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Veröffentlicht am 21.10.2024

Flitterwochen mit Hindernissen

Letzte Lügen
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Sara Linton und Will Trent haben geheiratet, die Flitterwochen möchten beide in der McAlpine Lodge, einem Urlaubsresort in den Bergen Georgias, verbringen. Bereits am ersten Abend wird ihr Idyll unterbrochen, ...

Sara Linton und Will Trent haben geheiratet, die Flitterwochen möchten beide in der McAlpine Lodge, einem Urlaubsresort in den Bergen Georgias, verbringen. Bereits am ersten Abend wird ihr Idyll unterbrochen, als sie die Tochter der Gastgeberfamilie auffinden, die brutal ermordet wurde. Wenige Stunden zuvor hatte diese Sara gegenüber geäußert, dass sie die Nacht nicht überleben würde. An Verdächtigen mangelt es fern der Zivilisation nicht, denn die Besitzer der Lodge und auch die Gäste nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den zwölften Teil der großartigen Georgia-Reihe mit Will Trent und Sara Linton, für mich mittlerweile eine würdige Fortsetzung der sogenannten Grant-County-Reihe, in der Polizeichef Jeffrey Tolliver nebst Sara Linton die Hauptrolle spielten. Anfangs hatte ich mich schwergetan damit, diese Reihe zu mögen, aus Gründen, die ihren Ursprung im sechsten und letzten Teil der zuletzt genannten Buchserie haben, mittlerweile bin ich aber im Will Trent-Universum angekommen und ein riesiger Fan. Für mich persönlich sind beide Buchreihen im Thriller-Genre das Beste, was seit Jahren auf dem Markt angeboten wird. Die Fälle sind dabei in sich abgeschlossen, allerdings spielt das Privatleben der Protagonisten eine so große Rolle, dass es von Vorteil ist, die Reihenfolge einzuhalten. Übrigens hat der Verlag beide Serien sowie insgesamt sechs der Einzelbände der Autorin in einer wunderschönen neuen Ausstattung herausgegeben. Hier lohnt es sich, einen Blick zu riskieren. Oder auch zwei, vielleicht sogar drei.

Bereits der Prolog hatte es in sich, fast sofort war ich mitten im Geschehen drin, erlebte hautnah mit, was passierte. Dabei hatte ich kurz das Gefühl, etwas verpasst zu haben, was aber kurz danach aufgelöst wurde, als es losging und die Autorin zwölf Stunden vor der dramatischen Situation mit der Erzählung begann. Anmerken möchte ich, dass es eine tolle Idee war, dem Buch eine gezeichnete Karte der Gegend voranzustellen, von der ich das ganze Buch über Gebrauch gemacht habe, um mich zu orientieren. So hatte ich ein besseres Verständnis für die Entfernungen und konnte mir gut vorstellen, wo etwas geschah.

Die Ereignisse vor dem Mord waren sehr spannend, je weiter die Story voranschritt, desto mehr Verdächtige gab es und es machte mir viel Spaß, raten zu dürfen, was passiert war. Hierbei gab es allerdings viele Emotionen meinerseits, denn was da enthüllt wurde, war perfide und wirklich schlimm, ich konnte kaum glauben, welche Abgründe aufgedeckt wurden und was über manche Menschen zutage kommt, wenn man ein bisschen tiefer gräbt. Dramen, Tragödien, unsägliches Verhalten, kriminelle Handlungen und sehr viel Leid, um nur einiges zu nennen, all dies hat mich sehr bewegt und auch wütend gemacht. Seltsame Gefühle überkamen mich und ich fieberte dem Moment entgegen, wo jede Person ihre Quittung bekommt, hoffte auf Vergeltung, war aus Wut oft den Tränen nah. Ein Kaleidoskop der Gefühle begleitete mich das ganze Buch über.

Faszinierende Charaktere, raffinierte Wendungen und ein Fall, der brutal und dessen Hintergründe unfassbar traurig waren, machten den Thriller zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis. Für mich ein weiteres Highlight dieses Jahr, das es nachfolgenden Büchern in diesem Genre sehr schwer machen wird. Phänomenal!

