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Veröffentlicht am 27.10.2024

Ein Kammerspiel der besonderen Art

Der lange Schatten
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Imogen hat ihren Mann Ivor verloren, und eigentlich möchte sie nur eines, nämlich in Ruhe trauern. Doch gerade das scheint ihr nicht wirklich möglich zu sein, denn zum einen gibt es plötzlich ominöse Anrufe, ...

Imogen hat ihren Mann Ivor verloren, und eigentlich möchte sie nur eines, nämlich in Ruhe trauern. Doch gerade das scheint ihr nicht wirklich möglich zu sein, denn zum einen gibt es plötzlich ominöse Anrufe, bei denen am andere Ende jemand versucht, ihr eine Verantwortlichkeit am Tode des geliebten Ehegatten zu unterstellen, zum anderen tauchen plötzlich reihenweise Besucher in ihrem Haus auf, die alle in irgendeiner Weise in einer Beziehung zu dem Toten standen. Alle möchten sich um Imogen kümmern, sie soll das bevorstehende Weihnachtsfest nicht allein verbringen. Ohne dass sie es möchte, sieht sich die gerade zur Witwe gewordene Frau unfreiwillig in die kleinen Auseinandersetzungen ihrer Gäste verwickelt. Dies schildert Celia Fremlin mit einem ihr eigenen britischen Humor, so dass sie uns als Leser eine gelungene Leseunterhaltung bietet. Als dann auch noch Dinge im Haus vor sich gehen, die unerklärlich erscheinen, zum Beispiel Gegenstände, die verschwinden, muss Imogen quasi anfangen zu ermitteln, was hinter den Vorfällen steckt, die Misstrauen schüren und doch auch an Spuk erinnern. Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, baut eine subtile Spannung auf. Zwar ist es kein wirklicher Krimi, wie ich finde, aber ein gekonntes Stück Literatur, eine Art Kammerspiel, die schon recht außergewöhnlich ist.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Ein Hoch auf die Frauenfreundschaft

Die Blütenfreundinnen
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Aufmerksam geworden war ich auf das Buch zugegebenermaßen durch den ansprechenden Titel und das schöne Cover, offenbar ein cleverer Schachzug des Verlages, denn ein wirklicher Bezug zur Handlung hat sich ...

Aufmerksam geworden war ich auf das Buch zugegebenermaßen durch den ansprechenden Titel und das schöne Cover, offenbar ein cleverer Schachzug des Verlages, denn ein wirklicher Bezug zur Handlung hat sich mir nicht wirklich erschlossen! Aber sei es drum! Ellen Martin nimmt uns mitten hinein in die Handlung, was ihr durch den angenehmen, extrem lockeren und leichten Schreibstil sehr gut gelingt. Drei Frauen, alle etwa in der Mitte des Lebens, lernen sich zufällig kennen, als die Bahn mal wieder streikt, und die Züge von München nach Hamburg ausfallen. Kurzerhand nehmen sich die Damen gemeinsam einen Mietwagen. Da eine gewisse Grundsympathie besteht, bleiben die drei in Kontakt, und auch eine vierte ist schnell gefunden, nachdem eine Schwägerin, die nach einer Trennung verzweifelt ist, sich dazu gesellt. Aus der spontan geschlossenen Freundschaft entwickelt sich tatsächlich etwas Dauerhaftes, die Frauen stehen sich bei, muntern sich auf und meistern das eine oder andere Problem. Erzählt wird immer Kapitel weise wechselnd aus der Sicht der Protagonistinnen, was eine Menge Abwechslung in die Handlung bringt, und es nie langweilig werden lässt. Ja, es handelt sich um leichte Unterhaltung mit nicht unbedingt allzu viel Tiefgang, aber kurzweilige Leseunterhaltung ist garantiert, genau das richtige für einen verregneten Nachmittag auf der Couch. Und aufgrund des offenen Endes freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Klein aber fein

Tee auf Windsor Castle
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Die junge Kate, die aus einfachen Verhältnissen stammt, besucht auf großen Wunsch ihrer Freundin gemeinsam mit dieser eine Führung durch die Räume des Schlosses Windsor Castle. Als Kate einem menschlichen ...

Die junge Kate, die aus einfachen Verhältnissen stammt, besucht auf großen Wunsch ihrer Freundin gemeinsam mit dieser eine Führung durch die Räume des Schlosses Windsor Castle. Als Kate einem menschlichen Bedürfnis nachgehen muss, entfernt sie sich von der Touristengruppe, verläuft sich in den unübersichtlichen Fluren des Schlosses und trifft dabei zufällig auf eine alte Frau namens Betty, scheinbar eine schon ewig dort lebende Dienstbotin. Betty bietet Kate eine Tasse Tee an, und die beiden geraten ins Plaudern. Zu den Royals haben die beiden Frauen ganz unterschiedliche Ansichten, und auch sonst denken sie über das eine oder andere komplett anders, doch Kate merkt schnell, dass es sich lohnt, Dinge auch mal aus einem anderen Blickwinkel als dem üblichen zu betrachten. Bettys odfenbar reicher Schatz an Lebenserfahrung beschert ihr Interessante Denkansätze und bringt sie das eine oder andere Mal zum Nachdenken. Die beiden beleuchten ernstere Themen, lachen aber auch viel, und ein zartes Band der beginnenden Freundschaft bildet sich. Die Frauencharaktere sind großartig und sehr authentisch gezeichnet, man sieht Betty und Kate quasi die ganze Zeit direkt vor sich. Der leichte Schreibstil lässt einen das gerade mal 160 Seiten lange Büchlein in einem Rutsch durchlesen. Das eigentlich fast schon hervorsehbare Ende hat meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Allerdings war ich zugegebenermaßen etwas traurig, dass die Geschichte nicht ein klein wenig länger war! Trotzdem gibt es natürlich eine Leseempfehlung für diese Lektüre, die sich hervorragend für einen verregneten Herbstnachmittag bei einer schönen Tasse Tee eignet!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Eine alte Dame erzählt.......

