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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2024

Krieg unter Nachbarn

Cherringham - Folge 45
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Zum Inhalt:
Artur und Brian schwelgen förmlich in ihrer Nachbarschaftsfehde. Doch dann ist Artur tot und Brian wird des Mordes angeklagt. Auf Wunsch ihres Freundes Tony Standish, der Brian für unschuldig ...

Zum Inhalt:
Artur und Brian schwelgen förmlich in ihrer Nachbarschaftsfehde. Doch dann ist Artur tot und Brian wird des Mordes angeklagt. Auf Wunsch ihres Freundes Tony Standish, der Brian für unschuldig hält, beginnen Sarah und Jack zu ermitteln.

Mein Eindruck:
Zu Beginn macht die Geschichte richtig Spaß - die Eskalation der Bosheiten gefällt und als die Ermittlung beginnt, wird sie zu einem schönen Ratespiel auch für die Leser. Viele Verdächtige kristallisieren sich heraus, der Tathergang wirft einige Fragen auf und die Einschübe von Privatleben sind liebenswert. Aber wenn sonst am Ende wirklich alles geklärt ist und man sich vorstellen kann, wie es mit den Figuren weitergeht, hört es hier einfach nur mit der Überführung der verantwortlichen Person auf. Das Motiv ist dabei spärlich und die ganzen weiteren Baustellen bleiben genau das - Baustellen. Noch nicht einmal der Grund für den Beginn der Nickeligkeiten wird ernsthaft verifiziert und ganzen Nebenkriegsschauplätze, die wunderbar zu Motiven führten, bleiben unbespielt.

Mein Fazit:
Zwar sonst gekonnt, aber das Ende enttäuscht massiv

Veröffentlicht am 06.01.2024

Nebulös

Die Lügnerin
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Zum Inhalt:
Eine Frau, die sich Clara Konrad nennt, erzählt einer Psychologin Episoden ihres Lebens. Oder sind es Lügen über Episoden ihres Lebens? Kann Clara in die Zukunft sehen, die Zukunft sogar erschaffen ...

Zum Inhalt:
Eine Frau, die sich Clara Konrad nennt, erzählt einer Psychologin Episoden ihres Lebens. Oder sind es Lügen über Episoden ihres Lebens? Kann Clara in die Zukunft sehen, die Zukunft sogar erschaffen oder manipuliert sie einfach ihre Gegenüber geschickt? Fragen über Fragen....

Mein Eindruck:
... die Friedemann Karig in seinem Roman aufwirft. Seine Protagonistin bleibt höchst diffus und auch ihr Name ist erfunden (falls sie dessen Erfindung nicht gelogen hat). Dieses Spiel mit den Erwartungen trägt die Geschichte um Clara eine ganze Weile, aber schließlich kommt der Moment, bei dem man auf einen Durchbruch wartet. Doch egal wie dramatisch sich die Story gestaltet (Wahrsagung, Selbstmordversuche, Überwachung, Weltverschwörung?), irgendwann überwiegt das Gefühl, dass sich der Autor an der Schönheit seiner Sprache und an seiner Fähigkeit, die Wörter perfekt zu setzen, mehr erquickt, als dass er wirklich einen guten Abschluss findet. Denn trotz Feuerwerk zum Schluss bleibt man ratlos zurück. Vielleicht ist das der innere Sinn des Romans, - gefallen muss es aber nicht.

Mein Fazit:
Der Aszendent zum Verständnis ist nicht bei jedem vorhanden, trotz der schönen Sprache

Veröffentlicht am 05.01.2024

Bestechung

Agatha Raisin und der tote Polizist
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Zum Inhalt:

Der unbeliebte Polizist Gerry Beech endet als Grillgut auf einem Mittelaltermarkt. Bei der Durchsuchung seines Hauses fällt auf, dass er mehr Geld hat, als man erwarten sollte. Agatha wird ...

Zum Inhalt:

Der unbeliebte Polizist Gerry Beech endet als Grillgut auf einem Mittelaltermarkt. Bei der Durchsuchung seines Hauses fällt auf, dass er mehr Geld hat, als man erwarten sollte. Agatha wird von Beechs Exfrau engagiert, um dessen Tod zu untersuchen.

