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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Absolute Leseempfehlung!

Wenn ich wiederkomme
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Was tut man, wenn man von der eigenen Mutter und schließlich noch vom Vater vollkommen allein zurückgelassen wird und von nun auf sich allein gestellt ist? Und was wiederum veranlasst eine Mutter die eigene ...

Was tut man, wenn man von der eigenen Mutter und schließlich noch vom Vater vollkommen allein zurückgelassen wird und von nun auf sich allein gestellt ist? Und was wiederum veranlasst eine Mutter die eigene Familie zurückzulassen?
Mit genau diesen Themen beschäftigt sich "Wenn ich wiederkomme", das neue Buch von Marco Balzano.
Vor einiger Zeit habe ich von dem Autor schon das Buch "Das Leben wartet nicht" gelesen und habe dieses auch nach etwa der Hälfte abgebrochen. Doch ich wollte dem Autor eine weitere Chance geben und ich muss sagen "Gott sei Dank!".
Dieses Buch hat mich trotz, oder eben wegen der wenigen Erwartungen, dermaßen umgehauen und bewegt.
Marco Balzano schreibt sehr feinfühlig und es ist ein Buch, so wie es sein soll. Als Leser taucht man direkt in die Geschichte hinein und kommt nur schwer wieder heraus.
Dabei begegnen einem ganz unterschiedliche Emotionen, wie Hass, Trauer, Freude, Schmerz und Melancholie.
Es ist die Geschichte, die heutzutage immer noch viele Familien betrifft. Nicht hier in Deutschland, sondern in den europäischen Ländern, die nicht das Glück haben, so in Wohlstand zu leben wie wir.
Es ist ein Roman und zugleich eine Geschichte, die wirklich bewegt, einen nicht so schnell loslässt und man gerne wieder lesen will.
Eine ausdrückliche Buchempfehlung an alle, die einen sehr guten Roman lesen wollen, der auch nachdenklich stimmt und wunderschön geschrieben ist, um sich darin zu verlieren.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Eine Autoreise mit Gedanken

Reise durch ein fremdes Land
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David Park hat mit seinem Roman mit dem Namen "Reise durch ein fremdes Land" ein ganz solides Buch geschrieben, welches einen an der Hand nimmt und mit auf eine lange Autofahrt nimmt.
Ein Vater fährt ...

David Park hat mit seinem Roman mit dem Namen "Reise durch ein fremdes Land" ein ganz solides Buch geschrieben, welches einen an der Hand nimmt und mit auf eine lange Autofahrt nimmt.
Ein Vater fährt im Winter, während die Straßen voller Eis und Schnee sind, stundenlang durch die Landschaft um seinen kranken Sohn nach Hause zu holen. Während der Fahrt schweift er und der Leser zugleich auch immer wieder mal in seine Gedanken ab und man erfährt einiges über die Vergangenheit und die Familienverhältnisse.
Dieses Buch hat mich beim Lesen etwas an die Lektüre von dem Juli Zehs Roman "Neujahr" erinnert.
Generell schreibt David Park in einem sehr leichten, flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil.
Ein besser gestaltetes Cover für diesen Roman hätte man wahrscheinlich auch nicht treffen und auswählen können.
Abschließend war es ein schönes Buch, jedoch hat es mich keinesfalls umgehauen.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Was für eine Überraschung!!!

Im Reich der Schuhe
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Im Reich der Schuhe. Ja, wirklich. Mit diesem Buch taucht man direkt in den Alltag einer kapitalistischen Schuhfabrik in China ein. Der Konflikt zwischen dem Vater, der den skrupellosen Kapitalismus mit ...


Im Reich der Schuhe. Ja, wirklich. Mit diesem Buch taucht man direkt in den Alltag einer kapitalistischen Schuhfabrik in China ein. Der Konflikt zwischen dem Vater, der den skrupellosen Kapitalismus mit allen seinen zu Verfügung stehenden Mitteln verteidigen und aufrecht erhalten will und dessen Sohn Alex, zugleich auch der Protagonist dieses Romans ist, wird wortgewaltig und präzise geschildert. Es beginnt harmlos. Alex bekommt die Schuhfabrik vom seinem Vater überschrieben, doch leider bringt ihm das überhaupt nichts, sondern er steht nun noch mehr unter der Macht seines Vaters. Doch dann lernt er die Arbeiterin Ivy, welche in Schuhfabrik für seinen Vater arbeitet, kennen, verliebt sich in sie und bekommt von ihr die Realität vor Augen geführt. In der Fabrik tummeln sich vielzählige Skandale und diese werden zudem noch bewusst ignoriert. Alex beginnt sich gegen seinen Vater zu erheben und stellt sich auf die Seite der Arbeiter. Er unterstützt sie im Kampf für Unabhängigkeit, bessere Arbeitsbedingungen und ganz grundlegend für das Angesehenwerden, der vielen Arbeiter, als Menschen, statt als Maschinen.
Ein lesenswertes Buch, welches mich echt überrascht hat und mit einer Explosion endet. Es ist auch ein Buch, welches manchmal wehtut, da es immer noch die aktuelle Realität in vielen Ländern beschreibt…