Nur nachts ist es hell
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Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte ...

Der neuste Roman der großartigen Autorin Judith W. Taschler "Nur nachts ist es hell" knüpft an ihr Buch "Über Carl reden wir morgen" an. Ich finde, man sollte dieses kennen, auch wenn es keine unbedingte Voraussetzung ist. Die ganze Familiengeschichte der Bruggers, die uns hier als Leser präsentiert wird, wird erzählt aus,der Sicht der einzigen Tochter Elisabeth. Diese hat sie für ihre Großnichte Christina aufgeschrieben. Die Autorin wählt dafür die Perspektive der Ich Erzählerin, die sich durch eine große Offenheit auszeichnet und uns sehr sehr viele intime Details aus ihrem Leben schildert. Zeitlich befinden wir uns im letzten Jahrhundert, beginnend vom ersten Weltkrieg bis in die 50er Jahre. Elisabeth wächst mit drei Brüdern auf, zum einen die Zwillingsbrüder Carl und Eugen, zum anderen Gustav, wobei ihr jedoch Eugen der nächste war. Dieser zeigte sich für die Schwester immer extrem verständnisvoll. Wir erleben aus,der Sicht der Protagonistin Freud und Leid, vor allem aber auch viele kleine und große Familiengeheimnisse. Man muss hierbei bedenken, dass eine alte Dame quasi rückblickend erzählt, deshalb passiert dies nicht immer unbedingt chronologisch, und es gibt immer wieder diverse Zeitsprünge, die den einen oder anderen verwirren. Ich fand es in keiner Weise störend. Mich hat das alles sehr bewegt, ich musste das Buch stellenweise zur Seite legen, um das Gelesene zu überdenken und zu verarbeiten. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin viel historisches Zeitgeschehen mit in die Handlung einfließen lässt, das hat das Ganze zusätzlich interessant gestaltet.

Ich fühlte mich auf eine ruhige und doch fesselnde Art und Weise sehr gut unterhalten und möchte deshalb eine Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Neuer Roman von Hanna Caspian bietet perfekte spannende Leseunterhaltung

Im Takt der Freiheit
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Natürlich war ich auf den neuen Roman von Hanna Caspian sehr gespannt, zählt sie doch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen! Man denke nur an ihre Familiensaga um Gut Greifenau und die Trilogie um Schloss ...

Natürlich war ich auf den neuen Roman von Hanna Caspian sehr gespannt, zählt sie doch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen! Man denke nur an ihre Familiensaga um Gut Greifenau und die Trilogie um Schloss Liebenberg, alles Bücher, die ich geradezu verschlungen habe. Im neusten Buch "Im Takt der Freiheit" befinden wir uns Ende des 19. Jahrhunderts, eine Zeit, in der es gesellschaftlich als anerkannt galt, dass eine Frau ausschließlich eine standesgemäße Hochzeit, Mann und Kinder im Sinn hatte, Bildung erlangte man als Frau einzig und allein über die Schule für höhere Töchter, aber auch nicht die Art von Bildung, die wir heutzutage für angemessen halten. Im Mittelpunkt steht die junge Felicitas, gerade einmal 19 Jahre, und ihr Vater (die Mutter ist früh verstorben) hat nichts anderes im Kopf, als einen passenden wohlsituierten Gatten zu finden. Durch die Heirat soll Felicitas und somit auch ihr Vater endlich in adlige Kreise aufsteigen. Doch die junge Frau hält von diesen Plänen rein gar nichts, sie möchte frei sein, ihren eigenen Weg gehen. Als sie während eines Spazierganges mit ihrer Gouvernante im Berliner Tiergarten den Studenten Lorenz Schwerdtfeger kennenlernt, der sie mit der relativ neuen Kunst des Fahrradfahrens bekannt macht, ist Felicitas Feuer und Flamme und nicht mehr zu halten. Doch wie soll sie ihren Vater von seinen Plänen abbringen und ihre eigenen Wünsche verwirklichen? Hanna Caspian hat hier einen extrem spannenden, abwechslungsreichen Roman geschrieben, der nicht nur eine schöne Liebesgeschichte bietet, sondern so wie wir es von der Autorin gewohnt sind, auch aufgrund ihrer perfekten und ausführlichen Recherchearbeit interessante historische Hintergründe in die Handlung einbaut. Ich fühlte mich großartig unterhalten, konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe mit Felicitas mit gefiebert und möchte an dieser Stelle eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und mich bei der Autorin für die kurzweiligen Stunden bedanken!

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