiger Stil und das Verstellen ihrer Stimme, stets passend zum jeweiligen Charakter, einfach toll. Daher gibt es eine unbedingte Empfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Welch ein berührendes Buch

Sing, wilder Vogel, sing
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Als Honora geboren wurde, flog ein Rotkehlchen durch den Raum. Da dies ein schlechtes Omen bedeutete, wollte die Mutter nichts von ihr wissen. Das Baby bekam Ziegen- statt Muttermilch. Es wurde behauptet, ...

Als Honora geboren wurde, flog ein Rotkehlchen durch den Raum. Da dies ein schlechtes Omen bedeutete, wollte die Mutter nichts von ihr wissen. Das Baby bekam Ziegen- statt Muttermilch. Es wurde behauptet, dass sie dadurch so stark und intelligent wurde. Als sie und viele Bewohner ihrer Heimat vor Hunger fast starben, zog es Honora nach Amerika. Als blinder Passagier gelang ihr die Überfahrt.

Stark sein, das musste sie auch in Amerika. Sonst hätte sie die Strapazen nicht überlebt. Als arme Irin musste sie etliche Kränkungen hinnehmen, bis sie tatsächlich das Leben genießen konnte. Die Autorin schreibt so mitreißend, dass mir das Ende zu unvermittelt erschien. Fragen, wie „Was kann ein Mensch erdulden“ oder „Wie bitter ist ein Verrat durch sogenannte Freunde“ sind nur zwei Themen, die sehr beeindruckend in "Sing, wilder Vogel, sing" dargestellt wurden.

Und dann diese Ereignisse aus dem Jahr 1849. In Irland gab es eine kaum vorstellbare Hungersnot. Viele Menschen hätten überlebt, wenn es nicht die Reichen und über allem Erhabenen gegeben hätte. Das Interview mit der Autorin bestätigt, warum sie dieses Buch schrieb. Wahrlich ein ganz besonderes Buch. Meine Empfehlung ist ausdrücklich und ohne Abstriche.

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