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Veröffentlicht am 21.12.2024

Zwiegespalten

Okaye Tage
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Bei der Bewertung von "Okaye Tage" von Jenny Mustard bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Die Liebesgeschichte von Sam und Luc, einer schwedischen Studentin, die vorübergehend in London jobt und sich ...

Bei der Bewertung von "Okaye Tage" von Jenny Mustard bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Die Liebesgeschichte von Sam und Luc, einer schwedischen Studentin, die vorübergehend in London jobt und sich dort Hals über Kopf verliebt, obwohl sie weiß, dass die Zukunft der Beziehung aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte in den Sternen steht. Einerseits war ich aufgrund vieler kleiner Details genervt von den Charakteren, ihrer Zerrissenheit, ihrer Unreife, ist man tatsächlich noch so kopflos, wenn man auf die 30 zugeht? Andererseits war ich auch wegen der Spannung produzierenden wechselnden Erzählperspektive nah an den Personen dran, bin eingetaucht in die Handlung und musste immer weiter hören, was nun passiert. Meine Skrupel fingen eigentlich schon beim Titel an. Ist es heutzutage tatsächlich grammatikalisch richtig, "okaye Tage" zu sagen? Unsere Sprache wird immer weiter verunstaltet, da ist die Rede von "Dramas", heißt es nicht Dramen? Oder geht heutzutage wirklich alles, u. keiner stört sich mehr an solchen Fehlern? Auch das Gendern hat meinen Fluss beim Hörbuch deutlich beeinträchtigt! Und nein, ich fühle mich als Frau nicht diskriminiert, wenn ausschließlich von Mitarbeitern oder Ingenieuren die Rede ist, und die weibliche Form unter den Tisch fällt! Oder ist das tatsächlich der Zeitgeist genau wie die Sojamilch und das ausschließlich vegetarische oder vegane Essen, das die Protagonisten konsumieren, man ernährt sich also gesund, lässt sich aber mit Alkohol voll laufen bis zur Besinnungslosigkeit, seltsame Gegensätze. Verhält sich so diese Generation, u. ich bin fast 30 Jahre älter u. somit nicht mehr die Zielgruppe? Kann sein, dann ist es wohl so! Sam und Luc sind zerrissen von Selbstzweifeln und halten es jeweils nicht für möglich, dass der andere sich genauso stark verliebt hat wie sie. Als Sam zurück nach Schweden geht, leiden beide, jeder für sich, werden sie sich wieder sehen? Daran lassen sie uns als Leser teilhaben, und das habe ich trotz zeitweiligem Kopfschütteln recht gern gehört und fühlte mich auch immer wieder gut unterhalten. Eine hundertprozentige Leseempfehlung kann ich aufgrund der vielen Kritikpunkte nicht ohne Weiteres aussprechen und denke, jeder soll sich hier seine eigene Meinung bilden.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Liebesgeschichte mit Tiefgang

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
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neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren ...

neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren Bruder bei ihr einquartiert, eigentlich nur vorübergehend. Mit den beiden treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander: Kaira, die Perfektionistin,die es allen und jedem recht machen will und Cooper, der versucht, jede Art von Stress zu vermeiden. Als die beiden dann eine Challenge eingehen, die jeden an seine charakterlichen Grenzen bringen soll und mit den jeweiligen Schwächen konfrontiert, steuert der Plot auf seinen Höhepunkt zu. Ich fand die Autorin hat hiermit eine gelungene und stellenweise auch recht spannende Geschichte geschrieben, auch wenn es doch gerade am Anfang hin und wieder mal die eine oder andere Länge gegeben hat. Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen, und ich war sofort in der Handlung drin. Da die Protagonisten tatsächlich eine interessante persönliche Entwicklung durchmachen, bei der wir Leser sie begleiten, war es für mich nicht nur die reine Lovestory, sondern weitaus mehr. Schade finde ich es immer, dass so viele Romane mittlerweile englische Titel haben, obwohl die Sprache des Buches deutsch ist. Von mir gibt es an dieser Stelke aber eine Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Gelungene fiktive Geschichte über den Künstler Thomas Mann

Gefährliche Betrachtungen
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Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. ...

Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. Ich habe dazu parallel zur Lektüre recherchiert, da ich über diese Fakten wenig wusste, und es sind tatsächlich dokumentierte Grundlagen, die hier verwendet werden. Daraus macht Tilo Eckardt eine in wunderbarer Sprache verfasste Geschichte mit historischem Hintergrund, die durchaus ansatzweise kriminalistische Elemente aufweist. Nachdem dem Künstler die Abschrift einer wichtigen Rede zur politischen Situation in Deutschland abhanden kommt, ermittelt er in dieser Causa gemeinsam mit einem jungen litauischen Übersetzer, den er scheinbar zufällig kennenlernt. Auch wenn der Roman einige Längen aufweist, fand ich den Plot ungewöhnlich und originell. Man erfährt interessante Details aus der damaligen Zeit, der Autor hat die Stimmung großartig eingefangen. Alle handelnden Personen sind authentisch skizziert, man kann sich sehr gut in die Atmosphäre hineinversetzen. Ein interessantes Stück Leseunterhaltung!

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Unfassbar

Mein Mann
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Hätte dieser Roman nicht unter befreundeten Viellesern derart polarisiert, hätte ich mich vielleicht gar nicht dazu entschieden, mir selbst ein Urteil zu bilden. Doch so war ich extrem neugierig geworden. ...

Hätte dieser Roman nicht unter befreundeten Viellesern derart polarisiert, hätte ich mich vielleicht gar nicht dazu entschieden, mir selbst ein Urteil zu bilden. Doch so war ich extrem neugierig geworden. Das Titelbild ist ein echter Hingucker, die gezeigte Frau ist attraktiv, aber auch vom Blick her etwas seltsam, was zum Inhalt passt. Wir erfahren die Geschichte hier aus der Sicht der namenlosen Protagonistin als Ich-Erzählerin. Ich war als Leser hin und her gerissen, weil ich eine derart obsessive Person selten im Mittelpunkt eines Romans erlebt habe. Das machte mir die Bewertung tatsächlich nicht einfach. Ich war einerseits fasziniert, gefangen genommen, andererseits aber auch abgestoßen. Die Ich-Erzählerin berichtet von der Beziehung zu ihrem über alles geliebten Ehemann, die Paarbeziehung steht im Zentrum ihrer Wahrnehmung und schließt sogar die gemeinsamen Kinder aus, was mich besonders befremdet hat. Dabei manipuliert die Protagonistin alle anderen Familienmitglieder, vor allem natürlich ihren Mann. Sie verhält sich toxisch, und ihr Verständnis von Liebe ist ein sehr seltsames, eher ist es ein Besitzdenken. Extrem überraschend ist dabei tatsächlich nochmal der Epilog, mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, um nicht zu spoilern. Auf jeden Fall möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, weil es einfach ein origineller Plot ist und dadurch etwas ganz Besonderes! Besonderes Augenmerk liegt hier für mich auch auf der großartigen Sprecherin, da ich mich für das Hörbuch entschieden hatte.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Großartiges Sachbuch über eins der letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft

Reden wir übers Sterben
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Ich selbst gehe auf die 60 zu, in meinem Umfeld sind immer mehr Menschen von Krankheit und Sterben betroffen, u. ich habe in letzter Zeit feststellen müssen, dass mich das Thema Tod zunehmend beschäftigt. ...

Ich selbst gehe auf die 60 zu, in meinem Umfeld sind immer mehr Menschen von Krankheit und Sterben betroffen, u. ich habe in letzter Zeit feststellen müssen, dass mich das Thema Tod zunehmend beschäftigt. Leider möchte in meinem Umfeld kaum einer darüber sprechen, was mich oft verstört. Da kam die Lektüre "Reden wir übers Sterben" von Petra Bartoli y Eckert wir gerufen. Gleich das ansprechende komplett zum Inhalt des Buches passende Cover hat mich extrem angesprochen, es vermittelt auf eine intensive Art Ruhe und sogar Geborgenheit. Die Autorin ist nach dem Tod des eigenen Vaters den deutschen Jakobsweg gelaufen und hat sich auf dieser Strecke mit zahlreichen Menschen, die in irgendeiner Form etwas zum Thema beitragen konnten, gesprochen. Dabei nimmt sie uns als Leser gekonnt mit, es ist fast, als wäre man der Reise zu Fuß mit dabei gewesen. So erfahren wir zum einen viel über die Landschaft, die Herausforderungen, die das viele Gehen an Ungeübte stellt, zum anderen immer wieder über die Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, wie einem Sargmaler, einem Bestatter, Künstlern, die Erinnerungen an Tote gestalten und vieles mehr. Jeder einzelne Kontakt empathisch, interessant und bewegend. Aber auch zu Trauer und Verlust teilt Petra Bartoli y Eckert viele Gedanken mit uns und lässt uns an den Erfahrungen ihrer Gesprächspartner teilhaben. Ich konnte aus diesem Buch Gedankenanstösse mitnehmen, habe ab und zu eine Träne vergossen, war tief berührt und bin mir mehr als je zuvor sicher, Reden hilft! Denn der Tod gehört zum Leben, ob uns das gefällt oder nicht!

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