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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Eine tolle Zeitreise

Odin
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Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es ...

Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher.
Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt.
Es geht detailliert der Frage nach: Wer war Odin? Oder vielmehr: Was war Odin.
Ein Gestaltwandler, ein Heiler, der Herr über Walhalla. Und Beteiligter an der Entstehung des beseelten Menschen. Und natürlich, nicht zu vergessen: Urheber der Keilschrift.
Wie das halt so ist mit den alten Göttern, man kann sie schlecht beweisen :).
Es gibt viele Schriften, gerade in der Edda, die ihn erwähnen, aber keinen realen Beweis. Das ist aber bei jeder sogenannten Gottheit so :).
Der Autor schafft es hervorragend einen Überblick zu geben über den Mythos Odin, seine Entstehung und den Verlauf , bis in die heutige Zeit hinein.
Dabei ist das Buch sehr klar und strukturiert, es beginnt in den dunklen Anfängen (der Kommunikation)
Zu Zeiten der Wikinger und Römer. Danach folgen die nordischen Kapitel, in denen der Weg Odins durch die Epochen anhand der Schriftsammlung der Edda nachvollzogen wird. Auch die Kapitel Kunst und Musik werden explizit erwähnt.
Wenn damals schon alle Sagen und Erlebnisse sozusagen aus zweiter Hand waren, ist es heute ausschließlich Interpretationssache. Und das treibt auch einige kultige Stilblüten , in Form von Vereinigungen ( z. B. in den USA) oder Heavy Metal Songs. Nicht zu vergessen Richard Wagners Ring der Nibelungen , der natürlich auch einen Platz in diesem Buch bekommt.

Hochstilisiert zum Nationalgott der Deutschen gab, und gibt es auch einige unrühmliche Zeiten und Zusammenhänge, und auch darauf geht das Buch ein.

Mir persönlich hat es gut gefallen, es ist schwere Kost, da sich unglaublich viele Zusammenhänge ergeben, und durch die teilweise uralten Quellenangaben muss man sich nicht nur in die verschiedenen Namen einlesen, sondern auch die Allgemeinbildung ein wenig aufpolieren. Wer war gleich noch Tacitus? :)
Ein wenig gefehlt haben mir so ganz allgemeine Bezüge zur heutigen Zeit. Beziehungsweise die Differenzierung zwischen der Instrumentalisierung Odins" auf der dunklen Seite der Macht ", und den Menschen, die auch heute noch , friedlich und im Einklang mit der Natur, heidnisch leben, heidnische Bräuche pflegen und dessen Feste feiern. Auch hier gehört Odin nun einmal dazu.
Ansonsten ist es ein tolles Buch. Man braucht Zeit und Muße, und natürlich auch ein wenig Zuneigung zu diesem Thema, das sei allem vorangestellt, sonst findet man nicht in das Buch hinein.

Wenn man sich für den nordischen Götterkreis interessiert, sei diesem Leserkreis dieses Buch wärmstens und von Herzen empfohlen. Der Über - und Einblick ist grandios und bestens aufbereitet.
Und auch für Laien sehr gut beschrieben.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Bösewichte, Maulwürfe und ostfriesisches Leben

Die Gewalt des Sturms
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Der zweite Band setzt zeitlich dort an, wo der erste Band endet. Es empfiehlt sich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da es im Buch viele Anspielungen auf "Das Schweigen der Flut" gibt.
Auch hier wechseln ...

