Laufen als Therapie
LaufenZuerst muss ich sagen: Ein tolles Buch Frau Bogdan!
Ich habe in meinem Leben bisher sehr wenig Erfahrung mit dem Tod gemacht und (zum Glück) noch keine mit dem Freitod. Darum geht es in diesem kleinen ...
Zuerst muss ich sagen: Ein tolles Buch Frau Bogdan!
Ich habe in meinem Leben bisher sehr wenig Erfahrung mit dem Tod gemacht und (zum Glück) noch keine mit dem Freitod. Darum geht es in diesem kleinen Buch, ein geliebter Mensch entscheidet sich, dass er nicht mehr leben möchte, man selbst bleibt zurück.
Zurück bleibt die namenlose Protagonistin. Die versucht sich beim Laufen aus ihrer Trauer zu ziehen, manchmal lässt sie sich beim Laufen aber auch genau darein fallen. Beim Lesen fühlt es sich, zumindest am Anfang, auch ein wenig so an als ob man läuft. Man fliegt in einem Wahnsinns Tempo durch die ersten Seiten. Ein wenig planlos, da sich viel erst im Laufe der Geschichte ergibt.
Die Protagonistin läuft sich auf 200 Seiten Stück für Stück, Seite für Seite aus ihrer Trauer heraus. Einatmen ausatmen ausatmen.
Für mich ist die Geschichte unheimlich persönlich, da man sich die ganze Zeit im Kopf der Protagonistin befindet, nur ihre Gedanken liest. Eine tolle und sehr reale perspektive auf das Thema Depression und ihre Folgen. Ich gebe zu, dass auch ich häufig einen Bogen um dieses Thema mache oder zumindest darum mich näher damit auseinander zusetzten. Tatsächlich hatte ich beim lesen aber das Gefühl, dass alles stimmt was sie sagt und habe manchmal in mein Buch geheult, weil ich so mitfühlen konnte.
Es fällt mir schwer mehr über dieses Buch zu schreiben, deshalb empfehle ich einfach es zu lesen. Mir hat es trotz des schweren Themas sehr gut gefallen!