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Veröffentlicht am 01.07.2022

Leichte Krimikost

Machen wir es wie Miss Marple - 2
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„...Der Weg zu absoluten inneren Ruhe und wirklichen Weisheit führt über die fünf Worte – Das ist nicht mein Problem!...“

Das sagt sich so schön, wenn sich die Aufgaben gerade mal wieder häufen und dann ...

„...Der Weg zu absoluten inneren Ruhe und wirklichen Weisheit führt über die fünf Worte – Das ist nicht mein Problem!...“

Das sagt sich so schön, wenn sich die Aufgaben gerade mal wieder häufen und dann noch Unvorhergesehenes dazwischen kommt. Eigentlich wollen die Sommer – Frauen nur das Event – Hotel eröffnen, aber da fliegt ihnen ein Kriminalfall nach den anderen vor die Füße.
Die Autorin hat eine amüsante Fortsetzung ihrer Geschichte geschrieben. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Gut gefallen hat mir dabei, dass zu Beginn die Protagonisten ausführlich vorgestellt werden.
Der Schriftstil ist lockerleicht und fördert den Lesefluss. Während im Sommerkarree die letzten Arbeiten laufen und ein Geschäft nach dem anderen öffnet, gilt es nebenbei sechs Probleme zu lösen. Zwei der Kinder spielen eine besondere Rolle. Rina ahnt oft im Voraus, wenn etwas nicht stimmt und Charlie ist an Ass am Computer. Mir gefällt auch Charlies trockener Humor.

„…Das ist kein Loch, das ist Strumpfkaries! Und vermutlich ansteckend, sei vorsichtig!...“

Das Geheimnis eines Schlüssels gilt es herauszufinden. In einem Pflegeheim sterben die Bewohner erstaunlich schnell. Charlies Mutter erinnert sich plötzlich wieder, dass sie einen Sohn hat. Bösartiges Stalking bedroht eine der Geschäftsinhaberinnen. Ein unbekannter Erbe interessiert sich fürs Sommerkarre und ein Verkehrsunfall zieht eine große Spur hinter sich her.
Wie der Titel schon sagt, gibt es oft Parallelen zu den Fällen von Miss Marple. Aber auch drei weitere mehr oder weniger historische Ermittler inspirieren die Protagonisten.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Hier ist ein Beispiel dafür:

„...Wer glaubt, die Größe sei für den Sieg entscheidend, hat noch nie eine Mücke im Schlafzimmer gehabt...“

Die Geschichten haben mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Sehr aktuell

Night Boat
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„...Chrissy schaut hinunter zum Meer. Mit einem Mal erstarrt sie. „Was ist das da unten?“ „Was meinst du?“ „Da, unter der Brücke, zum Meer hin, ist etwas Großes, etwas hell Leuchtendes im Wasser...“

Chrissy ...

„...Chrissy schaut hinunter zum Meer. Mit einem Mal erstarrt sie. „Was ist das da unten?“ „Was meinst du?“ „Da, unter der Brücke, zum Meer hin, ist etwas Großes, etwas hell Leuchtendes im Wasser...“

Chrissy und Jack sind nicht die einzigen, denen das Objekt aufgefallen ist. Sogar in Pastor Tims Kirchgemeinde wird darüber gerätselt. Die Gerüchte schießen ins Kraut. Hat die Polizei das anfangs noch als Spinnerei abgetan, ist sie nun zum Handeln gezwungen. Was macht man? Man gründet eine Task Force. Auch Pastor Tim wird dazu berufen.
Der Autor hat erneut einen spannenden Roman geschrieben. Wie gewohnt werden dabei gekonnt Glaubensinhalte integriert.
Wir schreiben das Jahr 2045. Während das Team alle Informationen über das unbekannte Objekt auswertet und auf Relevanz untersucht, werden für Jack und Chrissy wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Das ermöglicht dem jungen Paar, über ein gemeinsames Leben nachzudenken. Beide führen mit Tim intensive Gespräche.

„...Sage ihm, Glaube ist mehr als Wissen – den Glaube gibt Hoffnung. Das tut Wissen nicht...“

Als besonderes Stilmittel lässt mich der Autor ab und an am Leben von Henry teilnehmen, der das fremde Objekt steuert. Was allerdings damit transportiert wird, bleibt lange verborgen.
Während ich in den ersten Bänden Tim als ruhenden Pol kennengelernt habe, der gern über seinen Glauben spricht, zeigt sich hier, dass auch bei ihm manchmal die Emotionen überwiegen. Henry fragt ihn, wie er wieder zu innerer Ruhe finden kann. In dem Moment reagiert Tim erstaunlich unwirsch. Klar ist es der Situation geschuldet, hat mich aber doch überrascht.
Kurze Kapitel, große Schrift und klar gegliederte Absätze sorgen für einen zügigen Lesefluss. Die Spannung ergibt sich durch die schnell wechselnden Handlungsorte.
Obwohl das Buch in der nahen Zukunft spielt, klingen einige sehr aktuelle Themen an.

