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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

Spannender historischer Roman

Kolibriherz
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Das Buch beginnt direkt dramatisch, als die Eltern von Torben und Katrine im deutsch-dänischen Krieg ermordet und ihr Hof niedergebrannt werden. Die beiden fliehen zusammen mit der Dienstmagd Heide von ...

Das Buch beginnt direkt dramatisch, als die Eltern von Torben und Katrine im deutsch-dänischen Krieg ermordet und ihr Hof niedergebrannt werden. Die beiden fliehen zusammen mit der Dienstmagd Heide von Dänemark nach England, wo sie Hunger leiden. Als Torben bei einem Diebstahl erwischt wird, verhindert der Friedensrichter eine faire Verhandlung. Jahre später wird Katrine von den alten Ereignissen wieder eingeholt.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Katrine geschrieben und bietet so den direkten emotionalen und schmerzhaften Zugang zu den Ereignissen. Und auch ihre innere Zerrissenheit wird von der Autorin sehr gut dargestellt. Ist die Suche nach Gerechtigkeit das Gleiche wie Rache? Und sollte man alte Geschehnisse nicht lieber ruhen lassen?

Zwischendurch hatte ich ein ziemliches Graf-von-Monte-Christo-Feeling, wenn auch ohne Schatz. Zwar steht bei "Kolibriherz" eine Frau im Mittelpunkt der Ereignisse, aber die Idee von Rache für eine unfaire Gerichtsverhandlung war doch ähnlich.

Alles in allem war es eine spannend konstruierte Handlung, bei der man sich immer fragt, ob Katrine den äußeren und inneren Zwängen folgen wird oder doch ein Gewissen entwickelt. Den Twist am Ende habe ich allerdings kommen sehen, aber ich bin ja auch eine erfahrene Krimi-Leserin, immer auf der Suche nach dem nächten Hinweis zwischen den Zeilen 😉

Für alle unter euch, die gern spannende historische Romane lesen oder diejenigen, die einen guten Einstieg in das Genre suchen, ohne gleich einen dicken Wälzer von 1.000 Seiten anfassen zu müssen, empfehle ich gern dieses Buch.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Wohlfühlroman mit Urlaubsfeeling

Café Seelenzauber am See
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Das Buch beginnt mit Protagonistin Julia, die nach einer Trennung von ihrem langjährigen Partner einen Entspannungsurlaub in Hawaii antreten will. Doch das Leben hat andere Pläne mit ihr und so landet ...

Das Buch beginnt mit Protagonistin Julia, die nach einer Trennung von ihrem langjährigen Partner einen Entspannungsurlaub in Hawaii antreten will. Doch das Leben hat andere Pläne mit ihr und so landet sie bei ihrer besten Freundin Lisa in einem kleinen Ort am Walchensee in Bayern. Dort erwartet sie wunderschöne Natur, eine neue berufliche Herausforderung und der attraktive Italiener Fabio.

Das Buch ist rundum ein Wohlfühlroman. Obwohl der Ausgangspunkt turbulent ist, gelingt es der Autorin uns gemeinsam mit Julia an dem zauberhaften See zur Ruhe kommen zu lassen. Obwohl auch die Beziehung zu Fabio ihre Höhen und Tiefen hat und Julia manchmal etwas impulsiv ist, tut das der Wohlfühlstimmung keinen Abbruch.

Bei den Beschreibungen des neu entstehenden Cafés bekommt man sofort Lust, sich dort hinzusetzen und die Seele baumeln zu lassen. Einziger Nachteil: beim Lesen könnte sich unbändige Lust auf Kaffee und Erdbeerkuchen einstellen 😉 Und eventuell überlegt man sich, einen Kurztrip an den Walchensee zu buchen.

Mir gefiel vor allem, dass Julia nicht perfekt ist. Sie hat ihre Stärken und Schwächen und auch wenn sie selbst Entspannungskurse gibt, ist sie bei ihren ersten Yogaversuchen nicht direkt erfolgreich. Damit fiel mir die Identifikation sehr leicht. Auch Freundin Lisa ist sehr sympathisch und hat in jeder Situation den perfekten Rat. Und da ich selbst ein totaler Wassermensch bin, waren das Schwimmen im See, der Bootsverleih und Yoga auf dem Sup-Board meine persönlichen Highlights.

Insgesamt war es ein super entspannendes Lesevergnügen. Das Café Seelenzauber macht seinem Namen alle Ehre und ich kann es kaum erwarten mit dem zweiten Teil an den wunderschönen Walchensee zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Gut konstruierter Kriminalfall

Die falsche Schwester - Verschließ die Augen vor der Lüge
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Das Buch startet mit einem Rückblick auf den Fall, der die Familie der Hauptfigur Effie zerstört hat: als ihre Schwester 5 Jahre alt war, verschwand sie spurlos. 25 Jahre später scheint sich der Alptraum ...

Das Buch startet mit einem Rückblick auf den Fall, der die Familie der Hauptfigur Effie zerstört hat: als ihre Schwester 5 Jahre alt war, verschwand sie spurlos. 25 Jahre später scheint sich der Alptraum zu wiederholen, als Effies vierjährige Tochter aus dem Kindergarten verschwindet.

