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Veröffentlicht am 04.02.2022

Klasse Kinderbuch

Andro, streng geheim! (Band 1) - Fehlermeldung: Schule
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„...“Guten Tag. Ich heiße Andro. Andro Neumann. 10 Jahre alt.“, stelle ich mich vor...“

Vor der Klasse steht ein ganz normaler Junge. Doch der Schein trügt. Andro ist ein KI-Androide, ein Roboter.
Der ...

„...“Guten Tag. Ich heiße Andro. Andro Neumann. 10 Jahre alt.“, stelle ich mich vor...“

Vor der Klasse steht ein ganz normaler Junge. Doch der Schein trügt. Andro ist ein KI-Androide, ein Roboter.
Der Autor hat ein sehr humorvolles Kinderbuch geschrieben. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Der Schriftstil ist kindgerecht und trotzdem abwechslungsreich. Sehr vielfältig ist die Gestaltung der Schrift. Mal sind einzelne Wörter fett geschrieben, mal unterstrichen – und das mit unterschiedlichen Linien. Ab und an stecken Informationen in Kästchen. Das sind vor allem diejenigen, die für Andro neu sind und die er analysiert und sich einprägt. Das kann so klingen:

„...Zwei Scheiben aus Mehl, Wasser und Hefe. Dazwischen 8 Gramm Streichfett aus dem Rahm der Milch einer Kuh. Sowie ein Teil der Kuh selbst in Form einer runden Scheibe = Butterbrot mit Salami. Widerlich!...“

Andro ist noch in der Lernphase. Seine Erbauer wollen, dass er sich in der Schule bewährt. Natürlich tritt er dabei in manch Fettnäpfchen. Im Kopfrechnen und im Programmieren ist er genial. Das bringt ihm beim Klassenprimus keine Pluspunkte.
Da er Texte wörtlich versteht, gibt es sehr amüsante Szenen, wenn er reagiert. Dabei stellt er fest:

„...Menschen funktionieren ganz anders als wir Roboter. Sie sind nicht logisch...“

Und dann gibt es in der Menschenwelt noch so etwas wie Gefühle. Wie soll man damit umgehen?
Passende Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Mehr davon!

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Die Mühen des Pilgerweges

Camino. Mit dem Herzen gehen
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„...Es gibt nichts Besseres als Krisen, um der Wahrheit näher zu kommen, auch jener, die man nicht gerne hört und der man seit Jahren aus dem Weg geht...“

Diese Worte stammen aus dem Vorwort des Buches. ...

„...Es gibt nichts Besseres als Krisen, um der Wahrheit näher zu kommen, auch jener, die man nicht gerne hört und der man seit Jahren aus dem Weg geht...“

Diese Worte stammen aus dem Vorwort des Buches. Seit Jahren wollte sie den Jakobsweg gehen, aber immer war etwas Anderes wichtiger. Jetzt nimmt sie sich die Zeit. Es sind 14 Tage im Advent, an dem sie die letzten 300 km in Angriff nimmt. Ihr Weg führt sie von Leon bis Santiago.
Das Buch zeichnet sich durch eine hochwertige Aufmachung aus. Das betrifft die Papierqualität und die vielen eingearbeiteten Fotos. Auch ein Lesebändchen fehlt nicht. Eine Karte lässt mich die Reise mit verfolgen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Hier allerdings hätte ich mir eine etwas größere Schrift gewünscht.
Die Beschreibung der Reise ist so vielfältig, wie die Begleiter, die die Autorin auf ihren Weg kennenlernt. Es fehlt auch nicht an einer Spur Humor oder Sarkasmus. Bei der Ankunft am Gipfelkreuz liest sich das so:

„...Man erwartet einen mystischen Ort, mit mindestens ein paar tanzenden Elfen am Wegrand, und bekommt einen riesigen Parkplatz mit einem trostlosen Steinhügel vorgesetzt...“

Und dann gibt es kurze Sätze, fast Gedankensplitter, die einen Blick in den Seelenzustand dr Pilgerin erlauben.