Der zweite Band setzt zeitlich dort an, wo der erste Band endet. Es empfiehlt sich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da es im Buch viele Anspielungen auf "Das Schweigen der Flut" gibt.
Auch hier wechseln die Perspektiven mit den beiden Protagonistinnen, was mir persönlich sehr gut gefällt. So bekomme ich als Leser verschiedene Blickwinkel auf die Fälle und die Charaktere werden vielschichtiger als nur aus einer Perspektive. Auch die Nebenprotagonisten werden dadurch noch etwas lebendiger, da die Interaktionen der verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Ein klein wenig nervt mich die interne Suche nach dem Informanten, der Polizeiinterna ausplaudert und den Lina ausfindig machen soll. Ja, als Aufhänger für den Umzug nach Aurich und den Aufbau der zwischenmenschlichen Spannung ist das ok, aber jetzt hätte es diesen Seitenstrang der Handlung nicht mehr gebraucht, finde ich. Die Fülle an kriminellen Handlungen bringt auch so genug Spannung.
Gut finde ich, dass die Handlung durchgehend ist und die Bösewichte von Buch zu Buch immer die gleichen sind. Das gibt der Rahmenhandlung der Maulwurfsuche Stabilität. Die beiden Protagonisten sind gut charakterisiert und harmonieren in ihrer Unterschiedlichkeit sehr gut. Das Verhältnis zwischen Ermittlungen und Privatleben finde ich sehr gelungen und ich finde es gut, dass die beiden Ermittlerinnen ihre Emotionen so offen ausleben, das macht das Buch sehr lebendig und die Protagonisten bleiben im Gedächtnis. Mir ist das Buch ein bisschen zu regenbogenfarben, aber das ist Geschmackssache, undi en Vogue.

Ansonsten ist das Buch ein solider, routinierter Regionalkrimi, toll und spannend geschrieben, mit interessanten Charakteren und Autorinnen, die auch stilistisch sehr gut harmonieren.

Und die Krönung des Ganzen: Das Buch spielt in Aurich. Irgendwie ist es noch ein bisschen spannender, wenn man den Ort des Geschehens kennt oder sogar dort wohnt.

Fazit: Ich liebe diese Reihe

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Parallelwelten

Mit kaltem Kalkül
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Auch hier bekommt der Leser wieder einen tollen Thriller mit vielen forensischen Elementen. Als Leser sollte man bedenken, dass die Bücher von Herrn Tsokos etwas spezieller sind. Schließlich weiß er, wovon ...

Auch hier bekommt der Leser wieder einen tollen Thriller mit vielen forensischen Elementen. Als Leser sollte man bedenken, dass die Bücher von Herrn Tsokos etwas spezieller sind. Schließlich weiß er, wovon er schreibt. Forensische Themen spielen in diesem Buch eine große Rolle, aber ich persönlich finde das jetzt nicht zu dominant. Das gefällt mir. Dieser Autor bietet mir eine grenzgeniale Überlappung von "True Crime" und „Thriller“, garniert mit Autopsieberichten.
Alle Protagonisten sind gut ausgearbeitet und Herr Tsokos hat bei Frau Yao genau die richtige Mischung zwischen sympathisch und zielstrebig gefunden. Kleine Einblicke in das Privatleben der Ermittler runden die Charakterbeschreibungen ab.
Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil wie immer spannend und gut lesbar. Als Leser weiß man immer, wessen Perspektive gerade beschrieben wird und wo und wann das Kapitel gerade spielt. Ich fand die Idee gut, mit Khalaf einen ganz anderen "Parallelermittler" zu schaffen, der dem Leser die andere Seite des Lebens zeigt. Das Thema "Parallelwelten" passt auch sehr gut zu Khalaf, da es mittlerweile in einigen Stadtteilen nicht mehr zu übersehen ist, dass Menschen ohne Sprachkenntnisse oder legale Papiere in diesem Land leben.
Das Buch ist spannend, aber Herr Tsokos ist auch immer sehr realistisch, so dass viel recherchiert wird und das Buch seine Spannung eher aus den geschilderten Umständen als aus wilder Action bezieht.
Etwas irritiert hat mich, dass Yassers Vater Malik Khatib heißt. Das wiederum ist der Bruder von Anton Pirlo. ( Serie von Ingo Bott ). Kann aber auch Zufall sein :).

Etwas gefehlt hat mir die Charakterisierung und das Motiv des Täters. Dieser blieb dadurch sehr blass und ehrlich gesagt sehr unspektakulär.
Fazit: Perfekte Lektüre für Leser, die True Crime Thriller mit forensischem Schwerpunkt mögen.
Ich liebe diese Serie.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

gibt einen tollen Überblick

Das kleine Buch von der Seele
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Mit diesem Buch gibt der Autor Einblick in das Innenleben des Menschen. Und zwar in das Innenleben, das nicht greifbar oder internistisch messbar ist. Die Seele.
Aus medizinischer Sicht fand ich das Buch ...

