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Veröffentlicht am 22.04.2021

Der große Meister ganz privat

Rembrandts Geliebte
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Geertje Dircx war viele Jahre lang die Lebensgefährtin Rembrandts. Die Liebe zerbrach als eine jüngere in das Leben des Malers trat. Leider gingen die beiden nicht friedlich auseinander. Das Gegenteil ...

Geertje Dircx war viele Jahre lang die Lebensgefährtin Rembrandts. Die Liebe zerbrach als eine jüngere in das Leben des Malers trat. Leider gingen die beiden nicht friedlich auseinander. Das Gegenteil war der Fall. Rembrandt sorgte dafür, dass Geertje verhaftet und verurteilt wurde. Dass hier nicht alles mit Gerechtigkeit zu tun hatte, konnten selbst Außenstehende sehen.

Das Titelbild des Buches „Rembrandts Geliebte“ zeigt ein Gemälde des Meisters. Es trägt den Namen „Junge Frau mit roter Halskette“ und stammt etwa aus dem Jahr 1645. Die meisten der hier erwähnten Figuren lebten und auch viele Ereignisse fanden tatsächlich statt. Leider konnte Geertje während ihres Lebens nicht öffentlich rehabilitiert werden. Dass das nach etlichen Jahren dann doch noch stattfand, hilft ihr auch nicht mehr.

Der Roman ist wie eine Romanbiographie aufgebaut. Es wird nicht nur das Leben Geertjes beschrieben, das sie mit Rembrandt teilte. Auch ihre Jugend sowie die Zeit nach der Trennung wird erwähnt. Es ist in lebendiger Sprache geschrieben und soweit ich das beurteilen kann, hat die Autorin viel Zeit mit dem Recherchieren verbracht. Für mich war durchaus interessant, dass ich den großen Künstler auch einmal privat kennenlernen durfte.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Eine ganz große Herrscherin des Mittelalters

Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes
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Neulich las ich ein Buch, in dem auch die junge Theophanu eine Mitwirkende war. Was lag da näher als „Rosen für Theophanu“ gleich im Anschluss zu lesen. Die junge Griechin wurde, wie es vor fast 2000 Jahren ...

Neulich las ich ein Buch, in dem auch die junge Theophanu eine Mitwirkende war. Was lag da näher als „Rosen für Theophanu“ gleich im Anschluss zu lesen. Die junge Griechin wurde, wie es vor fast 2000 Jahren üblich war, sehr jung vermählt. Im Jahr 972 n. Chr. reiste sie nach Rom um ihren Auserkorenen zu heiraten. Das war der junge Otto II. Wie glücklich konnten die beiden sein, dass sie sich auf Anhieb sympathisch und bis zum Tod in Liebe verbunden waren.

Im zweiten Erzählstrang geht es um die Tochter eines Bauern, die zufällig auf Theophanu trifft. Jutta, so heißt sie, bewundert die Schönheit der Kaiserin und vergisst die Begegnung nicht mehr.

Theophanu gehört zu den Frauen, die leider in Vergessenheit geraten sind. Dabei war sie eine starke Persönlichkeit und hat schon damals viel für das Ansehen der Frauen bewirkt. Sie stand ihrem Ehemann stets zur Seite und gilt bis heute als einflussreichste Herrscherin des Mittelalters. Als Griechin hatte sie es schwer und es dauerte lange, bis sie vom Volk anerkannt wurde. Alleine ihre Kleidung, die für Bewohner des römisch-deutschen Reiches außergewöhnlich war, wurde von den Untertanen bemängelt.

Bis heute wird ihr Sarkophag von vielen Touristen und Kölnern besucht. Ja, Theophanus Gebeine sind im St. Pantaleon in Köln beigesetzt. Der Autor Günter Krieger war ebenfalls dort und das, was er dort erlebte, findet sich im Titel des Buches wieder. Auch gibt es bis heute in jedem Jahr an ihrem Sarg eine Eucharistiefeier und zwar stets an ihrem Todestag, dem 15. Juni.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Eine starke Frau geht ihren Weg

Die Bildhauerin
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Die Mutter kam überhaupt nicht mit dem Selbstbewusstsein ihrer Tochter Camille Claudel zurecht. Sie konnte absolut nicht verstehen, warum die unbedingt Bildhauerin werden wollte. Das war doch in den Augen ...

Die Mutter kam überhaupt nicht mit dem Selbstbewusstsein ihrer Tochter Camille Claudel zurecht. Sie konnte absolut nicht verstehen, warum die unbedingt Bildhauerin werden wollte. Das war doch in den Augen vieler ein Männerberuf. Zum Glück hatte der Vater Verständnis für ihren Wunsch und die Familie zog von Villeneuve nach Paris. Hier konnte Camille ihre Kenntnisse vertiefen und lernte ihren späteren Geliebten Rodin kennen.

Bereits mit 14 Jahren wurden die Skulpturen Camilles von Boucher bewundert. Dann kam Herr Dubois als geschulter Kenner dazu. Beide wussten, dass sie hier die Werke einer Ausnahmekünstlerin sahen. Ein wenig trocken und immer mal wieder auch recht detailverliebt schreibt Pia Rosenberger über „Die Bildhauerin“ Camille Claudel. Das Buch gefiel mir aber trotzdem gut. Hier wurden die Schwierigkeiten von jungen Frauen zuweilen drastisch aber realistisch geschildert. Die einhellige Meinung in der Bevölkerung war „Die Erziehung von Mädchen dient einzig der Unterhaltung und der Freude der Männer.“ Und diese These vertraten keineswegs nur Männer. Frauen brauchten keine Schulbildung. Sie mussten etwas vom Handarbeiten verstehen, stets gut aussehen und den Haushalt korrekt führen können. Mehr sollten sie nicht tun. Wer sich dagegen wehrte, der hatte schlechte Karten.

