Profilbild von marylou2101

marylou2101

Lesejury Profi
offline

marylou2101 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit marylou2101 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2021

Spannender Plot, mangelnde sprachliche Umsetzung

OCEAN - Insel des Grauens
0

Die Idee eines Urlaubsparadieses mit duzenden angeschwemmten Schuhen in denen noch die Füße der Menschen steckten, die diese einst an Ihren Füßen trugen fand ich nicht nur originell, sondern irgendwie ...

Die Idee eines Urlaubsparadieses mit duzenden angeschwemmten Schuhen in denen noch die Füße der Menschen steckten, die diese einst an Ihren Füßen trugen fand ich nicht nur originell, sondern irgendwie auch passend für den 19. Fall von Special Agent Pendergast. Irgendwie schienen diese mysteriösen Funde zu den unorthodoxen Ermittlungsmethoden und der exentrischen Art von Pendergast zu passen. Die ersten Seiten des Buches konnten mich dann auch Anfangs wirklich begeistern und ich mochte das Buch zunächst gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Zusammenhänge sind zunächst unklar, selbst Pendergast tappt im Dunkeln, ebenso wie sein Partner Coldmoon, der auch in diesem Buch wieder mit ermittelt. Es gibt interessante Ermittlungsansätze, die jedoch durch unvorhersehbare Wendungen alle ins Nichts führen und so weiter für ausreichend Nervenkitzel sorgen.

Je mehr Seiten ich jedoch las, desto weniger gefiel mir das Buch. Dabei lag dies sicherlich nicht an den Charakteren. Pendergast ist seiner gewohnt kühlen, distanzierten aber doch genialen Art treu geblieben. Auch Constance Green wirkt unnahbar und wie aus der Zeit gefallen und ist Pendergast ebenfalls wie gewohnt eine gute Unterstützung während der Ermittlungen. Selbst mit Pendergasts Partner konnte ich mich anfreunden, wobei ich sagen muss, dass es für mich (ebenso wie für Pendergast) immer noch ungewohnt ist einen Partner an dessen Seite zu wissen.

Ich tat mich mit der Sprache und den Satzkonstellationen recht schwer beim lesen. Der Plot und die Handlung sind wie gewohnt spannend, und auch am Ende wartet auf den Leser ein toller Showdown. Dennoch fiel mir das lesen ungewohnt schwer, von der sonst gewohnten Leichtigkeit merkte ich kaum etwas. Nach einigen Recherchen fand ich heraus, dass bei diesem Buch eine neue Übersetzerin am Werk gewesen ist. Ich vermute stark, dass hier der Grund für die teilweise holprigen Sätze zu finden ist. Sehr schade. So schaue ich auf das hoffentlich folgende Buch der Beeiden natürlich etwas .

Wer übrigens der Meinung ist, das „angeschwemmte Füße “ eine völlig absurde Idee sind, und von einem unrealistischen Plot zeugen, der sollte diesen Begriff einmal in die Google-Suche eintippen und sich vorher gut setzen. Denn auch ich bin ziemlich erstaunt gewesen, als ich durch Zufall davon lass, das tatsächlich seit Jahren immer wieder Füße an der pazifischen Nordwestküste angespült werden.

Dieses Buch hat mir wirklich gespalten. Der Plot war gewohnt spannend, aber die sprachlichen Unzulänglichkeiten hinderten nicht nur meinen Lesefluss, sondern führten letztendlich dazu, dass ich das Buch eigentlich nur noch „schnell zu Ende lesen wollte“. Ein für mich völlig neues und ungewohntes Gefühl beim lesen eines Pendergast-Falls. Für mich selber ist die Ereknntnis, dass sie Sprache und eine gute Übersetzung doch viel ausmacht recht überraschend und etwas wehmütig schaue ich zum einen auf die vergangenen 18. Fälle von Pendergast zurück. Zum anderen hoffe ich natürlich, dass der 20. Fall sprachlich besser gelingt als dieser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2021

Ein wunderschön illustriertes Osterbuch

Das allerschönste Osterei
0

An einem warmen Frühlingstag schnuppert ein kleiner grauer Hase im hohen Gras die frische Luft.Es ist Ostern : Zeit, Ostereier zu suchen. Aber kann er das schönste Osterei von allen finden?

So lautet ...