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Freunde für immer

Der Poet des Meeres
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Tommy ist der einsamste Wal der Welt, da er auf einer anderen Frequenz spricht als alle anderen Wale, weswegen er von ihnen ignoriert wird. Jim-Bob trägt ein Hörgerät und nutzt die gleiche Frequenz, sodass ...

Tommy ist der einsamste Wal der Welt, da er auf einer anderen Frequenz spricht als alle anderen Wale, weswegen er von ihnen ignoriert wird. Jim-Bob trägt ein Hörgerät und nutzt die gleiche Frequenz, sodass er mit Tommy kommunizieren kann. Zwischen dem ungleichen Duo entsteht eine Freundschaft, die ihr Leben verändern wird.

»Ich bin einsam, weil ich der Einzige meiner Art bin. Ich spreche auf einer anderen Frequenz als alle anderen Wale. Deswegen meiden sie mich. Ich spreche nicht ihre Sprache. Keiner versteht mich. Ich reise alleine durch die Weiten des Meeres. Bis zum gestrigen Tag. Dann traf ich dich, Jim-Bob. Du verstehst mich. Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich mich unterhalten.« (Seite 26)

Jens Koch, der sich Jando nennt, hat eine außergewöhnliche Geschichte über das Anderssein, die Einsamkeit, die Trauer sowie die Kraft der Freundschaft geschrieben, die mich innerlich gewärmt zurücklässt. Viele tolle Weisheiten sind zwischen den Zeilen versteckt, die mich haben schmunzeln, lächeln und auch manchmal traurig werden lassen. Das schöne Büchlein ist von Robby Krüger wirklich wunderschön illustriert, die Bilder passen zur Geschichte und runden diese ab. Gerne empfehle ich das tolle Buch weiter.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Familienbande

Mühlensommer
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Maria ist mit ihren zwei Töchtern auf dem Weg in ein schönes Wochenende, als ihre Mutter anruft. Der Vater ist verunglückt, der Bruder mit Frau und Kindern im Urlaub, und die Mutter alleine mit Hof und ...

Maria ist mit ihren zwei Töchtern auf dem Weg in ein schönes Wochenende, als ihre Mutter anruft. Der Vater ist verunglückt, der Bruder mit Frau und Kindern im Urlaub, und die Mutter alleine mit Hof und Tieren. Dazu kommt die Pflege der dementen Großmutter, sodass Maria sofort kommen und helfen soll. Als kurze Zeit später Marias Bruder Thomas nebst Anhang zurückkommt, kommen Themen auf den Tisch, die lange totgeschwiegen wurden. Die Familie muss sich zusammenraufen, um die Zukunft der Mühle zu sichern.

Der schöne Schreibstil machte es mir leicht, sofort in die Geschichte einzutauchen, die erzählt wird, wie es in letzter Zeit Mode ist; die gegenwärtigen Ereignisse werden durch Rückblenden in die Vergangenheit unterbrochen, wobei eine Kennzeichnung fehlt, um welche Zeit es sich handelt. Natürlich wurde dies nach wenigen Sätzen klar, führte aber zu einigen Irritationen bei mir, wenn ich feststellen musste, dass ich gedanklich in der falschen Zeit feststeckte. Da die vergangenen und die aktuellen Entwicklungen aber unmittelbar miteinander verknüpft sind, fand ich es nicht schlimm, wenn ich etwas durcheinander gekommen bin.

Ein großartiger Roman über das Leben auf dem Land, die Familie und die Suche nach dem großen Glück, das manchmal gar nicht so weit weg ist, wie man das geglaubt hat. Die Charaktere hatten Ecken und Kanten, was mir besonders gefallen hat, denn so kamen diese authentisch rüber. Der passende Abschluss war nicht das Ende und ich könnte mir ein Wiedersehen gut vorstellen. Aber auch wenn nicht, so bleibt zumindest ein schönes Gefühl nach dem Lesen zurück. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Wie ein freundlicher Geist

Junge aus West-Berlin
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Marc wohnt in Westberlin und fährt regelmäßig über die Grenze in den Osten, wo er sein kann, was er nicht ist. Als er eines Abends der rothaarigen Nele begegnet, ist es um ihn geschehen, und auch Nele ...

