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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein Roman mit verpassten Chancen

Das Philosophenschiff
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Wer den Titel dieses Romans liest, erhofft sich im Laufe der Lektüre zugleich mehr über die Philosophenschiffe zu erfahren, die es wirklich gab! Doch leider geschieht dies kaum.
Michael Köhlmeier erzählt ...

Wer den Titel dieses Romans liest, erhofft sich im Laufe der Lektüre zugleich mehr über die Philosophenschiffe zu erfahren, die es wirklich gab! Doch leider geschieht dies kaum.
Michael Köhlmeier erzählt in seinem neuesten Roman "Das Philosophenschiff" die Geschichte der Anouk Perleman-Jacob, die zu ihrem hundertsten Geburtstag einen Schriftsteller einlädt, mit der Absicht ihm in den nachfolgenden Tagen ihre Geschichte zu erzählen, damit dieser sie aufschreibt und aus dieser einen Roman formt, der eine Mischung aus fiktionalen und realen Elementen enthält, die jedoch nicht offensichtlich identifizierbar sein sollen. Zuerst lustlos lässt sich der Schriftsteller, zugleich Ich-Erzähler, darauf ein und gewinnt immer mehr Interesse an Anouks Erzählung aus ihrer Jugend.
Jedoch nimmt das Buch, trotz seiner knapp 220 Seiten, kaum an Fahrt auf und plätschert nur vor sich hin. Auch als im späteren Verlauf der ominöse Gast, später von Anouk als Lenin identifiziert, auftaucht, schaffen diese Stellen es nicht, den Leser in seinen Bann zu ziehen.
Jedoch ist positiv zu erwähnen, dass die Sprache Köhlmeiers wirklich schön zu lesen und bewusst gewählt ist. Weiterhin ist das Cover, betrachtet man die beiden Buchdeckel sowie den Buchrücken, einfach wunderschön!

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Leider eine Enttäuschung

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Das neueste Buch des Rechtsmediziners Michael Tsokos, welches er zusammen mit seiner Frau Anja geschrieben hat, klingt auf den ersten Blick interessant, doch erfüllte meiner Erwartungen ganz und gar nicht, ...

Das neueste Buch des Rechtsmediziners Michael Tsokos, welches er zusammen mit seiner Frau Anja geschrieben hat, klingt auf den ersten Blick interessant, doch erfüllte meiner Erwartungen ganz und gar nicht, sondern enttäuscht mich maßlos, obwohl ich mich sehr auf diesen Roman über die DDR gefreut hatte.
Es geht um einen 79jährigen Mann namens Heinz Labensky, der einen ominösen Brief bekommt. Die Absenderin ist offenbar die Tochter von Rita, einer ehemaligen Freundin von Labensky, die irgendwann einfach verschwand. So beginnt der Roman und Labensky begibt sich auf die lange Reise, geprägt von besoffenen Mitfahrern, etc. nach Rostock zu Ritas Tochter.
Eingebettet in die Fahrt, meist in Gesprächen mit seinen stetig wechselnden Sitznachbarn, erzählt er seine und sogleich auch die Geschichte von Rita. Labensky wird u.a. aus der Grundschule entlassen, da er bildungsunfähig sei, etc.
Im späteren Verlauf des Roman trifft Labensky u.a. auf Mitglieder der RAF wie Ulrike Meinhof, Andreas Baader oder Gudrun Ensslin, doch natürlich erkennt Labensky diese nicht, verhilft ihnen sogar zu ihrem Namen und fragt sich warum die drei dauernd über "Schweine" reden und diese nicht mit Fallen bekämpfen. Außerdem, Labensky fungiert als eine Art Taxifahrer, befinden sich diese kurz vor ihrer Reise in den Nahen Osten und Labensky zerbricht sich den Kopf wo denn der Nahe Osten ist und kommt zu dem Schluss, dass es auch einen Fernen Osten geben muss und beide in der DDR liegen müssten. Dass man dafür jedoch fliegen muss, bleibt ihm schleierhaft.
Wie man bereits an diesen Schilderungen merkt ist der Roman keinesfalls ein guter , sondern schlicht niveaulos, verblödend und dabei, aufgrund des schlichten Stils, noch langatmig – schade! Dabei hatte ich mir von diesem Buch und gleichzeitig von einem so gebildeten Mann wie Tsokos mehr erwartet.
Ausschließlich eine gute Recherche über Görings Carinhall, etc. führten dazu immerhin zwei Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Der neue Kehlmann

Lichtspiel
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Der Bestsellerautor Daniel Kehlmann, welcher bereits einige vielgeschätzte Bücher – zuletzt Tyll – geschrieben hat, legt nun mit seinem neuesten Werk über den, wie er selbst behauptet, vielleicht größten ...

Der Bestsellerautor Daniel Kehlmann, welcher bereits einige vielgeschätzte Bücher – zuletzt Tyll – geschrieben hat, legt nun mit seinem neuesten Werk über den, wie er selbst behauptet, vielleicht größten Regisseur seiner Epoche, den österreichischen G. W. Pabst, nach.
Das Cover fügt sich hervorragend dem Inhalt und lässt bereits die Nähe zum Film vermuten.
Inhaltlich wird der Leser mit dem Leben G. W. Pabst konfrontiert. Doch das ist nicht alles. Einblicke in den Alltag des NS-Regimes und wie schnell dieses die Fänge nach einem auswerfen konnte, die damalige Filmwelt und den damaligen Alltag am Set bekommt der Leser einhergehend serviert.
Eigentlich ein spannendes Buch, wäre da nicht Kehlmanns zu simple Sprache, die regelrecht verhindert, dass Leser in dessen Bücher eintauchen können. Langatmig und trocken ist die Lektüre. Dabei ist das Thema so facettenreich und schreit wörtlich nach einer spannenden, in seinen Bann ziehenden Umsetzung.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Wirklich nur konstruierte Geschichten

Fast ein Idyll
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Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch "Fast ein Idyll - Halbwegs wahre Geschichten" von der Germanistin Susanne Falk gefreut und ein Buch erwartet, dass Szenen um bereits (längst) verstorbene, bekannte ...

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch "Fast ein Idyll - Halbwegs wahre Geschichten" von der Germanistin Susanne Falk gefreut und ein Buch erwartet, dass Szenen um bereits (längst) verstorbene, bekannte Persönlichkeiten, gepaart mit biographische Züge spinnt, doch dabei nicht allzu fiktiv wird, sondern sich an der Realität orientiert.
Wer sich also für die jeweiligen Persönlichkeiten interessiert oder sich bereits mit diesen beschäftigt hat, für diejenigen ist das Buch keinesfalls zu empfehlen. Wer jedoch dagegen einfach unterhalten werden möchte, dem kann dieses Buch, vor alle aufgrund des Schreibstils gefallen.
Ob es überhaupt sinnvoll ist, diese "halbwegs wahren Geschichten" zu lesen und sich damit selber sein Bild von den dargestellten Personen verfälschen zu lassen, sei dahingestellt.
Ich war von diesem Buch einerseits positiv überrascht, da es sich sehr schnell lesen ließ und in einer wirklich schönen Sprache verfasst war, andererseits enttäuscht über diese falschen Wahrheiten. Wären diesselben kurzen Geschichten an keine echten Menschen angelehnt, wären sie besser!

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Anders als erwartet

Unser wirkliches Leben
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Die Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem Romandebüt "Unser wirkliches Leben", eine ganz besondere Geschichte. Zum Einen geht es um die wechselnden Machtverhältnisse und zum Anderen um das Nachtleben. ...

Die Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem Romandebüt "Unser wirkliches Leben", eine ganz besondere Geschichte. Zum Einen geht es um die wechselnden Machtverhältnisse und zum Anderen um das Nachtleben. Geschildert wird dies alles aus höchst psychologischer Sicht, eingehend auf das menschliche Handeln und menschliche Bedürfnisse.
Trotz dieser vielen positiven Eindrücke, konnte mich das Buch als „Gesamtpaket“ nicht wirklich überzeugen. Leider war der Erzählstil etwas trocken und es war nicht allzu leicht diesem immer zu folgen und vor allem, immer bei der Handlung dabei zu bleiben.
Auch der Fakt, dass die Autorin in ihrem Buch keine wörtlichen Reden benutzt, ist vielleicht künstlerisch geschrieben, schafft aber eine unnötige Distanz zwischen Autor und Leser und erschwert zudem die Lektüre und macht sie eher abstrakt.
Wirklich überzeugt bei diesem Buch hat mich das schöne, abstrakte, in prägnanten Farben gehaltene, Cover.

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