„...Damals haben wir gesagt, dass seien Flüchtlinge, die zu uns passen, und wir haben sie herzlich willkommen geheißen. […] Aber dann gibt es Flüchtlinge, von denen wir sagen, dass sie nicht zu uns passen, weil ihre Religion nicht passt oder weil ihre Hautfarbe nicht passt. […] Wir versündigen uns an Gottes Schöpfung, wenn wir Menschen diskriminieren...“

Am Ende wird es noch einmal heftig, bevor alle Probleme gelöst sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Rückkehr in die Heimat

Die Schwestern vom Rosenhof. Claras Traum
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„...Was eine so kurze Wanderung doch bewirken konnte! Clara fühlte sich wie ein neuer Mensch. Schon von Weitem leuchtete das rote Dach des Rosenhofs, das sich deutlich gegen das Grün des Hangs abhob...“

Nach ...

„...Was eine so kurze Wanderung doch bewirken konnte! Clara fühlte sich wie ein neuer Mensch. Schon von Weitem leuchtete das rote Dach des Rosenhofs, das sich deutlich gegen das Grün des Hangs abhob...“

Nach zwei Jahren kehrt Clara aus Angola zurück. Fragen nach ihrem Auslandsaufenthalt beantwortet sie kurz und bündig. Anton und ihre ein Jahre ältere Schwester Louisa hatte sie am Flugplatz abgeholt. Sie ist erst einmal bei einer Freundin untergekommen. Nun ist sie auf den Weg zu den Großeltern – und trifft niemand an.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Es geht um Neuanfang und um die Bewältigung der Vergangenheit.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er lässt viel Platz für die Emotionen der Protagonisten. Schon am Anfang wird deutlich, dass es einen handfesten Grund gegeben haben muss, warum Clara ihren Auslandsaufenthalt abgebrochen hat.

„...Jedes Geräusch brachte sie aus der Fassung, und wenn es nur der ungewohnte Signalton ihres Handys war...“

Clara erfährt, dass der Großvater nach langer Krankheit gestorben ist und die Großmutter ihn kurze Zeit danach folgte. Louisa hat sich um die Pflege des Großvaters gekümmert. Übereinstimmend hatten sie beschlossen, Clara nicht zu informieren. Beide junge Frauen erben den Rosenhof.
Clara will ihn nun Louisa überlassen. Deren Verlobter Anton drängt auf einen schnellen Verkauf. Clara, die ausgebildete Schreinermeisterin ist, will ihn renovieren, weil das mehr Geld bringt. Manuel, Hannes und Lena stehen ihr dabei zu Seite.
Die Autorin lässt mich nicht nur detailliert an den Arbeiten teilnehmen, sie erlaubt in tiefgründigen Gesprächen auch einen Blick in die Seelen der Protagonisten. So äußert Hannes, als es um das Ausräumen des Hauses geht:

„...Wir können Häuser ausräumen, neue Möbel kaufen, aber die Vergangenheit mit ihren Erinnerungen bleibt trotzdem hängen. Die Traurigkeit wird nicht weniger, je mehr wir sie bekämpfen […] Ich finde, Abschiede sind das Schwerste im Leben überhaupt...“

Die Geschichte spielt in der Vulkaneifel. Mit passenden Metaphern und stimmungsvollen Bildern wird die Landschaft beschrieben.

„...Am Maar angekommen, wurde sie für ihr frühes Aufstehen entschädigt. Die silbrig blaue Wasseroberfläche färbte sich mit der aufgehen Sonne erst rötlich, dann gleißend gelb...“

Mit den Erinnerungen kommt Carla die Idee, die Rosenbonbons ihrer Großmutter selbst zu produzieren. Die ersten Versuche allerdings misslingen. Bisher bleibt das Rezeptbuch der Großmutter unauffindbar.
Die Geschichte lebt von den intensiven Gesprächen und komplexen Beziehungen der Protagonisten untereinander. Hannes ist der ruhende Pol im Kreis der Freunde. Er wusste schon in jungen Jahren, wohin sein Lebensweg gehen würde. Die anderen hatten in den letzten Jahren alle ihr Päckchen zu tragen, mehr oder weniger.
Das ausführliche Rezept für die Herstellung der Rosenbonbons ist im Anhang des Buches enthalten.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Ende lässt viel Spielraum für die Zukunft und hat alle relevanten Fragen beantwortet.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Sehr aktuell

Die Kinder sind Könige
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„...Am 10. November 2019 gegen achtzehn Uhr verschwand Mèlanie Claux` damals sechsjährige Tochter während eines Versteckspiels mit anderen Kindern der Wohnanlage...“

Was war dem vorausgegangen? Mèlanie ...