Mein Eindruck:
So spannend wie dieses Buch war schon lange keins mehr aus der Cosy-Crime-Serie um die frühere PR-Agentin und jetzige Detektivin Agatha Raisin. Nicht nur sie, sondern auch Teile ihres Teams geraten in Lebensgefahr, die Ermittlung erstreckt sich über zwei Kontinente und Agathas Gegner spielen ebenfalls in einer anderen Liga als sonst. MC Beaton hat inzwischen eine große Zahl an Figuren im Umfeld ihrer Protagonistin erdacht, die sämtlich mit Charaktertiefe ausgestattet sind und beim Leser Freude wecken, wenn sie denn wieder einmal der stürmischen Hauptperson zur Seite stehen. Der Humor ist göttlich, das immer vorhandene Privatgedöns stört kein bisschen und zur Not gibt es Unterstützung von ganz oben - der Pfarrersfrau sei Dank.

Mein Fazit:
So sollte es in den Cotswolds immer sein

Veröffentlicht am 04.01.2024

Kinderschicksale

Waiseninsel
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Zum Inhalt:
Weil Jessica Niemi nicht nur handgreiflich geworden ist, sondern sich dabei auch noch filmen ließ, schickt ihre Chefin sie in eine Auszeit. Diese verbringt Jessica auf einer Insel im Schärengarten, ...

Zum Inhalt:
Weil Jessica Niemi nicht nur handgreiflich geworden ist, sondern sich dabei auch noch filmen ließ, schickt ihre Chefin sie in eine Auszeit. Diese verbringt Jessica auf einer Insel im Schärengarten, welche früher ein Waisenhaus beherbergte. Aus dieser Zeit stammt die Spuk-Legende um ein kleines Mädchen, das am Bootssteg auf seinen Vater wartete. Als eine Leiche an diesem Steg aufgefunden wird, erfährt Jessica, dass diese Tote nicht die erste war und alles mit dem Waisenhaus im Zusammenhang zu stehen scheint.

Mein Eindruck:
Musste man sich, nachdem sie ihre wichtigste Bezugsperson verloren hat, wirklich Sorgen um Jessica machen, hat es der Autor Max Seeck mit einer geschickten Idee geschafft, die Polizistin wieder zurück in die Spur zu bringen. Seine Geschichte gliedert Seeck in zwei Teile (wenn man von dem kurzen Ausflug in die 80er Jahre absieht) und bringt beide jeweils nur ein Stück voran. So möchte man unbedingt wenigstens an ein Ende kommen und liest munter immer weiter, um Gewissheit zu erhalten. Das Spiel mit den Erwartungen lullt dabei nicht nur Jessica ein; auch die Leser lockt Seeck ein ums andere Mal auf die falsche Fährte. Motiv und verantwortliche Person sind glaubhaft, der Showdown grandios und das Ende lässt einen fast weinen. Damit ist das Buch nicht nur als Thriller perfekt. Als Ausblick noch ein kleiner, privater Cliffhanger für die spröde Kommissarin, der Hoffnung macht.

Mein Fazit:
Geht ans Herz und an die Nerven

Veröffentlicht am 02.01.2024

Gefangen

Das Nord
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Zum Inhalt:
Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Nachdem Alex als Jugendlicher für den Tod eines kleinen Mädchens verantwortlich gemacht wurde, wandten sich Freunde und Familie von ihm ab. Doch dann ...

Zum Inhalt:
Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Nachdem Alex als Jugendlicher für den Tod eines kleinen Mädchens verantwortlich gemacht wurde, wandten sich Freunde und Familie von ihm ab. Doch dann taucht ein alter Schulfreund auf und vermittelt Alex eine Stelle in einem Toprestaurant. Dort angekommen, beginnt sich die Chefin für ihn zu interessieren. Sehr zu interessieren. Zu sehr!

Mein Eindruck:
Ein Sternerestaurant in unwirtlicher Gegend, - alleine dieser Gegensatz (der von einem echten Restaurant inspiriert ist) macht schon richtig Appetit auf das Gesamtmenü, welches die beiden Autorinnen als Leckerbissen komponieren. Der Protagonist Alex weckt schon deshalb Beschützerinstinkte, weil er nicht aufgibt, obwohl ihm das Leben übel mitgespielt hat. Dazu Geld, Sex und Liebe - wie soll so etwas nicht munden? Die Spannung wird immer weiter angezogen und man fliegt praktisch durch die Seiten der kurzen Kapitel. Dabei bleibt man trotz der Perspektive in der dritten Person immer an Alex' Seite - man weiß nichts, was er nicht weiß und sieht alles durch seine Augen. So ist immer unklar, wer Freund, wer Feind und wer absolut unbeteiligt an den Vorkommnissen ist. Und man weiß nicht, ob und wer überlebt - grandios für einen Kriminalroman, denn die Autorinnen enden mit einem fiesen Cliffhanger.

Mein Fazit:
So lässt man es sich gerne schmecken.