Ob der gleiche Entführer wieder zugeschlagen hat? Effie vergräbt sich in den Fall ihrer Schwester, da sie sicher es, dass es einen Zusammenhang geben muss.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Es startet relativ langsam, nimmt dann aber Fahrt auf. Die Autorin versucht verschiedene Spuren zu legen, leider habe ich durch die Andeutungen sehr früh gewusst, was Phase ist und wurde nur von einigen Einzelheiten der Plottwists überrascht. Das mag aber auch daran liegen, dass ich schon sehr viele Krimis/ Thriller gelesen habe 😂

Effie blieb für mich lange als Figur nicht richtig greifbar. Sie schien mir als Persönlichkeit sehr blass. Auch das komplizierte Verhältnis zu ihrem Ex, ihrer Schwester und allgemein das Beziehungsgeflecht in der Familie blieb mir manchmal zu sehr angedeutet. Einige Dinge wurden am Ende aufgelöst, doch trotzdem hätte ich mir eine stärkere Präsenz von Effie gewünscht.

Insgesamt war es ein gut konstruierter Kriminalfall, bei dem nicht alles so ist, wie es scheint. Auch wenn ich die Lösung schnell wusste, war es trotzdem ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Vorsicht für alle, die gewisse Themen vor allem mit Kindern triggern. Das Buch könnte an der ein oder anderen Stelle zu viel für euch sein.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Mysterybuch mit Bibliothekssetting

Whispering Pages
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Der Titel ist bei diesem Buch Programm. Es geht um Bücher und wispernde Seiten, die den Namen von Liam rufen, sobald er die Dunnet Library betritt. Lesen gehört eigentlich nicht zu seinen bevorzugten Tätigkeiten, ...

Der Titel ist bei diesem Buch Programm. Es geht um Bücher und wispernde Seiten, die den Namen von Liam rufen, sobald er die Dunnet Library betritt. Lesen gehört eigentlich nicht zu seinen bevorzugten Tätigkeiten, aber er schätzt die Ruhe in dem alten Gebäude.

Vor Begegnungen mit anderen Menschen scheut er zurück, was sich erst ändert, als er auf den anziehenden Kieran trifft. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach einem alten Buch, das offiziell nicht in der Bibliothek geführt ist.

Doch was verbirgt dieses Buch für Geheimnisse? Und warum verschwinden auf einmal Mitarbeitende der Bibliothek? Wird Liam irgendwann verstehen, was ihm die Bücher zuflüstern wollen?

Der Held dieses Buches ist nicht besonders stark oder heroisch, sondern so menschlich wie jeder von uns. Und gerade das macht Liam und die Geschichte so sympathisch und authentisch. Besonders gut gefallen mir die beiden Mitbewohner von Liam und die alte Dame, die ebenfalls sehr oft die Bibliothek besucht. Durch sie und Kieran entdeckt Liam die Lust am Lesen.

Das Buch ist interessant und mysteriös und obwohl ich einige Wendungen vorausgesehen habe, habe ich das Buch sehr genossen und wollte es gar nicht wieder verlassen. Wer von uns träumt denn nicht davon, den ganzen Tag von wispernden Büchern umgeben zu sein?

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Liebesroman mit tiefem Nachhall

Mit dir zwischen den Sternen
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Es war mein zweites Buch der Autorin und wieder hat sie mich von Seite 1 an in ihren Bann geschlagen. Die Hauptfigur Haven leidet an einer starken sozialen Phobie und muss nun für einige Wochen nach Alaska ...

Es war mein zweites Buch der Autorin und wieder hat sie mich von Seite 1 an in ihren Bann geschlagen. Die Hauptfigur Haven leidet an einer starken sozialen Phobie und muss nun für einige Wochen nach Alaska und dort in einem Lokal Kellnern, damit ihre Mutter ihr das Studium finanziert.

Die Auswirkungen der sozialen Phobie und wie sich Haven damit fühlt, werden sehr anschaulich, authentisch und empathisch beschrieben. Man kann sich sehr gut in die hineinversetzen und leidet mit ihr. Jeder kleine Fortschritt fühlt sich toll an und man würde gern mit Haven feiern, was sie da alles leistet.

Die männliche Hauptfigur Hayes ist am Anfang der mysteriöse Bad Boy, über den viele negative Gerüchte im Umlauf sind. Haven fühlt sich vielleicht gerade deshalb zu ihm hingezogen, ist er doch genauso ein Außenseiter wie sie.

Neben der Liebesgeschichte der beiden webt die Autorin auch Themen wie Mobbing, Phobien, Gerüchte und Vorurteile gekonnt in das Buch ein. Auch die Besonderheiten eines kleinen Orts in Alaska, die Natur und Gefahren werden anschaulich gemacht.

Besonders gut gefällt mir die Hintergrundstory über Havens beste Freundin Nola, die sie in ihren inneren Monologen in Alaska immer dabei hat. "Zopfmädchen", wie Nola sie nennt, entwickelt sich in dieser Zeit weiter und enthüllt nach und nach die Geschichte um ihre Freundschaft.

Mich hat das Buch auch nach dem Lesen nicht gleich losgelassen und ich hatte ein kleines Book-Hangover. Die Autorin hat mich wieder komplett überzeugt und ich lege euch das Buch ans Herz.

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