„…Vielleicht an einem anderen Tag, zu einer anderen Zeit,
mit einem anderen Ich.
Vielleicht mit weniger Frust, mit weniger Enttäuschung
und weniger Erwartung...“

Andererseits gibt es Szenen voller Hoffnung mit Blick in eine überwältigende Landschaft, Hilfe, wenn es nicht mehr weiter geht und Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Im Winter ist der Pilgerweg nicht überlaufen. Das hat Vor- und Nachteile. Auch darauf geht die Autorin ein.
Und der Pilgerweg ist nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Erinnerungen werden wach, manches überdacht und aufgeräumt.

„...Es hat etwas von Freiheit, aber auch etwas von Davonlaufen. Jeder hat seine Gründe, den Camino zu gehen. Jeder hat Ballast im Rücksack...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hält eine gekonnte Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Eine junge Frau auf gefährlichem Weg

Die Geliebte des Sarazenen
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„...Ihre Mutter war im Kindbett gestorben, und der Vater hatte seine Tochter in die Obhut der Benediktinerinnen gegeben, sobald sie das sechste Lebensjahr erreicht hatte...“

Und plötzlich besinnt sich ...

„...Ihre Mutter war im Kindbett gestorben, und der Vater hatte seine Tochter in die Obhut der Benediktinerinnen gegeben, sobald sie das sechste Lebensjahr erreicht hatte...“

Und plötzlich besinnt sich Leonores Vater auf die Tochter und holt sie aus dem Kloster. Sie wäre gern geblieben. Was weiß sie schon vom Leben außerhalb der Klostermauern?
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist lockerleicht. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste erzählt Leonores Leben in Braunschweig.
Leonore wird mit dem Fernhändler Fulk verheiratet. Von Liebe kann keine Rede sein. Das Sagen im Haus hat die Schwiegermutter. Dann erscheinen eines Tages zwei Fremde. Sie nehmen nicht nur Fulk, sondern auch die kleine Tochter Blanche mit.
Leonore folgt ihren Spuren. Begleitet wird sie von dem Ritter Gottfried und Adelheid, einer jungen Frau. Sie reisen als Pilger.
Im zweiten Kapitel begleite ich Leonore auf ihrer gefahrvollen Reise. Mehrmals ist sie in Lebensgefahr. Nadim, ein junger Sarazene, findet sie in der Wüste und rettet ihr das Leben. Hier sind es vor allem die Gespräche, die der Geschichte ein besonderes Gepräge geben. Aufgewachsen im Kloster steckt Leonore voller Vorurteile. Dann aber muss sie erleben, dass ihr ein Sarazene das Leben rettet. Außerdem entnimmt sie seinen Erzählungen, dass sich die christlichen Ritter weder christlich, noch ritterlich verhalten.

„...Nun war Leonore völlig verwirrt. Konnte es wirklich wahr sein, dass eine Stadt gleich drei Religionen heilig war?…“

Das dritte Kapitel spielt in Jerusalem. Mittlerweile ist Leonore zu einer selbstbewussten Frau gereift. Sie weiß, was sie will. Und sie hat erkannt, dass man Menschen nicht nach ihrer Religion beurteilen sollte. Jerusalem hat für sie einige Überraschungen parat. Letztendlich muss sie sich entscheiden, ob sie zurück will in die Heimat oder mit Nadim einen Neuanfang wagt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, die historischen Gegebenheiten auf den Punkt zu bringen. Allerdings bleibt die eine oder andere Frage offen. Das betrifft vor allem Gottfrieds Vergangenheit.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Mord im Watt

Wattführermord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
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„...Einen Schönheitswettbewerb unter Würmern hätte diese Spezis sicher nicht gewonnen. Aber Habbo informierte seine staunenden Zuhörer darüber, dass die Wattwürmer als Sandfresser jährlich den gesamten ...

