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Veröffentlicht am 27.04.2021

Was vom Leben bleibt

Vom Aufstehen
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Eins vorweg, ich schreibe dies nicht oft, dieses Buch werde ich noch so manches Mal zur Hand nehmen, und immer wieder darin lesen!

Ein Leben in einzelnen Geschichten, diese Idee hatte mich neugierig gemacht, ...

Eins vorweg, ich schreibe dies nicht oft, dieses Buch werde ich noch so manches Mal zur Hand nehmen, und immer wieder darin lesen!

Ein Leben in einzelnen Geschichten, diese Idee hatte mich neugierig gemacht, und doch hatte ich vorher nicht gedacht, dass mich das Leben von Helga Schubert, ihre Biographie in vielen kleinen Episoden so sehr bewegen würde. Ich habe viele Passagen mehrmals gelesen, es sind leise Ereignisse, so persönlich, und dadurch entwickeln sie solche Schlagkraft, die man immer wieder auf sich wirken lassen muss.

Helga Schubert hat zwei Diktaturen erlebt in diesem unseren Deutschland, sie war ein Flüchtlingskind, nirgends und doch eigentlich überall zu Hause, wo sie sich oder ihre Familie niedergelassen hat. Die eigene Mutter sagt ihr einmal, "ach hätte ich dich doch auf der Flucht vergiftet".....wie muss sich das anfühlen, so etwas zu hören? Gerührt hat mich die mehr als enge innige Beziehung zu Urenkelin Millie, die ihr eigentlich fast der wichtigste Mensch ist. Wir lesen über den Krieg, die Flucht, über Alltagsgeschichten in der DDR, kleine Freuden im wiedervereinigten Deutschland. Oftmals klitzekleine Banalitäten, zusammengefügt (für mich) zu etwas ganz Großem. Die poetische Sprache der Autorin hat mich berührt, man fliegt nur so über die Zeilen, und blättert dann doch zurück, weil man das Bedürfnis hat, einiges nochmal zu genießen, zu überdenken.

Ganz ganz großes Kino, fünf Sterne sind eigentlich zu wenig, eine absolute Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ehebruch - ein Tabu???

Roman d’amour
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"Warum ist die Leidenschaft so lebenswichtig, wo sie doch das Leiden zwangsläufig bereithält?" Eigentlich fast ein Nebensatz, eher unwichtig erscheinend aus dem "Roman d'amour" von Sylvie Schenk, der für ...

"Warum ist die Leidenschaft so lebenswichtig, wo sie doch das Leiden zwangsläufig bereithält?" Eigentlich fast ein Nebensatz, eher unwichtig erscheinend aus dem "Roman d'amour" von Sylvie Schenk, der für mich aber eine der zentralen Botschaften dieses Buches transportiert!

Eine Schriftstellerin hat eine eigens erlebte Affäre in einem Roman verarbeitet, für den sie nun einen Preis erhalten soll. Am Tag der Verleihung führt eine Journalistin mit ihr ein Gespräch rund um dieses Buch. Um dieses Interview rankt sich die gesamte Geschichte. Was darf Liebe, was darf sie nicht? Ist Ehebruch gar erlaubt, wenn die Verbindung doch für die Partner unbefriedigend ist? Wie steht es in unserer Gesellschaft mit der Akzeptanz einer Liason einer älteren Frau mit einem jüngeren Mann? Hier werden Tabuthemen beleuchtet, philosophische Betrachtungen ganz nebenbei mit eingestreut. Eine nicht mehr ganz junge Schuldirektorin hat eine Affäre mit einem jüngeren Kollegen, verbringt mit ihm sogar einen Kurzurlaub in Irland, aber es ist kein oberflächlicher Liebesroman, den uns Sylvie Schenk hier vorlegt. Obwohl es sich um ein recht dünnes Büchlein handelt, habe ich es nicht in einem Rutsch durchlesen könnnen, dafür ist es thematisch zu kompakt, die einzelnen Passagen mussten zwischendurch immer wieder verdaut werden. Und zugegebenermaßen hatte ich zeitweise auch meine Probleme, die Geschichte in der Geschichte, also die einzelnen Protagonisten voneinander zu trennen. Das ist wohl Autofiktion, die verwendet wird, momentan sehr en vogue, habe ich den Eindruck. Ist es also sogar von der Autorin beabsichtigt, dass ich als Leser nicht mehr unterscheiden kann? Für mich war es dadurch nicht ganz leichte Kost, aber ich habe sehr interessante Denkansätze bekommen. Ich mochte den geradezu poetischen Schreibstil von Sylvie Schenk! Hierfür gibt es von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung für eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Spannende Krimiunterhaltung an der Ostseeküste

Die Frau vom Strand
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Bereits die Leseprobe hatte mich extrem neugierig gemacht, das gesamte Buch hat meine Erwartungen nicht enttäuscht, auch wenn es sich in meinen Augen eher um einen Krimi, als einen Thriller handelt, was ...

Bereits die Leseprobe hatte mich extrem neugierig gemacht, das gesamte Buch hat meine Erwartungen nicht enttäuscht, auch wenn es sich in meinen Augen eher um einen Krimi, als einen Thriller handelt, was meinem Lesegenuss keinerlei Abbruch getan hat!