Das Buch „Die Bildhauerin“ beschreibt einige Werke Rodins und Claudels. So unter anderem „Das Höllentor“ und „Sakuntala“. Beide Künstler sind bis heute für ihre realistischen Darstellungen von Erotik und Akt. Der Roman beschreibt einen Ausschnitt aus dem Leben Camilles und das Ende war mir zu abrupt. Es bleiben einige offene Fäden, die vielleicht ja durch eine Fortsetzung verknotet werden.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Goethe und seine Einstellung zur Natur

Der Atem der Welt
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In „Der Atem der Welt“ zeigt Stefan Bollmann eine Seite des „Dichterfürsten“ Johann Wolfgang von Goethe, die so wohl nur wenigen Menschen bekannt ist. Goethe war sehr mit der Natur verbunden und brachte ...

In „Der Atem der Welt“ zeigt Stefan Bollmann eine Seite des „Dichterfürsten“ Johann Wolfgang von Goethe, die so wohl nur wenigen Menschen bekannt ist. Goethe war sehr mit der Natur verbunden und brachte sogar eigene Forschungen auf den Weg. Seine Freundschaft zu Schiller und dem Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt gehören ebenfalls zum Thema dieser Biographie. Er reiste nach Italien, in die Schweiz und besuchte in Deutschland etliche Orte, wo er sich ganz dem Wirken und dem Beobachten der Natur hingibt.

Erst als ich eine Biographie von Friedrich von Schiller las und dabei erfuhr, dass auch Goethe ein guter Bekannter von ihm war, interessierte ich mich vermehrt für den bekannten Dichter. So kam mir die Veröffentlichung von „Der Atem der Welt“ genau zum passenden Augenblick. Seine Sicht auf die Schöpfung mit all ihren kleinen und großen Wunder beeindruckt. Aber auch die Tatsache, wie er bereits vor so vielen Jahren erkannte, dass wir Menschen sorgsam mit der Natur umgehen sollten.

Stefan Bollmann hat nicht nur umfassend recherchiert und lockert die Biographie zudem immer wieder mit Versen auf. Nein, sein Stil ist niemals trocken und es fällt leicht, dem spannenden Buch zu folgen. Wer Goethe einmal ganz anders vor Augen haben und dabei auch einige seiner damaligen Weggefährten erleben möchte, der sollte sich diese Biographie gönnen.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

"Und die Welt schlief"

Jaffa Road
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„Piccola Sicilia“, das Buch gefiel mir sehr gut und ich freute mich auf die Fortsetzung. Auch die „Jaffa Road“ beeindruckte mich. Schon auf den ersten Seiten begegnete ich alten Bekannte. Nina und ihre ...

„Piccola Sicilia“, das Buch gefiel mir sehr gut und ich freute mich auf die Fortsetzung. Auch die „Jaffa Road“ beeindruckte mich. Schon auf den ersten Seiten begegnete ich alten Bekannte. Nina und ihre Tante Joelle reisen nach Palermo. Sie bekamen Post von einem Notar, der den Nachlass von Moritz regelt. Sie begegnen einem jungen Mann namens Elias. Er behauptet, dass er der Sohn von Moritz sei. Das ist die Gegenwart, die nur hin und wieder erwähnt wird. Viel häufiger schreibt der Autor über die „Jaffa Road“. Wie es war als die Juden kamen und sich in den Häusern der Palästinenser breit machten.

Welch ein Roman. Eigentlich war für mich stets klar, dass ich mich nie beeinflussen lasse und immer die Meinung beider Seiten berücksichtige, wenn es Streitereien gibt. Nicht so bei dem sogenannten „Nahostkonflikt“. Ich sah nur die Situation der Juden und hinterfragte nicht, wie es den Palästinensern dabei ging. Beim Lesen von "Jaffa Road" wurde mir endlich bewusst, welches Leid über die Menschen dieses Landes hereinbrach als der Staat Israel ausgerufen wurde. Die #JaffaRoad steht dabei als Beispiel für viele Straßen, in denen vorher Juden und Muslime friedlich nebeneinander lebten. Der Hass und die Gewalt kamen erst später.

"Jaffa Road" zeigt etliche Ereignisse, die dokumentiert und also wahr sind. Menschen wurden getötet oder aus ihren Häusern vertrieben. Ihnen wurde glaubhaft versichert, dass sie nach wenigen Wochen in ihr Heim zurückkehren dürfen. Dass diese Versicherung eine Lüge war, das erkannten viele erst sehr spät. Bis heute gibt es Flüchtlingscamps und keine Lösung für den Konflikt. Was dachten sich die Briten damals eigentlich als sie die Menschen alleine ließen? Und mit welcher Berechtigung verteilte die UNO ein Gebiet, das niemand dieser Herren kannte? Ich bin froh, dass Daniel Speck mir die Augen öffnete und ich eine andere Sicht der Situation erhielt. Und diese aufrührende Geschichte, verpackt in einem Roman zu lesen, das war bewegend und lehrreich zugleich.

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