„...Einen Schönheitswettbewerb unter Würmern hätte diese Spezis sicher nicht gewonnen. Aber Habbo informierte seine staunenden Zuhörer darüber, dass die Wattwürmer als Sandfresser jährlich den gesamten Boden des Wattenmeeres umgraben...“

Habbo ist mit einer Gruppe auf einer Wattwanderung. Als erfahrener Wattführer weiß er mit den Leuten umzugehen. Dann aber versinkt er im Priel und wird abgetrieben.
Der Autor hat erneut einen spannenden Ostfrieslandkrimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ermöglicht mir, den Ermittlungen zeitnah zu folgen und in Ruhe mit zu rätseln.
Nach dem Verschwinden des Wattführers kommt Panik auf. Doch ein Teilnehmer nimmt die Zügel in die Hand und informiert die zuständigen Stellen. Noch ist unklar, ob es ein Unfall war. Der Fall landet bei Bert und Nina. Ninas erste Reaktion lautet:

„...Und jetzt soll ich glauben, dass ein gut durchtrainierter und kräftiger Mann wie Habbo einfach so im Priel versinkt und mit der Strömung in der Nordsee verschwindet?!…!

Das mit dem Verschwinden konnte vermieden werden, denn eine Hubschrauberbesatzung hat den Toten geborgen. Alle Anwesenden sollen sich bei der Polizei melden. Doch vier Männer und zwei Frauen ziehen es vor, unerreichbar zu sein.
Mir gefällt, dass es dem Autor immer wieder gelingt, aktuelle Probleme im seinem Fall unter zu bringen. Dieses Mal geht es um die Sorgen der Krabbenfischer, die kaum eine Chance zum Überleben haben,
Außerdem erfahre ich einiges über die Gulfhöfe.

„...Charakteristisch war die Aufteilung unter einem Dach in ein schmäleres Vorderhaus und einen hinteren als Stall und Scheune genutzten Teil mit weiter herabgezogenen Dachflächen...“

Habbo wurde ermordet. Das stellt die Obduktion zweifelsfrei fest. Natürlich sind die Verschwundenen die ersten Verdächtigen. Hat Habbo seine Vergangenheit eingeholt? In seiner Jugend hatte er kurzzeitig gedealt.
Den Kriminalisten gelingt es, gleich zwei Fälle zu lösen. Doch der Preis, den Bert dafür zahlt, könnte hoch sein.
An verschiedenen Stellen wird kurz auf alte Fälle eingegangen. Das dient vor allem dazu, um sich an die Lehren zu erinnern, die die Kriminalisten damals daraus gezogen haben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Sehr gut kommt das Flair der Gegend rüber. Die ab und an verwendeten kurzen Sätze in norddeutscher Mundart geben der Geschichte eine zusätzliche Authentizität.


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Veröffentlicht am 01.02.2022

Kindgerecht und informativ

Larissa und die Fleischfresser
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„...Was ist denn los? Dich interessieren die vielen Tiere sonst auch immer, die uns begegnen...“

Joyce versteht ihre Freundin Larissa heute gar nicht. Seitdem die Schulklasse den Bauernhof verlassen hat, ...

„...Was ist denn los? Dich interessieren die vielen Tiere sonst auch immer, die uns begegnen...“

Joyce versteht ihre Freundin Larissa heute gar nicht. Seitdem die Schulklasse den Bauernhof verlassen hat, scheint sie etwas neben sich zu stehen.
Der Autor hat ein schönes und inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben.
Auf dem Bauernhof waren ein Teil der Kühe auf der Wiese, andere aber im Stall. Und nun fragt sich Larissa, wie die sich in den kleinen Boxen wohlfühlen können. Der Gedanke lässt sie nicht los.
Das Buch bringt die Frage auf den Punkt, ohne den Zeigefinger zu heben. Sowohl in Larissas Elternhaus als auch in der Schule werden verschiedene Aspekte betrachtet und diskutiert. Dabei vermeidet die Geschichte jede Einseitigkeit und Schuldzuweisung.
Der Titel provoziert, gibt aber nicht unbedingt den Kern der Handlung wieder. Dabei geht es in erster Linie um das Tierwohl. Fleischessen wird weder befürwortet, noch verteufelt. Natürlich werden Alternativen aufgezeigt, und zwar durch Larissas älteren Bruder. Das hat den Vorteil, dass die Erläuterungen auch für jüngere Kinder verständlich sind.
Schöne Illustrationen veranschaulichen das Geschehen. Besonders die Gesichtern sind schön ausgearbeitet und spiegeln die Emotionen wider.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es führt kindgerecht in das Thema ein.

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