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Veröffentlicht am 13.06.2024

Schöne neue Welt

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Vor fast 300 Jahren gründete General James Oglethorpe die britische Kolonie Georgia. 1733 führte er die ersten Kolonisten nach Savannah. Freundschaftliche Verbundenheit versprach er beiden Völkern: ...

Vor fast 300 Jahren gründete General James Oglethorpe die britische Kolonie Georgia. 1733 führte er die ersten Kolonisten nach Savannah. Freundschaftliche Verbundenheit versprach er beiden Völkern: den Ureinwohnern Yamacraw und den Untertanen des Königs George. Oglethorpe führte ein Verbot von Sklaverei und Alkohol ein.

In diese historische Zeit führt die Geschichte der Autorin Malou Wilke. Aus unterschiedlichen Gründen sahen damals viele Menschen keinen anderen Weg auf eine bessere Zukunft, als sich General Oglethorpe anzuschließen und die Flucht in ein unbekanntes Land zu wagen. Die Hauptprotagonistin Nellie Bernstein ist eine von ihnen. Ungewollt und unverschuldet schwanger, verstoßen von ihrem Vater, muss sie ihre geliebten Geschwister zurücklassen und sich völlig allein auf den Weg machen.
Malou Wilke hat mich mit ihrem bildhaften Schreibstil von Anfang an gepackt und dabei die Vergangenheit lebendig werden lassen. Auf ihrem gefahrvollen Weg, den Nellie zunächst ängstlich, dann aber mutig und willensstark geht, bekommt sie Hilfe von Menschen, die zu Freunden werden. Aber es gibt auch weniger schöne Begegnungen und die entbehrungsreiche Schiffspassage birgt große Schwierigkeiten. In South Carolina haben die Menschen endlich wieder festen Boden unter den Füßen und gelangen von dort weiter nach Savannah. Unter der Führung von Oglethorpe entsteht die Kolonie Georgia.
Ich habe zwar schon mehrere historische Romane auch aus den Südstaaten gelesen, aber die Gründung einer Kolonie wie sie in diesem Buch beschrieben wird, war für mich nicht nur total spannend, sondern außerdem sehr lehrreich. Dass Nellie sich vor allem für verwaiste Siedlerkinder eingesetzt und ihnen dadurch ein neues „Familienleben“ ermöglicht hat, hat mich dabei besonders berührt.
Das Zitat "Nicht für uns selbst, für andere" von James Edward Oglethorpe spricht dabei für sich.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Bunter Schirm und großes Herz

Das Zebra mit dem Regenschirm
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Das Zebra weiß, was Gemeinschaft und Freundschaft bedeuten. Als in der Savanne nach langer Trockenheit die Regenzeit beginnt, wird es mit seinem bunten Schirm zum Gastgeber für viele andere Tiere. Egal ...

Das Zebra weiß, was Gemeinschaft und Freundschaft bedeuten. Als in der Savanne nach langer Trockenheit die Regenzeit beginnt, wird es mit seinem bunten Schirm zum Gastgeber für viele andere Tiere. Egal wie groß sie sind oder ob sie als gefährlich gelten: Alle Tiere, die um Schutz vor dem Regen bitten, finden Platz unter dem großen Schirm mit den vielen bunten Farbklecksen. Schon bald entsteht eine tolle Gemeinschaft. Es wird miteinander gesprochen, gesungen, gespielt und gelacht.
So wird das Zebra zu einem wunderbaren Vorbild für ein friedliches und freundschaftliches Miteinander.
Das großformatige Buch mit wenig Text und einfachen Bildern lädt ein zum Hören und Schauen. Und ganz nebenbei erfährt man, wie einfach es doch sein kann, ein richtig guter Gastgeber zu werden. Und auf die Frage, warum denn der Regenschirm des Zebras so bunt ist, gibt es am Ende natürlich auch eine wunderschöne Antwort.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Wenn das Alter zur Nebensache wird

Im wechselnden Licht der Jahre
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Alex hat das große Glück, mit der Liebe seines Lebens verheiratet zu sein. Er führt ein recht sorgloses und zufriedenes Leben. Wenn nur nicht dieser schreckliche Tag in immer bedenklichere Nähe rücken ...

Alex hat das große Glück, mit der Liebe seines Lebens verheiratet zu sein. Er führt ein recht sorgloses und zufriedenes Leben. Wenn nur nicht dieser schreckliche Tag in immer bedenklichere Nähe rücken würde: sein 60. Geburtstag. Doch alle grausamen Vorstellungen zum Altwerden werden plötzlich zur Nebensache, als das Schicksal erbarmungslos zuschlägt und Alex komplett aus der Bahn wirft.

„Im wechselnden Licht der Jahre“ mit seinem Hauptprotagonisten Alex Bengt gibt der Autor Tom Liehr gekonnt und in gewohnter Weise Rückblicke in die Vergangenheit, hier vor allem in die Siebziger- bis Neunzigerjahre.

