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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2021

Künstlerische Wortgewalt mit mäßiger Spannung und fehlender Tiefe

Raumfahrer
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Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und ...

Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und Momentaufnahmen der Protagonisten. Dabei reihen sich in diesem, seinem neuem Buch "Raumfahrer" relativ viele, meist sehr knapp gehaltene Kapitel aneinander, wobei zu bemerken sei, dass Zeit, Ort und auch die jeweilige Sicht dabei sehr sprunghaft wechseln, ohne, drauf aufmerksam zu machen. Bei diesen vielzähligen Kapiteln, handelt es sich zudem großteils nur um die entscheidenden Schlüsselereignisse. Alles, nicht direkt für das Verständnis beitragende, wird sparsam geschildert oder gar komplett außen vor gelassen.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die große Frage, der aktuellen Verbindung zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Leider bleiben die Figuren, das ganze Buch über, ziemlich leblos und durch die vielen Wechsel, wird ein sich Hineinversetzen in diese schier unmöglich.

Allem in allem ist "Raumfahrer" ein gelungenes, meiner Meinung nach jedoch zu wenig aussagendes und zu kunstvoll geschriebenes Buch. Ich hätte mir eine einfühlsamere Schilderung der Figuren gewünscht und nicht so viele Wechsel in diesem, doch relativ schnell zu lesenden, und kurzen Buch.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Mehr Inhalt, weniger Kunst!!!

Was fehlt dir
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„Was fehlt dir“. Allein dieser Satz, der zugleich auch der Titel dieses neuen Buches von Sigrid Nunez ist, wirkt schon ansprechend und weckt das Interesse, aus purer Neugier zu wissen, um was es in diesem ...

„Was fehlt dir“. Allein dieser Satz, der zugleich auch der Titel dieses neuen Buches von Sigrid Nunez ist, wirkt schon ansprechend und weckt das Interesse, aus purer Neugier zu wissen, um was es in diesem vielversprechenden Buch denn geht. Dieser kurze Satz, bestehend aus drei banalen Wörtern, die alleine stehend nichts besonderes bedeuten, bedeuten in ihrer Kombination doch eine ganze Menge und regen sofort zum Nachdenken, wenn nicht gar zum Philosophieren an.

Das Cover ist zudem sehr schön gestaltet und sogleich schlicht gehalten mit einer Couchecke und einer Katze. Passend dazu die Schriftzüge in grellen, prägnanten Farben.

Was ist Verlust? Was bedeuten Schicksalsschläge für einen selbst und für andere?

Das Buch bietet äußerlich, vom Cover und vom Titel her gesehen, alles, was ein Buch ansprechend macht. Doch leider hat mich dieses Buch trotz der besten Vorraussetzungen maßlos enttäuscht…

Es handelt sich hierbei, obgleich das Buch nur etwa 220 Seiten umfasst, um eine schier endlose und nicht enden wollende Aneinanderreihung von Banalitäten.
Man bekommt sowohl Einblicke in das jetzige Leben, sowie in die Vergangenheit der Protagonistin, als auch in die tiefsten Wünsche und Sehnsüchte. Doch dabei handelt es sich leider um keine schöne Verknüpfung dessen oder gar einen gerne zu lesenden Roman, sondern nur um lose Einblicke, welche eine Romanstruktur oder gar einen roten Faden nur um so mehr missen lassen.

Zudem ist der Schreibstil von Sigrid Nunez nicht gerade der Schönste, der von einer ansprechenden Lektüre erwartet wird. Es folgen Unmengen kurzer Sätze und Gedanken. Was nicht schlimm wäre, wenn es doch wenigstens etwas aussagen würde...!

Deshalb schließe ich meine Rezension mit einem, mehr als passenden Zitat aus Shakespeares Hamlet und stelle dieses als Gesamtfazit ans Ende dieser Besprechung, da es meiner Meinung nach das Buch grundlegend beschreibt.
"Mehr Inhalt, weniger Kunst!“

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Stiller, dennoch wirkungsvoller Widerstand!

Julius oder die Schönheit des Spiels
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Tom Saller hat in seinem dritten Roman "Julius oder die Schönheit des Spiels", wiederum ein historisches Thema aufgegriffen, welches er in seinem Buch auch ausführlich behandelt und mit fiktionalen Figuren ...

