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Veröffentlicht am 30.10.2023

Sehr guter Roman mit Tiefgang

Wer das Vergessen stört
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Eine junge Frau stürzt aus dem Fenster. Als der Körper Veras auf der Straße ankommt, ist sie bereits tot. Ermittler und Rechtsmediziner gehen davon aus, dass es ein Suizid war. Nur ihre Therapeutin Lily ...

Eine junge Frau stürzt aus dem Fenster. Als der Körper Veras auf der Straße ankommt, ist sie bereits tot. Ermittler und Rechtsmediziner gehen davon aus, dass es ein Suizid war. Nur ihre Therapeutin Lily Brown, glaubt es nicht. Sie ist davon überzeugt, dass hier ein kaltblütiger Mord stattfand. Obwohl Lily eine weitere Patientin, hier Samantha, mit schwerwiegenden Traumata behandelt, sorgt sie sich um Vera. Beide Fälle sind nicht vergleichbar, haben jedoch eines gemeinsam. Die Patientinnen befinden sich in akuter Gefahr.

Warum die Ermittler einen Suizid Veras als erwiesen ansehen liegt auch daran, dass sie eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses in ihrer Handtasche finden. Die Story wird in mehreren Kapiteln erzählt. Da gibt es einmal die Ich-Erzählerin Vera. Sie hat keine Familie und leidet unter Panikattacken. Die treten immer häufiger und jetzt sogar während ihrer Arbeit auf. Ihr Chef riet ihr, dass sie sich behandeln lässt, da er sonst keine Weiterbeschäftigung verantworten kann.

Die Geschichte der Therapeutin wird aus einer weiteren Perspektive erzählt. Hier kommen die privaten Ereignisse zur Sprache, die sich jedoch im Rahmen halten. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Kriminalfall. Ein dritter Strang spielt in der Vergangenheit und zeigt auf, wie Vera aufwuchs und was der Grund für ihre heutigen Probleme sein könnte. Durch die klaren Abgrenzungen der Sichtweisen, konnte ich der Story gut folgen. Die Erzählfäden sind durch prägnante Überschriften gekennzeichnet.

Die Bücher der Autorin schätze ich sehr. Bisher las ich ihre historischen Romane und war gespannt auf „Wer das Vergessen stört“. Es ist unverkennbar, dass sie eine erfahrene Therapeutin ist. Davon zeugen die unterschiedlichen Behandlungsansätze. Das beschreibt sie, für mich, sogar zu ausführlich. Das ist wohl auch der Grund, dass es Längen gibt, die eine Kürzung gut vertragen würden. Dann hätte mir das Buch noch besser gefallen. Eine Leseempfehlung gebe ich aber trotzdem, da mich der Band gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Deutsche und dänische Ermittler arbeiten erfolgreich zusammen

Taubenschlag
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Aarons erster Job als Scout fühlt sich gar nicht gut an. Was soll die Vermessung der Unterwelt Berlins bringen? Die Mauer gibt es nicht mehr und auch der Zweite Weltkrieg ist lange vorbei. Doch, was ist ...

Aarons erster Job als Scout fühlt sich gar nicht gut an. Was soll die Vermessung der Unterwelt Berlins bringen? Die Mauer gibt es nicht mehr und auch der Zweite Weltkrieg ist lange vorbei. Doch, was ist das? Nur wenige Meter nach dem Eintritt in die Katakomben stört ein ekelhafter Geruch Aaron und seinen Vorgesetzten Böttger. Drei Leichen, Mann, Frau und Kind sitzen in einem Raum. Neben ihnen zwei Taschen und ein Koffer. In einem Augenblick wird der Job für Aaron zu einem Abenteuer, das er so schnell nicht vergisst.

Während die drei Leichen im Berliner Untergrund gefunden werden, gibt es im Norden Deutschlands Mordfälle aufzuklären, die das Team Lykke Teit und Rudi Lehmann erneut zusammenbringt. Sie arbeiteten bereits zusammen und konnten schnell die Täter überführen. Doch dieses Mal gelingt ihnen kein rasches Ergebnis. Zu dubios sind die Fälle und nur eine blutige Taube deutet darauf hin, dass die Morde zusammenhängen. Nein, nicht nur die Taube. Auch einer alten Schreibmaschine, die häufig bei Verhören durch die Stasi benutzt wurde, gilt das Augenmerk der Ermittler.

Dass es sich bei den Morden um einen Racheakt handelt, wird dem Leser rasch klar. Zu offensichtlich sind die Hinweise auf Verhörmethoden des Staatssicherheitsdienstes. Etliche Wendungen führen dabei immer wieder ins Nichts und die sind für meinen Geschmack zu häufig. Will sagen, dass der Krimi auch durch weniger Seiten sehr wohl spannend genug wäre.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Ein spannender Krimi, mit viel humorvollen Einlagen

Der Weihnachtsmannkiller. Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
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Es soll ja Menschen geben, die Weihnachten nicht nur abscheulich finden. Nein, sie hassen dieses „Fest der Liebe“ sogar. Aber sind sie tatsächlich in der Lage, alle Weihnachtsmänner der Umgebung zu töten? ...