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Künstlerische Wortgewalt mit mäßiger Spannung und fehlender Tiefe

Raumfahrer
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Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und ...

Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und Momentaufnahmen der Protagonisten. Dabei reihen sich in diesem, seinem neuem Buch "Raumfahrer" relativ viele, meist sehr knapp gehaltene Kapitel aneinander, wobei zu bemerken sei, dass Zeit, Ort und auch die jeweilige Sicht dabei sehr sprunghaft wechseln, ohne, drauf aufmerksam zu machen. Bei diesen vielzähligen Kapiteln, handelt es sich zudem großteils nur um die entscheidenden Schlüsselereignisse. Alles, nicht direkt für das Verständnis beitragende, wird sparsam geschildert oder gar komplett außen vor gelassen.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die große Frage, der aktuellen Verbindung zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Leider bleiben die Figuren, das ganze Buch über, ziemlich leblos und durch die vielen Wechsel, wird ein sich Hineinversetzen in diese schier unmöglich.

Allem in allem ist "Raumfahrer" ein gelungenes, meiner Meinung nach jedoch zu wenig aussagendes und zu kunstvoll geschriebenes Buch. Ich hätte mir eine einfühlsamere Schilderung der Figuren gewünscht und nicht so viele Wechsel in diesem, doch relativ schnell zu lesenden, und kurzen Buch.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Mehr Inhalt, weniger Kunst!!!

Was fehlt dir
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„Was fehlt dir“. Allein dieser Satz, der zugleich auch der Titel dieses neuen Buches von Sigrid Nunez ist, wirkt schon ansprechend und weckt das Interesse, aus purer Neugier zu wissen, um was es in diesem ...

„Was fehlt dir“. Allein dieser Satz, der zugleich auch der Titel dieses neuen Buches von Sigrid Nunez ist, wirkt schon ansprechend und weckt das Interesse, aus purer Neugier zu wissen, um was es in diesem vielversprechenden Buch denn geht. Dieser kurze Satz, bestehend aus drei banalen Wörtern, die alleine stehend nichts besonderes bedeuten, bedeuten in ihrer Kombination doch eine ganze Menge und regen sofort zum Nachdenken, wenn nicht gar zum Philosophieren an.

Das Cover ist zudem sehr schön gestaltet und sogleich schlicht gehalten mit einer Couchecke und einer Katze. Passend dazu die Schriftzüge in grellen, prägnanten Farben.

Was ist Verlust? Was bedeuten Schicksalsschläge für einen selbst und für andere?

Das Buch bietet äußerlich, vom Cover und vom Titel her gesehen, alles, was ein Buch ansprechend macht. Doch leider hat mich dieses Buch trotz der besten Vorraussetzungen maßlos enttäuscht…

Es handelt sich hierbei, obgleich das Buch nur etwa 220 Seiten umfasst, um eine schier endlose und nicht enden wollende Aneinanderreihung von Banalitäten.
Man bekommt sowohl Einblicke in das jetzige Leben, sowie in die Vergangenheit der Protagonistin, als auch in die tiefsten Wünsche und Sehnsüchte. Doch dabei handelt es sich leider um keine schöne Verknüpfung dessen oder gar einen gerne zu lesenden Roman, sondern nur um lose Einblicke, welche eine Romanstruktur oder gar einen roten Faden nur um so mehr missen lassen.

Zudem ist der Schreibstil von Sigrid Nunez nicht gerade der Schönste, der von einer ansprechenden Lektüre erwartet wird. Es folgen Unmengen kurzer Sätze und Gedanken. Was nicht schlimm wäre, wenn es doch wenigstens etwas aussagen würde...!

Deshalb schließe ich meine Rezension mit einem, mehr als passenden Zitat aus Shakespeares Hamlet und stelle dieses als Gesamtfazit ans Ende dieser Besprechung, da es meiner Meinung nach das Buch grundlegend beschreibt.
"Mehr Inhalt, weniger Kunst!“

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