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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Ein interessanter Roman ohne Tiefe

Das Lächeln der Königin
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Der Debütroman der Übersetzerin und nun auch Autorin Stefanie Gerhold trägt den Titel "Das Lächeln der Königin" und ist somit passend zum Inhalt, schließlich erzählt das Buch die Geschichte der Entdeckung ...

Der Debütroman der Übersetzerin und nun auch Autorin Stefanie Gerhold trägt den Titel "Das Lächeln der Königin" und ist somit passend zum Inhalt, schließlich erzählt das Buch die Geschichte der Entdeckung der Büste der Nofretete und deren erste Jahre in Deutschland.
Gerholds Stil ist sehr gewählt und der Roman lässt sich flüssig lesen. Der Leser erfährt dabei einige Hintergrundinformationen über die Nofretete, jedoch hätte der Roman noch mehr Potenzial gehabt, welches leider ungenutzt gelassen wurde. Zu sehr kratzt er an der Oberfläche anstatt thematisch in die Tiefe zu gehen. Auch die Figuren erscheinen großteils leblos und werden kaum in die Geschichte eingeführt, weswegen der Lesefluss manchmal gestört wird, da u.a. nicht offensichtlich ist, wer die Person eben nochmal war und was sie zur Sache beiträgt.
Dennoch handelt es sich um ein gelungenes Debüt über die Nofretete, das den Leser gut unterhält und mit einigen Information beschenkt.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Leider eine Enttäuschung

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Das neueste Buch des Rechtsmediziners Michael Tsokos, welches er zusammen mit seiner Frau Anja geschrieben hat, klingt auf den ersten Blick interessant, doch erfüllte meiner Erwartungen ganz und gar nicht, ...

Das neueste Buch des Rechtsmediziners Michael Tsokos, welches er zusammen mit seiner Frau Anja geschrieben hat, klingt auf den ersten Blick interessant, doch erfüllte meiner Erwartungen ganz und gar nicht, sondern enttäuscht mich maßlos, obwohl ich mich sehr auf diesen Roman über die DDR gefreut hatte.
Es geht um einen 79jährigen Mann namens Heinz Labensky, der einen ominösen Brief bekommt. Die Absenderin ist offenbar die Tochter von Rita, einer ehemaligen Freundin von Labensky, die irgendwann einfach verschwand. So beginnt der Roman und Labensky begibt sich auf die lange Reise, geprägt von besoffenen Mitfahrern, etc. nach Rostock zu Ritas Tochter.
Eingebettet in die Fahrt, meist in Gesprächen mit seinen stetig wechselnden Sitznachbarn, erzählt er seine und sogleich auch die Geschichte von Rita. Labensky wird u.a. aus der Grundschule entlassen, da er bildungsunfähig sei, etc.
Im späteren Verlauf des Roman trifft Labensky u.a. auf Mitglieder der RAF wie Ulrike Meinhof, Andreas Baader oder Gudrun Ensslin, doch natürlich erkennt Labensky diese nicht, verhilft ihnen sogar zu ihrem Namen und fragt sich warum die drei dauernd über "Schweine" reden und diese nicht mit Fallen bekämpfen. Außerdem, Labensky fungiert als eine Art Taxifahrer, befinden sich diese kurz vor ihrer Reise in den Nahen Osten und Labensky zerbricht sich den Kopf wo denn der Nahe Osten ist und kommt zu dem Schluss, dass es auch einen Fernen Osten geben muss und beide in der DDR liegen müssten. Dass man dafür jedoch fliegen muss, bleibt ihm schleierhaft.
Wie man bereits an diesen Schilderungen merkt ist der Roman keinesfalls ein guter , sondern schlicht niveaulos, verblödend und dabei, aufgrund des schlichten Stils, noch langatmig – schade! Dabei hatte ich mir von diesem Buch und gleichzeitig von einem so gebildeten Mann wie Tsokos mehr erwartet.
Ausschließlich eine gute Recherche über Görings Carinhall, etc. führten dazu immerhin zwei Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein toller Debütroman!

22 Bahnen
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Viel wurde bereits über dieses Buch gesagt und geschrieben – niemals zu viel. Was uns Caroline Wahl mit ihrem Debütroman darbietet, ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Trauer, Angst, Hass, gar Wut ...

Viel wurde bereits über dieses Buch gesagt und geschrieben – niemals zu viel. Was uns Caroline Wahl mit ihrem Debütroman darbietet, ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Trauer, Angst, Hass, gar Wut und Melancholie.