Es soll ja Menschen geben, die Weihnachten nicht nur abscheulich finden. Nein, sie hassen dieses „Fest der Liebe“ sogar. Aber sind sie tatsächlich in der Lage, alle Weihnachtsmänner der Umgebung zu töten? Ja, solche Individuen gibt es und sie treiben ihr Unwesen in unmittelbarer Nähe von Ann-Kathrin Klaasen. Der erste Weihnachtskrimi von Klaus-Peter Wolf hält, was er verspricht.

In dem Krimi „Der Weihnachtsmannkiller – Ein Winter Krimi aus Ostfriesland“ erfährt der Leser schnell, wer der Täter ist. Spannend ist hier, wie die Ermittler den Fall lösen und welche Motivation hinter den Morden steht. Wer die Krimis des Autors kennt weiß, dass Ann-Kathrin Klaasen stets als Hauptperson eine Rolle spielt. Dass sie in diesem Band tatsächlich das Hassobjekt eines Serienkillers ist, hat eine ganz neue Dimension.

Die Bücher von Herrn Wolf sind keineswegs todernste Krimis über Mord und Totschlag. Sie sind zwar spannend und es gibt etliche, nicht vorhersehbare Wendungen. Aber der Humor kommt nie zu kurz. Es ist folglich eine Mischung aus spannender Lektüre und Situationskomik. Also ein Buch, das perfekt zum Abschalten und Mitfiebern geeignet ist.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Auf den Spuren Barbarossas

Bittermandeln aus Byzanz
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Sie sind auf dem Weg nach Jerusalem. Die Soldaten das Kaisers Barbarossa. Diethelm von Toggenburg und Ulrich von Kyburg, beides Grafensöhne, gehören dazu. Da sie als sogenannte „Zweitgeborene“ keinen Anspruch ...

Sie sind auf dem Weg nach Jerusalem. Die Soldaten das Kaisers Barbarossa. Diethelm von Toggenburg und Ulrich von Kyburg, beides Grafensöhne, gehören dazu. Da sie als sogenannte „Zweitgeborene“ keinen Anspruch auf ein Erbe haben, müssen sie sich ihre Sporen beim Ritt nach Jerusalem verdienen. Die Spuren der Kreuzzügler sind durch Mord und Plünderungen gekennzeichnet. Nachdem sie Adrianopol einnahmen, begegnet Diethelm der jungen Köchin Alkmene.

Die Bücher der Autorin Dorothe Zürcher schätze ich sehr. Sie zeichnen sich durch genaueste Recherche und eine lebendige und bildhafte Sprache aus. „Bittermandeln aus Byzanz“ wendet sich dem Thema Kreuzzüge zu. Friedrich Barbarossa, der mit dem roten Bart, brach von Regensburg aus zum Kreuzzug auf. Er reiste inmitten seiner Soldaten. Das Leben während des Feldzugs wird so lebendig beschrieben, dass tatsächlich Bilder in meinem Kopf entstanden sind.

Etwas ganz Neues und daher auch Besonderes gibt es außerdem. Vor jedem neuen Kapitel steht ein Rezept aus damaliger Zeit. Alle hat die Autorin getestet und, soweit möglich, auch die hier genannten Zutaten verwendet. Auffallend ist ebenfalls dieses wunderschöne Cover. Es hebt sich erfreulich von vielen anderen ab, die es momentan bei historischen Romanen zu sehen gibt. Wie schön, dass es eine Fortsetzung der Geschichte um Alkmene, Barbarossa und Diethelm gibt.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Ein Buch für Leser hochwertiger Literatur

Die weite Wildnis
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Sie hofften auf ein besseres Leben, packten einige wenige Sachen und machten sich auf den Weg nach Amerika. Sie nahmen das Land ein, waren fromm und hielten sich Sklaven. Eine von denen war die Hauptperson ...

Sie hofften auf ein besseres Leben, packten einige wenige Sachen und machten sich auf den Weg nach Amerika. Sie nahmen das Land ein, waren fromm und hielten sich Sklaven. Eine von denen war die Hauptperson des Buches, „das Mädchen“. Sie war für die kleine Bess zuständig und betreute das Kind sehr gut und gerne. Als die starb gab es für die junge Frau kein Halten mehr. Sie floh vor Hunger und Gewalt aus dem Fort. In eine unbekannte Zukunft, die in ihren Augen immer besser war als das, was sie bisher erdulden musste.

Sprachlich ein außergewöhnlicher Genuss, so nahm ich das Buch wahr. Die Autorin beschreibt den Überlebenskampf des Mädchens. Es dauert eine Weile, bis sie sich in der Natur wohl fühlt und ihre Scheu vor dem Unbekannten ablegt. Immer wieder schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit. Ihr Leben in England bevor sie bei der Familie der kleinen Bess einzieht. Die Übergriffe durch angeblich fromme Christen und die gefahrvolle Überfahrt nach Nordamerika.

Immer wieder kommt es zu lebensgefährlichen Situationen und ich litt mit dem Kind. Spürte die Kälte und die Angst, als sie verfolgt wurde und sich verstecken musste. Wird sie der Gefahr entkommen? Gibt es ein Ziel für sie und wenn ja, kommt sie dort an? Auch wenn mich das Buch nicht völlig überzeugen konnte, eine Leseempfehlung gibt es von mir trotzdem. Mir fehlte der rote Faden. Es gab im Lauf der Geschichte zu viele Wechsel von Zeit und Raum, also keine zusammenhängende Beschreibung der Ereignisse.

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