An einem warmen Frühlingstag schnuppert ein kleiner grauer Hase im hohen Gras die frische Luft.Es ist Ostern : Zeit, Ostereier zu suchen. Aber kann er das schönste Osterei von allen finden?

So lautet der Klappentext des Buches. Als das Buch bereits im vorletzten Jahr bei uns einzog war meine Tochter zunächst völlig fasziniert von dem Pailetten-Ei auf dem Cover des Buches. Wer hätte das gedacht? Wendepailetten sind bei Kinder in dem Alter so beliebt und ich dachte zuerst als ich sah, dass das Buch dieses Pailetten Ei auf dem Cover hat „Oh je, das ist bestimmt so ein typisches Mädchenbuch, in rosa , pink und lila“. Doch schon als ich die erste Seite aufschlug wurde ich eines Besseren belehrt. Die Geschichte ist wirklich wunderschön erzählt, nicht nur inhaltlich sondern auch der Text. Ostern steht vor der Tür und der kleine Hase macht sich auf den Weg um ein Osterei zu suchen und zu finden. Aber nicht irgendein Osterei , sondern ein ganz besonderes Ei. Bei seiner Suche trifft er nicht nur auf allerhand Tiere, sondern findet auch eine Menge schöner Sachen. Sein Osterkörbchen füllt sich allmählich mit Federn, Schafswolle und Gräsern . Die Eier jedoch die er trifft, sind zwar aller wunderschön und einzigartig in Ihrem aussehen, doch das besondere Ei ist nicht dabei. Als er schließlich nach seiner langen Suche enttäuscht und traurig am Rande eines Sees sitzt fällt ihm ein völlig unscheinbares Ei in die Hand. Es ist warm und der Wind frischt auf . Damit dem Ei nichts geschieht baut er aus all den wunderbaren Schätzen die er auf seiner Suche gesammelt hat ein Nest… Das Ende der Geschichte möchte ich hier nicht verraten , sondern noch ein klein wenig Neugier für die Leser überlassen.

Doch ich denke es ist klar, dass hier eine sehr warmherzige , tiefsinnige Geschichte erzählt wird, die zu dem mit wunderschönen realistischen Illustrationen unterlegt ist. Diese erinnern mich zum Teil an Illustrationen aus den Kinderbüchern meiner Kindheit und auch unsere 4-Jährige Tochter mag sowohl die Geschichte, als auch die Illustrationen. Dieses Bilderbuch ist wirklich ein kleines Osterschätzchen und mit einem Preis von 6,99 dazu auch noch eine echte Preis-Leistungs-Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2021

Freund und Leid liegen nah beieinander, für kleine Kinder manchmal zu nah

Was Ostern geschah – ein Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren
0

Im Mittelpunkt des Buches steht die kleine Rebekka, deren Eltern zu Jesus Anhängern gehören. Sie lernt Jesus kennen, als er bei Ihrer Familie zum Essen eingeladen wird. Sie ist beim letzen Abendmahl dabei ...

Im Mittelpunkt des Buches steht die kleine Rebekka, deren Eltern zu Jesus Anhängern gehören. Sie lernt Jesus kennen, als er bei Ihrer Familie zum Essen eingeladen wird. Sie ist beim letzen Abendmahl dabei und sieht ihn am Kreuze hängen. Ihre Mutter erzählt Rebekka von der Auferstehung und so erfahren die jungen Leser ebenfalls durch die Augen eines Kindes wie es zu Zeiten Jesus Leben gewesen ist. Diese Idee fand ich ganz gelungen .

Meiner kleinen Tochter gefällt das Bilderbuch inzwischen ganz gut, allerdings muss ich persönlich immer wieder an den Tag zurück denken, an dem wir das Buch Abends das erste Mal lasen. Schon beim ersten Lesen viel mir auf , dass der Erzählstil zwar kindlich gehalten , allerdings mit vielen negativen Worten und Sätzen bestückt ist. Auf den wunderschön illustrierten Doppenseiten wird zunächst davon berichtet wie großzügig und barmherzig Jesus zu seinen Mitmenschen ist. Doch nach der Verhaftung Jesus schlägt auch die Stimmung im Buch um – verständlich und richtiger Weise, aber für meinen Geschmack doch etwas zu scharf. Auch meiner Tochter fiel diese Stimmung auf und das erste Mal in Ihrem jungen Leben schlief sie weinend nach dem lesen eines Buches ein.