Mit diesem Buch gibt der Autor Einblick in das Innenleben des Menschen. Und zwar in das Innenleben, das nicht greifbar oder internistisch messbar ist. Die Seele.
Aus medizinischer Sicht fand ich das Buch sehr ansprechend, da man einen guten Überblick über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile bekommt. Gut gefallen hat mir auch das Einfühlungsvermögen, mit dem der Autor an die Thematik herangeht. Oft gibt es kein richtiges Richtig oder Falsch, sondern nur die Sichtweise des einzelnen Menschen. Dessen Sorgen, Nöte, Depressionen oder Zwangsstörungen und deren Vielfalt werden vom Autor gut beschrieben, wobei ich mir hier tatsächlich etwas mehr Vielfalt gewünscht hätte.
Ja, der Autor sortiert die Befunde schon nach der Häufigkeit des Auftretens in der Bevölkerung, weshalb das Thema Depression auch sehr viel Raum in diesem Buch einnimmt, was ich gut und richtig finde. Aber dadurch bleibt das Buch für mich stellenweise etwas eintönig. Mir fehlte ein wenig der Pep, das Feuer für die verschiedenen Diagnosen. Ich zum Beispiel leide an Globophobie... Was ist das? Die Angst vor Luftballons... Ich hasse diese Dinger aus tiefstem Herzen.
Oder wie wäre es mit einer :Anatidaephobie...? Das ist mein Favorit, die Angst, von einer Ente beobachtet zu werden. Solche kleinen Einschübe und ein bisschen mehr aus der Praxis hätten das Buch unterhaltsamer gemacht.
So ist es zwar toll, aber für keine Zielgruppe perfekt. Psychologen sind sowieso in der Materie drin und für Leute, die sich mit diesem Buch einen Rat holen wollen, ist es meiner Meinung nach etwas zu allgemein.
Es gibt einen Überblick, ist aber kein Ratgeber im engeren Sinne.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Viel besser als der erste Band

Auf finsteren Wegen
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Nachdem mir der erste Band nicht so gut gefallen hat, bin ich von diesem Buch begeistert. Die Autorin hat es geschafft, sich nicht nur sprachlich zu steigern, sondern auch eine konstante Handlung aufzubauen.

Auch ...

Nachdem mir der erste Band nicht so gut gefallen hat, bin ich von diesem Buch begeistert. Die Autorin hat es geschafft, sich nicht nur sprachlich zu steigern, sondern auch eine konstante Handlung aufzubauen.

Auch im zweiten Band bleibt die Autorin ihrer Linie treu, die Verdächtigen eher unsympathisch darzustellen, was einen guten Kontrast zu den Ermittlern bildet. Hier finde ich den größten Fortschritt in der Figur der Hauptprotagonistin Lodi Lenke. Sie arbeitet an sich und ihren Traumata und beginnt sozial ein wenig aufzutauen. Das liegt auch an ihrer neuen Partnerin Kathrin. Mit ihrem Ex-Partner Thomas läuft es dagegen nicht so gut, aber auch das bringt Lodi privat einen großen Schritt weiter. Sie beginnt wirklich zu vertrauen. Die Charaktere und Nebenprotagonisten tummeln sich wieder wild durcheinander und führen den Leser durchaus auf die eine oder andere falsche Fährte.
Der Schreibstil hat eine gute Mischung aus Beschreibungen und Action und die Dachterrasse wird nicht mehr so oft erwähnt :)
Der Fall ist gut konstruiert und birgt einige falsche Fährten für die Ermittler, eine wirklich heiße/kalte Spur und die Spannung ist das ganze Buch über spürbar. Gut gefällt mir auch die Mischung zwischen dem Privatleben der Ermittler und dem Kriminalfall. Das ist jetzt stimmig.
Fazit: Nach einem lauen Start nimmt die Serie richtig Fahrt auf.

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