„...Am 10. November 2019 gegen achtzehn Uhr verschwand Mèlanie Claux` damals sechsjährige Tochter während eines Versteckspiels mit anderen Kindern der Wohnanlage...“

Was war dem vorausgegangen? Mèlanie hatte schon als Jugendliche davon geträumt, gesehen und berühmt zu werden. Sie hatte sich bei entsprechenden Fernsehformaten beworben. Gelungen war es ihr nie.
Nach der Geburt ihrer Tochter Kimmy hatte sie die öffentlichen Medien, insbesondere YouTube, für sich entdeckt. Sie erkannte, wie sie damit ihre Kinder zu Stars machen könnte. Mittlerweile gehört sie zu den erfolgreichsten Youtuberinnen.
Die Autorin hat in ihrem Buch ein sehr realistischen Szenarium gestellt. Es geht um die Vermarktung von Kindern in öffentlichen Medien. Als ihre Gegenspielerin tritt die Polizistin Clara Roussel auf. Die hält sich von den sozialen Medien fern.
Die Suche nach dem Kind ist das eine, Zu den wichtigsten Szenen gehören für mich aber die, wo ich Claras Reaktion auf die Filme mit Kimmy und Sammy erlebe. Hier schwingt sehr viel Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen mit. Die Kinder werden manipuliert und instrumentalisiert. Alles ist auf Konsum ausgerichtet. Ein Satz lässt Clara nicht mehr los

„...Es ist eine Welt, deren Existenz unsere Vorstellungen übersteigt...“

Gekonnt werden Verhörprotokolle in das Buch integriert. Gleichzeitig darf ich Clara beim Betrachten der Videos über die Schulter schauen. Dabei fällt auch die folgende Bemerkung:

„...Sie nutzt ihre Kinder aus, um Kohle zu machen, und ich bin nicht der Einzige, der das denkt...“

Für die Kinder gibt es keine Privatsphäre mehr. Alles wird geteilt. Mit stereotypischen Sätzen wird dem Zuschauer Liebe vermittelt. Wie weit Mèlanie davon weg ist, wird sich später in ihren Handlungen zeigen.
Was wird aus diesen Kindern? Im Buch erlebe ich es noch bei Kimmy und Sammy. Ein letztes Zitat soll die Gefahr veranschaulichen, die das Ganze birgt.

„...Irgendwann wird man sich auch mit den Kindern beschäftigen müssen, die sich so was jeden Tag anschauen. Und mit der Werbung, dir sie kilotonnenweise schlucken, ohne das jemand etwas davon mitbekommt...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Was wie eine Zukunftsversion klingt, ist heute Alltag und in der Realität angekommen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Blick ins Land der Bibel

Im Land des Neuen Testaments
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„...Was wissen wir über das Land der Bibel? Was ist eigentlich Palästina? Wie lebten die Menschen in diesem Landstrich der Erde? Wer war Jesus von Nazareth – Mensch oder Gott?...“

Mit diesen Fragen beginnt ...

„...Was wissen wir über das Land der Bibel? Was ist eigentlich Palästina? Wie lebten die Menschen in diesem Landstrich der Erde? Wer war Jesus von Nazareth – Mensch oder Gott?...“

Mit diesen Fragen beginnt das Vorwort des Buches, dass Kinder und Jugendliche mit der Welt der Bibel bekannt machen möchte.
26 Themen werden aufgearbeitet. Neben konkreten Fragen zur Bibel geht es auch um die Entstehung der Kirche oder die Frage, wer der Papst ist.
Der Aufbau hat immer eine ähnliche Struktur. Es beginnt mit einem sehr schönen ganzseitigen und ausdrucksstarken farbigen Bild, dem ein Bibelvers untergelegt wird. Dann folgt mit roter Schrift auf gelben Grund die entsprechende Frage.
Bei der Beantwortung wird meist vom biblischen Inhalt ausgegangen, bevor erläutert wird, was historisch belegt ist und was nicht. Dabei werden auch andere Theorien eingebunden .
Auf die Frage nach Jesus von Nazareth zum Beispiel lautet der erste Absatz:

„..Er ist der Begründer des Christentums, er gilt als Legende, er hat Wunder getan und wird als Sohn Gottes verehrt – sein Name: Jesus von Nazareth...“

Die Texte sind leicht verständlich. Wenn möglich, arbeitet der Autor auch mit Listen und Aufzählungen, zum Beispiel bei der Beschreibungen der Personen auf de Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“ oder bei der Angabe aller bisher herrschenden Päpste.
In die Texte werden oft Gemälde eingebunden.
Ab und zu wird in roten Rahmen mit roter Schrift auf gelben Grund ein Bibelzitat oder das Apostolische Glaubensbekenntnis angegeben. Auch Karten fehlen nicht.
Im Anhang gibt es weiterführende Erläuterungen zu den Fußnoten. Dem folgen ein Bilderverzeichnis und ein Quellenverzeichnis.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält eine Menge an Informationen zum historischen Kontext der Bibel.

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