Tom Saller hat in seinem dritten Roman "Julius oder die Schönheit des Spiels", wiederum ein historisches Thema aufgegriffen, welches er in seinem Buch auch ausführlich behandelt und mit fiktionalen Figuren und Fassaden umgibt und inhaltlich, sowie thematisch ausschmückt.
Wir, die Leser dieses Buches, werden mit einigen Szenen-, Perspektiv-, als auch Zeitwechseln konfrontiert, welche jedoch vom Autor sehr verständlich und gut umgesetzt wurden.
Das Buch ist grundlegend in einem sehr schönen, gut verständlichem Stil geschrieben und die Kapitel beschränken sich meist nur auf wenige Seiten und werden, vor allem im letzten Teil des Buches, der Spannung wegen, immer kürzer.

Wer also einen Einblick bekommen möchte, wie man ganz unbewusst in das Blickfeld des NS-Regimes gekommen ist und somit auch ins Netz der Propaganda von Hitler geriet, für den ist dieses Buch unbedingt lesenswert. Genauso auch für Leser, die der Sportart Tennis nicht viel abgewinnen können. Es geht zwar viel um Sport, doch nicht nur ausschließlich.

Passend zum Inhalt des Buches ist auch das Cover. Ein besseres Cover hätte man für dieses Buch kaum entwerfen können.

Tom Saller gibt mit diesem Roman einen guten Einblick in die NS-Zeit und dessen Gräueltaten. Selbst, wenn man nur erfolgreich war im Tennis-Spielen, sollte man für die hitlersche Propaganda zweckentfremdet werden.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Lehren aus der Enthaltsamkeit

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
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In seinem Buch "Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte", welches er in Zusammenarbeit mit der Autorin, Produzentin und Projektmanagerin Caroline Bankler und dem Podcoaster, ...

In seinem Buch "Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte", welches er in Zusammenarbeit mit der Autorin, Produzentin und Projektmanagerin Caroline Bankler und dem Podcoaster, Redner und Autor Navid Modiri geschrieben hat, erzählt Björn Natthiko Lindeblad sowohl sein Leben in biographischer Form, als auch seine Erfahrungen, welche er im Laufe seines vielfältigen Lebens gesammelt hat.

Ein Leben, welches besser nicht hätte starten können, führt den Autor und zugleich Protagonisten durch eine exzellente Schul- und Universitätsausbildung, weitergehend in eine steile Karriere inmitten der Wirtschaft. Doch, ist das alles was einen glücklich macht? Ganz objektiv gesehen, das Geld und der Erfolg? Nein! Deswegen entschied er sich gegen seine weitere, steil und erfolgreich verlaufende Karriere und verbrachte über 17 Jahre als Waldmönch.

Doch an seinem Lebensende wurde er nicht von der Erlösung und von einem glücklichem Ende erwartet, sondern von der erschütternden Diagnose, dass er unheilbar an ALS erkrankt sei...

Ein zutiefst persönliches Buch, mit einer wunderbaren Einfühlsamkeit umgeben und ein Aufruf zum sozialen Handeln.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Leider ein sehr langatmiges Buch…

Greta und Jannis
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Von dem Buch "Greta und Jannis" von Sarah Kuratle hatte ich mir ein Roman vorgestellt, der über sehr bewegende Themen mit einem äußerst melancholischen Ton erzählt und uns Leser zudem in eine zart schwebende, ...

Von dem Buch "Greta und Jannis" von Sarah Kuratle hatte ich mir ein Roman vorgestellt, der über sehr bewegende Themen mit einem äußerst melancholischen Ton erzählt und uns Leser zudem in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt entführt.
Doch leider wurde ich total enttäuscht und das Buch traf überhaupt nicht meinen Geschmack...
Es wurde viel zu viel, mit einer sehr gehobenen, doch auch verwirrenden Sprache geschrieben, welche es sehr schwer machte, bei dem Buch zu bleiben, weiterzulesen und dieses nicht einfach abzubrechen.
Zudem besteht das Buch aus einer verwirrenden Aneinanderreihung verschiedener Erlebnisse und Themen, welche aber nicht wirklich spannend, sondern eher belanglos sind...

Das einzig wirklich schöne an diesem Buch ist das wahrlich toll und ansprechend gestaltete Cover. Doch wie so oft, sagt das Äußere nichts über das Innere aus.

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