Die Stimmung der Ostertage hat Margot Käßmann für meinen Geschmack etwas ZU realistisch eingefangen. Freud und Leid liegen natürlich bei der Ostergeschichte nah beieinander , dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Weichzeichnung gerade in der Ausgestaltung des Textes gewünscht. Die angespannte Stimmung nach Jesus Kreuzigung, von der im Buch die Rede ist, schien sich 1 zu 1 auf meine Tochter zu übertragen. Ich würde daher der Leseempehlung des Verlages ab 5 Jahren auf jeden Fall folgen. Auch die Länge des Textes spricht dafür. Inzwischen wünscht sich meine Tochter aber aus eigenem Abtrieb immer und immer wieder das Buch vorgelesen zu bekommen.

Abschließend kann ich sagen, dass mir persönlich die Illustrationen von Stefanie Scharnberg sehr gut gefallen haben und die Idee, dass die Ostergeschichte aus den Augen eines kleinen Mädchens erzählt wird, welches zu Zeiten von Jesus gelebt und alles hautnah miterlebt hat. Und auch die Worte auf der vorletzten Seite fand ich einfach nur wunderbar :

Wenn Sie an ihn dachte , merkte sie, dass er da war, ganz nah bei ihr. So glücklich war Rebekka noch nie gewesen. Sie konnte zwar nicht alles verstehen, aber sie glaubte daran, dass der Tod einfach nicht das letzte Wort hatte.

Diese haben mich etwas mit der Tatsache versöhnt, dass ich die textliche Ausgestaltung nicht wirklich gelungen fand. Da meiner Tochter das Buch aber sehr gut gefällt kann ich mich immerhin zu einer durchschnittlichen Empfehlung durchringen. Für ältere Kinder oder nicht ganz so sanfte Gemüter ist das Bilderbuch auf jeden Fall eine gute Möglichkeit den Kindern die Ostergeschichte näher zu bringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2021

Ein wimmelliges Osterbuch

Die Ostergeschichte
0

Ostern steht vor der Tür und wird gefühlt jeden Tag ein Dutzend Mal von unserer Tochter thematisiert. Aus diesem Grund haben auch dieses Jahr wieder einige Bilderbücher zu dem Thema Einzug bei uns gehalten.

„Die ...

Ostern steht vor der Tür und wird gefühlt jeden Tag ein Dutzend Mal von unserer Tochter thematisiert. Aus diesem Grund haben auch dieses Jahr wieder einige Bilderbücher zu dem Thema Einzug bei uns gehalten.

„Die Ostergeschichte Wimmelbuch“ wird hier besonders gerne angeschaut. Mich überraschte das ein wenig, weil Wimmelbücher , anders wie bei so vielen anderen Kindern, bei meiner Tochter nie wirklich hoch im Kurs standen. Die Ostergeschichte ist aber auch kein klassisches Wimmelbuch, denn auf jeder der großformatigen Pappbilder-Seiten findet man zu der dargestellten Szene einen kurzen Text. So begleiten die Kinder Jesu am Palmsonntag beim Einzug in Jerusalem, über das Abendmahl mit seinen Freunden bis hin zum Ostermorgen .Die Texte sind kurz und knapp und altersgerecht gehalten .Was für mich sehr wichtig ist im Zusammenhang mit der Thematik ist , das die Texte kindgerecht und leicht verständlich formuliert sind . Für Kinder ist die Thematik des Osterfestes nicht leicht zu begreifen und vor allem die Auferstehung birgt ihre Schweirgkeiten bei der Verständlichkeit wie ich in der Vergangenheit schon des Öfteren feststellen musste. Aus diesem Grund hat mir auch die erste Doppelseite so gut gefallen, denn hier wird in einem kurzen Text die Ostergeschichte für Kinder erzählt.

Auf den nachfolgenden Seiten können die kleinen Betrachter aber nicht nur das Leben Jesus erleben, sondern in jedem Bild finden sich unzählige weitere kleine Geschichten wieder.Kinder spielen fangen und verstecken, die Frauen transportieren Wasser aus den Brunnen in Ihre Häuser . Katzen werden von Hunden gejagt oder fangen Fische am Ostermorgen. Die Illustrationen von Nico Sternenbaum sind originell und ansprechend und machen das Buch zu einem Vergnügen für die ganze Familie. Mit seinen dicken Pappseiten ist es bereits für Kinder ab 2 Jahren gut zum anschauen und betrachten geeignet, wird aber auch von Kindern im Alter meiner Tochter (4 1/2 Jahre) immer noch sehr gerne angeschaut.

