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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2024

Bewegender Roman

Als Großmutter im Regen tanzte
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„...Wir waren ein paar Tage segeln. Eigentlich wollten wir die ganzen Osterferien über die schwedische Küste hinab segeln. Aber dann bin ich abgehauen...“

Es sind nur wenige Zeilen, hinter denen aber ...

„...Wir waren ein paar Tage segeln. Eigentlich wollten wir die ganzen Osterferien über die schwedische Küste hinab segeln. Aber dann bin ich abgehauen...“

Es sind nur wenige Zeilen, hinter denen aber ein bitteres Leben steckte. Juni hatte guten Grund, ihren Mann zu verlassen.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte wechselt gekonnt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet.
Juni zieht in Norwegen in das Haus ihrer Großeltern, in dem zuletzt ihre Mutter gelebt hatte. Sie will endlich ausräumen und sich gleichzeitig Gedanken machen, wie ihr Leben weiter gehen soll.
Juni erinnert sich an ihre Großmutter Tekla, die im Regen tanzte und dann zusammenbrach. Sie hatte keine Gelegenheit mehr, ihrer Enkelin von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Nun, nach dem Tod ihrer Mutter, findet Juni eine Fotografie, die ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt.
Juni erinnert sich an die Worte ihres Großvaters:

„...Die Menschen sagen immer, man soll nicht zurückblicken, aber das ist falsch. Man muss ein Stück weit zurückschauen, um zu wissen, wer man ist und woher man kommt...“

Teklas Geschichte führt mich als Leser in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Otto, ein deutscher Soldat, hatte sich um Teklas Pferd gekümmert. Zwischen beiden beginnt eine zarte Liebesgeschichte. Dass durfte aber nicht sein. Tekla folgt Otto in ein Lager, wo sie auf die Ausreise nach Deutschland warten mussten. Damit aber verlor Tekla ihre norwegische Staatsangehörigkeit. Sie heiratet Otto im Lager. Er nimmt sie mit nach Demmin, wo er auf einen großen Gut aufgewachsen ist. Noch ahnt er nicht, was ihn dort erwartet.
Teklas Leben führt sie von Demmin über Berlin an die Küste, wo ihr Konrad eine Rückkehr nach Norwegen ermöglicht. Sie lernt die Not der Nachkriegszeit kennen, findet aber auch Menschen, die ihr zur Seite stehen.

„...Nicht zerbrechen. Beuge dich, aber zerbrich nicht, wiederholte sie wieder und wieder...“

Kann der Blick in die Vergangenheit erklären, warum Junis Mutter in eine Welt aus Selbstmitleid, Depression und Alkoholismus abgeglitten war? Was unterschied sie von ihren Brüdern, die in Norwegen geboren waren?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie die Schicksale im Krieg noch die nachfolgenden Generationen beeinflussen.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Spannende Geschichte

Leselöwen 3. Klasse - Dem Autoknacker auf der Spur
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„...Diesmal würde alles gut werden. Johnny würde alles richtig machen. Dann würden die Meiers ihn behalten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Kinderbuch. Es stammt aus der Reihe Leselöwe und ...

„...Diesmal würde alles gut werden. Johnny würde alles richtig machen. Dann würden die Meiers ihn behalten...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Kinderbuch. Es stammt aus der Reihe Leselöwe und wird ab der dritten Klasse empfohlen.
Das Buch zeichnet sich aus durch die ganzseitigen Bilder, die Comicelemente mit Sprechblasen, die darin integriert sind, die kurzen Sätze und eine gut lesbare Schrift.
Inhaltlich wird die Geschichte zwar fesselnd erzählt, aber ich finde sie etwas überladen für die Altersgruppe. Johnny wird beschuldigt, in Autos eingebrochen zu sein. Hier spielen die Themen Pflegeeltern, Kontakt mit der Schule, Mobbing und Förderschule eine Rolle. Gleichzeitig kommuniziert Johnny mit einem Hund, den nur er sieht.
Johnny bekommt Hilfe durch Samira. Sie wollen den wahren Täter überführen, doch dabei geht eine Menge schief. Das Ende ist eine Überraschung.
Auf der letzten Doppelseite werden einige Begriffe ausführlicher erklärt.
Insgesamt hat mir das neue Konzept gut gefallen, der Inhalt nich in jedem Fall.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Spannender Kinderkrimi

Eine verschollene Erinnerung und die Sehnsucht nach einem Zuhause
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„...Warum musste er an diesen Ort zurückkommen? Er wird hier sterben...“

Mit diesen Sätzen, die eine alte Dame zu ihrer Tochter sagt, endet das erste Kapitel.
Die Autoren haben erneut ein fesselndes Kinderbuch ...