Gleich zu Beginn tauchen wir wortwörtlich mitten in das Geschehen von „22 Bahnen“ ein, begleiten Tilda, wie sie ihren Studienalltag mit ihrem Job an einer Supermarktkasse und das Kümmern und Verpflegen ihrer Familie, bestehend aus der jüngeren Schwester Ida und einer alkoholkranken Mutter, unter einen Hut zu bekommen versucht. Schnell wird deutlich, wie eng die Bindung zwischen den beiden Geschwistern ist und durch traurig prägende Erlebnisse zwischen ihnen und ihrer Mutter nur noch verstärkt wird. Doch Tilda will die Alkoholsucht ihrer Mutter nicht hinnehmen und besonders Ida vor unkontrollierten Verhaltensweisen, einhergehend mit Ausrastern und Handgreiflichkeiten ihr gegenüber, schützen. Demnach kümmert sie sich aufopferungsvoll um Ida, indem sie ihr eigenes Leben seit Jahren hintenan stellt und sie, wie ihre Schwester es auch sein wird, viel zu jung erwachsen sein musste. Eigentlich ein ziemlich tristes und psychisch belastendes Leben, wäre da nicht plötzlich der ominöse Viktor und das enge, unzertrennliche Band der beiden Schwestern …

Caroline Wahl schreibt anders, präziser und zugleich prägnanter. Besonders wenn es um dialogische Gespräche geht, hält sie es mit einem schlichten Stil, verzichtet auf Ein- und Ausleitungsverben der direkten Rede sowie auf Anführungszeichen. Was zuerst ungewohnt erscheint, ergibt im Laufe des Buches Sinn, schließlich kann der Leser schlussfolgern in welcher Art und Weise gesprochen wird.
Zudem arbeitet die Autorin mit vielen Motiven, die, bei genauem Lesen, vereinzelt auftauchen und eine Gleichmäßigkeit suggerieren, die von Tildas Alltag bestimmt wird.

Eine große Leseempfehlung für aufwühlende, melancholische und trotz allem wunderschöne Lesestunden mit einem der schönsten aktuellen Coming-of-Age-Romane.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein neuer Blick auf die Herausforderungen der Menschheit

Im Spiegel des Kosmos
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Der US-amerikanische Astrophysiker Neil de Grasse Tyson stellt sich in seinem Buch "Im Spiegel des Kosmos - Perspektiven auf die Menschheit" den aktuellen Fragen unserer Menschheitsgeschichte und behandelt ...

Der US-amerikanische Astrophysiker Neil de Grasse Tyson stellt sich in seinem Buch "Im Spiegel des Kosmos - Perspektiven auf die Menschheit" den aktuellen Fragen unserer Menschheitsgeschichte und behandelt sie ausführlich, verständlich und mit nicht zu kurz kommendem Humor.
Dabei lässt er stets einen faktenbasierten Blick über bestimmte Themen schweifen und kommentiert diesen sehr objektiv und allgemeinverständlich. Er schafft es, komplexe thematische Gegenstände verständlich und nachvollziehbar zu erklären – eine Kunst für sich.
Der Autor schreckt auch vor brisant diskutierten Themen wie Fleischessen, das Gendern oder auch Race. Somit eröffnet sich dem Leser, mit einhergehender Lektüre, ein vertiefter und teils anderer, bzw. unbekannter Blick darauf.
Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der sich gerne mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein poetischer Roman

Lichtungen
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Die Autoin Iris Wolff, die sich vor allem wegen ihres Romans "Die Unschärfe der Welt", großer Beliebtheit erfreuen darf, veröffentlicht nun ihr neuestes Buch, mit dem Titel "Lichtungen". Schon wie der ...

Die Autoin Iris Wolff, die sich vor allem wegen ihres Romans "Die Unschärfe der Welt", großer Beliebtheit erfreuen darf, veröffentlicht nun ihr neuestes Buch, mit dem Titel "Lichtungen". Schon wie der eben genannte Vorgängerroman, ähnelt das Cover der beiden Bücher einander sehr, was jedoch kein Makel, sondern vielmehr positiv ist, da beide Cover von einer schlichten Eleganz zeugen.
In diesem Roman begleiten wir nun Lev, einen elfjährigen Jungen, der krankheitsbedingt zuhause bleiben muss. Noch dazu bringt, zu seinem Leidwesen, die schlaue, aber stets gemiedene Kato ihm stets die Hausaufgaben. Was jedoch so ungewollt beginnt, artet in einer Verbindung zwischen den beiden aus, die keiner davor erahnt hätte.
Wie es so ist, verliert man sich aus den Augen, doch Jahre später steht – dem Zufall sei Dank – ein Wiedersehen an.

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