Ein Kammerspiel der besonderen Art
Der lange SchattenImogen hat ihren Mann Ivor verloren, und eigentlich möchte sie nur eines, nämlich in Ruhe trauern. Doch gerade das scheint ihr nicht wirklich möglich zu sein, denn zum einen gibt es plötzlich ominöse Anrufe, ...
Imogen hat ihren Mann Ivor verloren, und eigentlich möchte sie nur eines, nämlich in Ruhe trauern. Doch gerade das scheint ihr nicht wirklich möglich zu sein, denn zum einen gibt es plötzlich ominöse Anrufe, bei denen am andere Ende jemand versucht, ihr eine Verantwortlichkeit am Tode des geliebten Ehegatten zu unterstellen, zum anderen tauchen plötzlich reihenweise Besucher in ihrem Haus auf, die alle in irgendeiner Weise in einer Beziehung zu dem Toten standen. Alle möchten sich um Imogen kümmern, sie soll das bevorstehende Weihnachtsfest nicht allein verbringen. Ohne dass sie es möchte, sieht sich die gerade zur Witwe gewordene Frau unfreiwillig in die kleinen Auseinandersetzungen ihrer Gäste verwickelt. Dies schildert Celia Fremlin mit einem ihr eigenen britischen Humor, so dass sie uns als Leser eine gelungene Leseunterhaltung bietet. Als dann auch noch Dinge im Haus vor sich gehen, die unerklärlich erscheinen, zum Beispiel Gegenstände, die verschwinden, muss Imogen quasi anfangen zu ermitteln, was hinter den Vorfällen steckt, die Misstrauen schüren und doch auch an Spuk erinnern. Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, baut eine subtile Spannung auf. Zwar ist es kein wirklicher Krimi, wie ich finde, aber ein gekonntes Stück Literatur, eine Art Kammerspiel, die schon recht außergewöhnlich ist.