Marc wohnt in Westberlin und fährt regelmäßig über die Grenze in den Osten, wo er sein kann, was er nicht ist. Als er eines Abends der rothaarigen Nele begegnet, ist es um ihn geschehen, und auch Nele ist hin und weg. Es folgt eine verliebte Zeit, bis die Mauer fällt und das ganze Lügengebilde droht einzustürzen.

„Später wurde ich oft gefragt, wie ich die letzten Monate vor dem Mauerfall erlebt habe. Die Wahrheit ist, ich hatte erstens keine Ahnung, dass es die letzten Monate vor dem Mauerfall waren. Es hätte mich zweitens vermutlich nicht besonders interessiert, weil es drittens die ersten Monate einer großen Liebe waren. Vielleicht der Liebe meines Lebens.“ (Seite 42)

Die Reihe der Lieblingsbücher von Kat Menschik umfasst mittlerweile siebzehn Bändchen, mit Junge aus West-Berlin ist Anfang September 2024 der achtzehnte Teil der wunderschön illustrierten Reihe erschienen. Alle Bücher haben dasselbe Format sowie einen dreifarbigen Farbschnitt, sie unterscheiden sich allerdings in der Ausstattung und Bildsprache. Mir war diese Reihe bisher nicht bekannt, umso glücklicher bin ich darüber, diese nun für mich entdeckt zu haben.

Die Geschichte von Marc und Nele wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, es ist spannend, zu lesen, wie unterschiedlich diese gewesen ist, was beispielsweise das Kennenlernen, aber auch viele andere Situationen betrifft. Die passenden Illustrationen ergänzen die Story und machen das Lesen zu einem unvergleichlichen Vergnügen. Mich hat besonders der Ausgang bewegt, wobei ich bis zuletzt die Hoffnung nicht verlor. Der Abschluss findet meine Zustimmung und ich träume davon, wie es vielleicht weitergeht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Familiendramen

Bevor es geschah
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Beim sommerlichen Barbecue im Garten von Elisabeth Haynes ist alles wie immer, die vier Geschwister, ihre Ehepartner sowie die Kinder genießen den Nachmittag, als das Unglück seinen Lauf nimmt. Wie es ...

Beim sommerlichen Barbecue im Garten von Elisabeth Haynes ist alles wie immer, die vier Geschwister, ihre Ehepartner sowie die Kinder genießen den Nachmittag, als das Unglück seinen Lauf nimmt. Wie es dazu kommen könnte, erzählt Céline Spierer im vorliegenden Buch und legt dabei Schicht um Schicht das Innere einer Familie frei, die nur nach außen hin wunschlos glücklich erscheint.

»Diese Familie hat Gefahr noch nie erkennen können und erst recht nicht bannen.« (Seite 207)

Harmlos fing die Geschichte an, ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch. Unausweichlich führte dieser besondere Augenblick in eine Richtung, die sich subtil ankündigte, bis die Spannung sich in einer Tragödie entlud. Auf der Suche nach Antworten gab es einen Sprung sieben Stunden zurück. Hierbei bemühte die Autorin verschiedene Perspektiven, ließ mich hinter Fassaden blicken, erschuf kleine Blasen voller Bilder aus der Vergangenheit. Nach und nach wurde so das Leben einer Familie enthüllt, an dem ich eine Zeit lang teilnehmen durfte, belustigt, angewidert, fasziniert und abgestoßen zugleich.

Es war mir eine Freude, in die Welt der Familie Haynes einzutauchen, die fast nichts ausgelassen hat. Die kleinen und großen Geheimnisse wurden dabei erst allmählich enthüllt, manche Lösung so spät erst präsentiert, dass ich befürchtete, mit meinen Fragen zurückbleiben zu müssen. Erfreulicherweise wurde jede Unklarheit beseitigt, offene Punkte abgehakt. Was für eine großartige Leseerfahrung ich machen durfte, ich möchte meine Begeisterung am liebsten laut herausschreien. Lest dieses Buch!

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