Begeistert hat er mich wieder einmal mit seinen Beschreibungen historischer Ereignisse und Gegebenheiten. So war West-Berlin vor der Wende eine Stadt ohne Vororte, die man nicht verlassen konnte. „Die Stadt konnte sich auch nicht ausdehnen; sie war wie ein Mensch, der von Kindesbeinen an die gleiche Klamottengröße tragen musste.“

Aber auch an alltägliche Dinge des Lebens wie Holzperlenmatten für die Rückenlehne von Autositzen oder den Werbegesang von „Plantschi“ habe ich mich gern und lachend erinnert – und den Abschnitt zum Telefonanschluss habe ich einfach nur genossen.

Ich finde Alex‘ Lebensgeschichte sehr unterhaltsam und interessant. Am liebsten würde ich noch viel mehr Dinge aus Alex‘ Biografie verraten, aber ein paar Überraschungen muss es für all die neugierigen Menschen geben, denen ich das Buch sehr gern empfehle.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Lachen ist ein großer Reichtum

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
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1962 ist „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ erschienen, geschrieben von Kinderbuchautor James Krüss. Jetzt gibt es die Geschichte in einer ungekürzten Lesung als MP3-CD.
Ich war gespannt darauf, Timm ...

1962 ist „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ erschienen, geschrieben von Kinderbuchautor James Krüss. Jetzt gibt es die Geschichte in einer ungekürzten Lesung als MP3-CD.
Ich war gespannt darauf, Timm Thalers Abenteuer nach so vielen Jahren noch einmal zu erleben. Obwohl seitdem mehr als 60 Jahre vergangen sind, hat die Geschichte immer noch ihren besonderen Reiz und an Aktualität nicht verloren.
Natürlich ist die Vorstellung, dass man jede Wette gewinnt, unglaublich, und zunächst scheint es gar nicht so schlimm, dafür sein Lachen herzugeben, wie Timm es getan hat, bevor er gemerkt hat, worauf er sich eingelassen hatte. Ich erinnere mich noch gut an das schreckliche Gefühl, das mich beschlich bei dem Gedanken daran, nie mehr lachen zu dürfen. Lachen zu können ist ein größerer Reichtum als alles Geld der Welt.
Gelesen wird das Buch von Rufus Beck, den ich bereits als Schauspieler kenne und schätze. Auch als Vorleser hat er mich voll überzeugt, denn es ist ihm gelungen, sehr verschiedene Charaktere mit ihren unterschiedlichen Stimmen, Dialekten und Eigenarten glaubwürdig und originell zu präsentieren.
Noch einmal habe ich mitgefiebert und mitgelitten bei Timms Unternehmungen, endlich sein Lachen wiederzuerlangen.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Großartige Erzählkunst

Dass du in Venedig wärst
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Einige seiner Bücher – Romane, aber auch Kurzgeschichten und Erzählungen – habe ich bereits gelesen, bevor ich mit „Dass du in Venedig wärst“ auf seinen ersten Roman gestoßen bin. D. G. Ambronn ist für ...

Einige seiner Bücher – Romane, aber auch Kurzgeschichten und Erzählungen – habe ich bereits gelesen, bevor ich mit „Dass du in Venedig wärst“ auf seinen ersten Roman gestoßen bin. D. G. Ambronn ist für mich ein Autor mit einem ganz eigenen Schreibstil, der ein wenig „wie aus der Zeit gefallen“ wirkt. Zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, habe ich inzwischen Freude daran, in seinen Werken auch immer wieder das Besondere zu entdecken, wie zum Beispiel alte Künstler oder Kunstwerke aus Literatur oder Malerei.
„Dass du in Venedig wärst“ ist ein Buch, das in keine bestimmte Schublade passt. Besser als in einem Reisehandbuch wird Venedig beschrieben, so schön, dass man Lust auf einen Besuch bekommt. Gleichzeitig ist es ein Liebesroman, auch wenn Karls Liebe zu Caterina vielleicht unerwidert bleiben muss. In ein Verbrechen in Verbindung mit einem Kunstraub wird auch Karl verwickelt, und plötzlich befindet man sich mitten in einem Krimi.
Mir hat das Buch viele unterhaltsame Stunden beschert. Besonders möchte ich ein Gespräch zwischen Caterina und Karl erwähnen, in dem es um zwei Bilder ging: die Darstellung des Evangelisten Matthäus und eines Engels von Guido Reni und um seinen „Hieronymus mit Engel“. Neugierig geworden, habe ich im Internet nach den beiden Bildern und weiteren Informationen gesucht. Solche Szenen, die meine Neugier wecken, finde ich immer wieder in Ambronns Geschichten.
Sehr gern empfehle ich das Buch allen, die genauso neugierig sind wie ich.

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