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Veröffentlicht am 11.07.2023

Fesselnd und fantasievoll

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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„...Deine Mutter und dein Vater werden dich heute nicht abholen kommen, und auch nicht an einem anderen Tag. Sie werden vermisst...“

Diese Nachricht erreicht Edith am letzten Tag im Internat. Ihre Eltern ...

„...Deine Mutter und dein Vater werden dich heute nicht abholen kommen, und auch nicht an einem anderen Tag. Sie werden vermisst...“

Diese Nachricht erreicht Edith am letzten Tag im Internat. Ihre Eltern sind Biologen und waren am Amazonas unterwegs.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte kombiniert den Schutz der Natur mit einer fantasievollen Handlung. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich flott lesen.
Edith kommt zu ihren Onkel in einen Naturpark. Der ist Tierarzt und kümmert sich um verletzte Wildtiere, aber nicht nur darum. Er heilt auch magische und mythische Wesen.Betty erklärt ihr nach ihrer Ankunft:

„...Schatten gibt es nur, wo auch Licht ist! Aber genau das ist der Grund, weshalb wir hier leben. Und weshalb du uns nie besucht hast. Wir erleben keine gewöhnlichen Besuche, nicht einmal von Familienmitgliedern...“

In den letzten Jahren hat Edith immer an Kopfschmerzen gelitten. Oftmals war es ihr auch im Internat schwarz vor den Augen geworden. Nun zeigt sich, dass eine besondere Begabung daran schuld ist.
Eines Tages bekommt der Onkel einen Hilferuf aus dem Himalaja. Ein Yeti-Junges ist erkrankt. Zusammen mit Edith macht er sich auf den Weg. Sie sind aber nicht die einzigen. Ein Syndikat sucht ebenfalls nach den Yetis, weil sie sich von deren Fell unermesslichen Reichtum versprechen.

„...Auch Leute wie das Syndikat wollen, dass ihre Aktivitäten geheim bleiben – denn je mehr Menschen wissen, dass mythische Tiere wirklich existieren, mit desto mehr Konkurrenz bekommen sie es zu tun...“

Die Geschehnisse im Himalaja zeichnen sich durch einen hohen Spannungsbogen aus. Gleichzeitig geht es um Vertrauen und Entschlossenheit. Doch auch Verrat spielt eine Rolle.
Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte, besonders wenn Tiere miteinander kommunizieren.
In der vorderen Umschlagseite ist das Gelände des Tierarztes abgebildet, in dr hinteren der Weg dr zwei Gruppen zur Höhle der Yetis.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Mehr als ein historischer Roman

Als die Mönche die Heimat verließen
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„...Am nächsten Tag begann die Arbeit. Abt Columcille musste die Aufgaben kaum aufteilen, die Brüder wussten, was zu tun war. Das Leben des Klosters Iouan hatte begonnen...“

Das Zitat stammt aus der Vorgeschichte. ...

„...Am nächsten Tag begann die Arbeit. Abt Columcille musste die Aufgaben kaum aufteilen, die Brüder wussten, was zu tun war. Das Leben des Klosters Iouan hatte begonnen...“

Das Zitat stammt aus der Vorgeschichte. Columcille war ein irischer Prinz. Ein einschneidendes Erlebnis hatte sein Leben grundlegend verändert. Im Jahre 563 gründete er ein Kloster auf einer schottischen Insel.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Allerdings hat er es nicht dabei belassen. Nach jedem Kapitel gibt es Hintergründe zum Geschehen und Denkanstöße, was uns die Geschichte für unseren heutigen Glauben zu sagen hat.
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Eine Pilgergruppe von sechs Personen ist von Iouan aufgebrochen, um einen neuen Ort zu gründen. Sie siedeln in der Nähe eines Dorfes der Skoten.

„...Der Priester Cailton hatte am Tag nach ihrer Ankunft dem benachbarten Dorf einen Besuch abgestattet, um sich dem Häuptling vorzustellen und die Erlaubnis zu einer neuen Ansiedlung in ihrer Nähe einzuholen, sofern das nötig war...“

Die Personen werden gut charakterisiert. Zu ihnen gehört auch der 16jährige Brainach. Der kommt schnell in Kontakt mit Braan, dem kleinen Sohn des Häuptlings. Sehr gut wird beschrieben, wie die Mönche ihrer Arbeit nachgehen, dem Dorfbewohner a uf Augenhöhe begegnen und ihnen ihre Hilfsbereitschaft anbieten.
Die Mönche überzeugen weniger durch Worte, mehr durch Taten. Konflikte in den eigenen Reihen werden im brüderlichen Verständnis gelöst. Auseinandersetzungen mit den Dorfbewohner bleiben natürlich nicht aus. Gekonnt finden die Brüder dann passende Stellen aus der Bibel, die auf die Situation passen und sie entschärfen. Ihr Erzähltalent beeindruckt die Skoten.
Brainach nimmt sich viel Zeit für Braad und geht auf dessen Fragen ein.

„..Für uns Christen ist der Tod nicht mehr als ein dunkler Vorhang, der diese Welt von der herrlichen Lichtwelt Gottes trennt. Die Schattenwelt hat keine Macht über uns...“

Im Kapitel 2 geht es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede. In den ergänzenden Gedanken erfahre ich:

„...Wo immer möglich suchten und fanden sie (Anmerkung: die keltischen Mönche) Anknüpfungspunkte und bauten den Menschen, denen sie begegneten, Brücken zum Verständnis des neuen Glaubens...“

Diese zusätzlichen Erläuterungen enden in der Regel mit zwei bis drei Fragen, die zum Nachdenken anregen und den eigenen Glauben reflektieren sollen.

„...Ist Dienen und Empfangen in deinem persönlichen Leben und in deiner Gemeinde in einer guten Balance?...“

Grundthemen keltischer Spiritualität, Anmerkungen und Literaturhinweise ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe eine Menge über das Vorgehen keltische Mönche gelernt.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Empfehlenswertes Kinderbuch

Die Königin mit der roten und der grünen Krone
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„...Aber die Königin, von der ich dir nun erzählen möchte, hatte etwas mehr als andere Königinnen. Sie hatte nämlich nicht nur eine Krone – nö! - sie hatte gleich zwei! Eine grüne und eine rote...“

Mit ...

„...Aber die Königin, von der ich dir nun erzählen möchte, hatte etwas mehr als andere Königinnen. Sie hatte nämlich nicht nur eine Krone – nö! - sie hatte gleich zwei! Eine grüne und eine rote...“

Mit diesen Zeilen endet der Einstieg in ein Kinderbuch, das auf märchenhafte Weise die Vielfalt des Lebens vermittelt.
Die Erzählung ist kindgerecht und trotzdem sprachlich gut ausgearbeitet.
In den ersten drei Kapiteln erfahren die Kinder, dass die Königin ihre grüne Krone trägt, wenn sie schon früh mit einem Lächeln aufwacht. Der Tag vergeht dann voller Heiterkeit und schönen Beschäftigungen.
Entscheidet sich die Königin für die rote Krone, aus welchem Grund auch immer, dann läuft an dem Tag nicht viel. Man könnte sagen, es ist ein Tag voller schlechter Laune.
Das folgende Zitat zeigt, worum es im dritten Kapitel geht.

„...Und dann gibt es noch ganz viele Tage, die irgendwo dazwischen sind. Nicht wirklich grün, aber auch nicht wirklich rot...“

Doch dann kam eine Zeit, da trug die Königin nur noch die rote Krone. Es war eine Zeit der Kälte, der Trauer und der Hoffnungslosigkeit. Da erinnerte sich die Königin an ihren Hofnarr, der sie als Kind immer aufgeheitert hat. Er erscheint ihr im Traum. Er weist ihr den Weg aus der Hoffnungslosigkeit. Es ist keine große Sache, sondern viele kleine Schritte, die Veränderungen bringen.
Und so wie die Hoffnung wächst, so verschwindet die Kälte unter den ersten Sonnenstrahlen.
Besonders bewegend fand ich den Brief, den die Königin am Ende erhalten hat. Er zeigt auf berührende und kindgerechte Weise, wie man mit Schwierigkeiten im Leben umgehen kann.
Vor jedem Kapitel gibt es eine passende Zeichnung. Die Bilder sind ansprechend und enthalten das Wesentliche des Kapitels.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein liebevoll gestaltetes Märchen, das nicht nur Kindern eine Menge zu sagen hat.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Die Entstehung des Stammes der Franken

Der Thron Mittgarts
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„...Die Häuser waren lange Häuser, die aus einer Halle bestanden. In den zwei hinteren Dritteln war das Vieh untergebracht. Die Wände waren aus Fachwerk, welches mit weiß gestrichenen Lehm verputzt war...“

Wir ...

„...Die Häuser waren lange Häuser, die aus einer Halle bestanden. In den zwei hinteren Dritteln war das Vieh untergebracht. Die Wände waren aus Fachwerk, welches mit weiß gestrichenen Lehm verputzt war...“

Wir schreiben das Jahr 209 n.Chr., als ein Fremder in das Dorf kommt. Er nennt sich Ganglani und wird in der Nacht einen Sohn zeugen. Dem wird der Name Sigi gegeben.
Der Autor hat einen vielschichtigen historischen Roman geschrieben. Im Gegensatz zu anderen Büchern des Genre spielt hier aber auch die germanische Götterwelt eine Rolle. Dort stehen sich Wotan und Loge gegenüber. Auch Loge bekommt einen Sohn namens Mero.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er wechselt gekonnt zwischen der Realität und dem Einfluss der Götter. Oftmals allerdings stehen sie nur als Beobachter an der Seite. Begriffe der damaligen Zeit werden an verschiedenen Stellen genutzt und lassen mich als Leser deshalb auch tief in diese Vergangenheit eintauchen.
Die ersten achtzehn Jahre im Leben der Jungen werden übersprungen. Dann setzt erneut die Handlung ein. Sigi wird so charakterisiert.

„...Er war groß, seine blauen Augen schauten neugierig und lebenshungrig in die Welt, sein blondes Haar hing in Wellen über seine Schulter. Sigi war kühn, mutig und gütig...“

Der junge Mann war aber auch jähzornig. Als ein Krieger der Brukterer seinen Vater beleidigt, sticht Sigi ihn nieder. Daraufhin wird er trotz seiner erst 18 Jahre verbannt. Mit einigen Getreuen baut er sich ein neues Leben an der Ruhr auf. Doch Sigi ist kein Bauer, sondern Krieger. Immer wieder legt er sich erfolgreich mit Rom an. Bei Überfällen kommt er mit reicher Beute heim. Bald nennen sich Sigi und seine Krieger „Die Kühnen“ oder „die Franken“. Sigi wird zum König der Franken gekrönt.
Der Autor verknüpft gekonnt exakt recherchierte Ereignisse der römischen Geschichte mit dem fiktiven Leben von Sigi. Während Sigi Rom bekämpft, dient sich Mero lange Zeit Rom an. Er ist der Urvater der Meroinger. Außerdem erhalte ich einen Einblick in die verschiedenen weiteren Stämme, die in dieser Zeit existieren.
Ab und an erfahre ich, was man in Rom oder in römischen Kreisen so denkt. Dabei wird auch deutlich, dass sich das Christentum mittlerweile etabliert hat und von den Herrschenden mit kritischen Augen betrachtet wird.
Sigi gelangt mit seinem Heer bis ins heutige Spanien, aber auch über die Nordsee nach Britannien. Er lernt, Schiffe für die Fortbewegung seiner Kämpfer zu nutzen.
Sigi lässt sich nur von wenigen die Meinung sagen. Einer von ihn ist Haiduwalda. Er ermahnt ihn:

„...Sigi, ich übe jeden Tag mit dem Schwert und dem Speer, doch ein Mann braucht eine Frau. Das Land und das Schwert sind die Seele des Mannes, die Frau ist seine Vernunft...“

Sigi ist schon im reifen Alter, als er endlich heiratet. Zwar ist seine Frau die Tochter von Meto, doch der Friede zwischen beiden bleibt brüchig. Wird Rerir, Sigis Sohn, sein Erbe fortführen können?
Ein Glossar, eine Zeittafel, Stammbäume, eine Übersicht über historische Personen, mehrere Karten und ein Kalender ergänzen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es vermischt gekonnt Fiktion und Realität und hat einen hohen Spannungsbogen.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Der Weg zur Wahrheit

Der Laden der unerfüllten Träume
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„...War es möglich, im Leben die Resettaste zu drücken und noch einmal von vorne anzufangen? So zu tun, als hätte es nie etwas anderes gegeben als diese ländliche Kleinstadt und den Traum eines kleinen ...

„...War es möglich, im Leben die Resettaste zu drücken und noch einmal von vorne anzufangen? So zu tun, als hätte es nie etwas anderes gegeben als diese ländliche Kleinstadt und den Traum eines kleinen Mädchens, für den Rest seines Lebens Kaufmannsladen zu spielen?...“

Diese Gedanken gehen Sarah durch den Kopf, die nach dem Tode ihres Mannes in ihre Heimatstadt zurückgekehrt ist. Dort betreiben Mutter und Gro0mutter immer noch einen kleinen Laden.
Die Autorin hat eine bewegende Geschichte geschrieben. Es geht um den Sinn des Lebens, um Familiengeheimnisse und nicht zuletzt um die Kraft der Liebe und des Glaubens. Der Schriftstil ist ausgereift und bringt die Themen gekonnt auf den Punkt.
Das Geschehen verläuft in drei Handlungssträngen. Neben der Gegenwart erhalte ich als Leser einen Einblick in das Leben von Sarahs Mutter und ihrer Großmutter.
Glory Ann, die Großmutter, war 19 Jahre alt, als sie die Nachricht bekommt, dass ihr Freund Jimmy in Vietnam gefallen ist. Die letzte Nacht, die sie zusammen waren, hat vieles verändert, denn Glory ist schwanger. Ihr Vater ist Pfarrer. Er verheiratet sie mit dem Ladenbesitzer Clarence Clearwater. Diese Verbindung sollte sich für Glory als Segen erweisen. Sie lernt ihren Mann zu lieben, als sie sieht, wie er einerseits still ihre anfängliche Abneigung erträgt, sich aber andererseits liebevoll um ihre Tochter Rosemary kümmert, die ja nicht seine Tochter ist.

„...Ich habe mich für das kleine Mädchen, das unter seiner Decke kuschelt und nicht einschlafen wollte, entschieden. Sie hat zwar nicht meine DNA, aber ich liebe sie, wie sie ist und weil sie deine Tochter ist...“

Ihre Eltern dagegen haben die Kontakt konsequent abgebrochen. Glory bekommt eine weitere Tochter. Der zweite Handlungsstrang erzählt von der Kindheit der Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dieser Teil ist emotional berührend. Er wird vor allem Rosemarys Leben über viele Jahre prägen. Schuldgefühle und Verschweigen sind keine guten Begleiter.
In der Gegenwart arbeitet Sarah ihre Ehe auf. Auch dort gab es mehr Schatten als Licht. Gleichzeitig will Rosemary, dass der Laden verkauft wird.

„...Nein, die Stadt braucht den Laden nicht. Nicht mehr. Hast du das neue Gebäude am Stadtrand gesehen? Eine große Supermarktkette hat dort vor zwei Wochen eine Filiale eröffnet...“

Als Sarah hinter ein mögliches Familiengeheimnis kommt, ergreift sie die Initiative. Wird die Wahrheit alle verborgenen Schmerzen heilen?
Sarah lernt Clay kennen. Der war in Afghanistan und hat sich danach zurück ins Leben gekämpft. Deshalb wirkt sein Rat sehr authentisch.

„...Du hast die Chance auf einen Neuanfang, nach dem du dich sehnst. Und du brauchst deshalb keine Schuldgefühle zu haben. Ich habe auf die harte Tour gelernt, dass es niemand hilft, wenn man sich selbst bestraft...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bedarf Zeit, um zu erkennen, warum sich mancher der Protagonisten so verhält, wie er sich verhält. Erst nach und nach werden die Spuren der Vergangenheit mit ihren Verletzungen gelüftet. Das aber führt zu einer inneren Spannung, die den Lesefluss beflügelt. Wie formuliert es Clarence so treffend?

„...Wenn wir durch eine gebrochene Linse schauen, können wir manchmal etwas Wunderbares und Unerwartetes sehen...“

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