Inhalt: Rebecca, eine junge Frau mit einer Tochter im Säuglingsalter, lebt in einem Ferienhaus an der deutschen Ostseeküste, wohin sie nach einer depressiven Phase aufgrund einer Fehlgeburt geflohen ist. Ihre Lebensgefährtin Lucy, arbeitet als Entwicklerin von Computerspielen in der eigenen Firma und pendelt zwischen Arbeitsplatz, Wohnung in Hamburg und dem Urlaubsdomizil. Die beiden verbindet offenbar eine große Liebe. Rebecca lernt eines Tages beim Spaziergang am Strand Julia kennen und freundet sich schnell mit ihr an. Doch nach wenigen Tagen ist Julia wie vom Erdboden verschluckt. Was ist mit ihr geschehen? Hat sie ein Geheimnis zu verbergen gehabt?

Meine Meinung: Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt, der Schreibstil ist extrem flüssig und angenehm. Die Autorin nimmt den Leser sofort mit in die Geschichte, schildert die Protagonisten und überhaupt alle handelnden Personen sehr authentisch. Erfahren wir anfangs alles aus der Sicht von Rebecca, wechselt die Erzählperspektive später, u. die Kriminalkommissarin Edda Timm lässt uns an ihren Ermittlungen teilhaben. Es gelingt Petra Johann sehr gut, von Anfang an eine subtile Spannung aufzubauen. Auch wenn es kein reißerischer Thriller ist, habe ich bis zum Schluss mitgefiebert, wie alles zusammen hängt.

Fazit: Für mich war es ein sehr gelungener Krimi, durch den ich mich extrem spannend unterhalten gefühlt habe! Volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Aus dem Leben eines Mönchs

Aus der Mitte des Sees
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Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten ...

Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten Jahren auch schon mal so ging.

Wir lernen in diesem Roman von Moritz Heger den jungen Mönch Lukas kennen und begleiten ihn 14 Tage in seinem Leben in einem Kloster. Durch den sogenannten Gastflügel, der Externe für einen gewissen Zeitraum beherbergt, kommen die Klosterbrüder mit anderen Menschen, selbstverständlich auch Frauen, in Berührung. Alles, was in dieser Geschichte erzählt wird, erfahren wir ausschließlich durch Lukas' Gedanken, es ist, als wären wir in seinem Kopf. Mich hat dies anfangs etwas verwirrt, weil es ein ungewohnter Stil war, und doch hat es eine gewisse Faszination ausgeübt. Es erinnerte mich an die eigenen Denkprozesse, bei denen man hin und her springt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lukas und mit ihm auch der Leser nähert sich so existenziellen allgemeinen philosophischen Fragen, aber wir erleben auch alltägliche Details aus seinem Leben im Kloster. Wie geht er mit Versuchungen um, wie verarbeitet er den Verlust eines Freundes und Mitbruders, der zum weltlichen Leben zurück gekehrt ist.

Aufgrund der Kürze des Buches werden leider für mich nicht alle auftauchenden Fragen zufriedenstellend beantwortet. Einiges wird nur gestreift, ich hätte über einige Charaktere und Lukas' Vorgeschichte gerne noch mehr erfahren. Deshalb nicht die volle Punktzahl. Aber alles in allem eine ruhige Geschichte, für die ich an diejenigen, die sich darauf einzulassen bereit sind, eine Leseempfehlung aussprechen möchte! Der ruhige Erzählstil und die wunderbaren philosophischen Denkanstöße waren einmal erwas ganz Anderes!

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Klare Leseempfehlung

Fritz und Emma
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Mit "Fritz und Emma" ist der Autorin ein wunderbarer Roman, auf zwei Zeitebenen spielend, gelungen! Von der ersten Seite an war ich komplett in der Geschichte drin, der Schreibstil von Barbara Leciejewski ...

Mit "Fritz und Emma" ist der Autorin ein wunderbarer Roman, auf zwei Zeitebenen spielend, gelungen! Von der ersten Seite an war ich komplett in der Geschichte drin, der Schreibstil von Barbara Leciejewski ist so angenehm und flüssig, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Im ersten Handlungsstrang befinden wir uns kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, der junge Fritz kehrt von der Front nach Hause, Emma ist außer sich vor Freude, waren sie doch schon vor seiner Einberufung ein Paar. Im Jahr 2018 zieht Marie auf ein kleines Dorf in der Pfalz, wo ihr Mann seine erste Stelle als Pfarrer antritt. Dort treffen die beiden und mit ihnen der Leser wieder auf Fritz und Emma, die beiden inzwischen über 90, doch sprechen die einst Verliebten inzwischen seit vielen Jahrzehnten nicht mehr miteinander, was ist passiert? Die Autorin führt die beiden Handlungsebenen nach und nach zusammen,dies passiert auf sehr spannende Art und Weise, von Anfang an war ich wie im Sog und konnte mich nur schwer entziehen. Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, die ersten Berührungsängste Maries mit der Dorfgemeinschaft, von der Großstadt hinaus gezogen, ich konnte das sehr gut nachvollziehen, erging es mir doch vor mittlerweile 20 Jahren einst ganz genauso. Dem Leser wird eine herzerwärmende Story geboten, auch das Cover ist sehr liebevoll gestaltet, so dass man das Werk immer wieder sehr gerne zur Hand nimmt und es auch bestimmt in der Buchhandlung nicht übersieht. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung!

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