Ähnliche Beiträge

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2021

Eine spannende Familiengeschichte vor Deutsch Deutscher Kulisse

Wo wir Kinder waren
0

Über mehrere Generationen hinweg wird hier eine Familiengeschichte erzählt, die jedes Kinderherz eines Erwachsenen höher schlagen lässt. Man merkt beim lesen, dass die Autorin einen Bezug zu dem Ort Sonneberg ...

Über mehrere Generationen hinweg wird hier eine Familiengeschichte erzählt, die jedes Kinderherz eines Erwachsenen höher schlagen lässt. Man merkt beim lesen, dass die Autorin einen Bezug zu dem Ort Sonneberg und der Region Thüringen hat, das ihr Herz daran hängt. Und so überraschte es mich nicht als ich las, dass Kati Naumann selbst einen großen Teil Ihrer Kindheit im Thüringer Wald verbrachte und Ihre Großeltern (ganz ähnlich wie die Familie Langbein) mit der Spielzeugherstellung Ihren Lebensunterhalt verdiente.

Die Familiensaga umfasst einen relativ großen Zeitraum, was dazu führt, dass man beim Lesen sehr aufmerksam sein muss um nicht den Überblick über die Handllung und die einzelnen Handlungsstränge zu verlieren. Die polititschen Entwicklungen zwischen 1910 und 1978 wirken sich nicht nur auf die Spielzeugherstellung und die geschäftlichen Geschicke der Familie Langbein aus , sondern auch auf die einzelnen Familienmitglieder, sowohl beruflich wie auch privat, was für mich einen ganz besonderen Reiz ausmachte.

Der Schreibstil ist klar und verständlich, und dennoch hatte ich beim Lesen der ersten Seiten Probleme richtig in das Buch hinein zu finden. Immer wieder musste ich die Übersicht der Familienkonstellation zur Hand nehmen, um mich nicht in der Geschichte zu verlieren. Aber irgendwie passt das auch zu der langen und tradionsreichen Geschichte des kleinen Örtchens Sonnenberg im Thüringer Wald. Über Jahrzehnte hinweg wandelte sich das Gesicht dieses beschaulichen Örtchens durch die polititschen und gesellschaftlichen Ereignisse und machte es den Bewohnern nicht immer leicht. Den sich immer wieder wandelnden Zeitgeist hat Kati Naumann wunderbar eingefangen und man fühlt sich schon sehr schnell mitten drinnen im Geschehen. Irgendwie wachsen einen die Puppen und auch die Familie Langbein ans Herz und am Ende war ich schon beinahe wehmütig, als das Buch sein Ende fand.

Mich hat vor allem die Vergangeheit mitgerissen. Zwar wird bei der Erzählperspektive immer abwechselnd zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und hergewechselt aber die Cousinen Eva, Iris und Jan bleiben für mich teilweise nur sehr schemenhaft in Ihrer Darstellung, was mich aber nicht wirklich störte. Durch Ihre Recherchen und Aufräumarbeiten in der Gegenwart geben die Drei quasi immer wieder den Anstoß für die Sprünge in die Vergangenheit. Erst allmählich wird klar, dass sich die Entwicklungen in der Vergangenheit (manchmal bewusst und manchmal unbewusst) auf die folgenden Generationen und deren Leben ausgewirkt haben. Mißverständnisse und falsche Annahmen können langsam aus dem Weg geräumt werden und führen dazu, dass sich die Nachkommen wieder einander annähern.

Kati Naumann ist hier ein authentischer und spannender Familienroman gelungen der eine ganz entscheidenen Zeitspanne Deutsch-Deutscher Geschichte eingefangen und wiedergegeben hat. Der Geist der Zeit zieht den Leser mit einer klaren Sprache und interessanten Figurenkonstellationen in den Bann.

Nach dem Lesen des Romanes habe ich erst mal mein eigenes Spielzeug aus Kindheitstagen unter die Lupe genommen und nach dem Vermerk „Sonni“ gesucht. Erst einmal in eigenen Kindheitserinnerungen geschwelgt….

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere