Die Entstehung des Stammes der Franken
„...Die Häuser waren lange Häuser, die aus einer Halle bestanden. In den zwei hinteren Dritteln war das Vieh untergebracht. Die Wände waren aus Fachwerk, welches mit weiß gestrichenen Lehm verputzt war...“
Wir ...
„...Die Häuser waren lange Häuser, die aus einer Halle bestanden. In den zwei hinteren Dritteln war das Vieh untergebracht. Die Wände waren aus Fachwerk, welches mit weiß gestrichenen Lehm verputzt war...“
Wir schreiben das Jahr 209 n.Chr., als ein Fremder in das Dorf kommt. Er nennt sich Ganglani und wird in der Nacht einen Sohn zeugen. Dem wird der Name Sigi gegeben.
Der Autor hat einen vielschichtigen historischen Roman geschrieben. Im Gegensatz zu anderen Büchern des Genre spielt hier aber auch die germanische Götterwelt eine Rolle. Dort stehen sich Wotan und Loge gegenüber. Auch Loge bekommt einen Sohn namens Mero.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er wechselt gekonnt zwischen der Realität und dem Einfluss der Götter. Oftmals allerdings stehen sie nur als Beobachter an der Seite. Begriffe der damaligen Zeit werden an verschiedenen Stellen genutzt und lassen mich als Leser deshalb auch tief in diese Vergangenheit eintauchen.
Die ersten achtzehn Jahre im Leben der Jungen werden übersprungen. Dann setzt erneut die Handlung ein. Sigi wird so charakterisiert.
„...Er war groß, seine blauen Augen schauten neugierig und lebenshungrig in die Welt, sein blondes Haar hing in Wellen über seine Schulter. Sigi war kühn, mutig und gütig...“
Der junge Mann war aber auch jähzornig. Als ein Krieger der Brukterer seinen Vater beleidigt, sticht Sigi ihn nieder. Daraufhin wird er trotz seiner erst 18 Jahre verbannt. Mit einigen Getreuen baut er sich ein neues Leben an der Ruhr auf. Doch Sigi ist kein Bauer, sondern Krieger. Immer wieder legt er sich erfolgreich mit Rom an. Bei Überfällen kommt er mit reicher Beute heim. Bald nennen sich Sigi und seine Krieger „Die Kühnen“ oder „die Franken“. Sigi wird zum König der Franken gekrönt.
Der Autor verknüpft gekonnt exakt recherchierte Ereignisse der römischen Geschichte mit dem fiktiven Leben von Sigi. Während Sigi Rom bekämpft, dient sich Mero lange Zeit Rom an. Er ist der Urvater der Meroinger. Außerdem erhalte ich einen Einblick in die verschiedenen weiteren Stämme, die in dieser Zeit existieren.
Ab und an erfahre ich, was man in Rom oder in römischen Kreisen so denkt. Dabei wird auch deutlich, dass sich das Christentum mittlerweile etabliert hat und von den Herrschenden mit kritischen Augen betrachtet wird.
Sigi gelangt mit seinem Heer bis ins heutige Spanien, aber auch über die Nordsee nach Britannien. Er lernt, Schiffe für die Fortbewegung seiner Kämpfer zu nutzen.
Sigi lässt sich nur von wenigen die Meinung sagen. Einer von ihn ist Haiduwalda. Er ermahnt ihn:
„...Sigi, ich übe jeden Tag mit dem Schwert und dem Speer, doch ein Mann braucht eine Frau. Das Land und das Schwert sind die Seele des Mannes, die Frau ist seine Vernunft...“
Sigi ist schon im reifen Alter, als er endlich heiratet. Zwar ist seine Frau die Tochter von Meto, doch der Friede zwischen beiden bleibt brüchig. Wird Rerir, Sigis Sohn, sein Erbe fortführen können?
Ein Glossar, eine Zeittafel, Stammbäume, eine Übersicht über historische Personen, mehrere Karten und ein Kalender ergänzen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es vermischt gekonnt Fiktion und Realität und hat einen hohen Spannungsbogen.