„...Warum musste er an diesen Ort zurückkommen? Er wird hier sterben...“

Mit diesen Sätzen, die eine alte Dame zu ihrer Tochter sagt, endet das erste Kapitel.
Die Autoren haben erneut ein fesselndes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich auch in der Schriftart unterscheiden. Einer spielt im Jahre 1975, der andere in der Gegenwart. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich gut lesen.
Für Antonia, Franky, Emma und Jaron beginnt eine neues Schuljahr. Damit wechselt auch ihre Klassenlehrerin. Die neue hat denselben Nachnamen wie Jaron. Zufall? Außerdem weiß sie erstaunlich viel über die Seeburg und ihre Geschichte.
Antonias Eltern leiten die Jugendherberge. In diesem Jahr muss der Pachtvertrag erneuert werden. Das war bisher nie ein Problem. Aber plötzlich häufen sich unangenehme Vorgänge. Außerdem behauptet Herr von Beilstein, er wäre unrechtmäßig enteignet worden. Antonia hat angst, das Schloss und ihre freunde verlassen zu müssen.
Im Jahre 1975 gab es schon einmal ähnliche Probleme. Damals haben Antonias Großeltern das Schloss als Jugendherberge ausbauen lassen. Schon während der Bauzeit lief nichts, wie es sollte. Auch danach fanden mehrmals Unfälle statt. Hinzu kam, dass Antonias Urgroßvater Thedor adoptiert war. Ihm fehlten sämtliche Informationen über seine Herkunft. Warum hat er nie nachgeforscht?

„...Meine Eltern haben mich immer davon abgehalten. Sie sind meinen Fragen ausgewichen. Entweder wussten sie nichts oder wollten mir nichts erzählen...“

Dafür schienen das andere sehr genau zu wissen und taten alles, damit dies nicht heraus kam. Sein Enkel Thomas lässt nicht locker und fragt nach. Doch mit dem Tod des Großvaters erlischt sein Interesse.
Mir gefällt, wie geschickt der Glauben der Kinder in die Geschichte integriert wird. In heiklen Situationen beten sie gemeinsam. Außerdem holen sie sich Rat bei Onkel Hans.
Zu Beginn des Buches werden die vier Protagonisten ausführlich vorgestellt.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Spannender Krimi

Freunderlwirtschaft
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„...Doch Alma spürte, dass etwas nicht stimmte. Nie würde ihre große Schwester verschwinden, ohne ihr Bescheid zu sagen...“

Wenige Tage später wird Maria tot aufgefunden. Der Fall wird nie aufgeklärt. ...

„...Doch Alma spürte, dass etwas nicht stimmte. Nie würde ihre große Schwester verschwinden, ohne ihr Bescheid zu sagen...“

Wenige Tage später wird Maria tot aufgefunden. Der Fall wird nie aufgeklärt. Aber das Geschehen prägt Alma. Sie wird Polizistin.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er bringt di Probleme, die darin stecken, gekonnt auf den Punkt.
Alma ist erst seit wenigen Wochen in der Abteilung Leib und Leben in Wien. Ihre Vorgängerin hat sie eingearbeitet. Nun ist sie seit vier Tagen allein verantwortlich. Und da wird ausgerechnet die Leiche eines jungen Politikers in seiner Wohnung gefunden. War es Mord oder Unfall?
Die Autorin schildert nicht nur die Ermittlungen. Die Geschichte ist weit aus komplexer. So erfahre ich, warum Alma nach Wien gekommen ist. In Linz, wo sie zuvor gearbeitet hat, war sie bei der Untersuchung des Todes einer Prostituierten dabei. Sie ist sich sicher, dass weder die Tote noch ihre Freundin volljährig waren. Hier wird ihr Gerechtigkeitsempfinden dadurch gestört, dass ihr Vorgesetzter den Fall mit den folgenden Worten abhakt:

„...Die sind sauber. Das mit dem Mädchen ist sehr bedauerlich, aber das war sicher ein frustrierter Freier, der ausgerastet ist, weil sie etwas nicht geboten hat...“

Alma erhält bei ihren Nachforschungen Einblicke in die politischen Konstrukte, auch wenn sie immer wieder gekonnt ausgebremst wird. Dabei stellt sei fest:

„...Denen ging es nicht um das Wohl des Landes, das war höchstens der romantische Beginn ihrer Karriere gewesen. Nun ging es um Geld, Macht und Privilegien, und auch wenn Frauen irgendwie mitspielen durften, war es ein Männerzirkel wie schon seit jeher. Verschlossen, kameradschaftlich und gnadenlos...“

Nach und nach wird deutlich, was sich abgespielt hat und wie jeder bestmöglich seine Schäfchen ins Trockene brachte. Es geht um Bestechung und Korruption im großen Stil Natürlich darf davon nichts an die Öffentlichkeit dringen. Deshalb wird der Fall als Unfall zu den Akten gelegt. Und die Ergebnisse unter den Teppich gekehrt.
Alma aber ermittelt weiter, denn auch das Privatleben des Toten wirft Fragen auf. Das zeigt sich, als sie endlich sein Notebook geknackt haben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier ist Freunderlwirtschaft kein Kavaliersdelikt.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Schöne Geschichte um ein Pony

Lulu und das Wildpoy
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„...Bevor wir in das Abenteuer der Sommerferien eintauchen, stelle ich dir mein Zuhause in einem kleinen französischen Dorf mit meiner Familie und meinen Lieblingen vor und beginne einige Tage vor dem ...

„...Bevor wir in das Abenteuer der Sommerferien eintauchen, stelle ich dir mein Zuhause in einem kleinen französischen Dorf mit meiner Familie und meinen Lieblingen vor und beginne einige Tage vor dem Ende der Schule...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein abwechslungsreiches Kinderbuch. Erzählerin ist Lulu, die nicht nur beschreibt, was geschieht, sondern mir als Leserin auch gestattet, an ihren Gedanken und Gefühlen teilzunehmen. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich gut lesen.
Lulu lebt auf dem Dorf zusammen mit den Eseln Peter und Paul. Wer wissen will, warum die deutsche Namen tragen, muss das Buch lesen. Lulus beste Freundin ist Pauline. Auf den Bauernhof ihre Familie gibt es auch Pferde und Ponys.
Zu Beginn der Ferine glaubt Pauline, ein wildes Pony gesehen zu haben. Zusammen mit Lulu macht sie sich auf die Suche. Begleitet werden die beiden von Jimmy, Paulines Hund. Sie gehe nsehr planmäßig vor.
Es wird schön beschrieben, wie sie das Pony letztendlich finden und Schritt für Schritt zu Pauline bringen. Dort ist alles vorhanden, um dem ungepflegten und entkräfteten Tier zu helfen.
Gern würden die beiden das Pony, das sie Jolly nennen, behalten, doch es muss einen Besitzer haben. Pauline hat schon ein Pony, deshalb hofft Lulu, dass sie das Tier bekommen könnte. Ihre inneren Empfindungen und ihre Gedanken sind für ihr Alter sehr reif. Deshalb kommt die zu folgender Schlussfolgerung:

„...Es geht nicht um mich oder um Pauline. Es geht nicht darum, wem das Pony gehört oder wer es beansprucht. Nein, es geht um das Wohl von Jolly!...“

Dann aber erscheinen die Besitzer. Was wird nun geschehen?
Das Buch ist mit vielen feinen in zarten Grautönen gehaltenen Zeichnungen illustriert. Die Tiere wirken dabei sehr naturgetreu.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt zum einen an der Freundschaft der beiden Mädchen und ihre Empathie auch mit anderen, aber ebenfalls an liebevollen Umgang mit den Tieren. Sie sind Lebewesen und werden so behandelt.

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